Pantasma

Region im Norden Nicaraguas
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Pantasma ist eine Region im Norden Nicaraguas. Pantasma heißt in der Miskito-Sprache kleiner Mensch oder flacher Kopf. Das spanische Wort Fantasma (Galizisch: Pantasma) stammt vom griechischen Phantasma ab und bedeutet Gespenst oder Trugbild.

Das „Valle de Pantasma“ befindet sich in dieser Region und ist ein kreisrunder, über 12 km großer Talkessel mit den Koordinaten 13°22´N, 85°57´W. Es wird vom „Rio Pantasma“, einem Nebenfluss des Rio Coco (auch „Rio Segovia“ genannt) durchflossen. In seinem Zentrum liegt die Siedlung „Las Praderas“, Hauptort der zur Provinz Jinotega gehörenden 40.000-Einwohner-Gemeinde „Santa Maria de Pantasma“. In dem armen, aber fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Tal wird Mais, Getreide, Obst und Kaffee angebaut und Vieh gezüchtet. Traurige Bekanntheit erlangte der Ort durch das „Massaker von Pantasma“, bei dem am 18. Oktober 1983 die von den USA unter Präsident Ronald Reagan gegen die sandinistische Regierung bewaffneten CONTRA-Terroristen bei einem Überfall auf die landwirtschaftlichen Kooperativen des Tales 47 Männer, Frauen und Kinder ermordeten.

Es gibt neuerlich Vermutungen, dass der „Krater von Pantasma“ entstand, als ein etwa 500 m großer Meteorit in die tertiären Effusivdecken des vulkanischen Berglandes im Norden Nicaraguas einschlug. Die kreisrunde Schüsselform des Kraters, die leichte Schrägstellung seines Bodens in Richtung des großräumigen Gebirgsabfalls und seine willkürlich erscheinende Lage sprechen für einen Meteoriteneinschlag. Seine Größe und Form erinnern stark an den 10 km großen und etwa eine Million Jahre alten Bosumtwi-Krater in Ghana. Seine Einbettung in die Landschaft ähnelt verblüffend der des Meteoritenkraters von Goat Paddock in Australien (5 km Durchmesser, 50 Millionen Jahre alt). Die vulkanische Geschichte der ganzen Region und die Nachbarschaft zu aktiven vulkanischen Zonen sprechen hingegen für einen vulkanischen Ursprung (siehe: Explosive Caldera, Krakatau; Tambora), können ihn aber allein nicht beweisen. Eine gezielte Suche nach typischen Impakt-Gesteinen (siehe: Strahlenkegel, Suevite, Tektite), die einen Einschlag beweisen könnten, hat offenbar noch nicht stattgefunden.

Quellen

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