Rudolfsbahn

Bahnstrecke St. Valentin bzw. Amstetten - Steiermark - Kärnten –Tarvisio Boscoverde
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Der Name Rudolfsbahn leitet sich von der Kronprinz-Rudolfsbahn-Gesellschaft (KRB) ab. Deren 1868 bis 1873 eröffnete Hauptstrecke hatte folgenden, umwegreichen Verlauf (es sind nur Strecken innerhalb der heutigen Grenzen Österreichs berücksichtigt):

Strecke

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
0,0 268 Sankt Valentin Anschluss von der Westbahn
2,7 Herzograd
7,3 Ernsthofen
12,7 Dorf an der Enns
15,7 Steyr Ramingdorf-Haidershofen
18,1 Steyr-Münichholz
20,4 305 Steyr
Garstner Tunnel (29 m)
22,6 304 Garsten
25,1 Sand
27,8 Lahmdorf
30,4 Dürnbach
33,7 Temberg
42,1 Losenstein
48,1 359 Reichraming
51,1 Großraming Kraftwerk
54,9 370 Großraming
61,4 Kupfern
Kastenreither Tunnel (324 m)
63,8 Kastenreith
67,0 388 Kleinreifling
Schönau-Fockenauer Tunnel (224 m)
75,6 Schönau an der Enns
Laussa-Kesselberg-Tunnel (176 m)
Altenmarkt-Tunnel (35 m)
81,5 410 Weißenbach-Sankt Gallen
Wolfsbachau-Tunnel (93 m)
Lofer-Tunnel (93 m)
Großreiflinger Tunnel (349 m)
92,2 446 Großreifling
Salza-Tunnel (296 m)
Landl-Tunnel (57 m)
96,4 459 Landl
Wandau-Tunnel (104 m)
Hieflauer Tunnel (171 m)
102,3 489 Hieflau
Ennsmauer-Tunnel I (53 m)
Ennsmauer-Tunnel II (101 m)
Hochsteg-Tunnel (121 m)
108,9 568 Kummerbrücke
111,4 573 Gstatterboden im Nationalpark
114,7 588 Johnbach im Nationalpark
Tunnel Gesäuse Eingang (238 m)
119,4 628 Gesäuse Eingang
125,2 641 Admont
130,8 634 Frauenberg an der Enns
139,0 639 Selzthal
145,2 667 Stadt Rottenmann
146,8 688 Rottenmann (aufgelassen)
151,2 Bärndorf-Büschendorf
156,5 704 Trieben
161,1 722 Gaishorn
Sonnberg-Tunnel (544 m)
165,2 774 Treglwang
171,8 849 Wald am Schoberpass
Unterwald-Tunnel (1075 m)
178,7 751 Kalwangl
186,7 692 Mautern
192,0 662 Mautern
194,4 639 Seiz
197,8 622 Traboch-Timmersdorf
202,4 596 Sankt Michael
209,9 585 Kraubath
213,7 595 Preg
218,3 604 Fentsch-Lorenzen
224,7 628 Knittelfeldl
228,6 660 Spielberg
232,4 670 Zeltweg
239,8 708 Judenburg
246,2 699 Thalheim-Pöls
253,8 714 Sankt Georgen ob Judenburg
258,7 735 Unzmarkt
265,7 797 Scheifling
273,8 894 Mariahof-Sankt Lambrecht
278,8 841 Neumarkt in der Steiermark
281,9 Hammerl
Klammwand-Tunnel (138 m)
292,7 Metnitztal
295,3 636 Friesach
300,0 Micheldorf-Hirt
306,1 615 Treibach-Althofen
309,6 569 Kappel am Krappfeld
312,5 Krappfeld
313,8 Passering
317,5 Pölling
319,5 522 Launsdorf-Hochosterwitz Abzweig zur Görtschitztalbahn
322,2 Sankt Georgen am Längsee
327,9 476 Sankt Veit an der Glan Abzweig zur Rosentalbahn
329,0 Sankt Veit an der Glan West
332,7 Lebmach
334,5 Liebenfels Hst
335,3 482 Liebenfels
339,0 Tauchendorf-Haidensee
341,4 497 Glanegg
343,9 503 Maulbrücken
347,2 524 Sankt Martin-Sittich
352,2 547 Feldkirchen in Kärnten
356,4 520 Tiffen
360,2 509 Steinach am Ossiachersee
363,9 510 Ossiach-Bodendorf
365,3 Sankt Urban am Ossiachersee
369,0 Sattendorf
370,3 507 Annenheim
373,6 Villach-Sankt Ruprecht
376,8 Villach Hauptbahnhof
379,1 Villach Westbahnhof
381,7 Villach Warmbad
382,7 Villach Südbahnhof
386,5 508 Villach-Fürnitz
388,6 Villach Süd West Güterbahnhof
389,3 512 Neuhaus an der Gail
392,1 564 Pöckau
394,9 567 Arnoldstein
400,2 643 Thörl-Maglern
401,0 Staatsgrenze Österreich-Italien

Nebenstrecke Amstetten-Kastenreuth

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
0,0 273 Amstetten Anschluss von der Westbahn
3,5 Greinsfurth
7,7 301 Ulmerfeld-Hausmening
12,0 Kröllendorf
15,3 329 Hilm-Kematen
17,3 340 Rosenau
19,7 Sonntagberg
21,4 Böhlerwerk an der Ybbs
23,4 360 Waidhofen an der Thaya
24,8 Stadt Waidhofen an der Thaya
32,2 505 Oberland
34,5 478 Gaflenz
40,8 404 Weyer
43,7 Kastenreith Anschluss an die Hauptstrecke

Nebenstrecke St. Michael–Leoben

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
0,0 596 Sankt Michael
1,2 Sankt Michael Ost
Annaberg-Tunnel (158 m)
6,8 560 Leoben-Hinterberg
10,0 Leoben-Göss
10,6=17,7 Anschlussstelle Leoben
16,5 540 Leoben Hauptbahnhof
11,1 527 Niklasdorf
6,0 Oberaich
0,0 490 Bruck an der Mur Anschluss an die Südbahn
  • Ebenfalls zum Streckennetz der Kronprinz-Rudolfsbahn-Gesellschaft gehörte die Salzkammergutbahn Stainach-Irdning–Attnang-Puchheim mit der Verlängerung nach Schärding.

Geschichte

Die Rudolfsbahn bildete neben der Südbahn (Semmeringbahn) im Osten und der Brennerbahn im Westen die dritte Nord-Süd-Alpenquerung in Österreich. Da es im eigenen Streckenbereich zu wenig Verkehrsaufkommen gab, war die KRB wirtschaftlich zu einem großen Teil vom Transitverkehr und damit von der Verkehrspolitik anderer Bahnen (hauptsächlich der Kaiserin Elisabeth-Bahn (KEB)) abhängig. So lagen alle nördlichen Endpunkte des KRB-Netzes an Strecken der Kaiserin-Elisabeth-Bahn (St. Valentin und Amstetten an der Westbahn, Schärding an der Strecke Wels–Passau).

Die wirtschaftliche Lage der KRB verschlechterte sich nach der Wirtschaftskrise von 1873 immer mehr. 1880 wurde die KRB unter staatliche Zwangsverwaltung (Sequestration) gestellt, 1884 verstaatlicht. Nach der Verstaatlichung wurde die Flügelstrecke Amstetten–Kastenreith aufgewertet, weil die kaiserlich-königlichen österreichischen Staatsbahnen (kkStB) den Verkehr Wien–Kärnten über Westbahn und Rudolfsbahn leiteten (als Konkurrenz zur nach wie vor privaten Südbahn-Gesellschaft).

Rudolfsbahn heute

Alle Strecken der ehemaligen Rudolfsbahn-Gesellschaft im heutigen Österreich gehören zum Streckennetz der ÖBB (Stand 2005).

Der Name Rudolfsbahn ist heute kaum mehr geläufig, allenfalls der in einigen Orten entlang der Strecke vorkommende Straßenname Rudolfsbahnstraße erinnert noch daran. Das liegt daran, dass die Relation St. Valentin bzw. Amstetten–Villach–Tarvis als solche nicht mehr relevant ist. Einzelne Abschnitte der Rudolfsbahn sind heute Teil anderer verkehrsbedeutender Relationen:

  • die Schoberpassstrecke Selzthal–St. Michael ist Teil der Fernverkehrsrouten LinzPyhrnbahn–Selzthal–Graz und Innsbruck–Bischofshofen–Ennstalstrecke–Selzthal–Graz
  • Leoben–St. Michael–St. Veit an der Glan–Klagenfurt ist Teil der heute als Südbahn bezeichneten Strecke Wien–Bruck an der Mur–Leoben–Klagenfurt–Villach.

Andere Streckenteile wie die Strecke entlang des Ossiachersees haben heute nur mehr regionale Bedeutung.

An den ursprünglichen, durchgehenden Streckenverlauf erinnert bis heute die Kilometrierung von St. Valentin (km 0,0) bis zur Staatsgrenze bei Thörl-Maglern (km 401,1).