Zeittafel Portugal

Überblick über die Geschichte Portugals
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vor Christus

  • 18000 v. Chr.: die Felszeichnungen von Foz Côa stellen eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung auf dem Boden des heutigen Portugals dar.
  • 2000 v. Chr.: Beginn der Einwanderung der Iberer.
  • 1200 v. Chr.: die Phönizier gründen Kolonien auf dem Gebiet des heutigen Portugals.
  • 700 v. Chr.: Griechische Kolonien werden gegründet.
  • 600 v. Chr.: Beginn der Einwanderung der Kelten, diese vermischen sich mit den Iberern zu Keltiberern.
  • 500 v. Chr.: karthagische Präsenz in Portugal.
  • 450 v. Chr.: Das Land wird von Karthago erobert.
  • 218 v. Chr. - 202 v. Chr.: Zweiter Punischer Krieg: Karthago verliert die iberische Halbinsel an Rom, das heutige Portugal wird Teil der römischen Provinz Hispania Ulterior
  • 197 v. Chr. - 179 v. Chr.: Keltiberischer Krieg, die Einwohner des Landes erheben sich gegen die römische Herrschaft, Rom verteidigt seine Provinz mit großer Härte.
  • 154 v. Chr. - 133 v. Chr. Spanischer Krieg in dessen Rahmen
  • 150 v. Chr. die Römer nach einer List große Teile des Keltiberischen Stammes der Lusitaner niedermetzeln. Der Krieg geht ab
  • 147 v. Chr. in die Viriatischen Krieg über. Viriatus (*um 190 v. Chr.), der Führer der keltiberischen Lusitaner kann den Römern in der Schlacht bei Baecula (143 v. Chr.) und erneut 140 v. Chr. vernichtende Niederlagen beibringen. Die Römer müssen in einen für sie beschämenden Friedenschluss einwilligen, der allerdings vom Senat nicht ratifiziert wird.
  • 139 v. Chr.: Viriatus wird von seinen eigenen Leuten im Auftrag der Römer bei Viseu ermordet, damit erringen die Römer in der Auseinandersetzung mit den Lusitanen wieder die Oberhand.
  • 133 v. Chr. Ende des Spanischen Krieges mit dem Fall von Numantia.
  • ab 60 v. Chr.: Gaius Julius Cäsar bricht den letzten Widerstand der keltiberischen Stämme gegen Rom.
  • 27 v. Chr.: Verwaltungsreform des Kaisers Augustus (*63 v. Chr., †14 n.Chr.; reg. 30 v. Chr. bis 14 n. Chr.): Die iberische Halbinsel wird in drei Provinzen eingeteilt: Betica, Hispania Citerior und Lusitania. Letztere umfaßte im wesentlichen das Gebiet des heutigen Portugals. Lusitania wurde in drei Bezirke ("conventus") eingeteilt: Pacensis (Hauptstadt: Pax Iulia, das heutige Beja), Scallabitanus (Hauptstadt: Scallabis, das heutige Santarém) und Emeritensis (Hauptstadt: Emerita, das heutige Mérida in Spanien, das auch Provinzhauptstadt von ganz Lusitanien war).

0-1000

  • ab 60 n. Chr.: Beginn der Ausbreitung des Christentums.
  • 280: Verwaltungsreform des Diokletian: Hispania Citerior wird in die Provinzen Hispania Cartaginense und Calecia geteilt. Die Provinz Calecia umfasst das Gebiet des heutigen Portugals nördlich des Douro.
  • ab 409: Barbareneinfall während der Völkerwanderungszeit zerstört die römische Provinz. Alanen, Wandalen und Sueben fallen nach Portugal ein.
  • 416: Beginn der Einwanderung der Westgoten
  • um 430: Die Sueben gründen im Norden Portugals ihr Reich, Hauptstadt wird Bracara Augusta, das heutige Braga. Auch die anderen germanischen Völker gründen eigene Staaten. Da die Wandalen und Alanen jedoch schnell von den Westgoten besiegt werden, hat nur deren Reich und das Reich der Sueben bestand.
  • um 550: die Sueben werden zum Christentum bekehrt.
  • 585: der Westgotenkönig Leowigild siegt über den letzten Suebenkönig Andeca. Das Reich der Sueben wird zerstört und dem Westgotenreich eingegliedert, dieses ist damit das einzige germanische Reich auf iberischem Boden.
  • 587: Der Westgotenkönig Rekkared tritt in Braga vom arianischen zum katholischen Christentum über.
  • 711: Beginn der arabischen (maurischen) Invasion. Portugal fällt nach nur wenigen Jahren bis zur Höhe von Braga unter islamische Herrschaft. Schlacht am Río Barbate. Der letzte Westgotenkönig Roderich wird von Tariq ibn Ziyad besiegt und fällt in der Schlacht. Portugal wird Teil des Kalifats von Cordoba, während der Herrschaft der Almoraviden bleiben die christlichen und jüdischen Einwohner des Landes jedoch weitgehend ungestört.
  • 9. Jahrhundert: Beginn der Reconquista, der Rückeroberung Portugals durch christliche Heere, ausgehend von Asturien und León, zwei Überbleibseln des zerstörten Westgotenreiches.
  • 718: Pelagrius, der aus alten westgotischen Adel stammt, schlägt die Mauren bei Poitiers und nimmt den Titel eines Fürsten von Asturien an. König Alfons III., der Große von Asturien verlegt die Hauptstadt nach León und erobert
  • 866 Coimbra und
  • 868 den alten Römerhafen Portus Cale (das heutige Porto), von dem das Land seinen Namen erhält.

1000-1300

  • um 1000: Innerhalb Leóns bilden sich in den von den Mauren zurückeroberten Gebiete die Grafschaften Kastilien und Portugal, die ein zunehmendes Eigenleben führen. Alfons VI. von León versucht durch die Annahme des Kaisertitels seine Oberhoheit über die beiden Grafschaften zu demonstrieren.
  • 1068: Graf Raymond von Armous, ein jüngerer Sohn des Herzogs Wilhelm I. von Burgund begibt sich nach Portugal. Damit erstes Auftreten der Burgunder, einer Seitenlinie der Kapetinger im Lande. Raymond heiratet Urraca, Erbtochter des leonesischen Kaisers und wird 1093 Graf von Galicien, des nördlich an Portugal angrenzenden Gebiets.
  • 1093: Heinrich von Burgund, ein Neffe Raimonds und jüngerer Sohn Herzog Heinrich von Burgund, heiratet Theresia von Kastilien, eine nichteheliche Tochter Kaiser Alfons VI. von León. Er erhält 1095 Portugal als Mitgift, wird so erster Graf von Portugal und begründet die Herrschaft des Hauses Burgund, die bis 1383 andauert.
  • 1104: Gründung des Erzbistum Braga durch Heinrich von Burgund.
  • 1114: Tod Heinrich von Burgunds. Für seinen minderjährigen Sohn Alfons I. (*1110, †1185; reg. als König 1139-1185) übernimmt zunächst seine Witwe Theresia von Kastilien die Regentschaft. Sie nimmt 1117 den Titel einer Königin von Portugal an, was von leonesischer Seite aber nicht anerkannt wird und muß sich schließlich wieder der Oberhoheit ihrer Halbschwester Urraca von León, die dort nach dem Tode Alfons VI. die Macht übernommen hatte, beugen.
  • 1127: Alfons VII. von Kastilien, ein Sohn der Urraca, besiegt Theresia von Kastilien, diese ist dadurch entscheidend geschwächt.
  • 1128: Alfons I. besiegt seine Mutter in der Schlacht von São Mamede, Theresia von Kastilien wird entmachtet, Alfons beginnt selbständig zu regieren.
  • 1130: Der Templerorden gründet seine erste Niederlassung in Portugal.
  • 1135: Alfons I. verweigert Alfons VII. von León den Lehnseid.
  • 1139: Alfons I. siegt über die Mauren in der Schlacht von Ourique (südwestlich von Beja). Er nimmt danach den Königstitel an und begründet so die Selbständigkeit des Landes von Kastilien-León.
  • 1143: Vertrag von Zamora: Kastilien-León muss die Unabhängigkeit Portugals anerkennen.
  • 1179: Papst Alexander III. erkennt mit der Bulle "Manifestis Probatum", der "Geburtsurkunde Portugals", die portugiesische Unabhängigkeit an.
  • 1147: Alfons I. erobert Lissabon und Santarém von den Mauren.
  • 1162: Alfons I. gründet den Ritter-Orden von Avis.
  • 1185: Sancho I. besteigt den Thron (regiert bis 1211).
  • 1195: Die katholische Kirche verhängt das Interdikt über Portugal, es beginnt ein fast zweihundert Jahre andauernder Konflikt zwischen Kirche und portugiesischen Königstum.
  • 1211 - 1223: Alfons II. ruft die erste Cortes ein und schafft das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzeswerk. Er kann von den Mauren Setúbal und Alcácer do Sal erobern. Der Konflikt mit der Kirche verschärft sich, Alfons stirbt im Kirchenbann.
  • 1223 - 1248: Sancho II.
  • 1226: Niederlage der Portugiesen gegen die Mauren in der Schlacht bei Elves.
  • 1239: Sieg der Portugiesen über die Mauren in der Schlacht bei Aimonte. Die östliche Algarve und das Alentejo fallen an die Portugiesen.
  • 1245: Höhepunkt im Kampf zwischen Königstum und Kirche. Papst Innozenz IV. setzt Sancho II. de facto ab und ernennt seinen Bruder, Alfons III. zum Verwalter des Königreiches. Es beginnt ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Brüdern, der erst durch den Tod Sancho II. endet.
  • 1248 - 1279: Alfons III.
  • 1250/1251: Alfons III. erobert die restlichen Gebiete der Algarve, damit Ende der Reconquista in Portugal.
  • 1256: Der König verlegt die Hauptstadt des Landes nach Lissabon.
  • 1276: Mit Johannes XXI. besteigt der bis heute einzige Portugiese den Heiligen Stuhl.
  • 1279 - 1325: König Dionysius. Bürgerkrieg in Portugal zwischen Dionysius und seinem jüngeren Bruder Alfons, gleichzeitig Krieg mit Kastilien, wechselseitiger Einmarsch der Kastilier in Portugal und der Portugiesen in Kastilien.
  • 1289: Durch einen Kompromiß zwischen Dionysius und Papst Nikolaus IV. wird der seit Jahrhunderten schwelende Konflikt zwischen Königshaus und Kirche entschärft.
  • 1294: Ein erste Handelsvertrag mit England beginnt eine lange Reihe von Bündnissen zwischen den beiden Ländern.
  • 1297: Vertrag von Alcañices. Friedensschluß zwischen Dionysius und [[Ferdinand IV. {Kastilien}|Ferdinand IV.]] von Kastilien. Die Grenze zwischen beiden Ländern wird endgültig festgesetzt, sie entspricht im wesentlichen der noch heute gültigen Grenze zwischen Portugal und Spanien.

1300-1500

  • 1312: Auf Betreiben des französischen Königs Philipp IV., des Schönen und Papst Klemens V. wird der Templerorden aufgelöst. Anders als anderswo in Europa kommt es in Portugal nicht zur Verfolgung der Templer. Hier wird
  • 1319 von König Dionysius der Christusorden gegründet, durch den die Templer als nationaler portugiesischer Orden praktisch fortgesetzt werden.
  • 1340: Alfons IV. (reg. 1325 -1357) besiegt gemeinsam mit einem kastilischen Heer die Mauren (Schlacht am Salado Fluß). Damit sind maurische Versuche in Portugal wieder Fuß zu fassen, endgültig vereitelt.
  • 1355 Auf Befehl Alfons IV. wird die Geliebte seines Sohnes Peter I., Inês de Castro, als Hexe enthauptet, es beginnt ein Bürgerkrieg zwischen Vater und Sohn, der erst
  • 1357 mit dem Tode Alfons IV. und der Thronbesteigung Peter I. endet.
  • 1383: Mit dem Tode Ferdinand I. endet die Herrschaft der Burgunder. Revolution von 1383, mit Johann I. übernimmt das Haus Avis die Macht (bis 1580), nachdem kastilische Ansprüche auf den Thron
  • 1385 durch den portugiesischer Sieg in der Schlacht von Aljubarrota zurückgewiesen werden können.
  • Johann I. (reg. bis 1433). In seiner Regierungszeit erfolgt der Beginn des Aufbaus des späteren portugiesischen Kolonialreichs.
  • 1386 Vertrag von Windsor, erster Vertrag in einer langen Reihe von Wirtschafts- und Bündnisverträgen mit England.
  • 1415: Portugal erobert nordafrikanisches Gebiet um Ceuta. Später erfolgen weitere Eroberungen entlang der Küste Westafrikas (Heinrich der Seefahrer [*1394, †1460).
  • 1419 wird Madeira und
  • 1427 die Azoren (wieder) entdeckt und von Portugal kolonialisiert.
  • 1437: Heinrich der Seefahrer scheitert beim Versuch der Eroberung von Tanger.
  • 1438: König Eduard (Dinis) stirbt an der Pest, für seinen minderjährigen Sohn führt Peter von Coimbra die Regentschaft.
  • 1440: In Arguim in Afrika wird ein portugiesischer Handelsposten eröffnet, Portugal steigt in den Handel mit afrikanischen Sklaven ein.
  • 1447: Entdeckung der Kapverden, die dem Christusorden zur Besiedlung übergeben werden.
  • 1449: Schlacht von Alfarrobeira. Der inzwischen volljährige König Alfons V. schlägt seinen Onkel Peter von Coimbra und beginnt selbständig zu regieren.
  • 1471: Die Portugiesen erobern Tanger.
  • 1476 - 1477: Portugal wird in die kastilischen Thronstreitigkeiten verwickelt, verliert gegen Kastilien in der Schlacht von Toro und muß im Frieden von Alcacovas auf alle Ansprüche auf den kastilischen Thron verzichten.
  • 1481 - 1495: König Johann II. setzt mit großer Härte die Macht der Krone gegen Adel und Kirche durch.
  • 1482: Gründung der Festung São Jorge da Mina in der Goldküste (heutiges Ghana). Die Einkünfte der Krone verdoppeln sich auf einem Schlag. Starke Expansion des Sklaven-, Gold- und Gewürzhandels.
  • 1488: Die Portugiesen (Bartolomëu Diaz) erreichen das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika)
  • 1492: Christoph Kolumbus entdeckt im Auftrag der katholischen Könige Spaniens Amerika, nachdem er vom portugiesischen König Johann II. vorher abgewiesen wurde.
  • 1492: Die Katholischen Könige vertreiben die spanischen Juden, 60.000 fliehen nach Portugal.
  • 1494: Vertrag von Tordesillas. Die portugiesische und spanischen Einflußsphären in Afrika und Amerika werden abgesteckt.
  • 1495 - 1521: Regierungszeit König Emanuel des Glücklichen. Portugal befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Kulturelle Blüte (Literatur, Architektur (Manuelistik).
  • 1496: Auch Portugal vertreibt seine Juden, wer sich taufen läßt (sog. Neue Christen) darf allerdings bleiben.
  • 1497 Vasco da Gama findet den Seeweg nach Indien.

1500-1800

  • 1500 (22.4): Pedro Alvares Cabral (*um 1467, †um 1526) landet bei einer Umseglung Afrikas (auf der Reise nach Indien) in Brasilien und nimmt das Land für die Krone Portugals in Besitz.
  • 1504 und 1506: Pogrome in Lissabon gegen die "Neuen Christen' (die getauften Juden).
  • 1505 - 1515: Aufbau des Estado da Índia, des portugiesischen Kolonialreichs in Asien unter den Vizekönigen Francisco de Almeida und Alfonso de Albuquerque mit dem Aufbau befestigter Stützpunkten und Faktoreien und der vollständigen Erschließung der Gewürzroute bis zu den Molukken.
  • 1509: Die Vernichtung einer arabischen Flotte vor Diu verschafft Portugal die vollständige Seeherrschaft über den Indischen Ozean
  • 1510: Alfonso de Albuquerque besetzt Goa.
  • 1511: Eroberung von Malakka (Malaysia).
  • 1513: Timor wird portugiesisch.
  • 1515: Portugal erobert Hormuz (Oman).
  • 1519 bis 1522: Weltumsegelung des Portugiesen Ferdinand Magellan, in spanischem Auftrag.
  • 1532: Gründung der ersten dauerhaften portugiesischen Siedlung in Brasilien
  • 1536: Einführung der Inquisition in Portugal.
  • 1540: Die Jesuiten lassen sich in Portugal nieder.
  • 1554: Gründung von Salvador da Bahia, der ersten Hauptstadt Brasiliens.
  • 1557: Portugal erwirbt Macao, erster europäischer Vorposten in China.
  • 1572: Die erste Ausgabe von Luís de Camões' Nationalepos Os Lusíadas (dt. Die Lusiaden) erscheint.
  • 1578: Niederlage der Portugiesen in der Schlacht von Alcazarquivir gegen den Sultan von Fes. König Sebastian I. fällt in der Schlacht, Portugal ist entscheidend geschwächt.
  • 1580 - 1640 Personalunion Portugals mit Spanien
  • 1580: Nach dem Aussterben der Dynastie der Avis versucht Antonio von Crato die Krone zu übernehmen, kann jedoch nicht verhindern, dass Portugal vom spanischen König Philipp II. und seinen Nachfolgern in Personalunion regiert wird. Die portugiesische Rechts- und Verwaltungsordnung bleibt weitgehen bestehen, die Autonomie des Landes wird jedoch zusehends eingeschränkt.
  • 1622: Portugal verliert Hormuz an die Briten.
  • 1630: Die Holländer vertreiben die Portugiesen aus Nordostbrasilien (Pernambuco).
  • 1640: Durch einen Aufstand wird in Lissabon die spanische Statthalterin gestürzt. Ende der Personalunion mit Spanien. Der Herzog von Braganza wird als Johann IV. zum König gewählt. Somit Ende der spanischen Herrschaft und Beginn der Herrschaft des Hauses Braganza, das bis 1853 in Portugal herrschen sollte.
  • 1640 und 1652: Verteidigungsverträge mit den Briten gegen die Spanier.
  • 1659 - 1668: Die Spanier versuchen im Restaurationskrieg ihre Herrschaft über Portugal zurückzugewinnen, müssen aber im Frieden von Lissabon die portugiesische Unabhängigkeit anerkennen.
  • 1667: Peter II. setzt seinen behinderten Bruder Alfons VI. ab.
  • 1669: die Cortes treten zum letzten Mal zusammen, ab jetzt wird Portugal absolutistisch regiert.
  • 1702 - 1713: Spanischer Erbfolgekrieg, Portugal kämpft auf Seiten Englands und der Niederlande.
  • 1703: Der Methuenvertrag bindet Portugal wirtschaftlich an England.
  • 1706: stirbt der portugiesische König Peter II.; Johann V. folgt ihm auf den Thron.
  • 1717: wird die Academia Portuguesa gegründet. Briten und Niederländer dringen in das portugiesische Kolonialreich in Asien und Afrika vor. Gleichzeitig gewinnt Brasilien für Portugal an Bedeutung, da das Land durch die Gold- und Diamantlieferungen aus der Kolonie seine negative Handelsbilanz mit Großbritannien ausgleichen kann.
  • ab 1750: Mit dem Tod von Johann V. und der Thronfolge Joseph I. kommt Sebastião José Carvalho e Melo, der spätere Markgraf von Pombal, als eine Art "Ministerpräsident" an die Macht. Pombal wird in der Historiographie unterschiedlich beurteilt, da er einerseits eine Reihe von ambitionierten Reformvorhaben vor allem in Bildung und Wirtschaft initiierte, andererseits aber eine große Machtfülle in seiner Hand vereinte und mit diktatorischen Maßnahmen jede Opposition erstickte.
  • 1755: Ein Erdbeben zerstört die Stadt Lissabon. Pombal organisiert den Wiederaufbau.
  • 1777: stirbt König Josph I., seine Nachfolgerin Maria I. entläßt Pombal.
  • 1792: Königin Maria wird wegen Wahnsinns entmündigt, ihr Sohn Johann VI. regiert seitdem als Prinzregent das Land.
  • 1793: Portugal beteiligt sich an der europäischen Koalition gegen Napoleon.

1800 - 1850

  • 1801: Von Napoleon ermuntert fällt Spanien in Portugal ein. Im Frieden von Badajos muß Portugal die Stadt Olivenza an Spanien abtreten.
  • 1807: Besetzung Portugals durch französische Truppen. Die Königsfamilie flieht nach Brasilien. Rio de Janeiro wird neuer Regierungssitz.
  • 1808: Landung eines britischen Expeditionsheers unter der Führung von Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington. Die Briten und die Reste der portugiesischen Armee siegen in den Schlachten von Roliça und Vimeiro, die Franzosen müssen sich aus Portugal zurückziehen.
  • 1809: Die zweite französische Invasion endet mit dem britisch-portugiesischen Sieg in der Schlacht von Talavera de la Reina.
  • 1810: Dritte französische Invasion, nach der französischen Niederlage
  • 1811 in der Schlacht von Sabugal (3. April) müssen sich die Franzosen endgültig zurückziehen. Portugal ist befreit, die königliche Familie verbleibt jedoch in Brasilien, der britische Befehlshaber William Carr Beresford regiert als Militärdiktator.
  • 1815: Brasilien erreicht den Status eines Königreichs und damit die rechtliche Gleichstellung mit dem portugiesischen Mutterland.
  • 1816: Tod König Maria I., Prinzregent Johann wird in Rio de Janeiro zum neuen König gekrönt (Johann VI.)
  • 1817: Aufstand liberaler und freimauerischer Kräfte in Portugal gegen die Militärdiktatur Beresford, dieser geht mit großer Härte gegen die Aufständischen vor.
  • 1820 Beginn der Liberalen Revolution mit einem Aufstand in Porto. Aufstand gegen die Militärdiktatur Beresfords, für die Einführung einer konstitutionellen Monarchie mit liberaler Verfassung nach spanischem Vorbild, für die Rückkehr des Königs, der als konstitutioneller Monarche herrschen soll.
  • 1821: Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung (Cortes), diese fordert den König zur Rückkehr aus Brasilien auf, Johann VI. folgt schließlich dieser Aufforderung und läßt Kronprinz Peter (der spätere Peter IV.) als Regenten in Brasilien zurück. Die Cortes in Lissabon verabschiedet die erste portugiesische Verfassung.
  • 1822 (7. September): Brasilien erklärt seine Unabhängigkeit von Portugal. Kronprinz Peter besteigt als Peter I. als erster Kaiser den brasilianischen Thron.
  • 1824: Aufstand der Königin Charlotte Johanna und des Prinzen Michael gegen König Johann VI. und die liberale Verfassung. Der König kann sich durchsetzen, zwingt die Königin und seinen Sohn ins Exil, widerruft allerdings die liberale Verfassung.
  • 1826 Tod König Johann VI., Kaiser Peter I. von Brasilien besteigt als Peter IV. von Portugal den Thron. Portugal und Brasilien sind zum letzten Mal kurzzeitig unter dem gleichen Herrscher vereint. Portugal erhält eine oktroyierte Verfassung (die Charta). Da er nicht beide Reiche gleichzeitig regieren kann, tritt Peter nach zwei Monaten Regierung in Portugal zugunsten seiner minderjährigen Tochter Maria II. zurück, für die er seinen Bruder Prinz Michael zum Regenten ernennt.
  • 1828 Michael enthront seine Nichte Maria und ruft sich selbst als Michael I. zum König aus. Er regiert als letzter König absolutistisch.
  • 1831 Peter I. dankt als Kaiser von Brasilien ab, nimmt den Titel eines Herzogs von Braganza an und geht nach Europa, um den Kampf gegen seinen Bruder Michael aufzunehmen.
  • 1831 - 1834 Miguelistenkrieg zwischen Peter und den Liberalen einerseits, Michael und den Absolutisten andererseits. Mit Hilfe der liberalen Generäle Saldanha und Terceira gelingt es Peter seinen Bruder zu besiegen, dieser muß erneut ins Exil gehen. Nach dem Tode Peters wird Maria II. für vollljährig erklärt und beginnt eigenständig zu regieren.
  • 1834 - 1836 Regierung der Cartisten. Die Verwaltung und Justiz wird nach napoleonischem Vorbild neu organisiert, die Handelsmonopole der großen Korporationen werden abgeschafft. Die religiösen Orden werden aufgelöst, Kircheneigentum wird nationalisiert.
  • 1836 Septemberrevolution: Terceira, der letzte cartistische Ministerpräsident wird gestürzt, die Setembristen kommen an die Macht.
  • 1836 - 1842 Setembristische Regierungen (Manuel da Silva Passos, Markgraf von Sá da Bandeira). Verschiedene Aufstände der Cartisten gegen die setembristische Regierung schlagen fehl (Belenzada, Aufstand der Marschälle).
  • 1838 Eine neue setembristische, extrem demokratische Verfassung tritt in Kraft.
  • 1842-1846: Konservative (Cartistische) Diktatur unter António Bernardo da Costa Cabral, Markgraf von Tomar. Die Charta wird als Verfassung wieder eingeführt.
  • 1846: Aufstand von Maria da Fonte, Sturz von Costa Cabral
  • 1846 - 1849: Cartistische Regierung unter dem Herzog von Saldanha.
  • 1846 - 1847: Bürgerkrieg zwischen Cartisten und Setembristen, die eine provisorische Regierung in Porto bilden. Erst dank britischem und spanischem Eingreifen kann Saldanha den Krieg gewinnen.
  • 1849 - 1851: Zweite Regierung Costa Cabrals

1851 - 1900

  • 1851 - 1856: Saldanha regiert mit diktatorischen Vollmachten
  • 1853: Tod Königin Maria II., ihr Ehemann Ferdinand II. regiert bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Peter als Prinzregent. Mit Maria II. endet die Herrschaft des Hauses Braganza, über ihren Ehemann kommt der portugiesische Zweig des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, die letzte portugiesische Dynastie, an die Macht (bis 1910).
  • 1855 Peter V. wird volljährig und übernimmt die Regierung. Er entläßt
  • 1856 Saldanha. Mit dem Herzog von Loulé kommen zum ersten Mal seit Costa Cabral die Setembristen von der Macht verjagt hat, wieder die Linksliberalen an die Macht. Beginn des Rotativismus: Portugal erhält ein gefestigtes Zweiparteiensystem, mit der konservativen Regenerationspartei auf der einen, der Historischen, später der Progressive Partei auf der anderen Seiten, die sich in regelmäßigen Intervallen in der Regierung ablösen.
  • 1861: der im Volk äußerst beliebte König Peter V. stirbt jung und unerwartet zusammen mit zwei seiner Brüder an einer Fieberepidemie. Im Volk kursieren Gerüchte, der König sei ermordert worden, es kommt deshalb zu Aufständen. Ludwig I. besteigt den Thron.
  • 1865 - 1868: Große Koalition aus Regenerationspartei und Historischer Partei unter Joaquim António de Aguiar (sog. Governo da fusão).
  • 1868: Januaraufstände in Lissabon, wegen Pläne der Regierung aufgrund der prekären Haushaltssituation die Steuern zu erhöhen. Fall der Regierung de Aguiar, Ende der großen Koalion.
  • 1870: Saldanha kehrt aus dem Ausland zurück und putscht sich an die Macht, wird aber nach einigen Monaten gestürzt.
  • 1871 - 1877: "Fontismus", konserverative Regierung der Regenerationspartei unter António Maria de Fontes Pereira de Melo. Die Regierung fördert besonders die Industrialisierung des Landes.
  • 1878: Trotzt starker Proteste beruft Ludwig I. Fontes Pereira de Melo erneut zum Regierungschef. Die Republikaner können zum ersten Mal ein Abgeordnetenmandat erringen.
  • 1889: Tod König Ludwigs, sein Sohn Karl I. besteigt den Thron.
  • 1890: Höhepunkt der britisch-portugiesischen Kolonialkrise um sich widersprechende Ansprüche der beiden Staaten in südlichen Afrika. Im Ergebnis kann Portugal seine kolonialen Besitzungen konsolidieren, muss aber auf eine Ausweitung verzichten. Durch diese offensichtliche Schwäche ist die Monarchie diskreditiert. Karl Marx spricht in Lissabon, gewalttätigen Übergriffen, zehn Tote und über 40 Verletzte bei den Wahlen, die Republikaner erhalten drei Sitze. Der König ernennt bis 1893 überparteiliche Regierungen.
  • 1891 Republikanischer Aufstand in Porto, Ausrufung der Republik. Der Aufstand wird niedergeschlagen. Staatsbankrott.
  • 1893: Mit der Ernennung von Ernesto Rodolfo Hintze Ribeiro von der Regenerationspartei endet die Zeit der überparteilichen Regierungen. Es kommt bis 1906 wieder zum alten System der Rotation, zwischen Hintze Ribeiro und José Luciano de Castro von der Progressiven Partei.
  • 1899: Vertrag von Windsor, endgültige Beilegung des britisch-portugiesischen Kolonialstreit. Die jeweiligen Besitzungen werden anerkannt, Portugal verzichtet auf die Ausweitung seines Kolonialreiches und räumt den Briten Durchmarschrechte für ihre Truppen ein.

1900

  • 1901: Spaltung der Regenerationspartei. João Franco verläßt mit seinen Anhängern die Partei und gründet die Liberale Regenerationspartei.
  • 1906 - 1908: Regierung João Franco: Nach anfänglichen Nachgeben gegenüber den Republikanern regiert Franco mit großer Härte. Das Parlament wird entmachtet, Franco regiert mit vom König gegengezeichneten Dekreten, Zensur der republikanischen Presse, Androhung der Verbannung prominenter Republikaner in die afrikanischen Kolonien.
  • 1908: König Karl I. und der Thronfolger Ludwig Philipp fallen einem Attentat zum Opfer. Emanuel II. (*1889, †1932) besteigt als letzter Monarch den den Thron.
  • 1908: Emanuel II. entläßt João Franco. Die "Politik der Beruhigung" (Politica de Acalmação) mit weitgehenden Zugeständnissen an die Republikaner kann die Monarchie nicht mehr retten.
  • 1910
    • 3. Oktober: Der Psychiater und prominente Republikaner Miguel Bombarda wird von einem seiner ehem. Patienten getötet. Auch wenn die Tat wahrscheinlich keinen politischen Hintergrund hat, wirkt sie als Initialzündung für die republikanische Revolution, durch die am
    • 4. Oktober König Emanuel II. zur Abdankung gezwungen wird (er geht kurze Zeit später ins Exil nach England). Am
    • 5. Oktober wird dieRepublik ausgerufen. Teófilo Braga (*1843, †1924) wird Übergangspräsident. Es folgt eine Phase der politischen Instabilität mit häufig wechselnden Präsidenten und Regierungschefs.
  • 1911: Die republikanische Regierung verfolgt eine antiklerikale Politik und verkündet die Trennung von Kirche und Staat.
  • 1916 : Portugal tritt im Ersten Weltkrieg an der Seite der Entente in den Kampf gegen die Mittelmächte.
  • 1932 (5.7.): António de Oliveira Salazar (*1889 †1970) wird Ministerpräsident. Er errichtet einen autoritär-korporativen Einparteienstaat nach faschistischem Vorbild, unterdrückt jegliche Opposition, schafft es aber, die Staatsfinanzen zu sanieren und die innere Ordnung wieder herzustellen.
  • 1939-1945: Im Zweiten Weltkrieg bleibt Portugal neutral, gewährt den USA und Großbritannien aber Stützpunkte auf den Azoren.
  • 1949 (April): Portugal tritt der NATO bei.

1950

  • 1951 (11.6.): Die Kolonien werden offiziell zu Überseeprovinzen Portugals erklärt.
  • ab 1960: Portugal sieht sich in seinen afrikanischen Kolonien zunehmend in einen verlustreichen Unabhängigkeitskrieg verwickelt, der auch im portugiesischen Mutterland Unmut und Widerstand gegen die herrschende Diktatur auslöst.
  • 1961 (18.12.): Portugal verliert seine Besitzungen in Indien (Goa, Damão und Diu).
  • 1968 (26.9.): Nach einem Schlaganfall Salazars übernimmt Marcello Caetano (*1906, †1980) das Amt des Regierungschefs und setzt die autoritäre Politik seines Vorgängers fort.

1970

  • 1973 (24.9.): Die westafrikanische Kolonie Guinea-Bissau erklärt einseitig ihre Unabhängigkeit, die von Portugal jedoch erst am 10.9.1974 offiziell gewährt wird.
  • 1974 (25.4.): In einem Putsch stürzt eine vornehmlich von jüngeren Offizieren getragene »Bewegung der Streitkräfte« die seit 1932 bestehende Diktatur (sog. »Nelkenrevolution«). Eine Militärjunta übernimmt die Macht, nachdem Staatspräsident Américo Tomás (*1894, †1987; reg. 1958-1974) und Ministerpräsident Marcello Caetano ihren Rücktritt einreichten oder dazu genötigt wurden.
  • 1974 (15.5.): General António Ribeiro de Spínola (*1910, †1996), der sich erst nach dem Putsch an die Spitze der »Bewegung der Streitkräfte« rückte, wird Staatspräsident (bis 30.9.).
  • 1974 (16.5.): Adelino da Palma Carlos (*1905, †1992) wird Ministerpräsident (bis 17.7.). Ihm folgt Oberst Vasco dos Santos Gonçalves (*1921). Die »Bewegung der Streitkräfte« schlägt einen radikal sozialistischen Kurs ein und gerät damit in Gegensatz zu Spínola.
  • 1974 (30.9.): Staatspräsident de Spínola tritt wegen der von ihm missbilligten Linksentwicklung zurück. Sein Nachfolger wird General Francisco da Costa Gómes (*1914).
  • 1974: Die kleine Kolonie Macao wird »chinesisches Territorium unter portugiesischer Verwaltung«.
  • 1974 (10.9.): Die schon 1973 einseitig proklamierte Unabhängigkeit von Guinea-Bissau wird von Portugal offiziell anerkannt.
  • 1975 (11.3): Zur Abwehr einer drohenden kommunistischen Machtübernahme versuchen General Spínola treue Verbände einen Putsch. Der Staatsstreich misslingt und Spínola flüchtet ins Ausland.
  • 1975: Mosambik (25.6.), die Kapverdischen Inseln (5.7.) und São Tomé und Príncipe (12.7.) werden in die Unabhängigkeit entlassen.
  • 1975: Nach anhaltenden heftigen Machtkämpfen (vornehmlich zwischen Sozialisten und Kommunisten) wird Ministerpräsident Gonçalves durch eine Offiziersversammlung abgesetzt und durch José Pinheiro de Azevdo (*1917, †1983) abgelöst.
  • 1975 (11.11.): Angola wird in die Unabhängigkeit entlassen.
  • 1975 (20.11.): Eine revolutionäre Soldatenbewegung unter Oberst Otelo Saraiva de Carvalho inszeniert eine Rebellion linker Truppenteile, die von Oberst António Ramalho Eanes (*1935) niedergeschlagen wird. In der Folge wird die Armee neu strukturiert und aus der Politik herausgehalten.
  • 1976 (Juli): Indonesien annektiert die portugiesische Kolonie Timor.
  • 1976 (14.7.): Nach ersten freien Wahlen (25.4.) wird General Ramalho Eanes zum Präsidenten gewählt (1980 mit großer Mehrheit wiedergewählt). Der Führer der Sozialsten, Mario Soares (*1924) wird Ministerpräsident (23.7.).
  • 1976 (22.9.): Portugal wird in den Europarat aufgenommen.

1980

  • 1982 (12.8.): Eine Verfassungsreform führt zur Aufhebung des 1974 gegründeten Revolutionsrates.
  • 1986 (1.1.): Portugal wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaft (EG).
  • 1986 (9.3.): Mario Soares wird Nachfolger von Ramalho Eanes im Amt des Staatspräsidenten.

1990

  • 1996 (9.3.): Der Sozialist Jorge Fernando Branco de Sampaio (1939*) wird neuer Staatspräsident.
  • 1999 (20.12.): Portugal tritt seine Kolonie Macao an China ab.

Siehe auch

Liste der Könige Portugals, Liste der Regierungschefs von Portugal, Vorgeschichte Portugals,Geschichte Portugals, Portugal unter den Burgunderherrschern, Portugal unter dem Hause Avis.