Nittenau ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und liegt am nördlichsten Punkt des Flusses Regen in einer breiten Talniederung.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 12° 17′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 98,73 km2 | |
Einwohner: | 9099 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93149 | |
Vorwahlen: | 09436, 09463, 09464 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 149 | |
Stadtgliederung: | 88 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Gerichtsstr. 13 93149 Nittenau | |
Website: | www.nittenau.de | |
Bürgermeister: | Karl Bley (SPD) | |
Lage der Stadt Nittenau im Landkreis Schwandorf | ||
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Stadtgliederung
Die Stadt Nittenau besteht neben dem Hauptort aus folgenden 87 Ortsteilen[2]:
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die 1007 erstmals urkundlich erwähnte Ortschaft Nittenau in der Oberpfalz gehörte zum bayrischen Rentamt Amberg sowie zum Landgericht Wetterfeld und besaß ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Die Jahrmärkte und Wochenmärkte ab 1345 hatten große Bedeutung für das Umland. 1779 fielen fast alle Gebäude des damals 760 Einwohner zählenden Marktes einem Brand zum Opfer. 1805 und 1809 brannten erneut große Teile der Ortschaft nieder. Der Ortsteil Anger auf einer unbefestigten Insel wurde fast regelmäßig bei Hochwassern überschwemmt.
Der Markt Nittenau wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde im heutigen Sinn.
19. und 20. Jahrhundert
Den Eisenhammer am Anger, wo Hufstäbe, Hämmer, Beile und landwirtschaftliches Gerät produziert wurden, kaufte 1856 die Maximilianshütte und ersetzte ihn durch das größere Werk „am Wechsel“, das 1883 seine Produktion einstellte. Am 5. November 1907 erhielt Nittenau durch die Bahnstrecke Bodenwöhr–Nittenau einen Eisenbahnanschluss.
Wegen eines kleinen Hüttenwerks wurde der Markt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bombardiert, späterer Erdbeschuss zerstörte mehrere Wohngebäude. Der Ort wurde 1953 zur Stadt erhoben.
Bis zur Gebietsreform gehörte Nittenau zum Landkreis Roding, seit dem 1. Juli 1972 ist die Stadt dem Landkreis Schwandorf zugeordnet.
Eingemeindungen
Im Jahr 1945 oder 1946 wurden die bis dahin selbständige Gemeinde Bergham sowie Teile der Gemeinden Plitting, Treidling und Wulkersdorf eingegliedert. Am 1. Juli 1971 kamen Bodenstein (mit den im Jahr 1945 oder 1946 eingegliederten Gemeindeteilen von Treidling), Stefling (mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Ort Hof am Regen) und Untermainsbach (mit dem am 1. Oktober 1949 eingegliederten Rest der somit aufgelösten Gemeinde Plitting) hinzu. Bleich (mit dem am 1. April 1949 eingemeindeten Ort Neuhaus) und Kaspeltshub folgten am 1. Januar 1972.[3] Am 1. Mai 1978 kam noch Fischbach hinzu.[4] Zum 1. November 2013 kam ein Stück des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Einsiedler und Walderbacher Forst zum Stadtgebiet hinzu.[5]
Politik
Stadtrat
Die Stadtratswahl am 16. März 2014 führte zu folgendem Ergebnis:[6]
CSU | SPD | FWG | Grüne |
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7 Sitze | 6 Sitze | 5 Sitze | 2 Sitze |
34,4 % | 31,6 % | 25,7 % | 8,3 % |
Wappen
Das Wappen von Nittenau wurde durch Pfalzgraf Otto II. am 11. November 1468 verliehen.
Offizielle Wappenbeschreibung: Geteilt, oben in Gold ein bewurzelter, in zwei Stämme auseinanderstrebender grüner Segelbaum, unten die bayerischen Rauten.
Städtepartnerschaften
- Přeštice (CZ) seit 1993
- Lake Zurich (Illinois, USA) seit 1999
Sehenswürdigkeiten
- Die barocke Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau entstand nach dem Brand von 1779 unter Einbeziehung des gotischen Chores und alter Umfassungsmauern. Sie wurde 1849 und 1851 erweitert. 1978 baute der Regensburger Architekt Josef Naumann sie weiter aus.
- Storchenturm, Spatzenturm und Schwalbenturm mit Teilen der alten Stadtbefestigung
- Schloss Bodenstein
- Schloss Fischbach (Nittenau)
- Schloss Stefling
- Burg Hof am Regen
- Burgruine Stockenfels
- Burgstall Zangenfels
- Burgstall Neuhaus (Nittenau)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein bedeutender Industriebetrieb ist die Krones AG.
Verkehr
Für die Luftfahrt bis 2/3000 kg Höchstabfluggewicht besteht der Flugplatz Nittenau-Bruck.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Valentin Stephan Still (1750–1795), Paulaner-Laienbruder und Erfinder des Salvator-Starkbiers
- Paul Kagerer (1833–1907), katholischer Geistlicher und Generalvikar in Regensburg
- Michael Schottenhamel (1838–1912), erster Wies’n-Wirt[7]
- Eugen Taucher (1863–1933), in Bergham geborener Justizrat und Politiker
- Eustachius Kugler (1867–1946), Mönch der Barmherzigen Brüder, 2009 seliggesprochen
- Franz Xaver Eichinger SVD (* 2. Dezember 1910 in Marienthal bei Nittenau, Oberpfalz; † 27. März 1992 in St. Wendel, Saarland) war ein deutscher Steyler Missionar und Arzt, der von 1940 bis 1953 in China wirkte.
- Karl Hoffmann (1915–1996), deutscher Indologe und Indogermanist
- Bernd Spiessl (1921–2002), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg und Forscher
- Georg Ettl (1940–2014 Viersen), Künstler und Kunstprofessor
- Heribert Prantl (* 1953), Publizist und Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung
- Ernst Seidl (* 1961), aufgewachsen in Diepenried, Direktor des Museums der Universität Tübingen MUT und Professor für Museologie und Kunstgeschichte
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Nittenau (2013)
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Bergham (2013)
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Stefling (2013)
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Untermainsbach (2013)
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Flugplatz EDNM (2017)
Literatur
Weblinks
- Website von Nittenau
- Wappen von Nittenau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerische Landesbibliothek Online (BLO)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 559.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668.
- ↑ Amtsblatt Oberpfalz: Verkündung, Berichtigung
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik, Die Landeswahlleiterin
- ↑ festzelt.schottenhamel.de ( vom 18. November 2009 im Internet Archive)