Internationale Raumstation

international betriebene bemannte Raumstation
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Die Internationale Raumstation (engl.: International Space Station), auch (nach dem ursprünglichen Namensvorschlag) als Alpha oder (abgeleitet von ISS) Isis bekannt. Bevor Russland 1994 dem Projekt beitrat, hieß die geplante Station Freedom.

Datei:Iss nach fertigstellung.jpg
Grafik der ISS nach ihrer Fertigstellung
Datei:Iss im erdorbit.jpg
Die ISS am 20.8.2001, aufgenommen aus dem Space Shuttle
Datei:ISS-gross.jpg
Die ISS, bestehend aus Kontrollmodul Sarja und Verbindungdknoten Unity kurz nach Baubeginn 1998. (Quelle: NASA)

Die ISS ist eine seit 1998 im Bau befindliche Raumstation, an der sich neben der amerikanischen NASA auch die ESA, Russland, Japan, Kanada und Brasilien beteiligen. Auf Betreiben der US-Regierung ist die Volksrepublik China nicht an der ISS beteiligt. Dennoch darf sie aufgrund der internationalen Beteiligung und der umfangreichen Investitionen als das größte zivile internationale Projekt der Geschichte bezeichnet werden. Dies hat besonders nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Beitritt Russlands zum Projekt einen bedeutenden Symbolwert.

Wechselnde Besatzung der ISS

Zwischen November 2000 und April 2003 war die Station, obwohl noch nicht völlig fertiggestellt, permanent mit einer dreiköpfigen Besatzung bewohnt. Nach einer Verweildauer von jeweils 5 bis 7 Monaten wurde die Besatzung durch eine neue abgelöst.

Nach dem Unglück des Space Shuttle Columbia wurde die Besatzung der ISS auf 2 Personen reduziert. Dies erfolgte auch aus Kostengründen ab der ISS Expedition 7). Da die Space Shuttle-Flüge frühestens im März 2005 aufgenommen werden können, dürfte auch der Ausbau der ISS bis dahin stagnieren und lediglich die Versorgung der Station durch russische und europäische Versorgungsschiffe sichergestellt werden. Die Planung vom Oktober 2002 sah die Fertigstellung der Station für den Januar 2008 vor. Den neusten Planungen der NASA nach wird der Fertigbau jedoch bis mindestens 2010 dauern.

Am 25. Juni 2004 musste die Besatzung einen "Weltraumausflug" nach 14 Minuten abbrechen, weil es zu technischen Problemen bei der Sauerstoffversorgung am Raumanzug einer der Astronauten kam.

Endausbau

Die ISS soll in ihrem Endausbau mit 107 Metern Solarsegelspannweite, 80 Metern Länge und 500 Tonnen Gewicht die größte Raumstation sein, die bisher gebaut wurde. Bereits jetzt ist die ISS als leuchtendes Objekt am Nachthimmel zu sehen. Beobachtungsinformationen erhält man von Heavens-Above.

Neben der eigentlichen Raumstation sollen zu dem Komplex noch ein Personentransportsystem (CTV), ein kleines europäisches Raumschiff (Inspector) und mehrere Rettungsfahrzeuge (CRV) gehören. Die Station wird je nach Bedarf von dem Space Shuttle, der russischen Sojus und Progress und der japanischen HIIA mit dem HTV versorgt. Europa startet mit der Ariane 5 und dem ATV ein sehr großes unbemanntes Frachtschiff, das vermutlich ab 2005 einmal jährlich fliegen soll.

Was das Projekt insgesamt kosten wird, ist umstritten. Nachdem die NASA beim Anfangsbetrag von 40 Milliarden US-Dollar diverse Korrekturen nach oben vornehmen musste, gibt sie heute keine neuen Kostenschätzungen mehr heraus. Experten gehen aber mittlerweile von 200 Milliarden US-Dollar aus.

technische Daten zur ISS

  • Maße:
    • Spannweite: 108,6 m
    • Länge: 79,9 m
    • Tiefe: 88 m
    • Rauminhalt: 1.140 m3
    • Masse: 450 t
  • Umlaufbahn:
    • Flughöhe: 400 km über NN
    • Umlaufbahn: 51,6 Grad Neigung/Äquator
    • Erdumlauf: 90 Minuten
    • Relativgeschwindigkeit: 29.000 km/h
  • Energieversorgung:
    • Elektrische Leistung: 110 Kilowatt
    • Solarzellenfläche: 4.500 m2

Aufbau-Chronik und Besatzungen

Datei:Arbeiten an der ISS.jpg
Astronaut Sellers (STS-112) arbeitet am Destiny-Labor
Startdatum Flug
20. November 1998 1A/R Sarja (FGB - Fracht- und Kontrollmodul)
4. Dezember 1998 2A Unity (Verbindungsknoten)
27. Mai 1999 2A.1 Logistikflug
19. Mai 2000 2A.2a Wartungsflug
12. Juli 2000 1R Swjesda (Wohnmodul)
8. September 2000 2A.2b Logistikflug
11. Oktober 2000 3A Z1 Truss (Gitterstruktur)
31. Oktober 2000 2R Sojus TM-31 mit der ISS Expedition 1
30. November 2000 4A P6 Integrated Truss (Sonnensegel)
7. Februar 2001 5A Destiny (Labormodul)
8. März 2001 5A.1 Logistikflug und ISS Expedition 2
19. April 2001 6A Canadarm2 (Robotergreifarm)
12. Juli 2001 7A Joint Airlock Quest (Luftschleuse)
10. August 2001 7A.1 Logistikflug und ISS Expedition 3
14. September 2001 4R Docking Compartment 1 (DC-1) (Andockmodul und Luftschleuse)
5. Dezember 2001 UF-1 Logistikflug und ISS Expedition 4
8. April 2002 8A S0 Truss (Gitterstruktur)
5. Juni 2002 UF-2 Logistikflug und ISS Expedition 5
7. Oktober 2002 9A S1 Truss (Gitterstruktur)
23. November 2002 11A P1 Truss (Gitterstruktur) und ISS Expedition 6
26. April 2003 6S Sojus TMA-2 ISS Expedition 7
18. Oktober 2003 7S Sojus TMA-3 ISS Expedition 8
19. April 2004 8S Sojus TMA-4 ISS Expedition 9

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