Gabriela Sabatini

Gabriela Sabatini (* 16. Mai 1970 in Buenos Aires) ist eine ehemalige argentinische Profi-Tennisspielerin.

Gabriela Sabatini mit ihrem Duft Bolero

In den späten 80ern und in den 90ern war Sabatini, deren Profilaufbahn von 1985 bis 1996 dauerte, eine der besten Tennisspielerinnen der Welt. Sie hielt sich zehn Jahre lang in der Top Ten der Weltrangliste. Zwischen 1990 und 1994 stand sie bei Grand Slam - Turnieren 15 mal in Folge mindestens im Viertelfinale. 1995 stiess sie bis auf den dritten Platz der Tennis-Weltrangliste vor. Höhepunkt von Sabatinis Karriere war ihr Sieg bei den US Open im Jahre 1990 , als die Argentinierin ihre Dauerrivalin Steffi Graf schlug. Insgesamt stand die Karriere der Südamerikanerin im Schatten der Dominanz der Deutschen, mit der sie einmal auch gemeinsam in Wimbledon 1988 im Doppel triumphierte. Hinter Siegerin Graf errang Sabatini zudem die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von Seoul.

Gabriela Sabatini begann im Alter von 6 Jahren Tennis zu spielen. Der erste Turniersieg folgte zwei Jahre später. 1993 im Alter von 13 Jahren wurde Sabatini die jüngste Gewinnerin der traditionsreichen Orange Bowl der Unter-18-jährigen. In der Folge gewann die Argentinierin sechs Grand Slam - Titel bei den Junioren und wurde 1984 als beste Juniorenspielerin der Welt geführt.

1985 - Sabatini war 15 Jahre und 3 Wochen alt - wurde sie zur bis dahin jüngsten Spielerin, die jemals ins Halbfinale der French Open einzog. Sie unterlag der späteren Siegerin Chris Evert. Im gleichen Jahr errang Sabatini ihren in Tokyo ihren ersten Turniersieg bei den Erwachsenen.

Der Weg für eine grosse Karriere schien bereitet. Nicht wenige Experten sahen Sabatini als die grosse Herausforderin Grafs im Kampf um die Nummer 1 des Damentennis. Tatsächlich entwickelte sich das Duell der beiden nach der Rivalität zwischen Navratilova und Evert zum Neo-Klassiker der Tour: beide trafen 40 mal aufeinander, wobei Graf 29 mal und Sabatini 11 mal den Sieg davon trug. Aber wenn auch die Südamerikanerin der Deutschen phasenweise schwer zu schaffen machte und es zuweilen so aussah, als könne Sabatini die Verhältnisse kippen - bei den grossen Turnieren behielt Graf fast immer die Oberhand und verhinderte so eine deutlich erfolgreichere Karriere.

1988 erreichte die Argentinierin ihr erstes Grand Slam - Endspiel im Einzel. Bei den US Open traf sie auf Steffi Graf, die die vorherigen drei Grand Slam - Turniere des Jahres bereits gewonnen hatte. Wie so oft in den vergangenen und zukünftigen Jahren gestaltete sich die Partie zwischen beiden phasenweise eng. Doch Graf gewann schliesslich mit 6:3, 3:6 und 6:1 und vollendete den Grand Slam. Auch bei den kurz darauf stattfindenen Olympischen Spielen von Seoul, als Graf ihren Grand Slam vergoldete, verhinderte die Deutsche den Tiumph der Südamerikanerin im Endspiel. Am Jahresende errang Gabrielas Sabatini den ersten von insgesamt zwei WTA-Tour-Championships.

Um die Dominanz der Steffi Graf zu brechen, begann Gabriela Sabatini ihr Spiel umzustellen, öfter ans Netz vorzurücken und die Deutsche auf der Rückhandseite zu attackieren. 1990, als Sabatini erneut in das Finale der US Open einzog, zeitigte diese Umstellung erfolg. Gegnerin war wiederum Steffi Graf. Doch dieses eine Mal konnte Sabatini ihre Chance nutzen und schlug die Deutsche mit 6:2 und 7:6. Sie bezwang Graf ebenso im Halbfinale der Tour Championships, verlor aber das Finale im ersten Damen-Fünfsatzmatch mit 6:4, 5:7, 3:6, 6:4 und 6:2 gegen Monica Seles .

Auch 1991 begann Sabatini stark: in der ersten Hälfte des Jahres gewann sie fünf Turniere in Folge. In Wimbledon erreichte sie ihr drittes Grand Slam - Finale und stand erneut Steffi Graf gegenüber. Es war dies das 30. Zusammentreffen der beiden nahezu gleichaltrigen Spielerinnen. Sabatinis neue Taktik hatte zu Siegen in den letzten 5 Aufeinandertreffen geführt. Aber in einem nahezu epischen Finale war es erneut Graf, die Sabatinis Träume vom allergrössten Titel verhinderte. Die Deutsche gewann schliesslich mit 6:4, 3:6 und 8:6, nachdem Sabatini im Entscheidungssatz mehrfach zum Matchgewinn servierte. Sabatini erreichte den dritten Platz der Weltrangliste und war nur wenige Punkte hinter Graf und Seles zurück.

Nach insgesamt 5 Turniergewinnen im Jahre 1992 fiel die Leistung der Argentinierin ab. Es gelang ihr während 29 Monaten kein weiterer Turniersieg. Erst 1994 war Sabatini erneut erfolgreich und gewann die WTA Tour Championships. 1995 konnte die Argentinierin nahtlos an diesen Erfolg anschliessen: sie gewann zum Jahresauftakt in Sydney gegen Lindsay Davenport. Dies aber sollte Sabatinis letzter Karriererfolg sein.

Gabriela Sabatini erklärte 1996 im Alter von nur 26 Jahren ihren Rücktritt vom Profitennis. Sie hatte insgesamt 27 Einzel- und 12 Doppel-Titel gewonnen.

Nach und abseits des Tennisplatzes

Bereits mit 18 Jahren, noch während ihre Profikarriere andauerte, hatte die gutaussehende Argentinierin ihren Namen als Lizenz für eine Duftserie 1989 an die deutsche Firma Mülhens ("4711", inzwischen Wella/Cosmopolitan Cosmetics) vergeben. Bereits ihr erstes eigenes Parfum, Gabriela Sabatini wurde ein grosser Erfolg. Es zählt inzwischen zu den Klassikern. Damals legte sie den Grundstein für eine internationale Parfummarke, die in den vergangenen Jahren eine Reihe Gabriela Sabatini-Duftserien für Frauen und Männer hervorbrachte (Eau de Toilette, Wild Wind, Dévotion for men, Dévotion for women, Daylight, Private Edition, Temperamento), und seit 1989 über 600 Millionen Euro Umsatz erzielte (Stand 2003). Diese Art der Vermarktung war wegweisend für andere Prominenten-Parfümmarken wie die von Priscilla Presley, Cindy Crawford und Naomi Campbell.

2006 wurde Gabriela Sabatini in die Tennis Hall of Fame aufgenommen.

Größte Erfolge

• 1988 Masters
• 1990 US Open
• 1994 Masters

Grand-Slam-Ergebnisse:

Turnier	1984	1985	1986	1987	1988	1989	1990	1991	1992	1993	1994	1995	1996	Career
Australian Open	-	-	-	-	-	HF	3r	VF	HF	HF	HF	1r	4r	0
French Open	-	HF	4r	HF	HF	4r	4r	HF	HF	VF	1r	VF	-	0
Wimbledon	-	3r	HF	VF	4r	2r	HF	F	HF	VF	4r	VF	-	0
US Open	3r	1r	4r	VF	F	HF	S	VF	VF	VF	HF	HF	3r	1

Außerdem gewann sie 1988 das Doppel in Wimbledon zusammen mit Steffi Graf