Bergiusschule Frankfurt
Die Bergiusschule Frankfurt ist die älteste berufliche Schule der Stadt Frankfurt am Main. Namensgeber ist der Chemiker Friedrich Bergius. An der Bergiusschule werden Auszubildende des Nahrungshandwerks und der Gastronomie unterrichtet. Außerdem beherbergt die Schule eine Fachschule für Qualitätsmanagement mit dem Schwerpunkt Lebensmittelsicherheit und Lebensmitteltechnik mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung, eine Fachoberschule Form A, eine Fachoberschule Form B, eine Berufsfachschule und ein BZB, die vier zuletzt genannten mit dem Schwerpunkt Ernährung und Hauswirtschaft.
Lage
Das Schulgebäude besteht aus zwei, durch einen Hof voneinander getrennten Gebäuden: dem Hauptgebäude (1908 eingeweiht) und dem Westgebäude. Es liegt im Zentrum Frankfurts am südlichen Mainufer zwischen dem Frankensteiner Platz und der Jugenherberge. Die Schule ist vom Fluss durch die Straße "Deutschherrnufer" getrennt. Der Haupteingang befindet sich am Frankensteiner Platz direkt gegenüber der gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle und ca. 500 m entfernt von der S-Bahnhaltestelle Lokalbahnhof.
Geschichte
Am 26. April 1903 werden die "Städtischen obligatorischen Fortbildungsschulen" aufgrund des am 01. April 1903 in Kraft getretenen Ortsstatus I und des am selben Tag in Kraft getretenen Ortsstatus II eröffnet. Das schulgebäude wird 1908 eingeweiht. Ab 1920 heißt sie Fachschule V, ab 1927 "Städtische Berufsschule V für Nahrung, Bekleidung und verwandte Berufe". Die Schule bietet Fachabteilungen für Bäcker, Konditoren, Kellner, Köche, Metzger, Friseure, Schneider Schuhmacher, Drogisten,Laboranten, Musiker / Fachkurse für Gehilfen / kleine und große Meisterkurse. Bereits Ende der 20er Jahre ist das Gebäude bei weitem zu klein. Das Westgebäude wird in Teilen schon seit 1953 genutzt (Ostflügel der Deutschherrenmittelschule von 1900, der nicht in Trümmern lag) und 1961 offiziell eingeweiht.Im Jahr 1959 wird die Berufsschule V in Bergiusschule umbenannt. Die Orthopädieschuhmacher-Fachschule (seit den 1950er Jahren an der Schule) heißt seit 1971 Max-Sahm-Schule zu Ehren des Oberlehrers und späteren Schuldirektors Max Sahm. (Max Sahm hatte sich nachweislich in seinem Unterricht sowie in seinem sonstigen Einflussbereich der nationalsozialistischen Parteipropaganda verweigert. Wegen seiner außergewöhnlichen Fachkompetenz war er bis 1943 unersetzlich. Er musste wegen finanzieller Schieflage 1943 einer Versetzung nach Berlin zustimmen. Ab 1945 wurde er von den Besatzungsmächten als Direktor wieder in Frankfurt eingesetzt. 1993 wird die Orthopädieschuhmacher-Fachschule an die Landesinnung der Orthpädieschuhmacher nach Langen übergeben. 1998 wird die Max-Sahm-Schule an der Bergiusschule aufgelöst.
2010 ist das Schulgebäude endgültig zu klein. Der Schulentwicklungsplan sieht vor die sog. Sonderberufe auszugliedern und an der Bergiusschule die Ausbildungsberufe des Nahrungshandwerks, und der Gastronomie zu konzentrieren. Daraus folgt eine Ausgliederung der Drogisten, Zahntechniker, Schuhmacher, Orthopädieschuhmacher mitsamt eines Großteils der in den jeweiligen Berufen unterrichtenden Lehrkräften an andere berufliche Schulen Frankfurts.
2012 bis 2015 wird das Gebäude am Frankensteiner Platz saniert. Während dieser Zeit wird der Unterricht hauptsächlich in der Containeranlage Seehofstraße / Ecke Länderweg erteilt. Der arbeitstechnische Unterricht für den Ausbildungsberuf Koch/Köchin kann in den von der Stadt Frankfurt angemieteten Räumen des IB Hotels Friedberger Warte erteilt werden. Im Sommer 2015 sollen Geflüchtete aus Syrien schnellstmöglich Quartiere bekommen. So wird im Oktober das erst teilweise fertig sanierte Stammhaus bezogen.
Aktuell unterrichtete Ausbildungsberufe
Hotelfachleute, Restaurantfachleute, Köchinnen und Köche, Hotelkaufleute, Fachleute für Systemgastronomie, Fachkräfte im Gastgewerbe
Ehemals unterrichtete Berufe
Brauer, Schneider, Kürschner, Pelznäher, Stepper, Drogisten, Fleischer, Zahntechniker, Orthopädieschuhmacher, Schuhmacher, Chemietechniker, Laboranten, Musiker