42 (Antwort)

Antwort auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“
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Die Antwort Zweiundvierzig ist das bekannteste und populärste Zitat aus der Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. „42“ ist in dieser Buchreihe die nichtssagende Antwort auf die vom Autor bewusst unklar gelassene Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.“ Sie bringt somit zum Ausdruck, dass man mit einer Antwort nichts anfangen kann, wenn die Frage dazu nicht präzise gestellt war.

Herkunft

Der Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams avancierte innerhalb kurzer Zeit zu einem Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Er zeichnet sich wie viele Werke Adams’ dadurch aus, dass er verschiedene Aspekte des Lebens parodiert, ins Groteske und Absurde verzerrt oder aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel betrachtet. Zumeist hält er mit den vordergründig phantastischen und kunterbunt wirkenden Geschichten der Menschheit mit ihren vermeintlich sinnvollen Motiven und vermeintlich gesicherten Ansichten einen Spiegel vor. Dieses wird besonders in einem Motiv zugespitzt, bei der ganz direkt die beständige Suche der Menschen nach dem Sinn des Seins karikiert wird.

In der Handlung des Romans wird der Computer Deep Thought (Deutsch: „Tiefer Gedanke“) damit beauftragt, die Antwort auf die Frage aller Fragen, nämlich die „nach dem Sinn des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest“ zu errechnen. Nach langer Rechenzeit von 7,5 Millionen Jahren erbringt er dann die Antwort, nämlich „Zweiundvierzig“. Diese Antwort ist natürlich unbefriedigend – im Text zusätzlich dadurch pointiert, dass Deep Thought den gespannt wartenden, extra für diesen Moment auserwählten Menschen vorausschickt, ihnen werde die Antwort nicht gefallen, und ob sie sie dennoch würden hören wollen, und dass sie garantiert auf sein Computergehäuse einschlagen würden, wenn er ihnen die Antwort sagte. Natürlich verneinen zunächst die auserwählten Menschen, dass sie derart ausrasten würden, doch als er ihnen die Antwort verrät, kommt es genau so, wie es Deep Thought vorhergesagt hatte.

Nachdem sich ihre Wut auf die nichtssagende Antwort gelegt hat, vermuten sie zunächst das Problem im Computer. Der Computer weist jedoch darauf hin, dass die Frage niemals präzise gestellt wurde, was die Menschen zu ihrer Verblüffung beim Abspielen der alten Aufzeichnungen vom Start des Computers feststellen müssen, und diese Antwort nur verständlich wird, wenn man die Frage hinreichend kennt („I think the problem, to be quite honest with you, is that you’ve never actually known what the question is.“). Er schlägt ihnen deshalb vor, einen noch größeren, von ihm erdachten Computer zu bauen, der fähig ist, Fragen zu Antworten zu finden und nicht nur Antworten auf Fragen, wie er. Dieser Computer wird dann auch gebaut und dessen Programm zur Suche der Frage auf die Antwort gestartet. Wie sich später im Romanverlauf herausstellt, ist dies die Erde, welche ihre Aufgabe aber nie vollenden konnte, weil sie kurz vor Ablauf des Programms für das Verkehrsprojekt einer Hyperraumumgehungsstraße gesprengt wurde, welches kurze Zeit später aufgrund technischer Fortschritte nutzlos wurde.

Deutung

Im Buch finden sich viele Hinweise auf vermeintliche Deutungen der Zahl. Im zweiten Teil („Das Restaurant am Ende des Universums“) gelingt es dem Protagonisten, Arthur Dent, als er auf der prähistorischen Erde gestrandet ist, mit Hilfe eines selbstgeschnitzten Scrabblespiels, aus dem er zufällig Buchstaben zieht, in Gemeinschaft einiger Frühmenschen die Frage zu legen – eine Anspielung auf ein plakatives Bild der Evolutionstheorie, bei dem das Resultat der Evolution mit dem Ergebnis verglichen wird, welches herauskommt, wenn 100 Affen auf einer Schreibmaschine schreiben. Paradoxerweise kommt beim Scrabble ein sinnvoller Satz heraus, welcher lautet: „Wieviel ist neun multipliziert mit sechs“. Arthur, der zunächst dachte, dies müsse die Frage zu „42“ sein, sieht jedoch, dass dies nach herkömmlicher Arithmetik nicht richtig ist und kommt zu der Schlussfolgerung, dass das Universum keinen Sinn ergebe (Anmerkung: Die Formel „neun multipliziert mit sechs“ würde nur in einem 13er-Stellenwertsystem 42 ergeben: 4·13 + 2·1 = 54 = 9·6).

Das vermeintliche Geheimnis um die Zahl zieht sich wie ein roter Faden auch durch die nachfolgenden Bände der Romanreihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ und gab Anlass zu vielfältigen Spekulationen um ihre Herkunft. Insbesondere in der Usenet- und Internetkultur erreichte „42“ schnell Kultstatus, und ihre Erwähnung und Verwendung wurde sehr populär. Ebenso wie im Buch werden auch hier der Zahl immer wieder neue Bedeutungen und Mythen zugeschrieben, da im Buch keine vordergründige Auflösung geboten wird.

Die Entstehung der Zahl selbst klärte der Autor Douglas Adams in einem Usenet-Beitrag 1993 auf. Auf die Frage, warum die Antwort „42“ sei, schrieb er:[1]

„Die Antwort darauf ist ganz einfach. Es war ein Scherz. Es musste eine Zahl sein, eine normale, kleine Zahl, und ich wählte diese. Binäre Darstellungen, Basis 13, Tibetanische Mönche, das ist alles kompletter Unsinn. Ich saß an meinem Schreibtisch, sah in den Garten und dachte ‚42 geht‘. Ich schrieb es. Ende der Geschichte.“

Dies reichte vielen Fans nicht als Antwort, weswegen er in einem Interview um 1998, als er erneut gefragt wurde, ob er dieses Werk wieder so schreiben würde, antwortete, dass es da einen großen Fehler in seinem Werk gäbe, da die Antwort eigentlich „36“ und nicht „42“ sei (Anmerkung: Die Formel „neun multipliziert mit sechs“ würde nur in einem 16er-Stellenwertsystem, auch Hexadezimalsystem genannt, 36 ergeben: 3·16 + 6·1 = 54 = 9·6).

Das Fehlen einer vordergründigen Erklärung und einer eindeutigen Frage zu „42“ stellt jedoch gerade den philosophischen Hintergrund und das Wesen des Wissens als solchem heraus: Antworten sind ohne die dazugehörigen Fragen nutzlos. Echtes Wissen besteht somit immer aus Frage und Antwort, und Antworten generieren neue Fragen. So stellte der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein gegen Ende seines „Tractatus Logico-Philosophicus“ unter 6.5. fest: „Zu einer Antwort, die man nicht aussprechen kann, kann man auch die Frage nicht aussprechen.“

Zugleich spottet Adams mit dieser Episode über die Menschheit, die stets nach Antworten sucht, ohne sich wie im Fall der gern gestellten Sinnfragen Gedanken um die konkrete Fragestellung und den Sinn der Frage an sich zu machen.

Mythos „42“

  • Die britische Gruppe Level 42 hat sich nach der Lektüre von „Per Anhalter durch die Galaxis“ ihren Namen gegeben.
  • Das Buch „Der Kultfaktor“ von Klaus Schmeh beschreibt 42 Kultobjekte – darunter „Per Anhalter durch die Galaxis“.
  • Insbesondere im IT-Bereich ist die Zahl „42“ häufig als metasyntaktische Variable für Zahlen verwendet worden. Beispiele:
    • In der Zonendatei von Bind steht standardmäßig der Eintrag „42 ; serial (d. adams)“.
    • Die erste Version von Suse Linux, nach der Benennung nach Monatsnamen, wurde nach langer Diskussion Suse Linux 4.2 genannt, da man Version 1.1 ablehnte. In den aktuellen Versionen lautet ein Vorschlag für einen Benutzernamen „42“, sobald der volle Name des Benutzers aus mehr als drei Wörtern besteht.
    • Die Versionsnummer im TIFF-Header lautet 42 (Auszug aus dem Standard: „Bytes 2-3: An arbitrary but carefully chosen number (42) that further identifies the file as a TIFF file“).
    • Gibt man in die Suchmaschine Google die Phrase „answer to life, the universe and everything“ ein, so antwortet Google mit „answer to life, the universe and everything = 42“ [1].
    • In SWI-Prolog lautet die Antwort auf die nicht beantwortbare Anfrage ?- X. (kann auch jede andere Variable sein) wie folgt:
       % ... 1,000,000 ............ 10,000,000 years later
       % 
       %       >> 42 << (last release gives the question)

Siehe auch

Zahlenmystik, Gematrie, Liste besonderer Zahlen

Quellen

  1. http://groups.google.com/groups?as_umsgid=adamsd.1102700746A@news.cerf.net