Die Synagoge Baden ist eine in Baden bei Wien beheimatete, teilweise zerstörte, aber wiedererrichtete Synagoge.
Auf dem Grundstück im Zentrum Badens, das der Israelitische Kranken Unterstützungsverein im Jahr 1870 erwarb, wurde zuerst ein öffentliches Bethaus errichtet. Dieses reichte aber nicht für die damals große Anzahl der Mitglieder aus. So wurde bereits im Jahr 1873 vom Badener Baumeister und Bürgermeister Franz Breyer eine Synagoge, ein so genannter Tempel geplant und errichtet.
Der Hauptraum bestand aus zwei Geschoßen. Die Decke bestand aus Stahlträgern und gusseisernen Säulen, die heute noch erhalten sind.
Im Jahr 1938 war der Sitzungssaal der israelitischen Kultusgemeinde und die Religionsschule untergebracht. Baden hatte zu dieser Zeit die drittgrößte jüdische Gemeinde Österreichs. Die Inneneinrichtung wurde bereits im September 1938 zerstört, das Gebäude wurde von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt übernommen. Während des Novemberpogroms blieb die damals bereits ehemalige Synagoge, auch durch die Nähe der Feuerwehr Baden von weiterer Zerstörung verschont. Die Liegenschaft wurde nach Auflösung der Kultusgemeinde von der Gemeinde Baden erworben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von den sowjetischen Besatzungssoldaten als Mannschaftsküche verwendet.
Der Kultusgemeinde fehlte zunächst das Geld, die Synagoge wieder herzurichten. So wurden zunächst Gottesdienste im Sanatorium Esplanade in Baden abgehalten. Im Jahr 1963 wurde ein Gebäude in der Grabengasse als Bethaus adaptiert.
Das Tempelgebäude war in der Zwischenzeit so stark verfallen, dass es 1988 abgerissen werden sollte. Eine Initiative um Peter Eggenhofer und Georg Chaimowicz verhinderte den Abbruch. Aber erst lange Verhandlungen mit der Stadt Baden, dem Land Niederösterreich und dem Bund waren notwendig, damit die Synagoge renoviert werden konnte. Im Jahr 2002 einigte man sich, dass die Hälfte der Baukosten vom Land und je ein Viertel vom Bund und der Gemeinde getragen würden.
Obwohl die Schließung der Galerien der so genannten Damenabteilung im Jahr 1938 durch die Nationalsozialisten erfolgt war, wurde der ursprüngliche Zustand nicht mehr hergestellt. Grund war die wesentlich geringere Zahl der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, weshalb der Platz nicht mehr benötigt wurde. Stattdessen wurde im ersten Stock das Zentrum für interkulturelle Begegnung sowie Büros der Kultusgemeinde eingerichtet.
Am 15. September 2005 konnte die Synagoge wieder eröffnet werden. Sie weist heute 75 Männer- und 40 Frauensitzplätze auf, die durch einen Sichtschutz getrennt sind. Das Zentrum für interkulturelle Begegnung und Verständigung wurde nach Salomon Carlebach benannt, der von 1931 bis 1938 in Baden lebte, wo sein Vater der letzte Rabbiner vor der Schoah war. Es besitzt eine Bühne und Platz für 170 Personen und hat seit seiner Gründung zahlreiche Konzerte und Vortragsveranstaltungen erlebt.