Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}} .
|
Urban (auch Gwrgan) († vor 9. Oktober 1134) war ein walisischer Geistlicher. Ab 1107 war er Bischof von Llandaff.
Ob Urban ein Engländer oder Waliser war, ist ungeklärt. Von seinen vier bekannten Brüdern hatten zwei einen walisischen und zwei einen normannischen Namen. Bevor er Bischof wurde, diente er als Priester in Worcester, doch er hatte auch enge Kontakte zu der geistlichen Gemeinschaft im walisischen Llancarfan. Urban diente Bischof Herewald als Archidiakon, dazu war er offenbar mit den Gewohnheiten in Südostwales vertraut. Nach dem Herewald wohl 1104 gestorben war, blieb die Diözese von Glamorgan zunächst vakant. Nachdem König Heinrich I. 1107 mit Erzbischof Anselm von Canterbury eine Einigung über das Recht zur Besetzung der englischen Diözesen erreicht hatte, war Urban einer der ersten Bischöfe, die vom König vorgeschlagen wurden. Zuvor hatten den Erzbischof aus Südostwales Bitten erreicht, Urban zum Bischof zu weihen. Am 11. August 1107 wurde Urban von Anselm zum Bischof geweiht, und als erster walisischer Bischof gelobte er dem englischen Erzbischof Gehorsam.[1] [2]
Die normannischen Barone von Glamorgan beeinflussten offenbar nicht die Bischofswahl, doch Urban war der erste von den Normannen eingesetzte Bischof (Davies 40)
Urban nannte sich Bischof von Glamorgan, doch das Gebiet seiner Diözese war größer als diese Herrschaft (Walker, 69) Er beanspruchte für seine Diözese auch Pfarreien, die von den Diözesen Hereford und St Davids beansprucht wurden. Dreimal reiste er nach Rom, um dort seine Ansprüche bestätigen zu lassen. Es nicht klar, ob er während seiner dritten Reise in Rom starb oder ob er nach Wales zurückkehrte (Walker 69) In Llandaff befand sich zuvor nur eine kleine Kirche. Um 1120 begann Urban mit dem Bau der Kathedrale von Llandaff als Mittelpunkt seiner Diözese. Indem er die neue Kathedrale auch unter die Patronate der walisischen Heiligen Teilo und Dyfrig stellte, die in Regionen außerhalb von Glamorgan verehrt wurden, bekräftigte Urban seine erweiterten Gebietsansprüche (Walker 70)
Urban festigte die Stellung der Diözese Llandaff (Davies, Age of Conquest 182)
Urban nahm regelmäßig an Provinzialsynoden und oft an der Weihe von neuen Bischöfen teil. Gelegentlich war er auch am Hof von König Heinrich I. in England oder in der Normandie. Ihm gelang die Festigung seiner Diözese, obwohl er deren Gebiet trotz mehrerer Versuche nicht erweitern konnte. Diese Versuche führten spätestens ab 1119 zu Konflikten. Urban verfolgte dabei zwei Hauptanliegen. Zuerst wandte er sich gegen normannische Adlige und Siedler, die während der normannischen Eroberung von Wales die Schwäche von Urbans hochbetagten Vorgänger Herewald ausgenutzt hatten. Noch während der ersten Jahre von Urbans Amtszeit hatten die Normannen Güter besetzt und Kirchen und Klöster gegründet, die unter ihrer Kontrolle und nicht unter der Kontrolle des Bischofs standen. Mit den normannischen Baronen Brian fitz Count, Bernard de Neufmarche und besonders mit Earl Robert of Gloucester kam es deshalb zu Streitigkeiten. (Walker, 70) Urban verteidigte den Kirchenbesitz gegen die Ansprüche der normannischen Eroberer, 1126 schloss er eine Vereinbarung mit Earl robert (Davies, 180)
Urbans zweites Anliegen war sein Anspruch auf Gebiete, die zu den Diözesen Hereford und St David gehörten. Um seinen Anspruch zu bekräftigen, suchte er auf Provinzialsynoden und bei der Kurie Unterstützung. 1119 reiste er nach Frankreich, wo Papst Calixtus II. in Soissons und während des Konzil von Reims Urbans Anliegen wohlwollend anhörte. Ab diesem Jahr wurde die Diözese zunehmend als Diözese Llandaff bezeichnet. Calixt II. wandte sich an die normannischen Barone in Glamorgan und versuchten diese zu überzeugen, die besetzten Güter der Diözese zurückzuerstatten. Dazu wandten sie sich an die Diözese Hereford, damit die Diözese Llandaff das beanspruchte Archenfield erhielt, sowie an die Diözese St Davids, damit Ystrad Yw, Gower, Cydweli und Cantref Bychan an Llandaff fallen sollten. Urban erneuerte seine Ansprüche auf diese Gebiete auf dem von dem päpstlichen Legaten Giovanni da Crema, Kardinalpriester von San Crisogono Liste der Kardinalpriester von San Crisogono geleiteten Konzil von London. Daraufhin besuchte Giovanni da Crema 1125 die Diözese Llandaff, womit er der erste päpstliche Legat war, der eine walisische Diözese besuchte (Davies, 192) Der Kardinal bestätigte, dass die Diözese durch den Verlust der Güter verarmt war, und lobte den Bau der Kathedrale von Llandaff, den Urban um 1120 begonnen hatte. 1127 erneuerte Urban seine Ansprüche auf einem weiteren Konzil in London. 1128 reiste er nach Rom, um seine Ansprüche vor der Kurie zu vertreten. Der neue Papst Honorius II. war geneigt, den Ansprüchen von Urban stattzugeben. Urbans Gegenspieler Bischof Richard of Hereford (Richard de Capella) war im Vorjahr gestorben, und Bischof Bernard von St Davids Bernard (Bischof) war nicht nach Rom gereist, so dass schließlich die Kurie den Ansprüchen von Urban stattgab. Im April 1129 erschien jedoch Bischof Bernard in Rom. Er konnte Urbans Vorwürfe gegen ihn widerlegen, so dass nun Urban sich verteidigen musste. Seine Freunde ihn Rom warnten ihn, dass es für seine Anliegen schlecht stehen würde, und der neue Papst Innozenz II., der ihm zunächst wohlgesinnt gewesen war, betrachtete seine Ansprüche nach der Ernennung von Robert de Béthune zum neuen Bischof von Hereford 1131 zunehmend kritischer. Urbans Gegner führten aus, dass die Diözese Hereford benachteiligt würde, da in dem Fall nach dem Tod ihres Bischofs zuungunsten der Diözese entschieden worden war. Daraufhin wurden die Zugeständnisse, die die Kurie gegenüber Urban gemacht hatte, wieder aufgehoben. Urban sollte sich vor dem Konzil von Reims 1131 verantworten. Während jedoch Bernard von St Davids an dem Konzil teilnahm, wurde Urban durch eine Krankheit an der Teilnahme gehindert. Daraufhin überwies der Papst den Streit an mehrere englische Geistliche, die ihn entscheiden sollten. Diese lehnten schließlich Urbans Ansprüche ab. Daraufhin begann Urban 1134 eine erneute Reise nach Rom, während der er starb.
Urban übernahm eine Diözese, die nach der Herrschaft Glamorgan benannt wurde, deren geistliche Zuständigkeit sich jedoch auch darüber hinaus erstreckte. Urbans Versuche, das Gebiet der Diözese weiter auszudehnen, scheiterten. Es gelang ihm aber, das Gebiet der nun Diözese Llandaff genannten Diözese zu behaupten und die Grenzen zu festigen. Damit erstreckte sie sich auf ein wesentlich größeres Gebiet als über die ursprünglich namensgebende Herrschaft Glamorgan.
In Glamorgan hatte Urban Schwierigkeiten, seine Rechte gegenüber dem mächtigen normannischen Lord von Glamorgan zu behaupten bzw. abzugrenzen. Schließlich konnte er 1126 in Woodstock in Gegenwart von König Heinrich I. ein Abkommen mit Robert of Gloucester, Lord of Glamorgan schließen, dass seine Rechte genau beschrieb bzw. begrenzte. In Llandaff fand Urban nur eine sehr kleine Kirche vor. Vor April 1120 ließ er dort den Bau einer neuen Kathedrale beginnen. Das Patronat der dem heiligen Euddogwy wurde auf Peter und Dyfrig ausgeweitet. Mit dem Patron Peter zeigte Urban seine Hinwendung zur römischen Kirche an, mit Dyfrig bekräftigte er seine Ansprüche auf Gebiete in Herefordshire, wo viele Kirchen diesem Patron geweiht waren.
Urban ließ die endgültige Fassung des Book of Llandaff erstellen. Diese Sammlung von historischen Texten beinhaltet viele Besitznachweise der Diözese Llandaff. Diese Besitznachweise waren in den vorigen Fassungen schon erweitert und teils aufgebläht worden. Urban benutzte dies als Legitimation für seine eigenen Ansprüche.
Der spätere Bischof von Llandaff, Nicholas ap Gwrgan wird gelegentlich als Sohn von Urban bezeichnet, was aber nicht belegt ist.
Weblinks
David Walker: Urban. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/48565 (Lizenz erforderlich), Stand: 2004.Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt: "1"
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Herewald | Bischof von Llandaff 1140–1148 | Uthred |
- ↑ David Walker: Medieval Wales. Cambridge University Press, Cambridge 1990. ISBN 0-521-31153-5, S. 69
- ↑ Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063-1415. Oxford University Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 179