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Talmud

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Der Talmud (hebräisch: Belehrung) ist nach dem Tanach, der hebräischen Bibel, das bedeutendste Schriftwerk des Judentums.

Das Judentum sieht seinen Ursprung in den Moses am Berg Sinai gegebenen Gesetzen, die in der Tora aufgezeichnet sind. Die Erzählungen und Weisungen der Tora wurden von jüdischen Gelehrten kommentiert und zunächst mündlich, dann schriftlich tradiert. Diese Tradition wurde in der Mischna (hebräisch: Wiederholung) unter redaktioneller Federführung von Jehuda ha Nasi (genannt Rabbi) gesammelt.
Der Talmud umfasst die Mischna und ergänzt sie durch die kommentierende Diskussion in der Gemara (aramäisch: Lehre, Wissenschaft).
Der Überlieferungsstoff wird der Form nach unterschieden in gesetzliche Bestimmungen (Halacha) und erzählerische oder erbauliche Betrachtungen (Haggada).

Der Talmud liegt in zwei großen Ausgaben vor. Nach Umfang und inhaltlichem Gewicht ist der Talmud Bavli, der Babylonische Talmud das bedeutendere Werk. Seine Anfänge gehen der jüdischen Tradition zufolge auf die Zeit des babylonischen Exils ab 589 v. Chr. zurück. Daneben existiert der erheblich kürzere Talmud Jeruschalmi, der in Palästina entstand und daher der palästinische oder Jerusalemer Talmud genannt wird. Wenn einfach vom Talmud gesprochen wurd, ist in der Regel der Babylonische Talmud gemeint. Die Endredaktion beider Werke fand um 500-600 n. Chr. statt.

Im Laufe der Geschichte wurde auch der Talmud wiederum kommentiert. Hier ist vor allem der Kommentar des Rabbiners Schlomo ben Jitzchak, genannt Raschi, aus dem 11. Jahrhundert zu erwähnen.