Frankfurt-Höchst

Stadtteil von Frankfurt am Main
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Datei:Frankfurt-Hoechst Wappen.png
Wappen von Höchst
mit dem Höchster Rad

Höchst ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, ca. 12.500 Einwohner, etwa 10 km westlich der Frankfurter Innenstadt gelegen. Höchst liegt an der Mündung der Nidda in den Main.

Höchst war bis Ende der 1990er Sitz der Hoechst AG (heute Bestandteil der Aventis S.A.). Auf dem ehemaligen Werksgelände, heute Industriepark Höchst, sind noch zahlreiche ehemalige Tochterunternehmen der Hoechst AG ansässig.

Die Höchster Altstadt (seit 1972 unter Denkmalschutz) ist geprägt von zahlreichen Fachwerkhäusern.

Bis 1980 war Höchst Verwaltungssitz des Main-Taunus-Kreises.

Eín besonderes kulturelles Ereignis ist das Höchster Schlossfest, das seit 1957 jährlich stattfindet. Es beginnt Mitte Juni und dauert vier Wochen. In der Zeit finden zahlreiche Veranstaltungen wie das Altstadtfest, ein "Kerb" am Mainufer, das Jazz-Festival im Schloss und ein großes Feuerwerk (u.a.) statt. Das Schlossfest lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher aus der Region nach Höchst.

Geschichte

Höchst wurde zum ersten Mal 790 als Hostat (hohe Stätte) urkundlich erwähnt. An der Stelle war zuvor ein römisches Kastell. Über 1.000 Jahre gehörte die Stadt Höchst zum Territorium des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz. Das Höchster Rad im Wappen des Stadtteils erinnert noch heute daran.

1355 wurden dem kurmainzischen Dorf "Hoestem" die Stadtrechte durch Karl IV. verliehen. Im Jahr darauf beginnt der Bau der Höchster Burg sowie einer Stadtmauer.

Der Dreißigjährige Krieg zieht auch Höchst in Mitleidenschaft. Am 20. Juni 1622 wird die Schlacht bei Höchst ausgetragen, bei der die Kaiserlichen unter Tilly die Braunschweiger schlagen. 1631 besetzten die Schweden unter Gustav Adolf die Stadt, 1635 Bernhard von Weimar. Am Ende des Krieges hat Höchst nur noch 52 Haushaltungen.

Im 18. Jahrhundert blüht in Höchst am Main der Handel. Grund sind zum einen die weltberühmte Höchster Porzellanmanufaktur von Johann Peter Melchior (1746-1796, neugegründet 1946), zum anderen die schweizer-italienische Handelsfamilie Bolongaro, die in Höchst ein Handelskontor errichten. Der 177275 errichtete Bolongaro-Palast ist heute Bürger- und Standesamt.

Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht die Industrielle Revolution in Deutschland ihren ersten Höhepunkt. Dies geht auch an Höchst nicht vorbei. 1863 gründen Dr. Eugen Lucius aus Erfurt und sein Schwager Carl Friedrich Wilhelm Meister das Unternehmen Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co. Das Unternehmen wird unter dem Namen Farbwerke Höchst und später als Höchst AG zu einem der größten Chemie-Konzerne Deutschlands heranwachsen.

Infolge des "Deutsch-Deutschen Kriegs" kommt Höchst 1866 mit großen Teilen Hessens zu Preußen.

1917 werden die Gemeinden Unterliederbach, Sindlingen und Zeilsheim in Höchst am Main eingemeindet. Am 1. April 1928 wird Höchst am Main in Frankfurt am Main eingemeindet, die neuen Höchster Stadtteile sind fortan Frankfurter Stadtteile. Am gleichen Tag wird der Main-Taunus-Kreis gegründet, die Verwaltung sitzt bis 1987 in Höchst.

Im 2. Weltkrieg wird die Höchster Altstadt nur leicht beschädigt. Bei Luftangriffen im Jahr 1940 werden vier Häuser zerstört. 13 Menschen sterben dabei. Gegen Kriegsende wird Höchst mit Frankfurt von den amerikanischen Truppen besetzt. American Forces Network (AFN) richtet sich im Höchster Schloss ein.

1957 findet zum ersten Mal das Höchster Schlossfest statt.

1972 wird die Höchster Altstadt unter Denkmalschutz gestellt. 1973 wird die Abfallgrube im Wirtschaftshof des ehemaligen Antoniterklosters entdeckt. Dort macht man bedeutenden Glas- und Keramikfunde aus des Zeit des 15. bis 17. Jahrhunderts.