Landesflagge | Landeswappen |
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Wahlsprüche: Deutschlands starke Mitte | |
Das grüne Herz Deutschlands | |
Willkommen in der Denkfabrik | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Erfurt |
Fläche: | 16.172,14 km² (11.) |
Einwohner: | 2.340.223 (12.) (30. Sept. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km² (13.) |
Schulden je Einwohner: | 6.432 € (Ende 2005) |
Schulden gesamt: | 15,0 Mrd. € (2005) |
ISO 3166-2: | DE-TH |
Offizielle Website: | www.thüringen.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Dieter Althaus (CDU) (seit 5. Juni 2003) |
Regierende Partei: | CDU |
Sitzverteilung im Landtag (88 Sitze): |
CDU 45 Die Linkspartei. 28 SPD 15 |
letzte Wahl: | 13. Juni 2004 |
nächste Wahl: | 2009 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
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Der Freistaat Thüringen ist ein Land in der Bundesrepublik Deutschland. Angrenzend sind die Länder Sachsen im Osten und Südosten, Sachsen-Anhalt im Norden und Nordosten, Niedersachsen im Nordwesten, Hessen im Westen sowie Bayern im Süden.
Geografie
Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Länder Hessen (270 km), Bayern (381 km), Sachsen (265 km), Sachsen-Anhalt (296 km) und Niedersachsen (112 km). Der Freistaat Thüringen gehört zusammen mit Sachsen-Anhalt und Sachsen zu Mitteldeutschland. Wegen seines Waldreichtums wird Thüringen auch das „Grüne Herz Deutschlands“ genannt.
Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung Thüringens beträgt 160 km, die maximale West-Ost-Ausdehnung 198 km. Thüringen wird von den Autobahnen 4, 9, 38, sowie 71 und 73 durchzogen. An der A 4 liegen wie an einer Perlenkette aufgereiht von West nach Ost die Städte Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera.
Der Süden des Landes wird dominiert vom Thüringer Wald, der sich von Eisenach bis Sonneberg durch das Land zieht. Nördlich davon liegt das Thüringer Becken. Nach Osten schließt sich an den Thüringer Wald das Thüringer Schiefergebirge an. Im Norden reicht der Freistaat bis an den Harz. Weitere Gebirge und Höhenzüge sind die Rhön, der Dün, der Kyffhäuser und der Hainich.
Die wichtigsten Flüsse Thüringens sind die Saale, die Ilm, die Werra, die Unstrut und die Weiße Elster.
Der höchste Berg Thüringens ist mit 982,9 m der Große Beerberg (weitere Berge siehe Liste der Berge in Thüringen), die tiefste Stelle liegt mit 114 m am Unstrutflutgraben bei Wiehe.
Landeswappen
Das Wappen des Freistaates Thüringen zeigt im lasurblauen Schild den viermal gleichbreit rot-silbern gestreiften, golden bewehrten und gekrönten »Bunten Löwen« der Ludowinger, umgeben von acht silbernen Sternen.
Als älteste farbige Darstellung des »Thüringer Urwappens« blieb das Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen aus dem 13. Jhdt. erhalten. Der Erbfolgekrieg 1264/65 entließ Hessen politisch selbständig, das seitdem den »Bunten Löwen« (umgekehrt gestreift: silber-rot) im Wappen führt. Als am 1. Mai 1920 der Freistaat Thüringen sich aus den sieben republikanischen thüringischen Kleinstaaten zusammenschloss, wurden in Anlehnung an das föderale Sternenbanner der USA sieben silberne auf revolutionär-republikanisch rotem Grund zum Staatswappen gewählt. Die Nazionalsozialisten verpassten Thüringen ein archaischeres, beadlertes Wappen. In der DDR wurde 1952 mit Thüringen auch sein Wappen abgeschafft. 1991 wurde das jetzige Thüringer Wappen aus den historischen Grundlagen abgeleitet. Der achte Stern steht für die nun zusätzlich zum Freistaat Thüringen gehörigen, ehemals Preußen angegliederten Gebietsteile Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen und Suhl.
Staatsaufbau
Allgemein
Der gesamte Staatsaufbau Thüringens basiert auf der Verfassung des Freistaates Thüringen von 1993. Laut der Verfassung ist Thüringen ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Es ist ein demokratischer, sozialer und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen verpflichteter Rechtsstaat (Art. 44). Artikel 45 besagt, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht und dass das Volk seinen Willen durch Wahlen, Volksbegehren und Volksentscheid verwirklicht.
Legislative
Die Legislative steht dem Thüringer Landtag zu. Im Weiteren besteht die Möglichkeit der aktiven Teilnahme an der Legislative des Volks durch Volksentscheid.
Der Landtag wird alle fünf Jahre nach dem Personalisierten Verhältniswahlrecht neu gewählt. Momentan haben 88 Abgeordnete einen Sitz im Landtag.
Siehe auch: Wahlergebnisse und Landesregierungen in Thüringen seit 1990.
Exekutive
Die Exekutive besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern. Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ohne Aussprache in geheimer Abstimmung für die gesamte Legislaturperiode gewählt. Der Ministerpräsident ernennt und entlässt die Minister. Er bestimmt außerdem einen Minister zu seinem Stellvertreter. Der Landtag kann den Ministerpräsidenten nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum absetzen.
Seit 1999 ist in Thüringen eine Alleinregierung der CDU im Amt, die bei der Landtagswahl 2004 ihre absolute Mehrheit knapp verteidigen konnte. Die derzeitigen Regierungsmitglieder sind:
- Thüringer Ministerpräsident: Dieter Althaus
- Thüringer Finanzministerin und Stellvertretende Ministerpräsidentin: Birgit Diezel
- Thüringer Innenminister: Karl Heinz Gasser
- Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Volker Sklenar
- Thüringer Kultusminister: Jens Goebel
- Thüringer Justizminister: Harald Schliemann
- Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit: Klaus Zeh
- Thüringer Minister für Wirtschaft und Arbeit: Jürgen Reinholz
- Thüringer Minister für Bau und Verkehr: Andreas Trautvetter
- Thüringer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Staatskanzlei: Gerold Wucherpfennig
Die derzeitigen Staatssekretäre sind:
- Thüringer Finanzministerium: Rainer Spaeth (bis 31. Juli 2005 Michael Schneider)
- Thüringer Innenministerium: Stefan Baldus
- Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Christian Juckenack
- Thüringer Kultusministerium: Walter Bauer-Wabnegg und Kjell Eberhardt
- Thüringer Justizministerium: Manfred Scherer
- Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit: Stephan Illert
- Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Arbeit: Jürgen Aretz
- Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr: Roland Richwien
Judikative
Die Judikative wird vom Verfassungsgerichtshof und von den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Verfassungsgerichtshof besteht aus einem Präsidenten und acht weiteren Mitgliedern. Die ordentliche Gerichtsbarkeit gliedert sich in das Thüringer Oberlandesgericht in Jena, die Landgerichte in Erfurt, Gera, Mühlhausen und Meiningen sowie die nachgeordneten Amtsgerichte.
Geschichte
Die Geschichte Thüringens wird im Hauptartikel Geschichte Thüringens dargestellt.
Chronologie
- bis 531: Die Besiedlung Thüringens erfolgt zunächst durch die Kelten, später dann durch verschiedene Germanenstämme (z.B die Hermunduren). Es bildet sich ein Königreich Thüringen heraus, mit einer Ausdehnung von der Elbe bis zur Donau, wobei enge Verbindungen mit dem Ostgotenreich Theodorichs bestehen.
- 531: kommt es nach der verlorenen Schlacht an der Unstrut (vermutlich bei der Tretenburg/Gebesee) zur Unterwerfung durch die Franken, östlich der Saale siedeln sich Sorben (Slawen) an, somit fällt der Teil Thüringens aus der Fränkischen Herrschaft heraus.
- nach 650: Die Franken beginnen Thüringen zu einer Grenzmark mit Grafschaftsverfassung auszubauen. Nicht ganz geklärt ist, ob Thüringen zwischenzeitlich ein Herzogtum war. Gleichzeitig beginnt um 700 die planmäßige Christianisierung Thüringens durch die Franken, wobei hier insbesondere der heilige Bonifatius überliefert ist.
- nach 800: Wiederholt kommt es zu Einfällen der Sorben, die dadurch benötigten Befugnisse der thüringischen Herrscher zur Verteidigung ermöglicht eine Weiterentwicklung zum Markherzogtum (Herrscher z.B.: Thakulf bis 873, Ratolf bis ?, Poppo bis 892, und Burchard bis um 910). In Friedenszeiten tritt Erfurt als Handelspunkt hervor.
- um 900: Thüringen gerät unter die Oberhoheit Sachsens durch Heinrich, Herzog von Sachsen und späteren König Heinrich den I.
- um 1000: Mehrere Grafengeschlechter konkurrieren um die Vorherrschaft in Thüringen, keines kann sich durchsetzen (Grafen von: Weimar-Orlamünde, Tonna-Gleichen, Käfernburg-Schwarzburg). Einzig von Bedeutung ist hier das Geschlecht der Ludowinger, dessen Begründer Ludwig der Bärtige um 1044 die Schauenburg bei Friedrichroda bauen lässt.
- 1067: Ludwig der Springer, Sohn von Ludwig dem Bärtigen, verlegt seinen Stammsitz auf die Wartburg und beginnt selbige auf den Status auszubauen, der heute noch zu sehen ist. Später gilt die Wartburg als die Hauptburg der Ludowinger.
- 1111/1112: Gründung der Landgrafschaft Thüringen. Der erste Landgraf war der Feldherr Hermann I. von Radelberg-Winzenburg (†1122), bis 1130 gefolgt von seinem Sohn Hermann II. von Winzenburg (†1152).
- 1131: Der Sohn Ludwigs des Springers, Ludwig I., erhält die Landgrafenwürde auf dem Reichstag zu Goslar durch Kaiser Lothar III. Die nun folgende Zeit der Ludowinger als Landgrafen ist eine der bekanntesten in der Geschichte des Landes (Sängerkrieg auf der Wartburg. In diese Zeit fällt auch das Wirken der heiligen Elisabeth).
- 1247: Mit Heinrich Raspe stirbt der letzte Ludowinger. Thüringen fällt an die Wettiner.
- 1485: Mit der Leipziger Teilung der wettinischen Gebiete fällt Thüringen an die Linie der Ernestiner.
- 1521/22: Aufenthalt Martin Luthers auf der Wartburg, wo er als "Junker Jörg" unter dem Schutz der Weimarer Fürsten vor der Verfolgung des Papstes das Neue Testament übersetzte und damit die Grundlage einer einheitlichen deutschen Schriftsprache schuf.
- 1525: Thüringen ist ein Zentrum des Deutschen Bauernkrieges.
- ab 1572: Mehrere Jahrhunderte währende Erbteilungen des Landes führen zu einer Vielzahl von entstandenen und wieder aufgelösten Fürstentümern.
- 1794-1805: Zeit der Weimarer Klassik als Blütezeit der deutschen Literatur
- 1. Mai 1920: Das Land Thüringen entsteht aus dem Zusammenschluss der sieben Volks- beziehungsweise Freistaaten der ehemaligen Großherzog- beziehungsweise Fürstentümer Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha (ohne Coburg, dieses schloss sich Bayern an), Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen, beiden Fürstentümern Reuß j.L. und Reuß ä.L., die sich 1919 zum Volksstaat Reuß vorab vereinigt hatten, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. Zum Freistaat Preußen gehörten weiterhin dessen Regierungsbezirk Erfurt mit diversen Exklaven wie Schleusingen und Ziegenrück, sowie der Kreis Herrschaft Schmalkalden der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
- 23. Januar 1930: Erste völkisch-nationalsozialistische Regierung in Deutschland (Baum-Frick-Regierung)
- 1. Juli 1944: Unterstellung der Regierungsbezirks Erfurt der aufgelösten Provinz Sachsen unter die Verwaltung des Reichsstatthalters für Thüringen in Weimar.
- 1945-1952: Bildung des Landes Thüringen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise der DDR, bestehend aus dem Land Thüringen von 1920, jedoch ohne die Exklaven Allstedt und Ostheim, ferner aus dem Gebiet des früheren preußischen Regierungsbezirkes Erfurt und der Herrschaft Schmalkalden.
- 1990: Neubildung des Freistaates Thüringen, bestehend aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie unter Einbeziehung der Kreise Altenburg, Artern und Schmölln, mit Josef Duchač als erstem Ministerpräsidenten.
Die Regierungschefs von Thüringen
Vorsitzende des Staatsministeriums von 1920 bis 1933:
- 1920 - 1921: Dr. Arnold Rudolf Paulssen, DDP
- 1921 - 1924: August Frölich, SPD
- 1924 - 1928: Dr. Richard Leutheußer, DVP
- 1928 - 1930: Dr. Arnold Rudolf Paulssen, DDP
- 1930 - 1932: Erwin Baum, ThLB
- 1932 - 1933: Fritz Sauckel, NSDAP
Ministerpräsident von 1933 bis 1945:
- 1933 - 1945: Willy Marschler, NSDAP
Reichsstatthalter von 1933 bis 1945:
- 1933 - 1945: Fritz Sauckel, NSDAP
Regierungspräsidenten von 1945 bis 1952:
- 1945: Hermann Brill
- 1945 - 1947: Rudolf Paul, SPD/SED
- 1947 - 1952: Werner Eggerath, SED
Ministerpräsidenten von 1990 bis heute:
- 1990 - 1992: Josef Duchač, CDU
- 1992 - 2003: Dr. Bernhard Vogel, CDU
- 5. Juni 2003 - heute: Dieter Althaus, CDU
Wirtschaft
In Thüringen werden vor allem Glas, Keramik, Spielwaren, Holz und Textilien und viele Produkte aus der Metallverarbeitung hergestellt. Die meisten Arbeiter sind in Eisenach und Walthershausen im Maschinen- und Fahrzeugbau beschäftigt, aber auch in der Kleineisen- und Werkzeugproduktion. Von Bedeutung sind auch Elektrotechnik und Gerätebau in Erfurt, Eisenach, Ruhla, Suhl und Meiningen. Der Sitz des Unternehmens Jenoptik (früher Carl Zeiss Jena) in Jena macht die Stadt weltweit für seinen Präzisionsgerätebau bekannt.
Im Thüringer Becken, in der Orlasenke und im Gebiet südlich von Altenburg wird viel Ackerbau betrieben. Angebaut werden vor allem Weizen, Gerste und Zuckerrüben, im Untereichsfeld und im Werragebiet vielfach sogar Tabak. In den Flusstälern wachsen Obst und Gemüse und in Erfurt waren Blumenzucht und Gemüseanbau die Grundlage für die deutschlandweit bekannte Erfurter Saatzucht.
Der Tourismus ist aber ein genauso wichtiger Wirtschaftszweig für das Bundesland. Die Erholungsgebiete befinden sich hauptsächlich im Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge. Zahlreiche Wanderwege erschließen diese Gebirge. Der etwa 160 km lange Fernwanderweg „Rennsteig“, der auf dem Kamm des gesamten Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges entlangführt, bietet sehr gute Fernsichten. Ein bekanntes Wintersportzentrum ist Oberhof, welches ca. 10 km nördlich von Suhl liegt.
Die soziale Marktwirtschaft hat mit der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion und dem Beitritt zur Bundesrepublik 1990 die sozialistische Zentralverwaltungswirtschaft in Thüringen abgelöst. Dieser tief greifende Umstrukturierungsprozess löste in verschiedenen Branchen Krisen aus und führte zu hohen Arbeitslosenraten. Zwei Drittel der alten Arbeitsplätze Thüringens fielen zwischen 1989 und 1995 der wirtschaftlichen Wende zum Opfer. Inzwischen haben einige Branchen wie der wissenschaftliche Gerätebau, die Mikroelektronik und die Medizintechnik beachtliche Zuwächse erzielt, so dass hier ein Arbeitskräftemangel zu beobachten ist. Über die vergangenen fünf Jahre gelang es Thüringen zusammen mit dem Freistaat Sachsen, sich von der geringeren Dynamik der übrigen neuen Länder abzukoppeln und die Arbeitslosigkeit um bis zu 5 Prozentpunkte reduzieren. Die Landkreise Erfurt, Weimarer Land, Jena, Suhl und Dresden weisen die niedrigsten Arbeitslosenquoten mit etwa 10% auf. Hier schlägt die nicht zu beseitigende hohe Sockelarbeitslosigkeit der Nachwendezeit zu Buche. Dominierend ist auf dem aktiven Arbeitsmarkt ein Mangel an qualifizierten Fachkräften.
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Thüringen einen Index von 75.2 (EU-25:100) (2003).
Verwaltungsgliederung
Die Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens wird im entsprechenden Zusatzartikel dargestellt.
Seit der Kreisreform vom 1. Juli 1994 ist der Freistaat Thüringen in 17 Landkreise unterteilt. Es gibt außerdem sechs kreisfreie Städte.
Landkreise
- in Klammern: Kreisstadt (sofern anderslautend als Landkreis) und Kfz-Kennzeichen
- Altenburger Land (Altenburg) (ABG)
- Eichsfeld (Heilbad Heiligenstadt) (EIC)
- Gotha (GTH)
- Greiz (GRZ)
- Hildburghausen (HBN)
- Ilm-Kreis (Arnstadt) (IK)
- Kyffhäuserkreis (Sondershausen) (KYF)
- Nordhausen (NDH)
- Saale-Holzland-Kreis (Eisenberg) (SHK)
- Saale-Orla-Kreis (Schleiz) (SOK)
- Saalfeld-Rudolstadt (Saalfeld/Saale) (SLF)
- Schmalkalden-Meiningen (Meiningen) (SM)
- Sömmerda (SÖM)
- Sonneberg (SON)
- Unstrut-Hainich-Kreis (Mühlhausen) (UH)
- Datei:Wappen Wartburgkreis.png Wartburgkreis (Bad Salzungen) (WAK)
- Weimarer Land (Apolda) (AP)
Kreisfreie Städte
Städte und Gemeinden
Es gibt in Thüringen 992 selbstständige Städte und Gemeinden. Zum großen Teil sind diese jedoch Mitglieder von Verwaltungsgemeinschaften.
Größte Städte
Siehe auch: Statistiken thüringischer Kommunen (Auflistung nach Größe; über 5.000 Einwohner)
Stadt | Landkreis | Einwohner | |
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31. Dezember 2000 | 30. Juni 2005 | ||
Erfurt | kreisfrei | 200.564 | 202.590 |
Gera | kreisfrei | 112.835 | 104.737 |
Jena | kreisfrei | 99.893 | 102.201 |
Weimar | kreisfrei | 62.425 | 64.361 |
Gotha | Gotha | 48.376 | 47.045 |
Suhl | kreisfrei | 48.025 | 43.202 |
Eisenach | kreisfrei | 44.442 | 43.858 |
Nordhausen | Nordhausen | 45.633 | 43.781 |
Altenburg | Altenburger Land | 41.290 | 38.203 |
Mühlhausen | Unstrut-Hainich-Kreis | 38.695 | 37.480 |
Saalfeld/Saale | Saalfeld-Rudolstadt | 29.511 | 28.148 |
Ilmenau | Ilm-Kreis | 27.176 | 26.713 |
Arnstadt | Ilm-Kreis | 27.220 | 25.828 |
Rudolstadt | Saalfeld-Rudolstadt | 27.528 | 25.584 |
Apolda | Weimarer Land | 25.899 | 24.684 |
Greiz | Greiz | 26.177 | 24.007 |
Sonneberg | Sonneberg | 24.837 | 23.928 |
Sondershausen | Kyffhäuserkreis | 23.088 | 21.718 |
Meiningen | Schmalkalden-Meiningen | 22.240 | 21.642 |
Sömmerda | Sömmerda | 21.977 | 20.885 |
Leinefelde-Worbis ¹ | Eichsfeld | 15.056 | 20.816 |
¹ 2000 nur Leinefelde, am 16. März 2004 Zusammenschluss mit Worbis, Breitenbach und Wintzingerode zu Leinefelde-Worbis
Regionen
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Sprache
Es gibt keinen einheitlichen thüringischen Dialekt, vielmehr ist das Gebiet des heutigen Bundeslands Thüringen, auch auf Grund seiner Geschichte, in sprachlicher Hinsicht stark differenziert.
Thüringisch wird nördlich des Rennsteigs gesprochen. Südlich dieses als Sprachscheide fungierenden Mittelgebirgszugs herrscht fränkisch geprägte Mundart vor.
Auch im Südosten Thüringens, entlang der Grenze zu Bayern befindet sich ein streifenförmiges fränkisch beeinflusstes Mundartgebiet, welches erst weiter nördlich ins Thüringische übergeht.
Weitere kleinräumige Dialektgebiete in Thüringen befinden sich im Südwesten, im Gebiet um Vacha, wo in einigen Orten hessischer Dialekt gesprochen wird.
Im Norden Thüringens, nördlich von Worbis und südlich von Duderstadt (Niedersachsen) wird in einer Anzahl von Orten, die sich nördlich der ik-ich- Linie befinden, niederdeutscher Dialekt, genauer Ostfälisch, gesprochen.
Hier findet man Abbildungen, welche die sprachlichen Verhältnisse in Thüringen illustrieren. Nähere Informationen zu den sprachlichen Gegebenheiten in Thüringen liefern die Webseiten der Arbeitsstelle Thüringisches Wörterbuch, Jena
Kultur
Kulinarische Spezialitäten
Die als deftig geltende Thüringer Küche ist vor allem für Thüringer Klöße, die Thüringer Rostbratwurst (in Ostthüringen auch Roster genannt) und das Thüringer Rostbrätl bekannt. Regionale Spezialitäten sind der Mutzbraten und der Schmandkuchen.
Besondere Sehenswürdigkeiten
siehe auch: Tourismus in Thüringen und Liste der Museen in Thüringen
- Weimar, die Stadt der deutschen Klassik
- Wartburg bei Eisenach
- Krämerbrücke in Erfurt
- Erfurter Dom mit Severi-Kirche
- Dornburger Schlösser
- Heidecksburg in Rudolstadt
- Saalfelder Feengrotten
- Rennsteig im Thüringer Wald
- Nationalpark Hainich
- Oberweißbacher Bergbahn
- Kyffhäuserdenkmal und Barbarossahöhle im Kyffhäuser
Religion
Auf dem Gebiet des heutigen Thüringens ist der christliche Glauben durch die Missionierung des Heiligen Bonifazius eingezogen. Nach der Reformation wurden fast alle Gebiete evangelisch, nur das Eichsfeld und in geringerem Grad Erfurt blieben wegen der bis 1815 andauernden Zugehörigkeit zum Bistum Mainz katholische Hochburgen. Hoch ist der Anteil an Katholiken an der Gesamtbevölkerung auch in der Rhön um die Städte Geisa und Kaltennordheim (zum Bistum Fulda gehörig). Ca. 26 % der Gesamtbevölkerung, also ca. 485.000 Personen (Stand: Dez. 2002), gehören der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, ca. 8 % der Bevölkerung der Römisch-katholischen Kirche an (Stand: 2003). Daneben gibt es noch in geringem Umfang Angehörige anderer Glaubensrichtungen, allerdings sind fast zwei Drittel der Bevölkerung konfessionslos.