Die Tunesische Republik ist ein Staat in Nord-Afrika, der am Mittelmeer liegt und an Algerien und Libyen grenzt.
- Fläche: ca. 164.000 km²
- Einwohner: ca. 9,5 Mio. (Stand 1999)
- Hauptstadt: Tunis
- Amtssprache: Arabisch
- Nationalfeiertag: 20. März
Der Islam ist in Tunesien Staatsreligion, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist sunnitisch.
Wirtschaft
Tunesiens Hauptwirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr (jährlich rund 4 Mio. Auslandsgäste). Dieser konzentriert sich vor allem auf die Küstenregionen. Bedeutende Touristenorte sind die Regionen um Hammamet und Nabeul sowie die Insel Djerba. Etwa 50 Prozent der Landesfläche werden für intensive Landwirtschaft genutzt. Im fruchtbaren Norden wird vor allem Obst, Gemüse und Getreide angebaut, in Zentraltunesien Datteln und Oliven. Tunesien ist außerdem reich an Bodenschätzen wie Erdöl und Phosphaten, die ebenfalls exportiert werden.
Geschichte
Im Altertum war die tunesische Stadt Karthago einer der mächtigsten Opponenten Roms. Nach der Zerstörung Karthagos wurde Tunesien Teil des römischen Reichs. Im 5. Jahrhundert wurde Tunesien von den Vandalen erobert.
Im 7. Jahrhundert wurde Tunesien von den Arabern erobert und wurde so zum Teil des islamischen Reichs, das von den islamischen Kalifen regiert wurde.
Im Mittelalter war Tunesien Teil des osmanischen Reichs. 1861 gab sich Tunesien, das war offiziell noch immer Teil des osmanischen Reichs war, de facto aber relativ autonom, die erste Verfassung in der arabischen Welt. 1869 musste Tunesien aber wegen seiner maroden Finanzen Bankrott erklären und eine internationale Kommision übernahme die Kontrolle über seine Wirtschaft.
Im Frühling 1881 marschierte Frankreich in Tunesien ein. Zwei Jahre später wird es zum französisches Protektorat.
Im Zweiten Weltkrieg unterstützte Tunesien die französische Vichy Regierung.
Am 20. März 1956 wurde Tunesien von Frankreich unabhängig. Präsident Habib Bourguiba errichtete ein striktes Ein-Parteien-Regime. Seine 31-jährige Amtszeit zeichnete sich aus durch Unterdrückung des islamischen Fundamentalismus und eine westlich-orientierte Politik.
Am 2. Oktober 1987 setzte Zine Ben Ali Bourguiba als Präsident ab. Ein ärtzliches Attest reichte, um den greisen Bourgiba wegen Altersschwäche des Amts zu entheben. Dieser Staatsstreich ist als Jasminrevolte bekannt geworden. Ben Ali schaffte die von Bourguiba eingeführte lebenslängliche Amtszeit des Präsidenten ab und begrenzte sie auf maximal 15 Jahre. 1989 fanden erste freie Wahlen in Tunesien statt, bei denen Ben Alis Partei als Sieger hervorging. Ben Ali wurde bislang zweimal wiedergewählt (1994 und 1999).