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Nachdem ich nun seit ein paar Tagen dabei bin halte ich es für angemessen, mich auch vorzustellen:
Zur Person: Ich bin der Rolf, geboren im Jahre 1953.
Statt nun weitere nichtssagende biographische Daten über mich aufzulisten halte ich es für besser, etwas über mich, meine Person und meine Auffassungen zu erzählen, indem ich ein paar bekannte Werke der Literatur erwähne (kommentiere), die meiner Meinung nach besonders wichtig (für mich? für uns?) sind. (Meine Bemerkungen spiegeln meine Auffassungen zu bestimmten Fragen wieder und werden sich sicher auch auf meine Mitarbeit hier an diesem Projekt auswirken.)
Seit einigen Jahren wird mir immer klarer - und damit möchte ich meine kleine Reise durch die Literatur beginnen -, wie gut Hans Christian Andersen diese Welt beschreibt. Das Märchen Des Kaisers neue Kleider beschreibt unsere Gesellschaft derartig treffend, daß ich immer wieder fasziniert bin. Es ist angeblich nur ein Märchen, aber verhalten sich nicht auch heutzutage viele Menschen immer wieder wie die Menschen in diesem Märchen? Man gaukelt der Gesellschaft etwas vor und kaum einer traut sich zu widersprechen, obwohl wir es oft alle besser wissen. Keiner will derjenige sein, der sich als der Unwissende, als der Außenseiter offenbart. Das Mitschwimmen im Strom - auch wenn man erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Richtung hat - scheint mir typisch für die Gesellschaft - für alle Gesellschaften - für die menschliche Natur zu sein. Wo bleibt mein früherer Glauben an die aufgeklärte Menschheit, an die Kraft der Vernunft?
Schillers "Wilhelm Tell" beschäftigt mich auch immer wieder. Auch hier schaue ich immer mal wieder auf Parallelen zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen. Der gute Tell kommt in die größten Schwierigkeiten, weil er den Gesslerhut nicht grüßt. Wem gehen da nicht Gedanken an unsere jetzige gesellschaftliche Situation durch den Kopf? Nein, nicht daß auch heute die Obrigkeit solche Unterwürfigkeit verlangen würde - bei Gott nicht - aber es gibt gesellschaftliche Strömungen, denen man sich kaum widersetzen kann, ohne sich ins Abseits zu stellen. - Und hier sehe ich dann auch die Verbindung zu dem Punkt oben "Des Kaisers neue Kleider".
Nahezu jeder kennt den Roman 1984 von George Orwell, den ich sehr schätze und der mein Denken wohl auch mitgeprägt hat. Interessant ist dort unter anderem die Darstellung des Versuchs, das Denken der Menschen zu beeinflussen, indem die Sprache verändert wird. Bei Orwell ist es der Staat, der Neusprech einführt, Gedankenverbrechen verfolgt und dafür eine Gedankenpolizei einsetzt. Sicher ist das von Orwell gezeichnete Schreckensbild der Gesellschaft von 1984 so nicht eingetreten. Aber sind nicht Elemente eines solchen Prozesses erkennbar? Orwell erschien schon die euphemistische Benennung von Kriegsministerien als Verteidigungsministerien als kritikwürdig. Wir nennen diese entsprechenden Ministerien auch heute noch so. Neben diesen staatlich verordneten Umbenennungen gibt es aber in unserer Gesellschaft viele Fälle, in denen dieses Neusprech durch besonders „fortschrittlich“ denkende Gruppierungen aus der Bevölkerung heraus entwickelt wird. Manchmal habe ich das Gefühl, daß es so eine Art selbsternannte Gedankenpolizei auf Milizbasis gibt.
Schließlich: "Schilda" doch dazu ein andermal mehr (Zunächst aber schon mal ein Link zu den Erlebnissen der Schildbürger: Schildbürgerstreiche.).
Und dann gibt es natürlich noch den Zwiebelfisch. Lesenswert - Schmunzelnswert.
Es geht bald weiter. ----Raubfisch 08:44, 30. Dez 2005 (CET)
Was ich mit Interesse (manchmal auch mit Kopfschütteln) beobachte
Frohe Weihnachten
In den Vereinigten Staaten ist es seit einiger Zeit in Kreisen, die sich bemühen sich "politisch korrekt" zu verhalten, nicht mehr opportun, sich "Frohe Weihnachten" zu wünschen, da dies Menschen, die sich nicht als Christen verstehen, in ihren religiösen Gefühlen verletzen könne. Korrekt ist es dagegen weiterhin, sich "Happy Holidays" zu wünschen. --Raubfisch 19:25, 26. Dez 2005 (CET)
Gesundheitsfürsorge
In den Vereinigten Staaten, dem Land der unbegrenzten persönlichen Freiheit, wird das Rauchen seit einiger Zeit intensiv bekämpft. Als Begründung dafür wird in erster Linie angeführt, daß Tabakkonsum der Gesundheit schade.
Wer in Texas oder Colorado zum Tode verurteilt wird, darf seit 1998 vor seiner Hinrichtung keine letzte Zigarette mehr rauchen. So kann der Hingerichtete wenigstens mit dem Gedanken sterben, bis zuletzt gesund gelebt zu haben.
(Quelle: [[1]]; Anmerkung: Ich selbst bin übrigens kein Raucher, will das Rauchen daher auch gar nicht verteidigen oder verharmlosen!) --Raubfisch 09:10, 2. Jan 2006 (CET)
Ich bin ernsthaft verwundert über die Gleichmut, mit der ein großer Teil der Menschen in unserem Land und damit auch ein Teil der Intellektuellen sich dem „Diktat“ der Rechtschreibkommission und der Kultusbürokratie beugt. (Allerdings mit Ausnahmen: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wirbt zum Beispiel damit, daß hinter jeder Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein kluger Kopf steckt - und bleibt bei der alten Rechtschreibung.)
Bis zur Rechtschreibreform hat die Redaktion des Dudens den Sprachgebrauch in den deutschsprachigen Ländern beobachtet und den tatsächlichen Sprachgebrauch dann als Regel festgeschrieben. Auf diese Art wurde das Regelwerk durch die Dudenredaktion langsam aber kontinuierlich und damit evolutionär an den sich natürlich weiterentwickelnden Sprachgebrauch angepaßt.
Die Dudenredaktionen betrachteten es als ihre primäre Aufgabe, im Wörterbuch den vorherrschenden Sprachgebrauch zu dokumentieren. Veränderungen der Regeln ergaben sich "basisdemokratisch" aus der faktischen Nutzung der Sprache durch die Sprachgemeinschaft. Die Dudenredaktion hat also im wahrsten Sinne des Wortes dem Volk aufs Maul geschaut.
Mir ist völlig rätselhaft, wie eine Gesellschaft, die sich als mündig und demokratisch versteht, es zulassen kann, daß durch Bürokraten eine Kommission eingesetzt wird, die neue Rechtschreibregeln „verordnet“. Dies ist ein willkürlicher und undemokratischer Eingriffe einer nicht legitimierten Kommission in die überkommene und durch allgemeinen Gebrauch legitimierte traditionelle Rechtschreibung und damit in die natürliche Sprachentwicklung. Ich halte die Beibehaltung der bisherigen Methode der Deskription, d.h. eine differenzierte Beschreibung des Sprach- bzw. Schreibgebrauchs für wünschenswert. Rechtschreibregelwerke, die von Kommissionen oder Fachgremien bestimmt werden, sind aus meiner Sicht demokratisch mangelhaft legitimiert und folgen ideologischen Vorstellungen über „Richtig“ oder „Falsch“, weil sie den lebendigen kulturellen Entwicklungsfluß unserer Sprache künstlich regulieren.
Was mir auffällt, während ich mich mit der Wikipedia immer besser vertraut mache
Namenskonvention
Es ist mir ziemlich unverständlich, mit welcher Rigerosität eine in meinen Augen fragwürdige (zugegeben: das ist meine persönliche Sichtweise) Regel der Namenskonvention durchgesetzt wird, nach der Orte im Ausland nicht mit dem deutschen Namen bezeichnet werden sollen, wenn die Nutzung des deutschen Namens nicht mindestens eine bestimmte Häufigkeitsklasse ereichen.
Zitat aus der Namenskonvention: "Deutsche Ortsbezeichnungen, die in der Häufigkeitsklasse 16 oder mehr liegen, sollen nicht verwendet werden, in solchen Fällen wird der Name in der Landessprache verwendet."
Diese Regel wird auch dann durchgesetzt, wenn die Namen in der Landessprache in Deutschland völlig unbekannt (oder zumindest noch unbekannter als die deutschen Namen) sind. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. --Raubfisch 09:14, 30. Dez 2005 (CET)
Fundstücke
1. Das Schöne an der Wikipedia ist, dass wir alle an einem Strang ziehen. Das Schwierige ist, herauszufinden, wer auf welcher Seite zieht.
5. Articles are written by competing viewpoints, but the winner is the most energetic writer, not the most informed or accurate.
Von Mathew White
6. "In der deutschsprachigen Wikipedia gibt es unter den Benutzern mindestens zwei Dutzend Berufsrevoluzzer, die nichts Besseres zu tun haben, als von früh bis spät die Beiträge zu durchsuchen, zu löschen und Inhalte zu verändern und zu verdrehen. Eine Kategorie Linksextremismus wird ebenso blitzschnell gelöscht, wie Vererbung der Intelligenz, Erbsensuppe aber beibehalten. Der Linksextreme, der sich aber nicht so nennt, ist mit seinen Ansichten die einzig erlaubte Art Mensch, eben der Normalmensch; Menschen der Mitte, die schwarz und weiß noch unterscheiden können, und für die Rasse z. B. noch ein möglicher Begriff ist, werden systematisch in eine rechte Ecke gedrängt, ja zu Rechtsextremen gestempelt. Da alle Menschen gleich sind und die Unterschiede nur die Folgen sozialer Unterschiede sind, ist Vererbung der Intelligenz unmöglich und ein absolutes Tabu. Das ist die Motivation der sofortigen Löschung und keine andere. Warum reden wir darum viel herum? - Es wird unter den letztlich die Entscheidungen treffenden Administratoren einige geben, die das nicht begreifen oder nicht dabei mitmachen möchten. Aber sie sind offensichtlich eine Minderheit, die inzwischen längst dem Gruppendruck unterliegt. Den anderen geht es nicht mehr primär um Inhalte und Vermittlung von Wissen, sondern darum, die Wikipedia zu einem Instrument der Gehirnwäsche umzufunktionieren. Wer die Begriffe beherrscht, beherrscht das Denken, wer das Denken beherrscht, beherrscht das Land, das ist ihre Logik. Wie weit das schon gediehen ist, darauf sollte aber eine breitere Öffentlichkeit aufmerksam werden und ihre Schlüsse ziehen. Die englischsprachige Wikipedia z.B. wird viel weniger von den Ideologen beherrscht und ist viel interessanter. --Charles Spearman 09:22, 5. Apr 2006 (CEST)"
Dieser Benutzer fordert, dass jedermann vor dem Sprechen oder Schreiben das Gehirn einschalten sollte.
Hier verlangt ein Wikipedianer, daß die Information aus einem veröffentlichten Lebenslauf, nach dem die im Artikel beschriebene Person verheiratet sei, nicht im Artikel stehen dürfe, weil dies seine sexuelle Orientierung als Heterosexueller offenlegen würde. --Raubfisch 10:32, 22. Mär 2006 (CET)
Hier stellt ein Wikipedianer fest, daß Sachlichkeit nicht angebracht sei, wenn ein Sachverhalt (in seinen Augen?) umstritten sei. *Kopfschüttel* --Raubfisch 18:54, 10. Apr 2006 (CEST)
Zitat des Tages
"Ihre Meinung ist mir zwar widerlich, aber ich werde mich dafür tot schlagen lassen, daß Sie sie sagen dürfen." François Marie Arouet genannt Voltaire (1694-1778) --Raubfisch 09:16, 2. Jan 2006 (CET)