Clever & Smart

Comicstrip
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Clever & Smart (im Original: "Mortadelo y Filemón, agencia de información") ist eine Comic-Serie des spanischen Comiczeichners Francisco Ibáñez, die seit 1959 existiert. Beide sind Agenten des T.I.A. („Trans-Internationaler Agentenring“) angespielt auf C.I.A.

Die ersten Abenteuer erschienen in Deutschland Anfang der 60er Jahre in den Felix Comicheften, hier firmierten die Helden unter dem Namen Flip & Flap und standen im Dienst der O.M.A. („Organisation für Meister-Agenten“).

Hauptfiguren

  • Fred Clever (Mortadelo im spanischen Original, Flip im Felix-Heft)
ist ein großer schlanker Agent mit einer großen Nase. Um alles und jeden zu täuschen verkleidet er sich nahezu immer. Seine Verwandlungen reichen vom Elefanten bis zur Glocke. Er ist komplett kahlköpfig. Normalerweise ist er mit einem schwarzen Anzug bekleidet und trägt Brille "kleines Fahrrad auf der Nase". In den Anfängen hing ein schwarzer Regenschirm von seinem Arm. Damals trug er auch einen Hut, aus dem er auch seine Verkleidungen hervorzog. Im spanischen Original heißt Fred Clever "Mortadelo" in Anspielung auf die italienische Wurstsorte Mortadella.
  • Jeff Smart (Filemón Pi im Original, Flap im Felix-Heft)
ist kleiner als Clever, und im Original sein Chef. Er hat zwei Haare auf dem Kopf, kleidet sich mit weißem Hemd und roter Hose. In den Anfängen rauchte er eine Pfeife ähnlich der von Sherlock Holmes. Er ist der, der gewöhnlich die Schläge abbekommt, wenn sich etwas zum Schlechten wendet (also nahezu immer).
  • Mister L (El Súper oder Superintendente Vicente im Original, Mister Knacks im Felix-Heft)
ist der leitende Superintendent des TIA und erteilt Aufträge an Fred Clever und Jeff Smart. Er kleidet sich mit blauem Anzug und hat einen Schnurrbart. Er ist von hohem hierarchischen Rang, aber bei manchen Gelegenheiten besuchen ihn seine Vorgesetzten, Francisco Ibáñez & Co. Auch er wird von den Herren Clever & Smart gern während seiner (manchmal nur vermuteten) Abwesenheit beleidigt. Zum Beispiel wird er wegen seines Bartes gern mit einem Walroß verglichen und seine Nase gleiche einer Gurke. Als Folge einer solchen Frechheit läßt Mister L dann sein cholerisches Temperament an den beiden aus.
  • Dr. Bakterius (Profesor Bacterio im Original)
ist der übergeschnappte Wissenschafter. Er erschafft die unmöglichsten Erfindungen, welche meist das Gegenteil des Geforderten bewirken. Er trägt einen schwarzen Vollbart. Mister L. oder Ophelia ergreifen ihn mit blinder Wut, wenn eine seiner Erfindungen ein böses Ende nimmt.
  • Fräulein Ophelia (Ofelia im Original)
ist groß, korpulös und eine von sich eingenommene Sekretärin. Sie ist verliebt in Fred Clever, er jedoch lehnt jede Annäherung ab. Sie ist regelmäßig unbefriedigt, wegen Missachtung und Verhöhnung durch Fred Clever und Jeff Smart. Ophelia gibt diese Verhaltensweisen mit Gewalt zurück. Sie bietet auch Mister L. wie Dr. Bakterius die Stirn. Gern läßt Fred Clever in ihrer Nähe figurbetonte Sprüche vom Stapel oder spielt ganz gezielt auf ihr Übergewicht an.
  • weitere öfters erscheinende Figuren
Der Minister (kein Name im Original)
Fräulein Tussy (Irma im Original)
Die Gattin von Mister L. (Señora Superintendente im Original)
Francisco Ibáñez (ebenso im Original)

Clever & Smart weltweit

Die Geschichten sind weltweit in vielen Sprachen unter unterschiedlichem Namen erschienen:

Handlungszüge

Fred Clever und Jeff Smart sind Agenten der TIA („Trans-Internationaler Agentenring“) und werden von ihrem Chef Mr. L in immer neue haarsträubende Abenteuer verwickelt, etwa bei Fußball-Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder in der Vergangenheit.

Weitere Angestellte der TIA sind Dr. Bakterius, dessen geniale Erfindungen die Agenten oft testen müssen, wobei stets Fehlfunktionen offensichtlich werden, sowie die korpulente Sekretärin Miss Ophelia, die sich für eine unwiderstehliche Sex-Bombe hält, alle Männer aber stets in die Flucht schlägt.

Herausragendes Merkmal dieser Serie sind die vielen Slapstick-Gags, in denen die Protagonisten nach bester Tom und Jerry-Art unzählige Male in die Luft gesprengt, in Stücke geschnitten, Klippen heruntergestürzt werden und im nächsten Bild mit riesigen Beulen, aber im Wesentlichen unverletzt wiederaufstehen.

Zu Beginn der Hefte gibt es stets eine Art Einführung, in der Ibañez mit Vorliebe lebende Politiker auftreten lässt. In der Folge werden die beiden Agenten stets mit einem Auftrag versehen, an dem sie immer wieder scheitern, um einen erneuten Versuch zu unternehmen. Running Gags sind vor allem Freds unglaubliche (und unglaublich nutzlose) Verkleidungskünste, Jeffs Wutausbrüche, nachdem wieder einmal einer seiner Pläne durch einen irrsinnigen Zufall grausam danebengegangen ist, sowie mehrere Szenen pro Buch, in denen die beiden nach einem ganz schlimmen Fauxpas, über den in den Zeitungen berichtet wird, für kurze Zeit auswandern müssen.

Vor allem den frühen Heften merkt man zeit- und sozialkritische Züge sehr an: Ibañez hat die Franco-Diktatur persönlich kennengelernt. Inzwischen hat sich das (zum Leidwesen mancher Fans) etwas verloren und das Hauptgwicht wurde noch stärker auf Gags verlagert.

Bemerkenswert ist auch das Fehlen eines Erzfeindes. Bekämpft Lucky Luke in regelmäßigen Abständen die Daltons, Asterix den Julius Cäsar, so ist der größte Erzfeind der beiden Geheimagenten ihre eigene Unfähigkeit.

Verwertung

Im deutschen Sprachraum sind mittlerweile nahezu 200 Ausgaben des Comic-Albums erschienen. Seit Ausgabe 140 werden vom Verlag allerdings umbenannte, alte Comic-Alben als neue verkauft. 2001 und seit 2003 sind somit keine neuen Ausgaben erschienen, es wurden aber spanische Originale gezeichnet. Weiterhin sind an die 100 Sonderbände, Extras, Jubiläumsausgaben und Taschenbücher in deutscher Sprache erschienen.

Es gibt zwei verschiedene Zeichentrickserien, von denen sich eine stark an den Alben orientiert (Ein Album pro Folge), während die andere längere Geschichten in kurze Episoden unterteilt. Die zweite Serie (ab 1994 im deutschen Fernsehen) wurde unter anderem von Karl Dall (Fred Clever) und Wolfgang Völz (Jeff Smart) synchronisiert.

Die Charaktere der Comic-Serie wurden darüber hinaus in Computerspielen verwendet.

2003 kam ein Spielfilm mit Clever & Smart in die spanischen Kinos, der 2005 wenig erfolgreich in Deutschland lief. Synchronsprecher für Clever und Smart waren Erkan und Stefan.