Mehring (Oberbayern)

Gemeinde im Landkreis Altötting
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Wappen Karte
Gemeindewappen Mehring
Deutschlandkarte, Position von Mehring hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Altötting
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 432 m ü. NN
Fläche: 23,37 km²
Einwohner: 2.247 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84561
Vorwahl: 08677
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 71 124
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
VG Emmerting
Untere Dorfstr. 3
84547 Emmerting
Website: www.gemeinde-mehring.de
E-Mail-Adresse: verwaltung@gemeinde-mehring.de
Politik
Bürgermeister: Josef Wengbauer (CSU)

Mehring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Emmerting.

Geographie

 

Nachbargemeinden

Wappen

 
eine alte, verlassene Scheune nahe Hintermehring
 
ein altes Kreuz unbekannter Bedeutung im Holzfelder Forst
 
Blick auf die Kirche von Mehring

Die Gemeindekirche ist dem Hl. Martin von Tours geweiht, dessen Insignien der Bischofsstab so wie eine Gans sind, was sich auch auf dem Stadtwappen wiederspiegelt. Der "Mohrenkopf" rührt von der Namensgebung her (siehe Geschichte) wobei der Urspung des Namens bzw. dem Mohrs etwas im Dunkeln liegt.

Auch wenn das Wappen schon deutlich älter ist, so wurde erst durch die Beurkundung der Regierung von Oberbayern, am 16. Februar 1982 der Gemeinde offiziell die Zustimmung zur Führung des Wappens und einer Fahne erteilt.

Geschichte

vorchristliche Zeit und Antike

Vieles über die Ursprünge der Gemeinde liegt im Dunkeln und es lassen sich nur Mutmaßungen anstellen, welche die Besiedlung der Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung betreffen.

Da in der Umgebung von Mehring (z. B. in Burgkirchen und Dorfen) archiologische Funde eine Besiedlung der Region in vorchristlicher Zeit belegen, stände die Vermutung nahe, dass auch in Mehring selber dies der Fall war. Die Lage nahe dem Fluss Alz so wie die dichte Bewaldung und die Anhöhe auf der der Dorfkern (Mehring und Hintermehring) von Mehring liegt, hätten für die damalige Zeit gut Voraussetzungen dargestellt um eine Ansiedlung zu gründen. Es sind im Wald, nahe Mehring, alte Strukturen zu erkennen, welche auf reichhaltige Funde schliessen lassen würden, wobei eine Erforschung noch ausständig ist.

Aus römscher Zeit stammen Funde einer alten Villa nahe Burgkirchen, diese Bauten wurden aber nach nur kurzer Zeit wieder aufgegeben, ein Grund dafür ist nicht bekannt. Es fand in den 1990ern eine 6 monatige Ausgrabung der Villa statt, genauere Befunde stehen aber noch aus, vor allem da der Fund wieder mit Erde bedeckt wurde um ihn vor Schäden zu bewahren.

Ein allgemeines Problem für Artefakte aus dieser Zeit ist die sehr lange zurückgehende landwirtschaftliche Nutzung und Besiedlung der Gegend, so dass viele geschichtlich interessante potentielle Fundeort wohl unwiederbringlich zerstört wurden.

Spätantike und Frühmittelalter

Unbestätigte Vermutungen verlegen die Gründung der Gemeinde in das 6. Jahrhundert a. D. Wahrscheinlich ist, dass der Name „Moringen“ (-ing für germanischen Versammlungsplatz, siehe Thing) auf einen romanischen Personennamen (Maurus oder Morus) zurückzuführen ist.

Die erste urkundliche Erwähnung findet die Gemeinde Mehring im Jahr 788 unter dem damaligen Namen „Moringen“. Zur damaligen Zeit war die Gemeinde Sitz eines Rittergeschlechtes welches sich, nach der Gemeinde (nicht umgekehrt) „Moringer“ oder „Moeringer“, benannte.

Diese Theorie ist allerdings nicht ganz unumstritten, da auf dem Gemeindewappen ein Mohrenkopf zu sehen ist, was der Entstehung des Namens aus den Personennamen Marus oder Morus widersprechen würde und so der Namen wirklich von einem dunkelhäutigen Menschen stammen könnte.

Eine Mutmaßung geht dahin, dass ein arabischer Händler (siehe Zentralarabien) aus Nordafrika sich an der Stelle der heutigen Gemeine niedergelassen haben könnte oder es im Zuge von vorchristlichen Völkerwanderungen (s. Völkerwanderung) eine Gruppe Menschen südländischen Ursprungs dorthin verschlagen haben könnte. Letztere Theorie scheint sich aber neueren Forschungen nach nicht halten zu können, auch wenn manche sie nicht für ganz abwegig halten.

Die Händlertheorie scheint fundierteren Ursprungs zu sein, wobei empirische Beweise zu deren Stützung noch abgehen. Untermauert würde die Theorie allerdings dadurch, dass arabische Händler durchaus Handelsbeziehungen bis nach Europa unterhielten, ob diese Beziehungen aber so weit gingen, dass sie bis nach südost Bayern reichten kann angezweifelt werden, zudem waren die Handelsbeziehungen damals, wenn auch ausgeprägt, nicht so ausgebaut, dass die Händler selbst bis in die entlegenen Regionen jenseits der Alpen reisten, meist wurden Güter wie Stoffe über Zwischenhändler, vornehmlich durch römische Kaufleute, in die Provinzen jenseits der Alpen verbracht.

Spätmittelalter

Die Pfarrei Mehring bestand bis 1399 und schloss Burghausen mit ein, danach, um 1400, wurde Mehring der Pfarrgemeinde Raitenhaslach, danach Burghausen untergliedert. Erst seit dem Jahr 1901 besitzt Mehring wieder eine eigenständige Pfarrei.

Aus dem 15. Jahrhundert stammt zudem die Ortskirche, welche 1445 erbaut und 1965 den Gegebenheiten einer grösser werdenden Gemeinde angepasst wurde.

Neuzeit

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Mehring zudem der Sitz des landesgerichtlichen Außenamtes, "Ampt Mehring" genannt. Die Zuständigkeit umfasse: Burgkirchen, Asten, Mehring, Haiming und Samarienberg (= Marienberg)

Mehring wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern, nach Napoléon Bonaparte, 1818 eine politische Gemeinde.

Kirchengeschichte

Anzumerken wäre noch, dass Mehring eine der ältesten Pfarrgemeinden im Bistum Passau dastellt, geweiht ist die Kirche dem Hl. Martin von Tours.


Wirtschaft

Im Gewerbegebiet Hohenwart haben sich, dank der guten Verkehrsanbindung an die B12, einige Dienstleistungs- und Produktionsbetriebe angesiedelt. Bedingt ist dies auch durch die Nähe zu Burghausen und den dortigen Industrieunternehmen wie Wacker-Chemie GmbH und der Raffenerie OMV Deutschland GmbH so wie zum Werk Gendorf ehemals Hoechst AG.

Verkehr

Mehring verfügt über keinerlei Bahnanbindung und die Alz ist nicht schiffbar. Direkt zwischen Mehring und Öd verläuft die Staatstrasse Richtung Burghausen die in die B12 bzw. B20 und A94 übergeht.

Ansässige Unternehmen

  • Atech - Antriebstechnik
  • Hasenkopf Holz + Kunststoff GmbH & Co.KG
  • Hinterschwepfinger GmbH, Bauunternehmen, I-Punkt Haussysteme
  • Maxxicon Gewerbe- und Industriebedarf
  • Ober Holz & Design
  • m+w zander, Klimatechnik
  • Curt Richter GmbH, Tankinnenreinigung und Transporte

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Mehring verfügt sowohl über eine Grundschule (Mehring) als auch über einen Kindergarten (Öd). Weiterführende Schulen sind in der Gemeinde nicht vorhanden, Hauptschule, Realschule so wie Gymnasium befinden sich in den Nachbargemeinen wie Emmerting oder Burghausen

Freizeit- und Sportanlagen

Mehring verfügt über einen eigenen Sport- und Fußballplatz so wie über eine Sporthalle und ein Sportheim des SV Mehrings.

Weiter befindet sich in Hohenwart die an der Alz gelegene Schießsportanlage mit Vereinslokal des FSG Burghausens

Stadtgliederung

Gemeindeteile

Mehring teilt sich in folgende Gemeindebereiche auf, die zum Teil den ursprünglichen Kern der Gemeinde darstellen, welcher aus

  • Mehring
  • Hintermehring

besteht und Gemeindeteilen die durch Eingemeindungen und Gemeindeauflösungen hinzukamen:

  • Badhöring
  • Brunn
  • Eschlberg
  • Gegend
  • Hohenwart
  • Lengthal
  • Lettenthal
  • Lindach
  • Niederholz
  • Öd
  • Priessenthal
  • Unghausen
  • Winklhardt

Eingemeindungen

Seit 1818 hat die politische Gemeinde Mehring mehrere Gebietsänderungen erfahren:

  • 1921 kamen die Gemeindeteile Niederholz und Öd der aufgelösten Gemeinde Holzfeld hinzu.
  • 1969 wurde der Gemeindeteil Hechenberg in die Stadt Burghausen umgegliedert
  • 1978 wurde eine Teil des Gemeindeteils Lindach sowie ein Teil des Gemeindeteils Badhöring ebenfalls in die Stadt Burghausen umgemeindet Mehring und bildete eine Verwaltungsgemeinschaft mit Emmerting.
  • 2001 wurden Teile des Holzfelder Forstes in die Gemeinde Mehring eingegliedert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Im Priessenthal gelegen befindet sich der Theaterhof von Martin Lüttge (ehem, Tatort (Tatort (Fernsehreihe) Kommisar). Ausgehend davon finden regelmäßig im Sommer Freilichtaufführungen statt.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Jagdgenossenschaft
  • JRK-Gruppe Mehring
  • Kath. Frauen Mehring
  • Kath. Landjugend
  • Königl.privilig. Feuerschützengesellschaft FSG Burghausen
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft
  • Männerchor
  • Musikkapelle St. Georg
  • Mutter-Kind-Gruppe
  • Obst- und Gartenbauverein
  • Ortsbäuerin
  • Sportverein SV Mehring
  • Theaterverein/Theaterhof Priesenthal
  • Verein für Deutsche Schäferhunde
  • Wildschützen Mehring

Verbände

Parteien

  • CSU-Ortsverband
  • Junge Union
  • Freie Wählerschaft
  • SPD-Ortsverein

sonstige

  • Bauernverband
  • Kirchenverwaltung
  • Pfarrgemeinderat
  • Wasserbeschaffungsverband

Bauwerke

Historische Bauwerke stellen die Kirche von Mehring, erbaut 1445 so wie die Kirche von Hohenwart mit angeschlossenen Friedhof, erbaut ???? (folgt) dar.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Theaterhof Priessenthal veranstaltet in den Sommermonaten regelmäßig Freilichttheateraufführungen