Ballupönen

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1. Ballupönen (1938-1945: Löffkeshof) ist ein untergegangenes Bauerndorf aus deutscher Zeit in der Kaliningrader Oblast, Russland.

Der Ort lag an der Landstraße von Kraupischken nach Budwethen östlich der Inster, und nördlich des Schlosses Raudonatschen. Er wurde unter nationalsozialistischem Einfluss 1938 in Löffkeshof umbenannt, um „deutscher“ zu klingen.

Nach der letzten Volkszählung von 1939 hatte Ballupönen 208 Einwohner und erstreckte sich über 734 ha. Zum Dorf gehörten auch der Ortsteil Klein Ballupönen und das Gut Katticken.

In Ballupönen gab es ein Gasthaus, einen Kolonialwarenladen und eine Schule. Den nächsten Arzt, Zahnarzt und Polizeiposten erreichte man in Budwethen. Bahnhof und Post befanden sich im 3 km entfernten Naujeningken. Ballupönen war nicht elektrifiziert und gehörte zum ostpreußischen Landkreis Tilsit-Ragnit, Kirchspiel Budwethen.

Vor dem Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945 flohen wahrscheinlich sämtliche Einwohner. Es wurde nichts zerstört. Ballupönen wurde allerdings nicht wieder besiedelt und erhielt auch keinen russischen Ortsnamen, sondern wurde in den folgenden Jahrzehnten restlos abgetragen und in Ackerfläche umgewandelt. Wann die Gebäude abgebrochen wurden, ist nicht bekannt; 1993 waren jedenfalls keine Grundmauern mehr zu finden. Nur noch die Landstraße ist erhalten und erlaubt eine ungefähre Zuordnung alter Landkarten.


Ballupönen im Kreise Pillkallen

2. Ballupönen (später Ballen), Kreis Pillkallen, ist ein weiterer Ort gleichen Namens; mit Ortsteil Revierförserei Beinicken, Kirchspiel Lasdehnen, 96 Einwohner, 514 ha, letzter Bürgermeister: Otto Sokat. Gaststätte in Uschballen; eine 1-klassige Schule in Ballupönen die auch von den Kindern aus Uschballen besucht wurde. Letzter Lehrer: Erich Gaßner.

Das Dorf wurde am 12. Oktober 1944 um 13:00 Uhr von sämtlichen Einwohnern geräumt, der Treck ging nach Pregelswalde bei Tapiau. Durch Kriegseinwirkungen sind 20 Personen gestorben oder werden vermißt.

Nach dem Krieg wurde das Dorf teilweise wieder besiedelt. Heutiger Name ist Poljanskoje, Rayon Krasnoznamensk, Kaliningradskaja Oblast