Daugavpils, deutsch Dünaburg (russisch Даугавпилс, auch Двинск Dwinsk; polnisch Dyneburg, auch Dźwińsk), ist mit knapp 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Lettlands und liegt im Südosten des Landes am Fluss Düna (lettisch Daugava). Daugavpils war die Hauptstadt der historischen Region Lettgallen und ist seit der Auflösung der Landkreise 2009 Republik-Stadt.
Daugavpils (dt. Dünaburg) | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Verwaltungsbezirk: | Republik-Stadt Daugavpils | |
Koordinaten: | 55° 53′ N, 26° 32′ O | |
Einwohner: | 95.467 (1. Jul. 2016) | |
Fläche: | 72,5 km² | |
Bevölkerungsdichte: | 1.317 Einwohner je km² | |
Höhe: | 105 m | |
Stadtrecht: | seit 1582 | |
Webseite: | www.daugavpils.lv | |
Postleitzahl: | LV-5401 – LV-5422 | |
ISO-Code: | LV-DGV | |
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Durch die vielen während der sowjetischen Besatzung Lettlands hier angesiedelten Russen ist Daugavpils heute die größte überwiegend russischsprachige Stadt der Europäischen Union.
Geografie
Lage
Daugavpils liegt im Südosten Lettlands beiderseits des Flusses Düna. Der allergrößte Teil des Stadtgebiets einschließlich des Zentrums liegen am rechten (nördlichen) Ufer.
Die Staatsgrenze zu Litauen liegt 19 km südlich der Innenstadt, die Grenze zu Weißrussland 27 km östlich.
Stadtgliederung
Daugavpils ist eine der neun Republik-Städte Lettlands und ist in 25 Stadtteile eingeteilt:
Nachbargemeinden
Seit der Verwaltungsreform von 2009 ist die Stadt nur noch vom Bezirk Daugavpils umgeben, dessen Verwaltung ihren Sitz in der Stadt hat. Ehemalige Nachbargemeinden, die heute zum Bezirk gehören, sind:
- Tabore (dt. Tabor)
- Laucesa (dt. Lautzen)
- Kalkūni (dt. Kalkuhnen)
- Svente (dt. Swenten)
- Līksna (dt. Lixna)
- Naujene
Klima
Daugavpils | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Daugavpils
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Bevölkerung
Am 1. Juli 2014 lebten 97.373 Einwohner in der Stadt.[1] Von 1970 bis 2012 lag die Einwohnerzahl über 100.000.
Die Bevölkerung von Daugavpils setzte sich 2011 aus folgenden Nationalitäten zusammen:[2]
Demographie von Daugavpils 2011[3] | ||||
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Russen | 53,6 % | |||
Letten | 19,8 % | |||
Polen | 14,2 % | |||
Weißrussen | 7,2 % | |||
Ukrainer | 1,9 % | |||
Litauer | 1,0 % | |||
Andere | 2,3 % | |||
Daugavpils ist heute kulturelles Zentrum Lettgallens. Hier befindet sich die Universität Daugavpils, ein Stadttheater sowie der Sitz vieler nationaler Institute und Gesellschaften.
Geschichte
Vorzeit und Livländische Konföderation
Eine lettgallische Siedlung bestand im Hochmittelalter auf dem heutigen Naujiene-Hügel und war Teil der Herrschaft von Jersika. 1224 geriet das Gebiet unter Kontrolle des Deutschen Ritterordens. Der Ort wurde 1275 erstmals schriftlich erwähnt, als eine Burg des Livländischen Ordens gebaut wurde, um die herum sich später die Stadt entwickelte. Bereits 1277 wurde Dünaburg einen Monat lang von litauischen Heeren belagert. Im 14. Jahrhundert wurden die Befestigungen ausgebaut. Die einfallenden Truppen von Iwan III. nahmen 1481 Dünaburg ein, räumten das Gebiet aber 1493 nach einem Friedensvertrag.
Polen-Litauen
Um Finanzmittel für den Krieg gegen Russland zu erhalten, verpfändete der Orden Dünaburg 1558 an Polen-Litauen. Nach der Aufteilung des Ordenstaates war Dünaburg ab 1566 Hauptstadt des Herzogtums Livland (polnisch: Księstwo Inflanckie). Zar Iwan IV., der Schreckliche, machte Burg und Stadt 1577 dem Erdboden gleich. Später errichtete er 19 km dünaabwärts eine Festung. Diese Stelle wurde Zentrum einer neuen Ansiedlung, die 1582 nach dem Abzug der Russen vom polnischen König Stefan Batory das Magdeburger Stadtrecht erhielt. Die Schweden drangen in den Kriegen des 17. Jahrhunderts nicht bis Dünaburg vor, jedoch war die Stadt zwischen 1656 und 1667 unter dem Namen Borisoglebsk (russisch Борисоглебск) russisch besetzt. 1677 wurde die Woiwodschaft Livland (auch Polnisch-Livland) mit Residenz in Dünaburg eingerichtet. Im Großen Nordischen Krieg überwinterten hier 1700 sächsische Truppen. Nach einer Pest-Epidemie 1710 war die Stadt fast entvölkert.
Russisches Imperium
Bei der ersten Teilung Polens kam Dünaburg 1772 an Russland. Es folgten friedlichere Zeiten, ab 1802 als Teil des Gouvernement Witebsk. Die Bedrohung durch Napoleon war 1810 Anlass für die Errichtung der Zitadelle. 1812 wurde die erste Brücke über die Düna gebaut. Ab 1826 wurde das heutige Altstadtzentrum planmäßig angelegt und bebaut.
Die 1836 angelegte Chaussee St. Petersburg–Warschau brachte der Stadt einen Aufschwung; so entstand 1853 mit der neuen Dünabrücke die erste Stahlbrückenkonstruktion im Baltikum. Mit dem Aufbau der Eisenbahnlinien wurde Dünaburg ein Zentrum der Industrialisierung und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Eisenbahnverbindungen wurden nach St. Petersburg (1860), Riga (1861), Warschau (1862), Orjol (1866) und Šiauliai (dt. Schaulen) (1873) eingerichtet.
Nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1861 zogen immer mehr Menschen in die Stadt. 1893 wurde die Stadt im Zuge der Russifizierungspolitik offiziell in Dwinsk (Двинск) umbenannt. Zu dieser Zeit stellten Juden mit 46 % die größte ethnische Gruppe in der Stadt, gefolgt von Russen mit 27,5 % und Polen mit 16,3 %. Bei der Volkszählung von 1897 lebten 72.231 Menschen in der Stadt. 1905 wurde die russische Kathedrale geweiht.
1912 erhielt die Siedlung Grīva auf der gegenüberliegenden südlichen Dünaseite Stadtrechte.
ehem. Burg und Schloss Dünaburg
1224 geriet das Gebiet der heutigen Stadt unter Kontrolle des Deutschen Ritterordens. Der Ort wurde 1275 erstmals schriftlich erwähnt, als eine Burg des Livländischen Ordens gebaut wurde, um die herum sich später die Stadt entwickelte. Bereits 1277 wurde Dünaburg (Burg und Stadt) einen Monat lang von litauischen Heeren belagert. Im 14. Jahrhundert wurden die Befestigungen der Stadt und der Burg ausgebaut. Die einfallenden Truppen von Iwan III. nahmen 1481 Dünaburg ein, räumten das Gebiet aber 1493 nach einem Friedensvertrag. Um Finanzmittel für den Krieg gegen Russland zu erhalten, verpfändete der Deutsche Orden Dünaburg 1558 an Polen-Litauen. Nach der Aufteilung des Ordenstaates war Dünaburg ab 1566 Hauptstadt des Herzogtums Livland (polnisch: Księstwo Inflanckie). Zar Iwan IV., der Schreckliche, machte Burg und Stadt 1577 dem Erdboden gleich. Die Schweden drangen in den Kriegen des 17. Jahrhunderts nicht bis Dünaburg vor, jedoch war die Stadt zwischen 1656 und 1667 unter dem Namen Borisoglebsk (russisch Борисоглебск) russisch besetzt. 1677 wurde die Woiwodschaft Livland (auch Polnisch-Livland) mit Residenz im Dünaburger Schloss eingerichtet.
Erster Weltkrieg und Republik Lettland
Beim Herannahen der Front wurden die Industriebetriebe größtenteils ins Innere Russlands evakuiert. Der Stab der 5. russischen Armee befand sich in Dünaburg. Ab Dezember 1918 war Daugavpils im Gefolge des Einmarschs sowjetischer Truppen Teil der lettischen Räte-Republik. Die Bevölkerung betrug 1920 noch ein Viertel der Vorkriegszahl.
1920 wurde Daugavpils von polnischen und lettischen Truppen eingenommen und aufgrund des Friedens von Riga Teil der Republik Lettland. Die Stadtökonomie erholte sich, erreichte jedoch nicht das Vorkriegsniveau. 1935 stellten Letten mit 34 % die größte Bevölkerungsgruppe. Es folgten Juden mit 25 %, Polen mit 18 %, Russen mit 18 % und Weissrussen mit 3 %.
Zweiter Weltkrieg
Im Juni 1940 marschierte die Rote Armee in Lettland ein. Nach dem Angriff des Deutschen Reiches am 22. Juni 1941 war die Düna eine wichtige natürliche Verteidigungslinie. Durch einen Handstreich gelangten jedoch die wichtigen Dünabrücken unzerstört in die Hand der Wehrmacht, weshalb auch der Dünaburger Zitadelle keine militärische Bedeutung mehr zukam. Beim Abzug brannte die Rote Armee große Teile der Stadt nieder.[4] Die Juden aus Daugavpils und weiteren Kleinstädten wurden in einem Ghetto mit der amtlichen Bezeichnung Judenkonzentrationslager der Wehrmacht in Dünaburg konzentriert. Dieses wurde zum zweitgrößten Vernichtungslager für Juden in Lettland.[5] Im Stadtteil Mežciema wurde das Kriegsgefangenenlager Stalag-340 eingerichtet. Durch den Vormarsch der Roten Armee wurde die Stadt im Juli 1944 erneut Frontgebiet. Um die zur Festung erklärte Stadt verteidigungsfähig zu machen, wurde unter anderem das jüdische Ghetto dem Erdboden gleichgemacht. In den drei Jahren deutscher Besatzung wurde praktisch die gesamte jüdische Bevölkerung der Stadt ermordet. Nach der Rückkehr der Roten Armee bestand nun das Kriegsgefangenenlager 292 für deutsche Kriegsgefangene.[6]
Lettische SSR und wiederhergestellte Unabhängigkeit
In der Zeit der Inkorporation Lettlands in die Sowjetunion zwischen 1945 und 1991 erreichte Daugavpils wieder die alte Bevölkerungszahl. Bereits 1946 entstand eine Straßenbahn. Die Arbeiter der angesiedelten Industriebetriebe stammten hauptsächlich aus Russland und Weißrussland. Wichtige Arbeitgeber waren Chemie-Kombinate, Elektrowerkzeug-Fabriken und Lokomotivwerkstätten. 1956 wurde das südlich gelegene Grīva eingemeindet. Eine neue Dünabrücke besteht seit 1989.
Die Zitadelle Daugavpils
Die Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert ist kulturhistorisch bedeutend, da sie als einzige Anlage dieser Art in Osteuropa vollständig erhalten ist. Der Plan für die Verteidigungsanlagen stammt von Georg Heinrich Hekel (1764–1832); der Innenausbau im imperialen Stil wurde vom Architekten Alexander Staubert (1781–1843) geleitet, der auch viele Verwaltungsgebäude des Stadtzentrums plante.
Zu Beginn der Bauarbeiten 1810 herrschte große Eile, weil ein Krieg mit dem napoleonischen Frankreich drohte. Zeitweise waren über 10.000 Soldaten und Handwerker im Schichtbetrieb eingesetzt. Die Anlagen waren im Wesentlichen 1833 fertiggestellt. Daugavpils wurde durch die Zitadelle eine bedeutende Garnisonsstadt.
Auf dem linken Ufer der Düna befindet sich ein zur Festung gehörendes Vorwerk, um den Fluss beiderseitig abzusichern. Die Anlage wird jetzt als Gefängnis genutzt.
Während der Zarenzeit saßen hier die Staatsverbrecher ein (u.a. die Dekabristen). Dann nutzten die Armee des jungen lettischen Staates und ab 1940 die Sowjets die Anlage.
1941 richteten die deutschen Besatzer ein Kriegsgefangenenlager und ein Ghetto für die einheimischen Juden ein.[7] 124.000 sowjetische Kriegsgefangene starben hier einen qualvollen Tod. Um ihre Verbrechen zu kaschieren, wurden vor dem Einmarsch der Roten Armee die noch überlebenden Gefangenen in die Kirche der Festung eingesperrt und das Gotteshaus wurde gesprengt.
Während der sowjetischen Besetzung wurde die Zitadelle von der technischen Abteilung der Roten Armee als Kaserne und Ausbildungsstätte für Offiziere genutzt, teilweise umgebaut und mit etlichen monotonen Plattenbauten als Personalwohnbauten ergänzt. Diese Gebäude werden weiterhin genutzt. Inzwischen wurden mit Mitteln der EU einige Gebäude restauriert und werden als Museen und Verwaltungsgebäude (z.B. Polizeipräfektur) genutzt. Im Hauptgebäude wurde ein Museum mit Werken des lettisch-amerikanischen Künstlers Mark Rothko, der als Marcus Rothkowitz in Dünaburg geboren wurde, eingerichtet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Flughafen
Der Flughafen Daugavpils (DGP) ist noch nicht in Betrieb. Seit 2005 soll der ehemalige sowjetische Militärflugplatz Lociki, 12 km nordöstlich der Stadt, zum künftigen zivilen Flughafen umgebaut werden. Mangels Finanzierung durch Staat und EU konnte dies noch nicht abgeschlossen werden. Der einzige internationale Flughafen des Landes ist deshalb weiterhin der etwa 200 km westlich gelegene Flughafen Riga. Näher sind der Flughafen Vilnius in Litauen (160 km südlich) und der Flughafen Polazk in Weißrussland (160 km östlich).
Straße
Daugavpils liegt an folgenden „Staatlichen Hauptstraßen“, also Fernverkehrsstraßen der obersten Kategorie:
- von Riga über Ogre und Jēkabpils zum Grenzübergang Patarnieki Richtung Weißrussland
- von der russischen Grenze im Osten bei Grebņeva über Rēzekne und Daugavpils zur litauischen Grenze bei Medumi/Zarasai im Südosten
- die westliche Umgehung der Stadt verbindet die A6 mit der A13 und überquert dabei die Düna
Die sogenannten „Staatsstraßen 1. Ordnung“ sind in Wirklichkeit die 2. Straßenkategorie in Lettland. Daugavpils liegt an folgenden:
- Kurze Verbindungsspange im Nordosten der Stadt, verbindet A13 und A6 (Stropi – Krauja)
- Ringstraße im Südosten der Stadt (Tabore – Laucese)
- Ausfallstraße Richtung Westen zur A6 bei Tilti, alter Verlauf der Straße nach Riga
- von der Stadtbrücke über die Düna (A13) Richtung Südosten, zur weißrussischen Grenze bei Silene.
Zwei Straßenbrücken kreuzen die Düna: im Innenstadtbereich die der A13 und am westlichen Stadtrand eine gemeinsame Straßen- und Eisenbahnbrücke (A14). Die nächstgelegenen Brücken über den Fluss liegen 80 km flussabwärts in Jēkabpils und 50 km flussaufwärts in Krāslava/Kreslau.
Eisenbahn
Der Bahnhof Daugavpils liegt am Schnittpunkt zweier europäischer Hauptstrecken. In Nord-Süd-Richtung verläuft die 1862 eröffnete Petersburg-Warschauer Eisenbahn, die u.a. über Pskow (Russland) und Rēzekne nach Dünaburg und weiter Richtung Süden über Vilnius (Litauen), Hrodna (Weißrussland) und Białystok (Polen) verläuft. Von Nordwesten kommend kreuzt hier die seit 1866 betriebene Bahnstrecke Riga–Daugavpils.
Weitere Strecken verlaufen nach Panevėžys und Šiauliai in Litauen und nach Polazk/Wizebsk in Weißrussland.
Der Bahnhof liegt am nördlichen Rand der Innenstadt an der Einkaufstraße Rīgas iela (Rigaer Straße). Er wurde 1861 eröffnet und nach Kriegszerstörung bis 1953 wiederaufgebaut.
Für den Güterverkehr gibt es im Westen und Norden der Stadt Umgehungsstrecken sowie am Nordrand der Kernstadt einen großen Rangierbahnhof.
Zwei Eisenbahnbrücken, eine westlich der Innenstadt im Zuge der Warschauer Bahn und eine auf der westlichen Güterumgehung parallel zur Fernstraße A14 am westlichen Stadtrand, überqueren die Düna. In ganz Lettland gibt es nur zwei weitere Eisenbahnbrücken über die Düna, eine am Bahnhof Riga und eine bei Jēkabpils.
Nahverkehr
Die Straßenbahn Daugavpils wurde gleich nach der sowjetischen Besetzung geplant und 1946 eröffnet. Sie verfügt über drei Linien, 27 km Streckenlänge, Gleise in der russischen Breitspur (1524 mm) und ist neben Riga und Liepāja einer von drei Straßenbahnbetrieben in Lettland. Stadtbusse ergänzen das örtliche Verkehrsnetz.
Bildung
Die Universität Daugavpils wurde 1921 als eine Pädagogische Fachschule gegründet, 1952 in Pädagogisches Institut Daugavpils umbenannt und erhielt 1993 eine Anerkennung als Universität.
Partnerstädte
Daugavpils listet folgende siebzehn Partnerstädte auf: [8]
Stadt | Land | seit |
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Alawerdi | Lori, Armenien | 2012 |
Babrujsk | Mahiljou, Weißrussland | 2012 |
Batumi | Adscharien, Georgien | 2012 |
Charkiw | Ukraine | 2008 [9] |
Ferrara | Emilia-Romagna, Italien | 1998 |
Hadersleben | Syddanmark, Dänemark | 1993 |
Harbin | Nordostchina, Volksrepublik China | 2003 |
Zentraler Verwaltungsbezirk | Moskau, Russland | 2003 |
Lida | Hrodna, Weißrussland | 2012 |
Magdeburg | Sachsen-Anhalt, Deutschland | 2012 |
Motala | Östergötland, Schweden | 1998 |
Naro-Fominsk | Moskau, Russland | 1997 |
Panevėžys | Litauen | 2004 |
Pskow | Nordwestrussland, Russland | 2006 |
Radom | Masowien, Polen | 1993 |
Ramla | Israel | 2003 |
Sankt Petersburg | Russland | 2004 |
Wizebsk | Belarus | 1998 |
Persönlichkeiten
- Friedrich von Lüdinghausen Wolff (1643–1708), Jesuitenpater und Gründer der Universität Breslau
- Jean Alexander Heinrich Clapier de Colongue (1839–1901), russischer Gelehrter für Navigation und Generalmajor der russischen Armee
- Abraham Isaak Kook (1865–1935, geboren in Grīva, heute Teil von Daugavpils), erster aschkenasischer Großrabbiner Palästinas
- Jewgeni Miller (1867–1939), russischer General
- Władysław Studnicki (1867–1953), polnischer Politiker
- Paul Mintz (1868–1941), Professor für Kriminologie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Lettlands in Riga
- Genrich Osipovič Graftio (1869–1949), sowjetischer Oberingenieur im Wasserkraftwerksbau und Professor für Elektrotechnik
- Grzegorz Fitelberg (1879–1953), polnischer Komponist und Dirigent
- Rafail Abramowitsch (1880–1963), russischer Bundist und Menschewik
- Jakow Suriz (1882–1952), sowjetischer Botschafter in Berlin 1934–1937
- Isaak Rubin (1886–1937), russischer marxistischer Ökonom
- Isaac Nachman Steinberg (1888–1957), russischer Jurist
- Erich Diehl (1890–1952), deutschbaltischer Klassischer Philologe
- Solomon Michoels (1890–1948), russisch-jüdischer Schauspieler und Regisseur
- Oscar Strock (1893–1975), Komponist, Kapellmeister und Arrangeur
- Kastus Jesawitau (1893–1946), weißrussischer politischer und sozialer Aktivist, Publizist und Übersetzter
- Schaul Avigur (1899–1978), jüdischer Geheimdienstmitarbeiter und Politiker
- Mark Rothko (1903–1970), US-amerikanischer Maler
- Władysław Raginis (1908–1939), polnischer Hauptmann im Zweiten Weltkrieg
- Nikolai Wassiljew (1908–1943), sowjetischer Oberstleutnant und Partisanenkommandeur im Zweiten Weltkrieg
- Johannes „Hans“ Feldmann (1911–1994), deutsch-baltischer Pädagoge
- Mark Aiserman (1913–1992), russischer Physiker, Kybernetiker und Hochschullehrer
- Anatole Abragam (1914–2011), französischer Physiker
- Alexander Ginsburg (1915–1996), deutscher Jurist, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland
- Isidor Levin (* 1919), estnischer Volkskundler, Erzählforscher und Theologe
- Gunārs Bērziņš (1927–1999), Karikaturist
- Alfred Rubiks (* 1935), sowjetischer und lettischer Politiker
- Boriss Cilevičs (* 1956), Ingenieur und Politiker
- Sergej Larin (1956–2008), russischer Opernsänger (Tenor)
- Vilhelms Lapelis (* 1961), Bischof von Liepāja
- Igors Kazanovs (* 1963), Hürdenläufer
- Oļegs Maļuhins (* 1969), Biathlet
- Jurģis Pučinskis (* 1973), Fußballspieler
- Jurijs Sokolovs (* 1983), Fußballspieler
- Māris Jass (* 1985), Eishockeyspieler
- Ivans Lukjanovs (* 1987), Fußballspieler
- Aleksandrs Cauņa (* 1988), Fußballspieler
- Artjoms Rudņevs (* 1988), Fußballspieler
- Andrejs Kovaļovs (* 1989), Fußballspieler
- Anastasija Grigorjeva (* 1990), lettische Ringerin russischer Herkunft
- Artūrs Koļesņikovs (* 1990), Biathlet
Daugavpils in anderen Sprachen
- deutsch Dünaburg
- estnisch Väinalinn
- finnisch Väinänlinna
- jiddisch דענענבורג (Denenburg)
- lettgallisch Daugpiļs
- litauisch Daugpilis
- polnisch ursprünglich Dyneburg, auch Dźwińsk oder Dźwinów
- russisch Двинск/Dwinsk (die früheren russischen Namen lauteten Невгин/Newgin und Борисоглебск/Borissoglebsk (während des Livländischen Krieges))
- weißrussisch Дзвінск/Dswinsk
Bibliographie
- Genovefa Barkovska / Josifs Šteimans, Daugavpils vestures lappuses, Rezekne 2005.
- Evrei v Daugavpilse. Istoričeskie očerki, 3 Bde., Daugavpils 1993–2006.
- Boris Volkovič, Ravviny v Daugavpilse (1920–1940), Daugavpils 1996.
- Boris Volkovič, Evrejskie organizacii v Daugavpilse (1920–1940), Daugavpils 1998 (mit einer kurzen englischen Zusammenfassung).
- Henrichs Soms, Latvieši Daugavpili 20 gs. pirmaja puse, in: Kurzeme, Vidzeme, Latgale. Rȩgions un identitate vesture. Konferences materiali, hrsg. von Ilgvars Misāns u. a., Riga 1999, S. 75–82.
- Konrad Bobiatyński, Dyneburg i Inflanty Polskie podczas wojny Rzeczypospolitej z Moskwą w latach 1654–1655, in: Zapiski Historyczne 70 (2005), Heft 2/3, S. 107–123 (mit einer kurzen deutschen und englischen Zusammenfassung).
- Irena Saleniece, Teachers as the Object and Subject of Sovietization in Latvia. Daugavpils (1944–1953), in: The Sovietization of the Baltic States, 1940–1956, hrsg. von Olaf Mertelsmann, Tartu 2003, S. 197–206.
- Michael Gentile: Spaces of Priority. The Geography of Soviet Housing Construction in Daugavpils, Latvia, in: Annals of the Association of American Geographers 100 (2010), Heft 1, S. 112–136.
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ http://www.daugavpils.lv/en/society
- ↑ Tabula: TSG11-061. PASTĀVĪGIE IEDZĪVOTĀJI PA STATISTISKAJIEM REĢIONIEM, REPUBLIKAS PILSĒTĀM UN NOVADIEM PĒC TAUTĪBAS, DZIMUMA UN PA DZIMŠANAS VALSTĪM 2011.GADA 1.MARTĀ. Data.csb.gov.lv, abgerufen am 12. März 2013.
- ↑ Geoffrey Swain: Between Stalin and Hitler: Class War and Race War on the Dvina, 1940-46 2004 ISBN 0-415-33193-5 Seite 47
- ↑ Ulrich Herbert, Karin Orth: Die nationalsozialistischen Konzentrationslager: Entwicklung und Struktur, Band 1, Wallstein Verlag, 1998, ISBN 9783892442899, S. 483.
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑ Festung Dünaburg Lettland
- ↑ Daugavpils - International Cooperation. Abgerufen am 7. August 2017.
- ↑ Ukraine’s Kharkiv, Latvia’s Daugavpils sign fraternization treaty, Artikel auf der Website der ukrainischen Regierung.