Von der Erde zum Mond (De la Terre à la Lune) ist ein Roman von Jules Verne aus dem Jahre 1865. Es handelt sich um eines der ersten Werke des Science-Fiction-Genres, das die Mondfahrt um etwa hundert Jahre vorwegnimmt.

Viele Einzelheiten der ersten echten Mondfahrt hat Jules Verne erstaunlich genau vorausgesagt, wenn auch die Mondfahrer des Romans ganz zeitgemäß – der amerikanische Bürgerkrieg war eben beendet – die Kanone als Antrieb zur Raumfahrt verwenden. So starten die Astronauten des Schriftstellers südlich des Wendekreises in der Nähe von Tampa Town (Florida), erneuern den Sauerstoff im Projektil durch das Erhitzen von Kaliumchlorat und benutzen Bremsraketen zur Bahnänderung. Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist das von Verne beschriebene Szenario allerdings unmöglich, da beispielsweise eine Columbiade, die eine so große Masse bis zum Mond befördern kann, aufgrund ihrer Länge praktisch nicht realisierbar ist.
Das Werk beschäftigt sich hauptsächlich mit den Vorbereitungen der ersten Mondfahrt. Dabei stehen die drei späteren Astronauten Imphrey Barbicane, Kapitän Nicholl und Michel Ardan, sowie ihre Freunde Major Elphiston und J. T. Maston im Zentrum. Die Mondfahrt selbst wird in der Fortsetzung Reise um den Mond beschrieben.
Jules Verne macht sich in diesem Roman auf köstliche Weise über den schon damals offenbar virulenten Kanonenwahn der US-Amerikaner lustig. Auch Eigenschaften der Franzosen und anderer bleiben vom treffenden Witz des Autors nicht verschont. Allerdings attestiert er schon vor hundert Jahren ganz richtig den US-Amerikanern das größte Interesse an Astronomie und Raumfahrt und traut dem zugrunde liegenden Positivismus technische Großtaten zu.