Sexuelle Aufklärung ist die geschlechtliche Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel, die jungen Menschen zu einer 'gesunden', vorurteilsfreien Ausübung ihres ihnen angeborenen Sexualtriebs zu führen.
Noch in den 50er Jahren war die menschliche Sexualität ein öffentliches Tabuthema. Abbildungen in Schulbüchern zeigten den Menschen meist als geschlechtsloses Wesen. Unter dieser Tabuisierung litten vor allem die Frauen. Sexualität von Frauen wurde unmittelbar mit Ehe und Schwangerschaft verknüpft. Frauen, die schwanger wurden, ohne verheiratet zu sein, wurden gesellschaftlich geächtet.
In den sechziger Jahren kam es zu einer Gegenbewegung: der so genannten "Sexwelle". Die Studentenbewegung propagierte die freie Liebe nach dem Motto: "Make love not war!" Gesundheitsministerin Käte Strobel brachte den ersten Sexualkundeatlas heraus, befürwortete die Einnahme der Antibabypille und zeichnete auch für den ersten Aufklärungfilm Helga (1967) verantwortlich. Es folgten die Aufklärungsfilme des selbsternannten "Aufklärers der Nation", Oswald Kolle. Seitdem zog auch die Sexualkunde in die Schulen ein.
Heute ist die sexuelle Aufklärung kein Tabuthema mehr. Der Aufklärungsunterricht im Rahmen der 'Menschenkunde' ist ein obligatorischer und wesentlicher Bestandteil des Schulfaches Biologie. Jugendzeitschriften wie Bravo (mit ihrer 'Dr. Sommer'-Redaktion) und TV-Sexmagazine sorgen mit ihren Beiträgen dafür, dass kein Tabuthema mehr ausgelassen wird.
Sinnverwandte Begriffe: Sexualität; Sexualkunde; Sexualerziehung