ISO 5800

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Der ISO 5800-Standard definiert die Lichtempfindlichkeiten für analoges Filmmaterial. Die vor der ISO 5800 Norm geltenden ASA- und DIN-Normen sind in die ISO-Norm eingeflossen. Die ISO-Norm gibt also für jede Lichtempfindlichkeit zwei Werte, nämlich den linearen ASA-Wert und den logarithmischen DIN-Wert an.

Für beide Skalierungen gilt: je höher die Zahl, umso lichtempfindlicher der Film. Für die lineare (ASA) Skalierung gilt, ein doppelter Wert entspricht der doppelten Empfindlichkeit; in der logarithmischen Skalierung entspricht eine Erhöhung um 3 einer Verdoppelung.

Die gängigsten ISO 5800-Werte sind 25/15°, 50/18°, 100/21°, 200/24°, 400/27°, 800/30°, 1600/33°, und 3200/36°. Einfache Amateurkameras sind oft nur für Filme mit ISO 100/21° bis 400/27° ausgelegt.

In der Fotografie bedeutet die Verdoppelung der Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials, dass man bei gegebenen Lichtverhältnissen die Belichtungszeit halbieren kann, um Verwacklungen zu vermeiden oder das Objektiv um eine Blendenstufe weiter schließen kann, um eine größere Schärfentiefe zu erzielen.

Eine weitere Eigenschaft des Filmmaterials, die eng mit seiner Empfindlichkeit verbunden ist, ist die Körnung. Je höher die Empfindlichkeit eines Filmmaterials, desto grober ist das Korn und desto geringer ist das Auflösungsvermögen der Fotoemulsion.

In der Digitalfotografie wird - trotz Fehlens des Filmmaterials - ebenfalls der ISO-Wert als Angabe der (einstellbaren) Empfindlichkeit verwendet. Dabei entsprechen die Werte denen des Filmmaterials; manchmal kann es aber auch (möglicherweise vom Hersteller aus Marketinggründen beabsichtigte) geringfügige Abweichungen geben. Im Gegensatz zum Filmmaterial steigt bei der Digitalfotografie mit der Empfindlichkeit nicht die Körnung, sondern das Bildrauschen, was wiederum insbesondere im Zusammenhang mit Rauschunterdrückungsmechanismen einen ähnlichen Effekt auf die Aufnahme hat.

Typische ISO 5800-Werte im Überblick:

ISO linear ISO logarithmisch
(alte ASA-Skalierung) (alte DIN-Skalierung)
6
12 12°
25 15°
32 16°
40 17°
50 18°
64 19°
80 20°
100 21°
125 22°
160 23°
200 24°
250 25°
320 26°
400 27°
500 28°
640 29°
800 30°
1000 31°
1250 32°
1600 33°
3200 36°

Erläuterungen zu einzelnen Empfindlichkeiten

Für einfache Kameras und die meisten Anwendungsbereiche empfehlenswerte Filme sind fett dargestellt.

 
Die Filmempfindlichkeit ist bei Kleinbildfilmen auf den Patronen lesbar aufgedruckt (roter Pfeil) und als sogenannte „DX-Kodierung“ (blauer Pfeil) für die Kamera lesbar angebracht.
Filmempfindlichkeit
(ISO bzw. ASA)
Verwendungszweck

< 25

Schwarzweiss-Dokumentenfilme, Reprofilme, frühe Farbfilme

25

wurde als feinstkörniger Farbdia-Film bis 2004 hergestellt, Produktion eingestellt (KodaChrome 25)
feinstkörnige Schwarzweissfilme

50

heute wenig verbreiteter Film für sehr lichtreiche Situationen, bis in die 1970er Jahre Standardempfindlichkeit bei Diafilmen
feinkörnige Schwarzweißfilme. Häufig verwendet im Bereich der Naturfotographie in der Wüste, auf dem Meer oder im Schnee aufgrund der zum Teil extrem hohen Lichtwerte.

64

Nur als Diafilm (KodaChrome 64) erhältlich, schärfer als 50er Filme anderer Hersteller wegen der speziellen 1-Schicht-Emulsion

100

Standardempfindlichkeit für qualitativ hochwertige Aufnahmen, erfordert bei knappen Lichtverhältnissen oder z.B. Sportaufnahmen sehr lichtstarke Objektive, Stativ oder Blitz

200

Kompromiss zwischen den schärferen 100er und den empfindlicheren 400er Filmen, wegen der seit den 1980er Jahren zunehmend verbreiteten relativ lichtschwachen Zoomobjektive heute Standard bei Farbnegativfilm.

400

bis in die 1970er Jahre höchstempfindlicher Farbfilm bzw. hochempfindliches Schwarzweißmaterial mit eingeschränkter Vergrößerungsfähigkeit - oberhalb des Postkartenformats deutliches Korn. Mit der Einführung des APS-Formats kamen jedoch wesentlich verbesserte Filme auch für Kleinbild auf den Markt, die heute auch wesentlich stärkere Vergrößerungen zulassen.

800

höchstempfindliche Filme für ungünstige Lichtbedingungen oder sehr kurze Belichtungszeiten, eigentlich schon ein professioneller Film, nicht jede preiswerte Kamera erkennt diesen Film korrekt.
Wird der Film nicht automatisch erkannt, stellen viele Kameras auf ISO 100 - die Bilder werden bei Dias und klassischem Schwarzweißfilm unbrauchbar, da sie völlig überbelichtet sind. Mit Farbnegativmaterial sind allerdings noch akzeptable Ausbelichtungen möglich

≥  1000

Spezialfilme, die in manchen Kameras nur mit manueller Belichtungskorrektur verwendet werden können. Sie werden z.B. bei Konzerten, Theateraufführungen oder ähnlichen Anlässen benutzt, bei denen Blitzlicht verboten oder unangebracht ist. Durch extrem aufwendige Herstellung werden sehr dünne Schichten produziert, die Filmkörnung kann bei einigen Filmtypen gezielt gesteuert werden.

Der Bereich der einstellbaren Werte reicht bei einfachen Digitalkameras meist von ISO 100 bis ISO 400 oder max. ISO 800, wobei Einstellungen ab ISO 400 bereits eine deutliche Minderung der Bildqualität bedeuten. Digitale Spiegelreflexkameras bieten in der Regel einen weitaus größeren Einstellbereich (je nach Preisklasse bis ISO 6400) wobei durch das aufgrund der größeren Sensorfläche prinzipiell geringere Bildrauschen auch die höheren ISO-Werte noch brauchbare Aufnahmen erlauben.

Siehe auch