Aufstand vom 17. Juni 1953

antistalinistischer Aufstand in der DDR
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Ende Mai 1953 erhöhte das Politbüro der SED die Arbeitsnormen für die Industrie um 10 Prozent. Infolge dessen begannen am 16. Juni Arbeiter in Ost-Berlin zu streiken und zu demonstrieren. Dies war der Funke, der am 17. Juni einen Flächenbrand in der gesamten DDR auslösen sollte. In allen Industriezentren und Großstädten kam es zu Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen.

Zu den ursprünglich wirtschaftlichen Forderungen, wie Rücknahme der Normen, kamen schnell politische. Die Regierung wurde von den streikenden Arbeitern zum Rücktritt aufgerufen. Die Regierung der DDR wandte sich daraufhin an die Sowjetunion, die den Aufstand mit militärischer Gewalt blutig niederschlug.

Bis heute ist nicht klar, wie viele Menschen insgesamt während des Aufstands bzw. in Folge durch Todesurteile tatsächlich ums Leben kamen. Offiziell wurden 51 Menschen getötet. Nach Auswertung von Unterlagen, die seit 1990 zugänglich sind, geht man aber von mindestens 125 Todesopfern aus.

Trotz des Eingreifens der sowjetischen Truppen konnte die Streikwelle nur langsam unter Kontrolle gebracht werden. In mehr als 500 Orten, insbesondere auf den Dörfern, wurden auch über den 17. Juni hinaus demonstriert. Den Höhepunkt erreichte sie Mitte Juli 1953.

In Gedenken an den Aufstand in der DDR war der 17. Juni ab 1954 Nationalfeiertag in der Bundesrepublik Deutschland; seit 1990 ist er nationaler Gedenktag, wurde im gleichen Jahr in seiner Bedeutung aber offiziell vom Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, abgelöst.