Glam Rock ist eine Richtung der Rockmusik, die vor allem während der 70er Jahre im britischen Raum populär war. Sie zeichnet sich unter anderem durch die Kostüme und Bühnendarstellung aus, die Rolle des Stars wird gespielt und dargestellt. Zu den musikalischen Aspekten gehört Rhythmusbetontheit ebenso wie die Einbindung des Keyboard. Opulenz und Glanz sind sowohl musikalisch als auch im Outfit wichtige Ausdrucksformen. Glam Rock (auch Glitter Rock) ist auch als eine Art Gegenbewegung gegen Musik- und Auftrittsformen von Pink Floyd, King Crimson, Yes und Genesis gesehen, deren Darstellungsform als Progressive Rock oder Artrock bezeichnet wird.
Als Erfinder des Glam-Rocks (von „Glamour“) gilt Marc Bolan, der als erster bei einem Auftritt in der britischen BBC Sendung Top Of The Pops, bei seiner Performance Glitter unter den Augen trug. Kreiert wurde der Begriff dann von britischen Musikjournalisten, um dieser neuen Art von Performance und Musik einen Begriff zuzuordnen.
Männliche Glam-Sänger tragen oft androgynes Make-up und ziehen glitzernde, überschwängliche Kostüme an. Das berühmteste Beispiel dafür ist der frühe David Bowie. Sexuelle Mehrdeutigkeit wird oft als eine Art Spiel mit und gegen Geschlechterrollen betrachtet (Marc Bolan). Sexuelle Präsenz wird als Teil der musikalischen Ausdrucksform gesehen, wobei der Schwerpunkt auf einer Transparenz und Überschreitung von als traditionell empfundenen Vorstellungen gelegt wird.
Auf der Leinwand kommt Glamrock besonders in den Filmen Velvet Goldmine, Ziggy Stardust & The Spiders From Mars und The Rocky Horror Picture Show zur Geltung.
Der Beginn des Trends in Großbritannien wird oft Gary Glitter zugeschrieben, obwohl Roxy Music und T. Rex möglicherweise die wahren Initiatoren sind, auch wenn Roxy Music auf die Exzesse ihrer Nachahmer verzichtete. Bryan Ferry, der Sänger der Band Roxy Music, wollte ursprünglich dem Publikum die Möglichkeit geben, auffällig bekleidet zum Konzert zu gehen. Wie er sagte: Für sie ist so etwas wie ins Opernhaus gehen.
Ein letztes weltweites Aufbäumen des Glamrocks passierte durch das 1998 erschienene Album „Mechanical Animals“ des US-Shockrockers Marilyn Manson.
Seit dem Eurovision Song Contest 2005 ist auch die norwegische Glamrockband Wig Wam europaweit bekannt. Dort traten sie mit dem Titel In My Dreams auf.
Andere Bands, die dem Glam zugerechnet werden können, sind:
- The Ark
- Bay City Rollers
- David Bowie
- David Essex
- Glitter Band
- Steve Harley and Cockney Rebel
- Jobriath
- Elton John
- LaBelle
- Mott the Hoople
- Mud
- Negative
- The New York Dolls
- Placebo
- Suzi Quatro
- Queen
- Lou Reed
- The Pleasures
- Roxy Music
- The Rubettes
- Slade
- Slik
- Sparks (Band)
- The Darkness
- The Sweet
- T. Rex
- Turbonegro
- Wig Wam
- Wizzard
Glam Rock hatte großen Einfluss auf den Punkrock der späten 70er Jahre in Großbritannien, vor allem auf die Sex Pistols.
Weblinks
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