Swjatoslaw I.

Fürst von Kiew
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2004 um 00:24 Uhr durch Jed (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Swjatoslaw I. Igorewitsch (* ≈ 942, † Frühjahr 972) war der Sohn des Fürsten Igor von Kiew und der Fürstin Olga.
Seit 959 war er regierender Fürst von Kiew und er begann einen Eroberungsfeldzug gegen die Wjatitschen. Durch die Eroberung des Khanats der Chasaren (965-969), dehnte Swjatoslaw den Einfluss der Kiewer Rus bis an den Don und an die Ostküste des Asowschen Meeres aus.

Byzantinische Diplomaten schafften es einen Krieg zwischen der Kiewer Rus und den Bulgaren herauf zu beschwören, worauf sich Swjatoslaw vermutlich mit Kaiser Otto I. verbündete und nach dem Sieg über die Bulgaren (zwischen 968 und 970) einen Krieg gegen Byzanz führte. Der byzantinische Chronist Leo Diakonos berichtet, dass Swjatoslaw einen Marionettenkaiser in Konstantinopel einsetzen wollte, eine Theorie, die nicht bewiesen werden kann.

Nach dem Friedensvertrag mit Byzanz (Juli 971) musste er seine bulgarischen Eroberungen an Kaiser Johannes I. Tzimiskes zurückgeben und auf jeden Eroberungsversuch auf dem Balkan und im nördlichen Schwarzmeerraum verzichten. Als er nach den Friedensverhandlungen nach Kiew zurückkehren wollte, fiel er einer Bande Petschenegen in die Hände, die ihn töteten.

Wegen seiner vielen Eroberungszüge wird er in der Literatur oft als räuberischer Wikinger-Fürst stilisiert, was jedoch zurückgewiesen werden muss, da seine Kriege zur eigenen Machtkonsolidierung dienten und nicht nur als Beutezüge gesehen werden können.

Literatur

  • "Der Sohn der Grossfürstin" (Historischer Roman) von Semen Skljarenko, ISBN 3373002230
  • A. V. Nazarenko, Rus'i Germanija pri Svjatoslave Igorevice, Istorija SSSR, 1990, 2, S. 60-74.


Vorgänger:
Olga
Herrscher der Kiewer Rus Nachfolger:
Jaropolk I.