Servus ist ein traditioneller, freundschaftlicher Gruß in großen Teilen Mitteleuropas. Er ist von Bayern und Österreich, bis nach Slowenien, Ungarn („Szervusz“/„Szervusztok“), Rumänien und Polen („Serwus“) gebräuchlich. Er kommt aus dem Lateinischen (servus, lat: „der Sklave“, „der Diener“) und bedeutet in Kurzform „Ich bin dein Diener“ oder „zu Diensten“. Wie auch „Grüß Gott“ kann er als Begrüßung ebenso wie zur Verabschiedung verwendet werden.
Obwohl das „Servus“ vor allem zwischen Freunden und guten Bekannten üblich ist, war es auch unter den Adligen Altösterreichs, Böhmens und Bayerns in Gebrauch. In der Literatur kommt es daher oft vor, teilweise in interessanten Kombinationen von Briefanreden: Sehr geehrter Herr Minister, Servus lieber Freund.
In vielen Gegenden Süddeutschlands und Österreichs ist „Servus“ eines der gebräuchlichsten Grußwörter, das auch von Jugendlichen verwendet wird.
Anmerkungen
- Seinen Servus daruntersetzen bedeutet: einen Brief unterschreiben (ähnlich wie das englische Eponym to put one's John Hancock).
- Ein bekanntes Lied in Österreich heißt: Sag' zum Abschied leise Servus... (Peter Kreuder)
- Sers / Seas wird als Kurzform von Servusius in bestimmten Gebieten Österreichs, aber auch Frankens und Oberbayerns, verwendet und bürgert sich (v.a. in der elektronischen Kommunikation) immer mehr ein.
- Von lat. Sklave leiten sich die informellen Anreden „tjena“ (schwed., von „tjänare“) und „ciao“ (ital., von „schiavo“) ab.
- „Sehr Fuß“ ist eine Parodie auf die unerwünscht deutliche Aussprache von „Servus“.
- „Servas“ oder „Tservas“ ist ebenfalls eine, vor allem in Österreich, gebräuchliche Form der Aussprache von „Servus“.
- ,,Servus" ist die Häufigste Grußformel der Jugendlichen in Südtirol.
Siehe auch:
Gruß, Grüß Gott, Moin Moin, Körpersprache