FC St. Gallen

Schweizer Fussballverein
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Der FC St. Gallen 1879 (kurz: FC St. Gallen oder FCSG) ist ein Schweizer Fussballverein aus der Stadt St. Gallen. Er wurde am 19. April 1879 gegründet und ist damit der älteste noch bestehende Fussballverein in der Schweiz und des europäischen Festlandes.[1]

FC St. Gallen
Logo des FC St. Gallen
Basisdaten
Name Fussballclub St. Gallen 1879
Sitz St. Gallen
Gründung 19. April 1879
Farben grün-weiss
Präsident Matthias Hüppi
(auf 15. Januar 2018)
Website fcsg.ch
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Giorgio Contini
Spielstätte kybunpark
Plätze 19'568
Liga Raiffeisen Super League
2016/17 7. Platz
Heim
Auswärts

Die erste Herren-Mannschaft spielt aktuell in der Raiffeisen Super League, die zweite Mannschaft in der 1. Liga. Sie wurden bisher zwei Mal Schweizer Meister (1904 und 2000). 1969 wurde er Schweizer Cupsieger. Zudem gewann er 1978 den Ligacup. Sie spielen seit Sommer 2008 in der AFG Arena St. Gallen, dem neuen Multifunktionsstadion mit einem Fassungsvermögen von 19'568 Zuschauern. Im Sommer 2016 erhielt das Stadion den neuen Sponsorennamen kybunpark.

Die Frauen-Mannschaft spielt in der Nationalliga B, sie spielen im Espenmoos, das ein Fassungsvermögen von 5'700 Zuschauern hat.

2004 wurde die FC St. Gallen AG gegründet, welche den Profibereich übernimmt.

Geschichte

1879 bis 1896: Gründung und Frühgeschichte

 
FC St. Gallen 1881: Hintere Reihe: G. Gmür, R. Shade, J. Schopp, B. Stoffel Mitte: J. Klauser, J. Grüninger, J. de Ribeaupierre, E. Wild Vorne sitzend: T. Lang

Der FC St. Gallen wurde am 19. April 1879 gegründet. Er ist somit der älteste existierende Fussballverein der Schweiz und gehört zu den ältesten Vereinen Kontinentaleuropas. Es existiert kein Gründungsprotokoll mehr, doch die ersten Statuten weisen dieses Datum auf. Zudem existiert im St. Galler Tagblatt in der Ausgabe vom gleichen Tag ein Aufruf zur Gründung eines Fussballvereins im Restaurant Hörnli an der Neugasse in St. Gallen. Einige junge Kaufleute, ehemalige Schüler des Instituts Schönberg in Rorschach, wo sie den Sport durch englische Mitschüler kennen lernten, waren die Initianten der Vereinsgründung. R. Renkowitz trug die erste Präsidentenwürde. Zu den Gründerzeiten wurde im unteren Brühl, kurz daraufhin in der unteren Kreuzbleiche, trainiert.

Protokolle der 1880er-Jahre erwähnen, dass jeden Mittag zwischen 1 und 2 Uhr sowie abends bis zum Einbruch der Dunkelheit Fussball gespielt wurde. Die Regeln des Assoziationsfussballs wurden nicht angewendet, so waren unter anderem die Tore um etwa die Hälfte kleiner. Zweimal im Monat fanden Wettkämpfe statt. Das Institut Schönberg war der erste auswärtige Gegner. In den 1880er-Jahren entstanden in der und um die Stadt St. Gallen mehrere Fussballklubs, welche jedoch früher oder später in den FC integriert worden sind.

Der älteste dokumentierte Wettkampf war am 1. Mai 1892, als der FC St. Gallen gegen die Grasshoppers Zürich mit 0:1 verlor. Die Grasshoppers Zürich reklamierten wegen der zu kleinen Tore. Das Rückspiel in Zürich, wo normale Tore aufgestellt wurden, gewann GC 6:0. Der FC St. Gallen ersetzte danach seine Tore durch solche in Normgrösse.

1896 bis 1909: Fusionen und 1. Meistertitel

1896 schloss sich der FC Viktor St. Gallen dem FC St. Gallen an. Mit der Fusion der Klubs FC St. Gallen und FC Phönix St. Gallen entstand 1898 der Vereinigte FC St. Gallen mit 117 Mitgliedern. Vorübergehend wechselten auch die Clubfarben auf gelb-schwarz, bevor man jedoch wieder zu grün-weiss zurückkehrte.[2] An der Meisterschaft 1898/99 wurde der Vereinigte FC St. Gallen Sieger der «Gruppe Ost» in der «Serie B». In der anschliessenden Finalrunde verlor die Mannschaft gegen den West-Vertreter Cantonal Lausanne.

1899/00 nahm der Vereinigte FC St. Gallen erstmals an der höchsten Schweizer Liga, der «Serie A» teil. In der Gruppe «Ost» wurden er Tabellenletzter. 1900/01 nahm der Club nicht an der Meisterschaft teil. 1901/02 wurde er in seiner Gruppe Tabellendritter. Am 17. März 1902 absolvierte der Vereinigte FC St. Gallen sein erstes internationales Spiel gegen Alemannia Karlsruhe, welches die St. Galler mit 26:0 gewannen. Ein Jahr später, in der Saison 1902/03, wurden die St. Galler Tabellenzweiter in der Gruppe Ost. Am 22. Juni 1903 erfolgte die Namensänderung des Vereinigten FC St. Gallen in FC St. Gallen.

In der Saison 1903/04 wurde der FC St. Gallen erstmals Gruppensieger, weshalb er zusammen mit den anderen Gruppensiegern, Servette FC Genève sowie BSC Old Boys Basel, die Finalrunde bestreiten durfte. In der Vorbereitung auf die Endrunde wurde unter anderem der FC Bayern München am 3. März 1904 mit 10:0 geschlagen. Der FC St. Gallen erreichte am 27. März 1904 in Bern gegen Servette ein 1:1-Remis und bezwang die Old Boys Basel zwei Wochen später in Zürich mit 1:0. Da Old Boys Basel später jedoch Servette 2:0 besiegte, wurde der FC St. Gallen erstmals Schweizer Fussballmeister. Es sollte für 96 Jahre lang der letzte Titel bleiben.

1909 bis 1969: Beständigkeit

In der Saison 1909/10 wurde in der Schweiz erstmals ein Cup-Wettbewerb ausgetragen, der Anglo-Cup. Der FC St. Gallen erreichte den Final gegen die Young Boys Bern, verlor aber im Wiederholungsspiel mit 0:7, nach dem das erste 1:1 endete. Am 28. April 1910 konnte der FC St. Gallen auf dem Espenmoos ein Spielfeld mit einer Holztribüne in Betrieb nehmen. 1912 besiegte der FC St. Gallen zu Hause den FC Luzern mit 17:0, der höchste Heimsieg des FCSG im Espenmoos. 1915 wurde der Stadtrivale F.C. Brühl St. Gallen Schweizer Meister. Da in diesem Jahr wegen des Ersten Weltkriegs nur ein reduzierter Spielbetrieb stattfinden konnte, wurde Brühl von den Anhängern des FC St. Gallen noch bis in die 1960er-Jahre als Interimsmeister verspottet. Die Rivalität entstand auch dadurch, dass Brühl eher ein Verein der Unterschicht war, während der FC (wie auch die Blue Stars St. Gallen) ein Verein der Oberschicht war und folglich nicht jeder Mitglied werden durfte. 1918 wurde der FC St. Gallen Gruppensieger der Serie A Gruppe Ost und konnte somit die Finalrunde um die Schweizer Meisterschaft zusammen mit den Young Boys Bern und Servette Genf bestreiten. Der FC St. Gallen musste sich nach zwei Niederlagen gegen die beiden Mitkonkurrenten mit dem dritten Rang begnügen, es sollte bis 1983 das letzte Mal gewesen sein, das der FC St. Gallen Ende Saison unter den ersten drei der Schweizer Fussballmeisterschaft vertreten war. Anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums 1919 zählte der FCSG 663 Mitglieder.

1932 musste der FC St. Gallen in die zweite Liga absteigen. Unter dem Spielertrainer Norman Smith wurde er 1934/35 Meister der zweiten Liga und stieg wieder in die oberste Liga auf. Den ersten Cupfinal erreichten die Ostschweizer 1945, verloren jedoch vor 15'000 Zuschauern im Berner Wankdorfstadion mit 0:1 gegen Young Boys Bern.

1948, drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, war es Deutschland noch immer untersagt, an internationalen Sportanlässen teilzunehmen. Mit einer St. Galler Stadtauswahl, bestehend aus Spielern des FC St. Gallen und des SC Brühl, durchbrach man die Sportblockade und spielte in München ein Benefizspiel gegen eine Auswahl aus Spielern von 1860 München und dem FC Bayern München vor mehreren zehntausend Zuschauern, das die Münchner Stadtauswahl mit 5:1 gewann. Der Erlös des Spiels kam dem Münchner Waisenhaus-Fonds zugute.

Nach einem weiteren Intermezzo in der zweithöchsten Spielklasse stiegen die St. Galler 1948/49 unter dem britischen Trainer Jimmy Townley wieder in die Nationalliga A auf.

Für Aufsehen sorgte am 5. November 1967 das Spiel gegen den FC Chiasso. Nach vier Platzverweisen wälzten sich in der Schlussphase zwei Akteure der Tessiner «verletzt» am Boden. Da das Gästeteam damit nicht mehr über die Mindestanzahl von sieben Spielern verfügte, die für eine Weiterführung des Matches notwendig gewesen wären, brach der Schiedsrichter das Spiel beim Stand von 1:0 für den FC St. Gallen vorzeitig ab. Zur Überraschung aller Beteiligten wurde das Aufeinandertreffen danach neu angesetzt; der FCSG entschied aber auch das Wiederholungsspiel zu seinen Gunsten.[3]

1969 bis 1999: Cupsieg und Achtungserfolge

Der Höhepunkt des Aufschwungs war 1969, als der FC St. Gallen seinen ersten und bisher einzigen Cupsieg erreichte. Vor 24'000 Zuschauern bezwang der FC St. Gallen die Tessiner Mannschaft AC Bellinzona mit 2:0. Rudi Nafziger war dabei der Doppeltorschütze. Im Europapokal der Pokalsieger traf der FC St. Gallen in der ersten Runde auf den dänischen Vertreter BK Frem København. Nach der 1:2-Niederlage in Dänemark gewannen die St. Galler das Rückspiel mit 1:0 und zogen dank der Auswärtstor-Regel in die nächste Runde ein. Gegen DFS Lewski-Spartak Sofia schied man nach dem 0:4 in Bulgarien und einem 0:0 beim Rückspiel aus. Im gleichen Jahr wurde auf dem Heimstadion Espenmoos die neue, heute noch bestehende Haupttribüne mit einem Fassungsvermögen von 2200 Zuschauern eingeweiht. Ein Jahr später mussten die St. Galler wieder in die NLB. Dieses Intermezzo dauerte ein Jahr. Den dritten Cupfinal unter St. Galler Beteiligung verloren sie 1977 vor 27'000 Zuschauern wiederum wie 1945 gegen Young Boys, ebenfalls mit einem 0:1.

1978 gewann der FC St. Gallen den heute nicht mehr existierenden Ligacup mit einem 3:2 gegen Grasshoppers Zürich. Im Jubiläumsjahr 1979 schloss der Club die Meisterschaft auf dem 4. Rang ab, dem besten Resultat seit dem Bestehen der Nationalliga. Im Rahmen der Festivitäten zum 100-jährigen Bestehen wurde auch ein neues Logo präsentiert.

1982 qualifizierte sich der FC St. Gallen erneut für den Ligacup-Final gegen den FC Aarau. Das Hinspiel im Espenmoos ging mit 0:1 verloren, auswärts im Brügglifeld endete das Spiel 0:0. In der folgenden Saison 1982/83 sicherte sich der FC St. Gallen überraschend den 3. Rang und qualifizierte sich damit für den UEFA Cup. In der ersten Runde unterlag man jedoch dem jugoslawischen Verein FK Radnički Niš auswärts mit 0:3 und zu Hause mit 1:2. 1985 gelang dem FC St. Gallen erneut die Teilnahme am UEFA-Cup dank des 4. Rangs in der Meisterschaft. Der Saisonhöhepunkt auf dem Espenmoos war die UEFA-Cup-Begegnung vor 16'200 Zuschauern gegen Inter Mailand. Obwohl das Aufeinandertreffen in der Ostschweiz mit einem 0:0-Unentschieden endete, schied der FCSG aus, da das Hinspiel im Giuseppe-Meazza-Stadion mit 1:5 verloren gegangen war.

Am 2. April 1985 musste Schiedsrichter Walter Nussbaumer mit einem Helikopter der Rettungsflugwacht aus den Katakomben des Stadions Espenmoos evakuiert werden. Wütende St. Galler Fans hatten dem Referee aufgelauert, weil er im Spiel gegen Neuchâtel Xamax unter anderem Libero Jurkemik des Feldes verwiesen hatte. Der Helikopter landete vor der Haupttribüne auf dem Spielfeld; Schieds- und Linienrichter wurden eingeladen und ausgeflogen. Bild- oder Filmmaterial dieser in der Geschichte des schweizerischen Fussballs einzigartigen Rettungsaktion gibt es nicht.[4]

1988 wechselte der spätere Weltstar und chilenische Nationalspieler Iván Zamorano über den FC Bologna zum FC St. Gallen. Mit ihm gewann der FC St. Gallen den inoffiziellen Titel des Wintermeisters und Zamorano wurde in dieser Saison gleichzeitig Schweizer Torschützenkönig. 1990 verliess Zamorano den FC St. Gallen und wechselte zum FC Sevilla mit der damals höchsten Transfersumme der NLA-Geschichte. Zamorano war nicht nur einer der herausragenden, sondern ist bis heute einer der beliebtesten Spieler der grün-weissen Geschichte.

 
Hakan Yakin (rechts) 1998 beim Hallenmaster in Basel im Einsatz für den FCSG.

Nach Zamoranos Abgang spielten die Ostschweizer in den 1990er-Jahren nur mittelmässig und mussten im Jahr 1993 einen Abstieg verkraften, dem unter Trainer Uwe Rapolder der sofortige Wiederaufstieg folgte. Trotz Klassenerhalt und der Qualifikation für die Finalrunde in der Saison 1995/96 wurde er entlassen und durch den ehemaligen Spieler Roger Hegi ersetzt. In der Saison 1997/98 gelang es dem FC St. Gallen in der Winterpause den Schweizermeistertitel im Hallenfussball zu sichern, als man im Final den FC Zürich mit 3:1 bezwang. Neben dem Finalturnier in Basel gewann man auch das Heimturnier in St. Gallen sowie die Veranstaltung in Zürich und musste im gesamten Wettbewerb lediglich zwei Niederlagen einstecken.

Aber auch auf dem natürlichen Rasen verlief die Saison erfolgreich für den FC St. Gallen: Nach einem 2:1 gegen den FC Lugano qualifizierte man sich für den Cup-Final, wo man trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung schlussendlich im Elfmeterschiessen gegen Lausanne Sports unterlag. In der Meisterschaft erreichte man den 6. Schlussrang, wodurch man sich für den UEFA Intertoto Cup qualifizierte. In der ersten Runde besiegte man JK Tulevik Viljandi aus Estland mit 3:2 und 6:1. In der zweiten Runde scheiterte man trotz eines Heimsieges durch ein Tor von Marco Zwyssig jedoch knapp an Austria Salzburg. In der Winterpause der Saison 1998/99 wechselte Trainer Roger Hegi zu den Grasshoppers, für ihn wurde Marcel Koller vom FC Wil verpflichtet.

1999 bis 2002: Der 2. Meistertitel

Der Start in die Finalrunde 1999 gestaltete sich dank Siegen auswärts gegen den FC Zürich und zu Hause gegen den späteren Meister Servette optimal. Danach brach die Mannschaft jedoch komplett ein und gewann von den verbleibenden zwölf Spielen kein einziges mehr und belegte am Ende abgeschlagen den letzten Platz.

Der FC St. Gallen startete daher als klarer Abstiegskandidat in die Saison 1999/2000. Doch die Mannschaft, welche im Vergleich zur enttäuschenden Vorsaison fast nur mit Spielern aus der Nationalliga B verstärkt wurde, überraschte positiv, errang Sieg um Sieg und wurde mit acht Punkten Vorsprung auf den FC Basel Wintermeister. In die Finalrunde startete man auswärts gegen den Rekordmeister GC mit einem 4:4-Unentschieden. Der 0:3-Rückstand nach 15 Minuten wurde bis zur Pause wieder aufgeholt, den erneuten Rückstand in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte konnte man ebenfalls noch ausgleichen. Damit wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Finalrunde mit nur einer Niederlage gelegt. Bereits vier Runden vor Schluss konnte sich der FC St. Gallen dank dem Auswärtssieg beim FC Luzern durch Tore von Marc Zellweger und Sascha Müller den sensationellen Meistertitel sichern, den ersten seit 96 Jahren. Ende Saison wies man, trotz der in der Winterpause halbierten Punktzahl, zehn Punkte Vorsprung auf Vizemeister Lausanne Sports aus. Der Ghanaer Charles Amoah wurde zudem Torschützenkönig.

In der Saison 2000/2001 erhielt man in der Qualifikation für die Champions-League den türkischen Meister Galatasaray Istanbul zugelost, welche wenige Wochen zuvor den UEFA-Cup im Final gegen Arsenal London und auch den UEFA Super Cup gegen Real Madrid gewonnen hatten. Trotz früher Führung unterlag man beim Heimspiel im ausverkauften Zürcher Hardturm Stadion mit 1:2, auswärts erreichte man nach einem 0:2-Rückstand noch ein beachtliches 2:2. Damit hatte man die Qualifikation für die Champions-League nur um ein Tor verpasst.

Stattdessen durfte der FC St. Gallen im UEFA-Cup antreten und traf dort in der ersten Runde auf den englischen Verein Chelsea London. Das Hinspiel in London ging knapp mit 0:1 verloren, das Heimspiel gewann hingegen der FC St. Gallen sensationell mit 2:0 dank Toren von Sascha Müller und Charles Amoah und zog so in die nächste Runde ein. Dort traf man auf den FC Brügge. Das Spiel in Belgien verlor man trotz einer 1:0-Führung aufgrund zweier Elfmeter noch mit 1:2. Im Rückspiel ging man durch Amoah wieder in Führung, jedoch kassierte man in der 93. Minute noch den Ausgleich und schied aus.

In der Meisterschaft knüpfte der FC St. Gallen an die herausragenden Leistung der Vorsaison an und überwinterte auf Platz 2 hinter dem FC Lugano. In der Winterpause verliess mit Charles Amoah der Toptorschütze der letzten anderthalb Jahre den Verein. Die beiden Stürmer Ivan Stefanovic und Alexandre Batista Jefferson wurden als Ersatz geholt, konnten aber die Erwartungen zu keinem Zeitpunkt erfüllen. In der Finalrunde machte sich die Mehrfachbelastung während der Saison bemerkbar, die Mannschaft konnte nicht mehr an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen. Dennoch spielte man bis zum Schluss um den Meistertitel mit. In der vorletzten Runde hätte man mit einem Sieg beim Konkurrenten FC Lugano und gleichzeitiger Niederlage der Grasshoppers bereits den Meistertitel feiern können, das Spiel ging jedoch mit 1:4 verloren. So wurde in der letzten Runde die Schweizer Meisterschaft zwischen dem FC St. Gallen, den Grasshoppers und dem FC Lugano entschieden. Während der FC Lugano beim FC Sion unterlag, verlor der FC St. Gallen gegen den neuen Schweizer Meister Grasshoppers Zürich zu Hause gleich mit 0:4. Es war die erste Heimniederlage seit zwei Jahren. Dennoch wurde die Mannschaft bereits während des Spiels und des klaren Rückstandes vom Anhang frenetisch gefeiert und erhielt Standing Ovations. Am Ende erreichte der FC St. Gallen den 3. Platz und bestätigte so nicht nur die Leistungen der Vorsaison, sondern erreichte die Qualifikation für den UEFA-Cup.

Dort bekam man es mit dem mazedonischen Vertreter Pelister Bitola zu tun. Auswärts im vom damals stattfindenden Bürgerkrieg gezeichneten Land gewann man 2:0, beim Rückspiel im Zürcher Letzigrund verpasste man aufgrund eines schwachen Auftritts beinahe noch die Qualifikation und verlor mit 2:3. In der ersten Runde des UEFA-Cups traf man auf Steaua Bukarest. Das Heimspiel, welches im Zürcher Hardturm stattfand, wurde mit 2:1 gewonnen. Im Rückspiel erreichte man dank des Ausgleichstores von Guido ein 1:1 und qualifizierte sich für die nächste Runde, wo man auf den SC Freiburg traf. Dank eines Treffers von Teboho Mokoena in der Nachspielzeit gewann man auswärts mit 1:0. Es war dies der erste Auswärtssieg einer Schweizer Vereinsmannschaft bei einem Deutschen Bundesligisten überhaupt. Vor dem Rückspiel in Zürich hatten die Freiburger mit einem 2:0-Auswärtssieg beim späteren deutschen Meister Borussia Dortmund Selbstvertrauen getankt. Sie liessen sich von der Führung des FC St. Gallen durch Marc Zellweger nicht beirren und gewannen schlussendlich mit 4:1. Der FC St. Gallen war damit ausgeschieden.

In der Meisterschaft machten sich die weiteren Abgänge in der Sommerpause bemerkbar, die Vorrunde wurde dennoch auf dem 4. Platz abgeschlossen.

2002 bis 2008: Übergangssaisons

Auch Erfolgstrainer Marcel Koller verliess Anfang 2002 den Verein. Er wechselte zu den Grasshoppers Zürich. Mit Gérard Castella wurde ein ehemaliger Meistertrainer angestellt. Unter ihm fiel man in der Meisterschaft noch auf Platz sechs zurück, erreichte aber damit immerhin für die kommende Saison die Qualifikation für den UEFA Intertoto Cup.

Mit der Aussicht auf das geplante neue Stadion wurden die anstehenden Spielzeiten bis zum Bezug der neuen Spielstätte die Spielzeiten von der Vereinsführung jeweils als Übergangssaisons bezeichnet.

 
FC Vaduz – FC St. Gallen in der Auf-/Abstiegsrunde 2003

In der ersten Runde des UI-Cups setzte man sich problemlos gegen B68 Toftir von den Färöer durch, in der zweiten Runde scheiterte man am niederländischen Vertreter Willem II Tilburg durch einen Gegentreffer in der Verlängerung des Rückspiels. In der Meisterschaft blieb der Erfolg jedoch aus und Gérard Castella wurde im Herbst darauf entlassen. Ihm folgte Thomas Staub, welcher bis dahin im Nachwuchs tätig war. Unter ihm erlitt der FC St. Gallen auch die legendäre 11:3-Niederlage im Lokal-Derby gegen den Aufsteiger FC Wil 1900. Der FC St. Gallen verpasste die Finalrundenqualifikation und musste in die Auf-/Abstiegsrunde, in welcher aufgrund der neu geschaffenen 10er-Liga nur zwei anstelle von bisher vier Teams in der obersten Liga verbleiben. Unter dem in der Winterpause neu verpflichteten österreichischen Trainer Heinz Peischl gelang jedoch der Klassenerhalt auf Platz 2 hinter dem FC Aarau.

 
FC Einsiedeln – FC St. Gallen im Cup 06/07

In den folgenden Saisons schaffte man auch die Qualifikation für den UEFA Intertoto Cup, jedoch verzichtete man auf eine Teilnahme, da sich der Trainer lieber ganz auf die Saisonvorbereitung konzentrieren wollte und der Wettbewerb zu viel Aufwand bedeutet hätte. Heinz Peischl trat 2005 nach einem 0:4 gegen die Grasshoppers und einer Niederlagenserie zurück. Der langjährige Assistenztrainer Werner Zünd übernahm einmal mehr interimsmässsig den Trainerposten. Zur Saison 2005/06 übernahm der Deutsche und ehemalige Liechtensteiner Nationaltrainer Ralf Loose das Traineramt. Nach 29 Spielen mit lediglich 31 Punkten wurde er am 14. April 2006 nach einer 1:3-Niederlage in Thun entlassen. Die Anhänger des FC St. Gallen streckten nach der schwachen Leistung dem Trainer und den Spielern die entblößten Hintern entgegen. Loose wurde daraufhin durch Rolf Fringer ersetzt, welcher kurzfristig Erfolg hatte und den FC St. Gallen in der Saison 2006/07 zwischenzeitlich sogar auf Platz 1 der Tabelle führte. Im Cup traf man in der ersten Runde auf den FC Einsiedeln aus der 3. Liga, welchen man mit 14:0 besiegte.

Fringers Vertrag wurde im Januar 2007 frühzeitig bis Juni 2009 verlängert. In der Rückrunde fiel der FC St. Gallen nach einer Serie von acht Unentschieden in Folge in der Tabelle wieder ins Mittelfeld zurück. Das 0:0 beim FC Zürich wurde nachträglich in eine 0:3-Forfaitniederlage umgewandelt, da Philipp Muntwiler nach einem Platzverweis in der U21-Mannschaft auch für die erste Mannschaft gesperrt war. Obschon von der 1. Liga gegenüber dem FC St. Gallen vor dem Spiel in Zürich bestätigt wurde, dass Muntwiler für die erste Mannschaft spielberechtigt sei, entschied die Nationalliga nachträglich, dass dessen Einsatz nicht regulär war. Dank dieser beiden zugesprochenen Punkte im «Fall Muntwiler» gewann der FC Zürich den Meistertitel. Die Saison 2006/07 beendete der FC St. Gallen auf dem 5. Platz.

Die Saison 2007/08 begann für den FC St. Gallen sehr schlecht. Am 8. Oktober 2007 entliess der zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzte den Trainer Rolf Fringer. Der Bulgare Krassimir Balakow wurde am 29. Oktober 2007 als neuer Trainer vorgestellt. In den Spielen der Rückrunde konnte sich der FC St. Gallen auf den zweitletzten Tabellenrang steigern. In der Barrage gegen den Zweiten der Challenge League, AC Bellinzona, verlor der FC St. Gallen mit 2:3 und 0:2 und stieg damit in die Challenge League ab. Das Spiel am 20. Mai 2008 war das letzte Spiel des FC St. Gallen im Espenmoos. Am 4. Juni 2008 wurde der vormalige Trainer des FC Wil, Uli Forte verpflichtet.

2008 bis 2011: Challenge League und neues Stadion

 
 
 
 
 
Saison 2008/09: «Drittes» Trikot
 
 
 
 
 
Saison 2009/10: «Drittes» Trikot

In die Saison 2008/09 startete das Team in der neuen AFG Arena also in der Challenge League, es galt als Favorit für den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse. Bereits mit den ersten Spielen zeigte sich, dass das Team ganz vorne mitmischen würde. Nach der einzigen Niederlage in der Hinrunde (gegen Thun) besetzte der FC St. Gallen lange die zweite Tabellenposition hinter Lugano. Bei der Direktbegegnung im zweitletzten Spiel der Hinrunde gewann St. Gallen zuhause 2:1 und konnte sich dank dem besseren Torverhältnis an die Tabellenspitze setzen. Zur Winterpause führte der FC St. Gallen die Tabelle mit 40 Punkten aus 15 Spielen an, gleichzeitig drohte dem FC St. Gallen einmal mehr der Konkurs.[5]

Am 18. Mai 2009 sorgte der FCSG drei Runden vor Meisterschaftsende mit einem 1:0-Sieg bei Concordia Basel durch einen Treffer von Moreno Merenda für den direkten Wiederaufstieg in die Super League. Merenda war mit insgesamt 22 Toren auch erfolgreichster Torschütze der Mannschaft. Beim letzten Saison-Spiel gegen den FC Winterthur wurde mit 19'500 Zuschauern ein neuer Zuschauerrekord für ein Heimspiel des FC St. Gallens aufgestellt. Mit einem Zuschauerschnitt von 12'469 sorgte der FC St. Gallen ebenfalls für einen neuen Rekord in der Challenge League.

Der Start in die Saison 2009/10 gelang dem FCSG vorzüglich. In der ersten Runde besiegte man den FC Basel in einem ausverkauften Heimspiel verdient mit 2:0. In der darauf folgenden Woche konnte man bereits den nächsten Erfolg gegen YB im Stade de Suisse verbuchen (1:1). Diese Erfolge waren quasi der Startschuss zu einer doch relativ guten Saison. Im Schnitt verfolgten 14'082 Zuschauer die Heimspiele des FC St. Gallen. Nur der FC Basel (23'656) und YB (22'652) konnten mehr Fans in ihre Stadien locken.[6] Nach 36 Runden schloss der FCSG die Meisterschaft auf dem sechsten Rang mit 46 Punkten ab. Nachdem der FC St. Gallen im Schweizer Cup den FC Luzern auswärts mit 4:1 besiegte, trafen sie im Halbfinal zu Hause auf den Challenge-League-Verein Lausanne Sports. Trotz früher Führung und Überzahlsituation nach einer roten Karte gegen Lausanne verloren die St. Galler das Spiel mit 1:2.

Vor der Saison 2010/11 verliessen zahlreiche Stammspieler den Verein, da ihre Verträge von Seiten des Vereins nicht verlängert wurden. Darunter auch derjenige von Marc Zellweger, welcher in 14 Saisons über 500 Spiele für den FC St. Gallen bestritten und von den Fans als «Fussballgott»[7] gefeiert wurde. hat. Seine Nummer 17 soll fortan nie mehr vergeben werden.

Die zahlreichen Abgänge wurden nicht oder nur ungenügend ersetzt und entsprechend schwer tat sich die Mannschaft in der Meisterschaft. Erst gegen Ende des Jahres wurde bekannt, dass die Betriebs AG des Stadions, von welcher der FC St. Gallen abhängig war, sich in grossen finanziellen Problemen befand. Die Stadt wie auch der Kanton entschieden gegen eine Unterstützung des FCSGs. Unter der Führung des designierten Präsidenten Dölf Früh schaffte man es dennoch genug Investoren zu finden, um den FC St. Gallen nachhaltig zu retten.

Der Start in die Rückrunde 2011 begann mit einer Niederlagenserie, woraufhin Uli Forte entlassen wurde. Der Trainer der U21, Giorgio Contini, übernahm mit Roman Zürcher die Mannschaft für das Auswärtsspiel in Sion, bevor mit Jeff Saibene ein neuer Trainer verpflichtet wurde. Doch trotz teils ansprechenden Leistungen konnte der Abstieg nicht mehr verhindert werden.

2011 bis heute: Von der Challenge League in die Europa League

Die Saison 2011/12 bestritt der FC St. Gallen wie vor drei Jahren in der Challenge League. Weil gleichzeitig der andere Stadtverein, der SC Brühl, aus der 1. Liga in die Challenge League aufgestiegen ist, kam es in dieser Saison das erste Mal seit 1971 wieder zu einem Meisterschaftsduell der beiden Stadtclubs. Sowohl auswärts im Paul-Grüninger-Stadion wie auch in der AFG Arena konnte der FC St. Gallen die als Stadtmatch bekannten Derbys gewinnen.

Der FC St. Gallen wurde während der Vorrunde seiner Favoritenrolle gerecht und führte in der Winterpause die Tabelle mit neun Punkten Vorsprung auf den FC Aarau an. In der Rückrunde konnte der FCSG nur selten an die Erfolge im Herbst anknüpfen, zu oft wurden Punkte leichtfertig vergeben. Mannschaft und Trainer standen trotz dem ersten Platz zunehmend in der Kritik. Drei Runden vor Schluss konnte dank Toren von Oscar Scarione und Kristian Nushi mit dem 2:0-Auswärtssieg beim FC Locarno dennoch der sofortige Wiederaufstieg sichergestellt werden. Am Ende der Saison verliess mit dem Rücktritt von Daniel Imhof der letzte Spieler der Meistermannschaft 2000 den FCSG.

Für die Super League-Saison 2012/13 wurde die bestehende Mannschaft hauptsächlich mit Spielern aus der zweithöchsten Liga ergänzt. Dem FC St. Gallen gelang dennoch ein hervorragender Start in die Meisterschaft, führte nach Siegen gegen Teams wie den FC Basel und den FC Sion gar nach einem Meisterschaftsviertel die Tabelle an und blieb die ersten zehn Spiele ohne Niederlage. Die Hinrunde schloss der FC St. Gallen auf dem 3. Platz ab, punktgleich mit dem zweitplatzierten Meister aus Basel. Nach einigen durchzogenen Ergebnissen zu Beginn der Rückrunde, konnte der FC St. Gallen wieder an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen und sicherte sich am Ende den 3. Platz und qualifizierte sich so für die UEFA Europa League. Zudem wurde Oscar Scarione mit 21 Treffern Torschützenkönig der Super League. Auf die Saison 2013/14 hin wechselte Scarione zum türkischen Verein Kasımpaşa Istanbul.

 
FC St. Gallen 2013 vor dem Auswärtsspiel gegen Spartak Moskau

In den Euro League Play Offs erhielt man den russischen Rekordmeister Spartak Moskau zugelost. Im Hinspiel in St. Gallen erreichte der FCSG mit einer starken Leistung einen Achtungserfolg gegen die favorisierten Russen. Marco Mathys erzielte kurz nach der Pause den hochverdienten Ausgleich zum 1:1-Endstand. Im Rückspiel in der Arena Chimki gelang den St. Gallern trotz einem 0:1-Rückstand nach 52 Sekunden ein überraschender 4:2-Sieg durch Tore von Goran Karanović (2x), Roberto Rodriguez und Dejan Janjatović und qualifizierte sich sensationell für die Gruppenphase. Das erste Spiel gegen FK Kuban Krasnodar gewann man zu Hause mit 2:0 durch Tore von Karanović und Mathys. Auswärts bei Swansea City unterlag St. Gallen vor über 1500 mitgereisten Fans nach einem vergebenen Elfmeter und zahlreichen Chancen unglücklich mit 0:1. Gegen den spanischen Spitzenverein FC Valencia blieb man auswärts chancenlos und verlor mit 1:5. Im Rückspiel in St. Gallen bot das Heimteam eine starke Leistung. Nachdem man den 0:1-Rückstand trotz Unterzahl nach einer roten Karte zwischenzeitlich durch Tore von Stéphane Besle und Goran Karanovic in eine 2:1-Führung kehren konnte, gewannen die Spanier das Spiel noch mit 2:3. In Krasnodar musste St. Gallen in der Defensive auf zahlreiche Stammkräfte verzichten und verlor das Spiel dann auch diskussionslos mit 0:4 und war damit bereits ausgeschieden. Dennoch gewann der FCSG das letzte Spiel zu Hause gegen den walisischen Premier League-Vertreter Swansea City mit 1:0 durch ein Tor von Marco Mathys.

Auch in der Meisterschaft überzeugte der FC St. Gallen und belegte zur Winterpause den 5. Platz mit lediglich vier Punkten Rückstand auf den Wintermeister FC Basel. In der Rückrunde brach die Mannschaft jedoch komplett ein und gewann von den 18 Spielen nur noch deren drei und belegte den letzten Platz in der Rückrundentabelle. Die Meisterschaft wurde auf Platz 7 abgeschlossen.

Am 22. August 2014 gab der FC St. Gallen bekannt, dass der Verein in den Club of Pioneers aufgenommen wird. Der vom Sheffield FC, dem ältesten Fussballverein der Welt, gegründete Club hat das Ziel, die ältesten Vereine der jeweiligen Länder aufzunehmen und Ursprünge und Tradition des Fussballs zu pflegen. Am 24. September 2014 wurde der FCSG vor dem Meisterschaftsspiel gegen die Grasshoppers Zürich, das 3:0 gewonnen wurde, offiziell aufgenommen. Zu diesem Anlass waren auch zahlreiche ehemalige Funktionäre und Spieler anwesend.

Die Hinrunde der Saison 2014/15 schloss der FC St. Gallen auf dem 4. Platz ab. In der Rückrunde brach die Mannschaft wie bereits im Vorjahr ein und rutschte trotz beträchtlichem Vorsprung zur Winterpause noch auf den 6. Platz ab. Im Cup erreichte der FCSG das Halbfinale. Aufsehen erregte die Entscheidung des Trainers Jeff Saibene zu Beginn der Saison mit der Einführung einer Torhüterrotation, bei welcher sich die beiden Torhüter Daniel Lopar und Marcel Herzog nach 2 Spielen jeweils abwechselten.

Als nach der enttäuschenden Rückrunde auch der Start in die Saison 2015/16 durchzogen war, gab Trainer Jeff Saibene nach einer 0:1-Niederlage gegen den FC Vaduz trotz eines noch bis 2017 laufenden Vertrags am 1. September 2015 seinen Rücktritt bekannt. Assistenztrainer Daniel Tarone übernahm interimistisch dessen Funktion. Am 16. September wurde Josef Zinnbauer als neuer Trainer vorgestellt. Er erhielt einen Dreijahresvertrag.[8] Nach Platz 5 in der Winterpause brach die Mannschaft in der Rückrunde ein. Mit einem 0:7 am 17. April 2016 gegen den FC Basel im eigenen Stadion verloren die St. Galler so hoch wie seit 40 Jahren (ebenfalls ein 0:7 gegen die BSC Young Boys) nicht mehr.[9] Mit 15 Punkten in der gesamten Rückrunde fand sich der FCSG auf dem letzten Platz der Rückrundentabelle und geriet gegen Ende der Saison hin sogar noch in Abstiegsgefahr.

Am 29. Juni 2016 gab der FCSG bekannt, dass der Verein in FC St. Gallen 1879 umbenannt wird. Das Gründungsjahr wurde angefügt, um die Verbundenheit zur Tradition als ältester Fussballverein der Schweiz und des europäischen Festlandes zu stärken.[10] Die Saison 2016/17 begann für den FCSG wenig erfolgreich, im Herbst 2016 rutschte er nach einer Niederlagenserie auf den letzten Tabellenplatz ab. Dank einer Serie erfolgreicher Spiele kurz vor der Winterpause, schaffte es der FC St.Gallen schlussendlich auf dem 6. Platz zu überwintern. Auf die Rückrunde hin wurde bereits vorab Tranquillo Barnetta unter Vertrag genommen. Am 10. April 2017 gab der FC St. Gallen bekannt, dass Präsident Dölf Früh aus gesundheitlichen Gründen als Präsident des FCSG zurücktritt. Sein Nachfolger wird an einer ausserordentlichen Generalversammlung bestimmt.

Nachdem der FC St. Gallen zwischenzeitlich auf gutem Weg in den Europapokal war, gelangte er durch eine Serie von 7 Spielen ohne Sieg, davon 5 Niederlagen am Stück wieder in Abstiegsgefahr. Am 4. Mai 2017 wurde die Trennung von Trainer Josef Zinnbauer und dem langjährigen Assistenten Daniel Tarone bekannt gegeben. Laut Präsident Dölf Früh waren vor allem wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend, da eine Vielzahl an Fans aus Protest gegenüber Zinnbauer auf eine Verlängerung ihrer Jahreskarte verzichteten und auch zahlreiche Sponsoren mit dem Rückzug drohten. Als neuer Cheftrainer wurde der ehemalige Meister-Spieler Giorgio Contini vorgestellt. Unter ihm schaffte der FC St. Gallen den Ligaerhalt.

Für mehr Aufsehen sorgte in diesem Jahr die Führung des FC St. Gallen. Am 13. Mai 2017 wurde Stefan Hernandez als neuer Präsident des FC St. Gallen gewählt. Er tat die Nachfolge des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Dölf Früh an. Gleichzeitig präsentierte Früh das geänderte Organigramm, in welchem der bisherige Sportchef Christian Stübi degradiert und mit dem Trainer auf eine Stufe gestellt wurde. Neu übernahm der bisherige Verantwortliche der Nachwuchsabteilung Ferruccio Vanin die Funktion als CEO des FC St. Gallen. Christian Stübi kündigte kurze Zeit später. Zahlreiche weitere Mitarbeiter verliessen innert kürzester Zeit unter der neuen Führung den FC St. Gallen, unter ihnen der CEO der FC St. Gallen Event AG, Pascal Kesseli, Simon Storm, Leiter der medizinischen Abteilung und Marco Sessa, Verantwortlicher für das Stadionmanagement. Auch im Verwaltungsrat gab es Rücktritte. Der ehemalige Präsident Michael Hüppi und das langjährige Mitglied Martin Schönenberger traten aus dem Verwaltungsrat zurück. Hüppi gab nach seinem Abschied ein Aufsehen erregendes Interview, in welchem er von Intrigen und Machtkämpfen innerhalb des FCSG berichtete.[11] Grund zur Kritik gab auch, dass mit einer Ausnahme die ganzen verbliebenen Verwaltungsratsmitglieder selber auch Lohnbezüger beim FCSG waren.

An der Generalversammlung vom 13. November 2017 wurde bekannt gegeben, dass Dölf Früh sein Aktienpaket an mehrere Ostschweizer Unternehmer verkauft hat. Den Verkauf hatte er bereits bei der Vorstellung von Hernandez angekündigt, danach aber dennoch entgegen seiner Ankündigung seinen Anteil nochmals erhöht. Hernandez und Vanin wurden trotz zahlreicher Gegenstimmen gewählt.[12] Die neuen Aktionäre kündigten jedoch an, die Zusammensetzung und Handlungen der Führung des FC St. Gallen genauer zu analysieren. Am 12. Dezember 2017 wurde der komplette Verwaltungsrat von den neuen Aktionären abgesetzt, als neuer Präsident wurde Matthias Hüppi vorgestellt, der sein Amt auf den 15. Januar 2018 aufnimmt.[13] Die weiteren neuen vier Verwaltungsratsmitglieder haben allesamt eine Vergangenheit beim FC St. Gallen, sei es als Nachwuchsspieler oder Teil der ersten Mannschaft.

Erfolge und Statistik

Erfolge

Ligazugehörigkeit

 

Ewige Tabelle

Der FC St. Gallen liegt derzeit auf dem 7. Rang der ewigen Tabelle der Super League.

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1969/70 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Danemark  BK Frem København (a)2:2(a) 1:2 (A) 1:0 (H)
2. Runde Bulgarien 1967  Lewski-Spartak Sofia 0:4 0:4 (A) 0:0 (H)
1983/84 UEFA-Pokal 1. Runde Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  FK Radnički Niš 1:5 0:3 (A) 1:2 (H)
1985/86 UEFA-Pokal 1. Runde Italien  Inter Mailand 1:5 1:5 (A) 0:0 (H)
1998 UEFA Intertoto Cup 1. Runde Estland  JK Tulevik Viljandi 9:3 3:2 (H) 6:1 (A)
2. Runde Osterreich  Austria Salzburg 2:3 1:3 (A) 1:0 (H)
2000/01 UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Turkei  Galatasaray Istanbul 3:4 1:2 (H) 2:2 (A)
2000/01 UEFA-Pokal 1. Runde England  FC Chelsea 2:1 0:1 (A) 2:0 (H)
2. Runde Belgien  FC Brügge 2:3 1:2 (A) 1:1 (H)
2001/02 UEFA-Pokal Qualifikation Nordmazedonien  FK Pelister Bitola 4:3 2:0 (A) 2:3 (H)
1. Runde Rumänien  Steaua Bukarest 3:2 2:1 (H) 1:1 (A)
2. Runde Deutschland  SC Freiburg 2:4 1:0 (A) 1:4 (H)
2002 UEFA Intertoto Cup 1. Runde Faroer  B68 Toftir 11:10 5:1 (H) 6:0 (A)
2. Runde Niederlande  Willem II Tilburg 1:2 0:1 (A) 1:1 n.V. (H)
2007 UEFA Intertoto Cup 2. Runde Moldau Republik  FC Dacia Chișinău 1:1
(0:3 i. E.)
1:0 (A) 0:1 n.V. (H)
2013/14 UEFA Europa League Play-offs Russland  Spartak Moskau 5:3 1:1 (H) 4:2 (A)
Gruppenphase Russland  FK Kuban Krasnodar 2:4 2:0 (H) 0:4 (A)
Wales  Swansea City 1:1 0:1 (A) 1:0 (H)
Spanien  FC Valencia 3:8 1:5 (A) 2:3 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 38 Spiele, 15 Siege, 7 Unentschieden, 16 Niederlagen, 55:59 Tore (Tordifferenz −4)

Intertoto Cup

Neben den offiziellen Europacup-Spielen nahm der FC St. Gallen auch einige Male am Intertoto Cup teil. Hierbei handelte es sich um eine internationale Veranstaltung, welche jeweils während der Saisonvorbereitung bestritten wurde. Jeweils in Gruppen eingeteilt traten vier Mannschaften in jeweils zwei Spielen gegeneinander an. Erst ab 1995 wurde der Wettbewerb offiziell von der UEFA veranstaltet und auch die Möglichkeit zur Qualifikation für den UEFA Cup geschaffen.

Saison Wettbewerb Gegner Hinspiel Rückspiel Rang
1979 Intertoto-Cup (Gruppe 3) Schweden  Malmö FF 1:2 (A) 1:2 (H) 4. Platz
Tschechoslowakei  Slavia Prag 0:1 (H) 0:2 (A)
Deutschland Bundesrepublik  Eintracht Braunschweig 2:3 (A) 1:4 (H)
1980 Intertoto-Cup (Gruppe 4) Osterreich  SK Rapid Wien 1:2 (H) 2:3 (A) 3. Platz
Tschechoslowakei  Sparta ČKD Prag 0:1 (A) 0:2 (H)
Niederlande  FC Den Haag 4:1 (A) 3:0 (H)
1982 Intertoto-Cup (Gruppe 2) Belgien  RFC Lüttich 1:0 (H) 2:1 (A) 3. Platz
Polen  Widzew Łódź 1:2 (H) 1:0 (A)
Deutschland Bundesrepublik  Arminia Bielefeld 1:3 (A) 1:2 (H)
1983 Intertoto-Cup (Gruppe 3) Schweden  Malmö FF 3:1 (H) 0:2 (A) 4. Platz
Polen  Pogoń Stettin 3:3 (H) 1:1 (A)
Deutschland Bundesrepublik  Werder Bremen 2:3 (A) 1:2 (H)
1985 Intertoto-Cup (Gruppe 4) Schweden  AIK Solna 1:6 (H) 1:0 (A) 4. Platz
Tschechoslowakei  Bohemians ČKD Prag 2:1 (H) 2:4 (A)
Ungarn  Videoton SC 2:3 (H) 1:1 (A)
1986 Intertoto-Cup (Gruppe 7) Deutschland Demokratische Republik 1949  1. FC Magdeburg 1:5 (A) 2:0 (H) 4. Platz
Polen  Widzew Łódź 2:3 (A) 0:3 (H)
Danemark  Brøndby IF 1:2 (H) 0:3 (A)
1990 Intertoto-Cup (Gruppe 2) Osterreich  FC Swarovski Tirol 2:1 (H) 1:1 (A) 3. Platz
Deutschland Bundesrepublik  VfL Bochum 1:2 (A) 0:2 (H)
Bulgarien  Slawia Sofia 2:0 (A) 2:1 (H)
1992 Intertoto-Cup (Gruppe 3) Schweden  BK Häcken 0:3 (A) 3:3 (H) 3. Platz
Deutschland  Bayer 05 Uerdingen 0:1 (A) 0:1 (H)
Osterreich  FC Stahl Linz 2:2 (H) 3:0 (A)

Stadion

kybunpark

 
Super League-Spiel gegen FC Zürich in der AFG Arena (2009)

Am 14. September 2005 erfolgte nach fast zehnjähriger Planung im Westen der Stadt der Spatenstich der rund 410 Millionen Franken teuren AFG Arena mit einem Fassungsvermögen von geplanten 21'000 Zuschauern. Davon sollten 16'000 auf Sitzplätze und 5000 auf Stehplätze entfallen. Nach diversen Änderungen (v. a. an der Anzahl Stehplätze) ist das Fassungsvermögen bei Meisterschaftsspielen auf 19'568 gesunken. Bei europäischen Spielen beträgt die Kapazität 17'317 Sitzplätze. Seit dem Sommer 2016 heisst das Stadion kybunpark.[14]

Espenmoos

1910 errichtete der FC St. Gallen im Osten der Stadt ein eigenes Stadion mit einer Holztribüne, welches am 16. Oktober mit einem Spiel gegen den Stadtrivalen SC Brühl eingeweiht wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Espenmoos laufend erweitert. 1969 wurde die markante Haupttribüne mit einem Fassungsvermögen von 2'200 Zuschauern eröffnet, welche auch heute noch besteht. Im UEFA-Cup verfolgte die Rekordkulisse von 16'200 Zuschauern das Spiel gegen Inter Mailand. Nach insgesamt 98 Jahren wurde das Espenmoos 2008 durch die AFG Arena als Heimstätte des FC St. Gallen abgelöst. Zuletzt verfügte das Espenmoos über ein Fassungsvermögen von 11'300 Zuschauern. Heute dient das 2008 zurückgebaute Stadion als öffentliche Sportanlage der Stadt St. Gallen, unter anderem trägt die U21-Mannschaft des FCSG ihre Heimspiele im Espenmoos aus.

Fans und Anhänger

Der FC St. Gallen ist vor allem bekannt für die treue Anhängerschaft. Trotz der verhältnismässig kleinen Stadt verfügt der FC St. Gallen seit Jahren über eine der höchsten Zuschauerzahlen der Schweiz, und dies unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Das alte Stadion Espenmoos war dank den meist gut gefüllten Rängen und der Nähe zum Spielfeld für die Hexenkessel-Atmosphäre bekannt und gefürchtet, nicht selten mussten favorisierte Teams Punkte auf dem Espenmoos zurücklassen. Berüchtigt waren auch die sogenannten «OLMA-Matches», welche aufgrund der grössten Schweizer Messe, der OLMA, welche unweit des Espenmoos stattfand, meist ausverkauft waren.

Mit dem Umzug in die neue AFG Arena im Jahr 2008 stiegen zwar die Zuschauerzahlen an, die Atmosphäre war jedoch nicht mehr mit dem Quartierstadion Espenmoos vergleichbar. In der Saison 2008/09 stellte der FC St. Gallen mit einem Durchschnitt von 12‘469 Zuschauern pro Spiel einen neuen Rekord für die zweithöchste Liga auf und übertraf die vorherige Bestmarke des FC Basels (8‘500) um rund die Hälfte. Auch auswärts kann der FC St. Gallen auf zahlreiche Unterstützung seiner Fans zählen, dies obschon der Anhang durch St. Gallens geografische Lage oftmals die weitesten Entfernungen für Auswärtsspiele zurücklegen muss. So waren die Fans des FC St. Gallen die ersten, welche in der zweithöchsten Liga für sämtliche Auswärtsfahrten Extrazüge organisierten. Die Organisation wird jeweils vom Dachverband 1879 übernommen, welcher neben den Fan-Transporten für nationale wie auch internationale Spiele auch Choreografien und weitere Anlässe organisiert. Auch in den Europa League-Spielen der Saison 2013/14 durfte der FCSG auswärts auf seine Fans zählen. Bereits nach Moskau reisten 400 Anhänger mit, zu den Gruppenspielen ins walisische Swansea oder Valencia reisten 1'500 bis 2'000 Fans an.

Jugendabteilung

Bereits seit Jahrzehnten betreibt der FC St. Gallen eine umfangreiche Jugendabteilung. In den letzten Jahren wurde mit der neuen Infrastruktur der AFG Arena der Fokus auf die Nachwuchsförderung verstärkt.

Seit April 2012 werden die Nachwuchsteams unter dem Label FutureChampsOstschweiz (FCO) geführt. Bei den FCO-Préformation-Teams, welche auch Juniorenabteilungen anderer Ostschweizer Mannschaften beinhaltet, ist der FC St. Gallen mit den Altersstufen U11, U12, U13, U14 und U15 vertreten. Bei den Teams der FCO-Formation sind die Mannschaften U16, U17, U18 und U21 vertreten.

Ein bemerkenswerter Erfolg erreichte der FC St. Gallen U21 in der Saison 2011/2012, als es als eines der vier besten U21-Teams der Schweiz den Aufstieg in die neu gegründete 1. Liga Promotion. Trotz grossem Rückstand noch zur Winterpause konnten die Teams aus Luzern und Bern noch eingeholt werden. Der Aufstieg wurde mit einem 2:0-Sieg beim FC Balzers in der vorletzten Runde sichergestellt. Seit der Saison 2012/2013 werden sämtliche U21-Teams als zweite Mannschaften benannt, so nennt sich die ehemalige FC St. Gallen U21 in der 1. Liga Promotion neu FC St. Gallen II. Zugelassen sind jedoch weiterhin nur drei Spieler mit einem Alter über 21. In der Saison 2015/16 stieg die zweite Mannschaft in die 1.Liga ab.

Andere Abteilungen des Vereins

Frauenfussball

Unter dem Namen «FC St. Gallen-Staad» betreibt der FC St. Gallen zusammen mit dem FC Staad auch eine Frauenabteilung, welche 2017 durch eine Fusion entstand und in der Nationalliga B spielt. Neben der ersten Mannschaft führen die FCSG 1879 Frauen auch Nachwuchsteams in den Stufen U16 und U18. Die Spiele werden entweder im Heimstadion Espenmoos oder im Gründenmoos ausgetragen.

Cheerleaders

Im Jahr 2000 wurde die Cheerleader-Abteilung beim FC St. Gallen ins Leben gerufen. Die als Green Lightning bekannten Cheerleaders haben sich seitdem zum erfolgreichsten Team in der Schweiz entwickelt. Zahlreiche nationale Meistertitel in den verschiedensten Disziplinen, sowie beachtliche Ergebnisse an Welt- und Europameisterschaften gehören zu den Erfolgen der Gruppe. An Heimspielen des FC St. Gallen stehen die Cheerleaders jeweils beim Einmarsch in Stadion Spalier und präsentieren oftmals in den Halbzeitpausen ihre Show.

eSport

Am 9. Dezember 2016 wurde bekanntgegeben, dass der FC St Gallen erster Profi-Verein der Schweiz ein eigenes eSport-Team gründete. Mit Sandro Poschinger wurde auch ein Talent aus der Region unter Vertrag genommen und vorgestellt. Mit Thomas Temperli, dem erfolgreichsten Schweizer FIFA-Spieler aller Zeiten, wurde ihm ein erfahrener Coach zur Seite gestellt.

Logos

Trivia

Der 1879 gegründete FC St. Gallen ist mit Abstand der älteste noch bestehende Fussballklub der Schweiz; ihm folgt der 1886 gegründete Grasshopper Club Zürich. In der Romandie existierten zwar schon früher Fussballklubs (wie etwa der 1860 gegründete Lausanne Football and Cricket Club), die jedoch längst wieder aufgelöst sind.

Le Havre AC existiert zwar seit 1872, jedoch ist dieses Datum nicht gesichert, und Assoziationsfussball (was heute unter Fussball verstanden wird) soll dort erst 1892 eingeführt worden sein. Davor soll Rugby gespielt worden sein. Der Kjøbenhavns Boldklub wurde 1876 gegründet, jedoch wurde dort der Assoziationsfussball erst 1879 eingeführt. Im Europa existieren zudem viele früher gegründete polysportive Vereine wie der TSV 1860 München oder der SSV Ulm 1846, deren Fussballabteilungen jedoch erst später entstanden.

Somit kann nach jetzigem Wissensstand gesagt werden, dass der FC St. Gallen der älteste noch bestehende Fussballklub Kontinentaleuropas ist, wobei der FC St. Gallen von Anfang an Fussball, jedoch noch nicht den Assoziationsfussball spielte.

Kader 2017/2018

Stand: 25. Januar 2018

Nummer Spieler Nationalität Im Verein seit Letzter Verein

Tor

1 Daniel Lopar Schweizer  2006 FC Thun
30 Nico Krucker Schweizer  2013 Eigener Nachwuchs U18
32 Dejan Stojanović Österreicher  2016 FC Bologna

Verteidigung

2 Philippe Koch Schweizer  2016 Novara Calcio
3 Karim Haggui Tunesier  2016 Fortuna Düsseldorf
5 Yrondu Musavu-King Gabuner  Franzose  2017 Udinese Calcio
16 Andreas Wittwer Schweizer  2016 FC Thun
24 Adonis Ajeti Schweizer  / Kosovare  2017 FC Wil
36 Silvan Hefti Schweizer  2009 Eigener Nachwuchs U21
50 Nicolas Lüchinger Schweizer  2017 FC Sion
53 Silvan Gönitzer Schweizer  2014 Eigener Nachwuchs U21

Mittelfeld

6 Alain Wiss Schweizer  2015 FC Luzern
7 Stjepan Kukuruzović Kroate  2017 FC Vaduz
8 Rúnar Már Sigurjónsson Isländer  2018 Grasshoppers Zürich
10 Tranquillo Barnetta Schweizer  2017 Philadelphia Union
20 Noah Blasucci Schweizer  / Italiener  2013 Eigener Nachwuchs U21
22 Marco Aratore Schweizer  / Italiener  2014 FC Winterthur
23 Danijel Aleksić Serbe  2015 Lechia Gdańsk
26 Peter Tschernegg Österreicher  2017 Wolfsberger AC
28 Nzuzi Toko (C)  Schweizer  / Kongo Demokratische Republik  2016 Eskişehirspor
29 Alessandro Kräuchi Schweizer  / Italiener  2008 Eigener Nachwuchs U21

Angriff

9 Roman Buess Schweizer  2016 FC Thun
11 Yannis Tafer Franzose  / TAlgerier  2014 FC Lausanne-Sport
13 Cedric Itten Schweizer  2018 FC Basel
25 Nassim Ben Khalifa Schweizer  / Tunesier  2017 FC Lausanne-Sport
34 Boris Babic Schweizer  2011 Eigener Nachwuchs U21

Transfers Saison 2017/18

Zugänge
Nat. Name abgebender Verein Transferperiode
Schweiz  Kosovo  Adonis Ajeti FC Wil Sommer 2017
Kroatien  Stjepan Kukuruzović FC Vaduz
Albanien  Gjelbrim Taipi FC Schaffhausen
Schweiz  Italien  Noah Blasucci Eigener Nachwuchs U21
Schweiz  Italien  Alessandro Kräuchi Eigener Nachwuchs U21
Schweiz  Nico Krucker Eigener Nachwuchs U18
Schweiz  Philippe Koch Novara Calcio
Schweiz  Tunesien  Nassim Ben Khalifa FC Lausanne-Sport
Schweiz  Silvan Gönitzer Eigener Nachwuchs U21
Gabun  Frankreich  Yrondu Musavu-King Udinese Calcio (Leihe)
Schweiz  Nicolas Lüchinger FC Sion
Island  Rúnar Már Sigurjónsson Grasshoppers Zürich (Leihe) Winter 2018
Schweiz  Cedric Itten FC Basel (Leihe)
Abgänge
Nat. Name aufnehmender Verein Transferperiode
Luxemburg  Mario Mutsch FC Progrès Niederkorn Sommer 2017
Frankreich  Tunesien  Mohamed Gouaida Hamburger SV (Ende Leihe)
Deutschland  Gianluca Gaudino FC Bayern München (Ende Leihe)
Deutschland  Lucas Cueto Preußen Münster
Schweiz  Steven Lang Servette FC Genève
Schweiz  Pascal Albrecht SC Brühl
Bosnien und Herzegowina  Sejad Salihović Hamburger SV
Schweiz  Niederlande  Roy Gelmi FC Thun
Schweiz  Martin Angha FC Sion
Schweiz  Kosovo  Albian Ajeti FC Basel
Deutschland  Ghana  Kofi Schulz FC Winterthur
Albanien  Gjelbrim Taipi Grasshoppers Zürich Winter 2018

Trainer

Name Nat. Funktion
Giorgio Contini Schweizer  Cheftrainer
Markus Hoffmann Österreicher  Assistenztrainer
Marcel Herzog Schweizer  Talentmanager
Stefano Razzetti Italiener  Torhütertrainer
Stand: 24. Januar 2018

Bekannte ehemalige Spieler

Trainer

 
William Townley, 1920 und 1923–1925 Trainer beim FCSG

Club–Präsidenten seit 1934

  • 1934–1949 Emil Gretler
  • 195000000 Paul Schärli
  • 1951–1953 Willi Maurer
  • 1954–1958 Willi Schönsleben
  • 195900000 Paul Schärli
  • 1960–1963 Fredy Brunner
  • 196400000 Werner Kauter
  • 1965–1974 Elio Cellere
  • 1975–1978 Carlo Calzavara
  • 1978–1986 Paul Schärli
  • 1986–1987 Paul Schnetzer
  • 1987–1989 Sigi Gantenbein
  • 1989–1993 Carlo Hidber
  • 1993–1996 Hans Hurni
  • 1996–1997 Emil Kern
  • 1997–2004 Thomas Müller
  • 2004–2007 Norbert Senn[15]

AG–Präsidenten seit 2004

Literatur

  • Daniel Torgler, Daniel Ryser, Matthias Frei: Espenmoos – Fussball und Fankultur. Appenzeller Verlag, Herisau 2007, ISBN 978-3-85882-463-9.
  • Martin Furgler: 1879 – 1979 Ein Jahrhundert FC St. Gallen Herisau: S + S 1979.
  • Christian Koller: Transnationalität und Popularisierung – Thesen und Fragen zur Frühgeschichte des Schweizer Fussballs, in: Ludica – Annali di storia e civiltà del gioco 17-18 (2011/12). S. 151–166.
Commons: FC St. Gallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website FC St. Gallen:Club of Pioneers
  2. Artikel (Memento vom 18. Februar 2005 im Internet Archive) auf FCSG.net
  3. Torgler, Ryser, Frei: Espenmoos – Fussball und Fankultur. S. 153, Abschnitt «Skandalspiel».
  4. Torgler, Ryser, Frei: Espenmoos – Fussball und Fankultur, Seite 149, Abschnitt «Helikopter»
  5. Tagesanzeiger Online: Artikel FC St. Gallen fast konkurs: «Lage sehr schwierig» vom 16. Dezember 2008
  6. Zuschauerzahlen SL. Abgerufen am 20. Mai 2010.
  7. 20min: Zellweger muss gehen – Fans sind traurig. Abgerufen am 25. April 2010.
  8. Joe Zinnbauer neuer Trainer fcsg.de, abgerufen am 16. September 2015
  9. Andere Zeiten, andere Krisen. Abgerufen am 23. April 2016.
  10. Der FC St.Gallen 1879 zeigt Tradition. Abgerufen am 16. Juni 2016.
  11. St. Galler Tagblatt: Ein schwacher Präsident duldet keine starken Verwaltungsräte, abgerufen am 03. Januar 2018
  12. St. Galler Tagblatt: Generalversammlung des FC St. Gallen 2017, abgerufen am 03. Januar 2018
  13. Basler Zeitung: Matthias Hüppi wird Präsident im FC St. Gallen, abgerufen am 12. Dezember 2017
  14. tagblatt.ch: Der FCSG spielt neu im Kybunpark Artikel vom 18. Mai 2016
  15. FC St.Gallen, deine Präsidenten... Abgerufen am 15. März 2016.
  16. FC St. Gallen: Fertig Froehlich! Abgerufen am 15. März 2016.
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