Pontosgriechen
Die Pontos-Griechen oder Pontier, griechisch: Πόντιοι, sind diejenigen Griechen, die traditionell um das schwarze Meer herum gelebt haben.
Fast alle in der Türkei lebenden Griechen würden 1923 vertrieben als es durch den Vertrag von Lausanne zu einem "Bevökerungsaustausch" zwischen Griechenland und der Türkei kam, bei der 1,5 Millionen Griechen und 0,5 Millionen Türken ihre Heimat verlassen mussten. Die Griechen hatten in vielen dieser Gebiete vorher schon mehr als 2500 Jahre gelebt, während die Türken oft keine 500 Jahre in Griechenland gelebt hatten. Deshalb wird dieser "Bevölkerungsaustausch" von den meisten Griechen bis heute keineswegs als gerechte Lösung der jeweiligen Minderheitenprobleme gesehen, sondern eher als ethnische Säuberung, zumal es bei der Teilung Zyperns zwischen Griechen und Türken ebenfalls zu einer krassen Benachteiligung der Griechen kam.
Die auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion lebenden Pontos-Griechen verließen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus 1990 zunehmend diese Gebiete und wanderten meist nach Griechenland aus.
Die Pontos-Griechen sprechen ürsprünglich einen Dialekt, der stark vom modernen Standard-Griechisch (Dhimotiki) abweicht. Dieser Dialekt ist heute jedoch stark gefährdet, da immer weniger Kinder ihn lernen, je mehr sich die Pontos-Griechen in die allgemeine griechische Kultur integrieren. Am ehesten hat sich der Dialekt noch in einigen nördgriechischen Gebieten, in denen sehr viele Pontos-Greichen angesiedelt wurden, erhalten. Außerdem wird er noch von in der Türkei gebliebenen, zum Islam konvertierten Griechen geprochen, verliert aber auch dort ständig an Boden.
Die Pontos-Griechen haben eine eigene Volkskultur, die viele eigentümlichen Elemente aufweist, wie etwa besondere Gesänge und Tänze.
Viele Pontos-Griechen versuchen auch in Griechenland oder in andern Ländern (Deutschland, USA) ihre kulturelle Identität zu wahren.
So gibt es beispielsweise viele Kulturvereine von Pontos-Griechen oder auch andere Vereine, wie etwa den Fußballverein AEK Athen, der von Pontos-Griechen zur Wahrung ihrer Identität 1924 gegründet wurde.