Emil Heyn

deutscher Ingenieur, Metallkundler und Metallograf
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Friedrich Emil Heyn (* 5. Juli 1867 Annaberg; †1. März 1922 in Berlin) war Eisenhütteningenieur und gilt als Nestor der Technikwissenschaften Metallkunde und Metallografie. Er war der Begründer neuer mikroskopischer Untersuchungsverfahren für Metalle und Legierungen.

Porträt

Prof. Dr. Emil Heyn - ein Adam-Ries-Nachfahre

Die Recherchen ergaben folgenden Weg von Friedrich Emil Heyn zu Adam Ries:

  • 1 Friedrich Emil Heyn, * Annaberg 5.7.1867
  • 2 Wilhelm Emil Heyn, Bürger und Schneider in Annaberg, * Annaberg 17.09.1840, † Freiberg 09.05.1896, 55 1/2 Jahr alt; Annaberg 17.09.1840, Johanna Hoyer, Tochter des Carl Hoyer, Inwohner zu Buchau in Bömen.
  • 3 Johann Friedrich Traugott Heyn, Bürger und Kleidermacher in Annaberg. * Kleinrückerswalde 28.02.1808, † Annaberg 1874. Drebach April/Mai 1834 Christiane Charlotte Bernhard, älteste Tochter des Carl Gottlieb Bernhard, Hausbesitzer und Kunstgärtner in Drehbach.
  • 4 Christian Friedrich Traugott Heyn, Handarbeiter und Häusler in Kleinrückerswalde (heute Ortsteil von Annaberg-Buchholz). * Kleinrückerswalde 27.06.1778. Annaberg (Hospitalkirche) 17.08.1807 Jgfr. Johanne Christiane Wagler, älteste Tochter des Johann Gottlieb Wagler, Erbbegüteter und Gerichtsschöppe zu Geyersdorf.
  • 5 Karl Friedrich Heyn, 1807 Auszügler. † 1813, Sohn des erbbegüterten Einwohners und Gerichtsbeisitzer Christoph Heyn. Kleinrückerswalde 14.06.1762 Johanna Sophia Flohrer. * Annaberg 29.05.1743. † Kleinrückerswalde 19.12.1800.
  • 6 Flohrer, Johann Christian, Handarbeiter in Cunersdorf. * Cunersdorf 15.09.1707. † Annaberg 16.06.1767. Sehma 21 So. n. Trinit. 1735 Anna Rosina Mann (Mahn). * Cunersdorf 15. 09.1712.
  • 7 Flohrer, Johann Christian (auch Christoph), Erbbesitzer in Cunersdorf. * Cunersdorf 03.02.1683,1`. Cunersdorf 13.04.1738, Sohn des Michael Flohrer, Angesessener in Cunersdorf, später Pächter bei Annaberg. Sehma 10.10.1706 Susanne Müller. * Cunersdorf. ~~ Sehma 15.03.1681. † Cunersdorf 14.01.1767.
  • 8 Müller, Johann, Richter in Cunersdorf. * Cunersdorf. ~~ Schlettau 06.04.1645. Sehma 09.07.1695, Sohn des Erbbesitzers und Richters Jacob Müller und der Barbara Mahn. c Schlettau 20.06.1669 Elisabeth Mühlenderlein. * Cunersdorf. ~~ Schlettau 01.03.1648. † Cunersdorf, o Sehma 11.04.1731.
  • 9 Mühlenderlein, Georg, Bäcker, Erbbesitzer und Gerichtsgeschworener in Cunersdorf. *Königswalde 12.04.1619. † 13.10.1680. Sohn des Daniel Mühlenderlein, Bäcker und Pachmüller nacheinander in Mildenau, Königswalde und Cunersdorf. Schlettau 06.09.1643. Elisabeth Ries. * Cunersdorf. ~~ Schlettau 24.03.1615. † Cunersdorf 10.10.1680 an der Pest.
  • 10 Ries, Abraham jun., Erbbesitzer in Cunersdorf. ~~ Annaberg 08.10.1563, † Cunersdorf 23.12.1630 an der Pest; Annaberg 17.10.1592 Anna Mittelbach. ~~ Annaberg 09.07.1575,† 23.12.1633, Tochter des Berggeschworenen Paul Mittelbach und der Maria Röhling.

Das chemische Laboratorium bei Friedrich Krupp in Essen.

Die Gründung des ersten chemischen Laboratoriums der Firma Friedrich Krupp Aktiengesellschaft fällt in das Jahr 1863. Es war damit die erste Einrichtung zur wissenschaftlich chemischen Untersuchung der Stähle und Rohstoffe. Im Jahre 1883 gründete Alfred Krupp eine zweite chemische Forschungsstätte, die sich vornehmlich mit den chemisch-physikalischen Eigenschaften der Stähle befasste. Diesem so genannten Laboratorium II wurde 1899 eine physikalische Abteilung angegliedert und sie erhielt somit die Bezeichnung Chemisch-physikalische Versuchsanstalt. Um die außergewöhnlich schnelle Entwicklung des Chemischen Laboratoriums zu kennzeichnen, seien hier nur die Anzahl der analytischen Bestimmungen in verschiedenen Jahrzehnten herausgegriffen:

1889 ausgeführt 12 000 Bestimmungen, d. h. werktäglich 40 Bestimmungen, 1899 ausgeführt 84 000 Bestimmungen, d. h. werktäglich 280 Bestimmungen, 1912 ausgeführt 610 000 Bestimmungen, d. h. werktäglich 2 030 Bestimmungen.


Teilansicht (Das dazu ausgewählte Bild ist für die Einarbeitung in Arbeit).

Hochofenanlage im Hörder Bergwerks- und Hüttenverein in Hörde i. W.

Teilansicht (Das dazu ausgewählte Bild ist für die Einarbeitung in Arbeit).

Die Königliche Maschinenbau- und Hüttenschule zu Gleiwitz.

Die Geschichte der staatlichen Maschinenbau- und Hüttenschule Gleiwitz (Gliwice), wo Emil Heyn als Lehrer tätig war, geht wie das gewerbliche Schulwesen dieser Stadt auf das Jahr 1828 zurück.

Damals eröffnete der Gymnasialprofessor Brettner im alten Rathause, mit 60 Schülern eine Gewerbeschule, die unentgeltlich Abend- und Sonntagsunterricht erteilte. Ihre Bedeutung ging schnell zurück und musste sogar 1842 aus Mangel an Mitteln eingestellt werden.

Als dünner Faden spinnt sich das gewerbliche Schulwesen der Stadt Gleiwitz in Gestalt von Wiederholungskursen für Handwerkslehrlinge weiter. Erst 1861 gewann diese Schule wieder eine etwas festere Form in einer Handwerker-Fortbildungsschule. Was dazu führte, dass am 5. April 1869 die Provinzialgewerbeschule zu Gleiwitz mit 54 Schülern im Hüttengasthaus eröffnet wurde. Ein neu errichtetes Gebäude stand dieser Schule ab Oktober 1870 zur Verfügung und 1880 wurde sie dann als Fachschule für Mechaniker eröffnet.

Den stetigen Bemühungen gegenüber der Stadtverwaltung und der Industrie durch den Direktor Wernicke der Oberrealschule ist es zu verdanken, dass die Fachklassen an seiner Schule Bestand hatten. Dies führte auch dazu, dass die preußische Regierung Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts auf die guten Leistungen und die Bedeutung der Schule aufmerksam wurde. Daraufhin entschloss sie sich, diese Schule ab April 1896 an zu übernehmen und als Königliche Maschinenbau- und Hüttenschule mit Staatsmitteln weiter zu betreiben.

Eröffnet wurde die Königliche Maschinenbau- und Hüttenschule am 15. April 1896 mit 24 Schülern der untersten Klassen. Ihre Bedeutung wuchs sprunghaft an, so dass sie ein eigenes Gebäude benötigte, welches um die Jahreswende 1906/1907 bezogen wurde.

Gesamtansicht (Das ausgewählte Bild ist für die Einarbeitung in Arbeit).

Das Königliche Materialprüfungsamt zu Berlin.

Allgemein gilt, dass mit der Bekanntgabe des „Reglements für die Königliche mechanisch-technische Versuchsanstalt in Berlin.“ vom 23. Januar 1880 ihre Einrichtungen an die Öffentlichkeit traten. Die regelmäßige Veröffentlichung von Jahresberichten der preußischen Versuchsanstalten beginnt mit dem zweiten Jahrgange 1884 der amtlichen Zeitschrift „Mitteilungen aus den Königlichen technischen Versuchsanstalten.“ Die Eröffnung des Königlichen Materialprüfungsamtes zu Berlin erfolgte am 1. April 1904.

Gesamtansicht aus dem Jahr 1904. (Das ausgewählte Bild ist für die Einarbeitung in Arbeit).

Das Ingenieurhaus Berlin in der Sommerstraße

Das Ingenieurhaus hatte früher die Adresse Sommerstraße 4a. Ab 1925 hat es die neue Anschrift, nämlich Eberstraße 27 - Ecke Dorotheenstraße. Es wurde an dieser Stelle 1911 bis 1914 vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) errichtet, da die Räume im 1897 geweihten Vereinshaus in der Charlottenstraße 43 zu klein geworden waren. Der Bau dieses neuen Gebäudes veranschaulicht die enorme Entwicklung des Vereins innerhalb weniger Jahre. Geschaffen wurde es von der Architektengemeinschaft Reimer & Körte von 1911 bis 1914. Dieses Haus steht unter Denkmalschutz und wird jetzt vom Deutschen Bundestag nach Veränderungen im Dachbereich genutzt. Es zählt zu den wenigen Gebäuden in der Nähe des Reichstages, welches die Zersstörungen des Zweiten Weltkrieges - wenn auch mit erheblichen Schäden - überstanden hat. Der Interessierte findet über dieses Gebäude sowohl eine Abbildung wie auch eine kurze Beschreibung in dem Buch "Denkmale in Berlin - Ortsteil Mitte", welches im Jahre 2003 im Michael Imhof-Verlag erschienen ist.

(Die Einarbeitung des dazugehörigen Bildes "Ingenieurhaus Berlin" ist in Vorbereitung.)

Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung in Neubabelsberg bei Berlin

Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung in Neubabelsberg bei Potsdam wurde im Juli 1920 mit Emil Heyn als erstem Direktor gegründet. Die offizielle Eröffnung fand am 1. Dezember 1921 statt.

Die Zentralstelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen nahm die Forschungslaboratorien provisorisch in ihrem Räumlichkeiten auf. Die Forscher arbeiteten an diesem Standort allerdings nur kurze Zeit, bis sie im Jahre 1923 in das Staatliche Materialprüfungsamt nach Berlin-Dahlem umzogen.

Lebenslauf

Die Familie Heyn gehört, wie aus den Archivunterlagen der Ev.-Luth. Kirche Annaberg hervorgeht, mit zu den Nachkommen des um 1492 in Staffelstein (Franken) geborenen und ab 1523 in der Bergstadt Annaberg wirkenden deutschen Rechenmeisters und Bergbeamten Adam Ries (um 1492 bis 1559).

Ab dem 20. April 1872 war Friedrich Wilhelm Heyn und die Familie in Freiberg (Sachsen) wohnhaft.

Emil Heyn besuchte die Knabenbürgerschule von 1874 bis 1881 und das Städtische Realgymnasium von 1881 bis 1886 der Bergstadt Freiberg in Sachsen .

Zur Vorbereitung auf sein Studium nahm er 1886 an einem Bergmännischen Vorbereitungskurs an der Kgl.-Sächs. Bergakademie teil, wobei er auch praktische Tätigkeiten auf Hüttenwerken im Freiberger Revier durchführte.

Aufgrund seines überdurchschnittlichen Wissens und seiner sehr guten praktischen Erfahrungen konnte er bereits im Oktober 1886 als 3.440 Student an der Bergakademie Freiberg inskribiert werden. Sein Studium begann am 04. Oktober 1886.

Das Studium absolvierte er bis 1890 an der ältesten und größten Bergakademie der Welt, der Königlich-Sächsischen Bergakademie zu Freiberg und diplomierte mit Bestnote zum Eisenhütteningenieur bei dem Geg. Bergrat Professor Adolf Ledebur, dem ersten Ordinarius für Eisenhüttenkunde.

Seine strenge Zeiteinteilung gestattete ihm auch den Genuss frohen studentischen Lebens und sicherte dem Studenten Heyn ein eifriges Studium.

Von August bis Dezember 1890 nahm er als Diplomand an einer Expedition nach Schweden (Klefva Bruk) teil, um die dortigen aufgeschlossenen Goldgruben auf Abbauwürdigkeit zu prüfen. Und am 19. Dezember 1890 schloss Heyn sein Studium als Eisenhütteningenieur ab.

Nachdem Heyn die Prüfung in den Fächern Mathematik, anorganische Chemie, Mineralogie, Experimentalphysik, Lötrohrprobierkunde, Aufbereitungslehre, analytische Chemie, Eisenhüttenkunde, Eisenprobierkunde, metallurgische Technologie und Maschinenlehre mit der allgemeinen Zensur „Ausgezeichnet“ bestanden und seine fachmännische Examenarbeit eingereicht hatte, erhielt er am 19. Dezember 1890 das Zeugnis der akademischen Reife für das Fach eines Eisenhütteningenieurs.

Und bei der Teilnahme am Preis-Stenographieren auf der Generalversammlung des Königlichen Stenographischen Instituts im Frühjahr 1890 in Zschopau erzielte Emil Heyn den I. Preis im Diktat in der Schnelligkeit von 80 bis 100 Wörtern in der Minute und einer Gesamtzeit von fünf Minuten.

Mit Beginn des Jahres 1891 begann Emil Heyn in der Gussstahlfabrik Friedrich Krupp in Essen in dem dortigen Chemischen Laboratorium, wo er bis Ende Oktober 1892 als Laborant umfangreiche metallkundliche und metallographische Untersuchungen übertragen bekam.

Im Eisenwerk des Hörder Bergwerks- und Hüttenverein i. W. arbeitete E. Heyn zuerst von November 1892 bis Oktober 1893 als Chemiker im dortigen Laboratorium; anschließend war er da bis Ende Oktober 1894 als Konstrukteur für den Neubau zweier Hochöfen mit sämtlichen Nebeneinrichtungen tätig.

Danach folgte er dem Ruf an die Kgl. Ober-Realschule Gleiwitz in O./S., wo Heyn von Anfang November 1894 bis Ende März 1896 als Lehrer an der dort eingegliederten Fachschule die Fächer Hüttenkunde, Chemie, Physik, Kristallographie und Laborkunde unterrichtete.

Nachdem die Königliche Oberschlesische Maschinenbau- und Hüttenschule Gleiwitz gebildet war, lehrte Emil Heyn an dieser Einrichtung als etatmäßiger Lehrer von April 1896 bis März 1898 dieselben Unterrichtsfächer.

Als bezeichnend galt auch Heyns sprachliche Begabung. Auf internationalen Kongressen war er der Gelehrte, der oft als Mittler und Dolmetscher auftrat. Die französische und englische Sprache beherrschte er mit den technischen Ausdrücken in Wort und Schrift fließend. Für die schwedischen, dänischen, holländischen und russischen Gelehrten war er oft als Dolmetscher tätig.

Was Professor Emil Heyns Person besonders auszeichnete, war die außergewöhnliche Dimension seines Denkens, Wissens und Könnens sowie seine exzellente Begabung, Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden.

Neben der ihm nachgesagten brillanten Beherrschung seiner Fachgebiete, zeichnete ihn auch sein großes Geschick aus, sowohl größere fachliche Veranstaltungen wie auch fachwissenschaftliche Vereinigungen, insbesondere aber Institutionen zu leiten.

Emil Heyn war verheiratet. Aus seiner Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Die Hochzeit von Friedrich Emil Heyn, Ingenieur, Sohn des Schneiders Wilhelm Emil Heyn und Johanna Hoyer, geboren am 5. Juli 1867, mit Elfriede Papenheim, Tochter des Kaufmanns Heinrich Friedrich Papenheim und Elfriede Halbach, geboren am 18. Januar 1872, fand in der Kirchgemeinde Hörde am 4. April 1895 als Haustrauung statt.

Heyn war auch ein Mensch mit ausgezeichnetem Charakter, der die Großzügigkeit seiner Gaben in faszinierender Weise mit Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit vereinte.

Emil Heyns Persönlichkeit kennzeichnete auch sein tadelloses Familienleben, die hohe Achtung sowie das zuvorkommende Verhalten gegenüber seiner Frau und, dass er ein sorgsamer und immer zum Frohsinn bereiter Vater war.

Ende des Jahres 1921 wurde er der "Erster Direktor" des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Metallforschung in Neubabelsberg bei Berlin" und in Würdigung seiner Verdienste um die Metallkunde und Metallographie erfolgte die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Bergakademie Clausthal.

(Der Lebenslauf wird schrittweise vervollständigt, da verschiedene Daten und Fakten noch abgeglichen werden müssen.)

Erste Praxisjahre - Karrierebeginn

  • 1891 Ingenieur und Laborant in den Chemischen Laboratorien der Gußstahlfabrik bei Friedrich Krupp in Essen.
  • 1893 Eisenhütteningenieur beim Hörder Bergwerks- und Hüttenverein i. W. im Eisenwerk Hörde
  • 1895 Lehrer an der Kgl. Maschinenbau- und Hüttenschule Gleiwitz (Gliwice).

Wissenschaftliche Laufbahn

  • 1898 Mitarbeiter und Assistent in den Mechanisch-Technischen Versuchsanstalten der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin bei Professor Adolf Martens, Direktor der Kgl. MTVA.
  • 1898/1904 Martens Sonderbeauftragter für den Neubau des Königlichen Materialprüfungsamtes in Groß-Lichterfelde West.
  • 1900 Habilitation an der Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg.
  • 1901/1902 Berufung auf die o. Professur "Allgemeine mechanische Technologie".
  • 1904 Abteilungsvorsteher der Abteilung "Metallographie" und zugleich Unterdirektor der drei "Chemisch-physikalischen Abteilungen" im "Königlichen Materialprüfungsamt" in Berlin-Dahlem.
  • 1910 Verleihung "Großer Preis" - Sektion "Metallographie" - Weltausstellung 1910 zu Brüssel.
  • 1912 Mitbegründer der "Gesellschaft Deutscher Metallhütten- und Bergleute" (GDMB).
  • 1912 Gründungsinitiator des "Fachausschusses Metallverarbeitung" in der GDMB.
  • 1914 Technischer Hilfsarbeiter im "Reichsmarineamt" in Berlin.
  • 1917 Aufbauleiter für das "Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung" in Neubabelsberg.
  • 1919 Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender der "Deutschen Gesellschaft für Metallkunde e. V."

Veröffentlichung wissenschaftlicher Leistungen

  • 1898-1900 Ausbau der Königlichen Mechanisch-Technische Versuchsanstalten der Technischen Hochschule zu Berlin zum nationalen und internationalen Zentrum der "Materialprüfungen der Technik" sowie Herausbildung der Technikwissenschaften "Metallkunde" und "Metallographie".
  • 1898-1922 Mitbegründer der "wissenschaftlichen Metallkunde und systematischen Metallographie". Einführung neuer metallkundlicher und metallographischer Untersuchungsverfahren, -stechniken und -einrichtungen. Konstruktion, Erprobung, Einführung und Anwendung der gewerblichen Schleifeinrichtung (betriebliche Drehbank als Schleif- und Polierbank) nach Adolf Martens und Emil Heyn.
  • 1898 "Martens-Heynsche mikroskopische Einrichtung zur Metallbeschreibung.", "Mikroskopische Untersuchungen an tief geätzten Eisenschliffen." Entwicklung des "Heynschen Ätzmittels" zur makroskopischen Gefügeuntersuchung - zum Nachweis von Phosphorseigerungen nach Emil Heyn, Anwendung der Ätzung mit "Alkoholischer Salzsäure" zur mikroskopischen Gefügeuntersuchung nach Adolf Martens und Emil Heyn.
  • 1899 "Einiges über das Kleingefüge des Eisens.", mit Adolf Martens: "Über die Mikrophotographie im auffallenden Licht und über die mikrophotographischen Einrichtung der Königlichen Mechanisch-Technischen Versuchsanstalten in Charlottenburg", "A study of the micro-structure of bronzes." ("Bemerkungen zu einem Vortrag von Outerbridge über das Kleingefüge der Bronzen.")
  • 1900 "Zur Beurteilung des Roheisens nach dem Kleingefüge","Die Theorie der Eisen- Kohlenstoff-Legierungen nach Osmond und Roberts-Austen.", "Eisen und Wasserstoff.", "Die Theorie der Entbleiung des Rohzinkes.", „Kupfer und Sauerstoff."
  • 1901 "Einfluss des Siliziums auf die Festigkeitseigenschaften des Flussstahls.", "Eisen und Wasserstoff.", "Die Verwendbarkeit der Metallmikroskopie für die Prüfung der Werkzeugstähle."
  • 1902 "Untersuchungen über Krankheitserscheinungen in Eisen und Kupfer.", „Overheating of mild steel.” ("Relation between temperature and period of annealing and the bending number, annealing in the electric furnace. Degree of brittleness judged from the fractured grain. Comparison with hard drawn copper wire.").
  • 1902-1904 Begründung des "Institutes mechanische Technologie und Metallkunde" der TH Berlin.
  • 1903 "Die Metallographie im Dienste der Hüttenkunde.", "Diseases of Iron and Copper." ("By Overheating. Brittleness, relative effects of degree of heat and length of time under heat.")
  • 1904 "Labile und metastabile Gleichgewichte in Eisen-Kohlenstoff-Legierungen" mit "Doppeldiagramm."
  • 1905 "The Constitution of Iron-Carbon allos." ("Stable an metastable Equilibria in Iron-Carbon Alloys.")
  • 1906 "Einiges aus der metallographischen Praxis.", "Über die Nutzanwendung der Metallographie in der Eisenindustrie.", „Verfahren zur Ermittlung von Quarz und Schamotte in feinkörnigen keramischen Massen.", "Untersuchung über die zweckmäßigste Methode des Polierens und Ätzens zur mikroskopischen Gefügeuntersuchung des schmiedbaren Eisens."; mit Oswald Bauer: "Über den inneren Aufbau gehärteten und angelassenen Werkzeugstahls.", „Kupfer und Phosphor."
  • 1907 "Überbleibende Spannungen in Werkstücken infolge Abkühlung.", „Erörterungen zu den einheitlichen Bezeichnungen von Eisen und Stahl.","Etching Malleable Iron fort he Visual Investigation of Structure.", ("Solution of cruprammonium chloride as reagent."); mit Oswald Bauer: "Zur Metallographie des Roheisens."
  • 1908 „Die Kupferammoniumchlorid-Ätzung zwecks makroskopischer Prüfung in der Praxis.“, mit Adolf Martens: „Vorrichtung zur Prüfung der Kugeldruckhärte und die damit erzielten Ergebnisse.", "Beschreibung einer Maschine zur Ausführung der Brinellschen Kugeldruckhärte."; "Apparat von Shore und Héroult."mit Oswald Bauer: „Über den Angriff des Eisens durch Wasser und wässrige Lösungen.", "Abdruckverfahren auf Seide zum Nachweis von Sulfiden" nach Emil Heyn und Oswald Bauer.
  • 1909 mit Oswald Bauer: „Sprödigkeit von Bandstahl.", „Durch zu hohe Schmiedehitze verdorbenes Nickelflusseisen.",„Beziehungen zwischen Vorbehandlung und Löslichkeit des Stahles."
  • 1910 mit Oswald Bauer: "Untersuchung einer am Federgehäuse gebrochenen Hinterachse eines Motorlastwagens."; mit F. Willy Hinrichsen: „Zur Frage des Kohlenhandels nach Maßgabe des Heizwertes."
  • 1911"Der technologische Unterricht als Vorstufe für die Ausbildung des Konstrukteurs.", „Rosten von Eisen bei Gegenwart von Hochofenschlacke.", „Versuche über das Verhalten von Kupfer, Zink und Blei gegenüber Zement, Beton und den damit in Berührung stehenden Flüssigkeiten.", „Entwicklung eines Apparates zur Ermittlung der Wasserstoffdurchlässigkeit."; mit Oswald Bauer: "Zersetzungserscheinungen an Aluminium und Aluminiumgeräten.", „Untersuchungen über Lagermetalle." – I. "Weißmetall." - II. "Rotguss." „Kupfer, Zinn und Sauerstoff.", „Über den Einfluss der Wärmebehandlung von Bronze auf die Härte.", "Untersuchung eines gerissenen Flammrohrschusses."
  • 1912 Die Definition des Begriffes "Metallographie"erfolgte, „Eigenspannungen, insbesondere Reckspannungen, und die dadurch bedingten Krankheitserscheinungen in Konstruktionsteilen.", „Erörterungen zur Verwendung des Aluminiums und seiner Legierungen für Kriegstechnik unter besonderer Berücksichtigung des Duralumins."; mit Oswald Bauer: „Versuche über die Wirksamkeit des Harmetverfahrens zum Dichten von Blöcken.", „Beitrag zur Frage der Seigerungen in Flusseisen.", „Angriffsversuche mit verzinkten Eisenrohren.", „Untersuchung der gerissenen Stirnwand eines Schiffskessels.", „Rosten von Eisen in Berührung mit Kupfer."
  • 1913 „Über den Einfluss der Gießhitze und der Abkühlungsgeschwindigkeit nach dem Guss auf das mechanische Verhalten von Kupfer-Zinn-Legierungen.", „Untersuchung eines gebrochenen Propellerflügels."; mit Oswald Bauer: „Untersuchung eines explodierten Dampffasses."
  • 1914 „Untersuchungen über die Wärmeleitfähigkeit feuerfester Baustoffe.", „Die Kerbwirkung und ihre Bedeutung für den Konstrukteur.", "Internal Strains in Cold-Wrougth Metals, and some Troubles caused thereby."; mit Oswald Bauer:„Einiges über Kerbschlagversuche und über das Ausglühen von Stahlformguss, Schmiedestücken u. dgl.", „Untersuchungen über Lagermetalle; Antimon-Blei-Zinn-Legierungen.", mit Oswald Bauer und Erich Wetzel: „Untersuchungen über die Wärmeleitfähigkeit feuerfester Baustoffe."
  • 1917 „Einige weitere Mitteilungen über Eigenspannungen und damit zusammenhängende Fragen."
  • 1918 „Einige Fragen aus dem Gebiet der Metallforschung."
  • 1920 „Betrachtungen über Lieferbedingungen und Abnahmewesen."
  • 1921 „Forschungen über Kerbwirkung, insbesondere auf optischem Wege"., „Eine Theorie der ‚Verfestigung’ von metallischen Stoffen infolge Kaltreckens.", „Untersuchungen über die Baumannsche Schwefelprobe und Beiträge zur Kenntnis des Verhaltens von Phosphor im Eisen.",„Über Eigenspannungen in Metallen, ihre Ursachen und Folgen."
  • 1922 „Vorgeschichte, Aufgaben und Ziele des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Metallforschung", Urschriften "Eisen und Kohlenstoff" und "Kaltrecken und Glühen nach dem Kaltrecken" für den dritten Band des "Martensschen Handbuches für den Maschinenbau" lagen vor und die Postum-Veröffentlichungen erschienen: Heyn, E.†; Wetzel, E.: "Brüchigwerden von aluminiumhaltigem Zinn.", "Messung kleiner Längenänderungen an abgeschrecktem Duralumin sowie an einer Zinn-Aluminiumlegierung.", "Veredlungsversuche mit magnesiumhaltigem Aluminium."

(Die Veröffentlichung wissenschaftlicher Leistungen wird schrittweise vervollständigt, da verschiedene Daten und Fakten noch nicht erfasst bzw. abgeglichen sind.)

Emil Heyn auf den Kongressen des Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik.

  • 1901 III. Internationalen Materialprüfungs-Kongress vom 9. bis 14. September 1901 in Budapest.

Sektion Metalle. Offizieller Hauptbericht: „Überblick über die neueren Arbeiten der Königlichen Mechanisch-Technischen Versuchsanstalten auf den Gebieten Metallmikroskopie und Metallurgie."

  • 1906 IV. Internationaler Materialprüfungs-Kongress vom 3. bis 8. September 1909 in Brüssel.

Sektion Metalle. Offizieller Hauptbericht: „Untersuchung über die zweckmäßigste Methode des Polierens und Ätzens zur mikroskopischen Gefügeuntersuchung des schmiedbaren Eisens."

  • 1909 V. Internationaler Materialprüfungs-Kongress vom 7. bis 11. September 1909 in Kopenhagen.

Sektion Metalle. Offizielle Hauptberichte: a) „Metallographie.", mit Adolf Martens: b) „Härteprüfung im Allgemeinen – Vereinfachter Apparat für Kugeldruckproben zur Härtebestimmung von Eisenbahn-Oberbaumaterial.", Sektion Verschiedenes. Offizieller Hauptbericht: „Rostschutzmittel."

  • 1912 VI. Internationaler Materialprüfungs-Kongress vom 3. bis 7. September 1909 in New York.

Sektion Metalle: „Fortschritte der Metallographie seit Beginn des Jahres 1909 bis zum Ende des Jahres 1911" – insbesondere das „System Eisen-Kohlenstoff" sowie die „Allotropie" und "Härtungsvorgänge".

Mitgliedschaften von Emil Heyn in nationalen und internationalen Vereinen und Ausschüssen

  • Akademischer Verein Glückauf.
  • Verein zur Förderung des Gewerbefleißes. Technischer Ausschuss.
  • Verein Deutscher Gießereifachleute.
  • Dampfkesselausschuss.
  • Deutsche Gesellschaft für Metallkunde. Vorsitzender.
  • Verein Deutscher Metallhütten- und Bergleute.
  • Verein Deutscher Eisenhüttenleute.
  • Verein Deutscher Ingenieure. Abgeordneter im Vorstandsrat des Gesamtvereins des VDI.
  • Verein Deutscher Ingenieure. Vorstand und Technischer Aussschuss des BV des VDI Berlin.
  • Materialprüfungsausschuss des Vereins Deutscher Ingenieure.
  • Ausschuss Aufstellung einer einheitlichen Nomenklatur von Eisen und Stahl.
  • Ausschusses für Aluminium und Leichtlegierungen.
  • Sonderausschusses Aluminiumleitungen
  • Gesellschaft Deutscher Chemiker.
  • Internationaler Verband für die Materialprüfungen der Technik.
  • Deutscher Verband für die Materialprüfungen der Technik.
  • Iron and Steel Institute

Bücher

  • Heyn, E.: „Die Metallographie im Dienste der Hüttenkunde." Verlag von Craz & Gerlach (Joh. Stettner) Freiberg in Sachsen 1903.
  • Heyn, E.; Bauer, O.: „Metallographie." – Kurze gemeinfassliche Darstellung der Lehre von den Metallen und Legierungen, unter besonderer Berücksichtigung der Metallmikroskopie. I. Allgemeiner Teil. II. Spezieller Teil. Göschen´sche Verlagsbuchhandlung. (Sammlung Göschen. 432. und 433. Bändchen.) Leipzig 1909. Zweite Auflage. Sammlung Göschen. Berlin und Leipzig 1920. Dritte Auflage. I. Die Technik der Metallographie und die Metallographie der einheitlichen Stoffe. II. Die Metallographie der zusammengesetzten Stoffe, insbesondere Eisen und Kohlenstoff. Walter de Gruyter & Co. Vormals G. J. Göschen´sche Verlagsbuchhandlung – Georg Reimer – Karl J. Trübner – Veit & Comp. 1926. 1912 Übersetzung von Dr. F. Carnevali ins Italienische.Verlag Unione Tipografica-Editrice Torinese in Turin.
  • Heyn, E.: "Martens´schen Handbuches der Materialienkunde" - "Die technisch wichtigen Eigenschaften der Metalle und Legierungen." Springer Berlin 1912.
  • Heyn, E.: (Hrsg.) Wetzel, E.: „Theorie der Eisen-Kohlenstoff-Legierungen." – Anhang: „Kaltrecken und Glühen nach dem Kaltrecken." Julius Springer. Berlin. 1924.
  • Heyn, E.: "Physical Metallography."; Translated from the German and somewhat augmented by Markus, A. & Grossmann, S. B.; New York: John Wiley & Sons, Inc. London: Chapman & Hall, Limited. 1925.

Heyn-Denkmünze

In Erinnerung an die überaus großen Verdienste von Emil Heyn auf dem Gebiet der Materialprüfungen der Technik, seine Mitbegründung der Teilwissenschaften der Werkstoffwissenschaften Metallkunde und Metallografie sowie die Begründung der "Deutschen Gesellschaft für Metallkunde e. V." (DGM) wird von dieser Gesellschaft seit 1929 die Heyn-Denkmünze an verdienstvolle, in diesen Disziplinen arbeitende Wissenschaftler, verliehen.

Die Verleihung der ersten Heyn-Denkmünze, der höchsten Auszeichnung auf wissenschaftlichem Gebiet der Metallkunde erfolgte am 7. September 1929 auf der Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde in Düsseldorf an das erste Ehrenmitglied der DGM, Herrn Geheimrat Tammann.

(Eine Abbildung wird vorbereitet.)

Ausgewählte Literaturstellen

  • Mitteilungen aus den Kgl. Mechanisch-technischen Versuchsanstalten zu Berlin.
  • Mitteilungen aus dem Kgl. Materialprüfungsamt zu Berlin.
  • Mitteilungen aus dem Staatlichen Materialprüfungsamt zu Berlin.
  • Mitteilungen über Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens.
  • Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung zu Berlin.
  • BAM Die Chronik - 125 Jahre Forschung und Entwicklung - Prüfung, Analyse, Zulassung - Beratung und Information in Chemie- und Materialfragen.
  • Zeitschrift für Metallkunde.
  • 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Metallkunde e. V.
  • Zeitschrift Stahl und Eisen.
  • Jahrbuch für das Eisenhüttenwesen - Ergänzung zu Stahl und Eisen.
  • Eisen-Zeitung.
  • Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure.
  • Gießerei-Zeitung. Zeitschrift für das gesamte Gießereiwesen.
  • Metallurgie.
  • Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes.
  • Glückauf. Berg- und Hüttenmännische Zeitung.
  • Protokolle der Berichte über die Kongresse des Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik.
  • Zeitschrift für Elektrochemie.
  • Chemiker Zeitung.
  • Chemisches Repertorium - Supplement zur Chemiker-Zeitung.
  • Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins.
  • Sprechsaal. Organ der Porzellan-, Glas- und Tonwarenindustrie.
  • Dinglers Polytechnisches Journal.
  • Deutsche Techniker-Zeitung.
  • Schweizer-Bauzeitung
  • Tonindustrie-Zeitung.
  • Journal of the Institute of metals. London.
  • Journal of the Iron and Steel Institute London.
  • Repertorium der Technischen Journal-Literatur.
  • The Mechanical World: an illustr. pract. journal.
  • Journal of the Franklin Institute Philadelphia.
  • Iron and Steel Magazine Boston.
  • American Machinist. New York.
  • Proc. Inst. Mech. Eng.
  • Akten, betreffend das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung zu Berlin.
  • Familie und Geschichte. Hefte für Familiengeschichtsforschung im sächsisch-thüringischen Raum.

(Ein umfangreicheres Literaturverzeichnis kann vom Autor über "drwolfgangpiersig@web.de" angefordert werden.)