Mammut 2000

Motorradmodell der Marke Münch
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Die Mammut 2000 war ein Motorrad der Marke Münch, das von einem Automotor angetrieben wurde. Sie ist bis heute das schwerste und leistungsstärkste Motorrad aus deutscher Produktion. 15 Stück[2] wurden gebaut und zum Preis von 86.000 Euro angeboten.

Mammut 2000
Hersteller Münch
Produktionszeitraum 2001 bis 2002
Motordaten
wassergekühlter Vierzylinder-Viertaktmotor, DOHC-Ventilsteuerung, Abgasturbolader mit Ladeluftkühlung, Motormanagement
Hubraum (cm³) 1998
Bohrung/Hub: 86 × 86 mm
Verdichtung: 9
Leistung (kW/PS) 191 kW 260 PS bei 5650/min
Drehmoment (N m) 295 bei 3.500/min
360 bei 4.500/min
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 250 (elektronisch begrenzt)
Getriebe 6 Gänge
Antrieb Kettenantrieb
Bremsen Scheibenbremse 2 × 320 mm vorne, 280 mm hinten
Radstand (mm) 1540
Sitzhöhe (cm) 780
Leergewicht (kg) 374
Tankinhalt: 26,5 ltr.[1]
Vorgängermodell Münch-4 TTS-E 1200
Nachfolgemodell keins

Geschichte und Technik

Für exklusive und wohlhabende Liebhaber entwickelte die Münch-Motorrad-Technik-GmbH unter Thomas Petsch das Modell „Mammut 2000“, das stärkste Serienmotorrad der Welt. Eine Kleinserie von 250 Exemplaren galt als Zielvorgabe.[3][4] Seit 1997 wurde entwickelt und über 25 Millionen Mark wurden in das Projekt investiert. Durch Schwierigkeiten bei der Fertigung verzögerte sich der Produktionsstart immer wieder; 2001 wurde das erste Testfahrzeug der Presse vorgestellt.[5] Um den mit Vierventil-Cosworth-Zylinderkopf und Turbolader leistungsgesteigerten Automotor entstand ein Doppelrohrrahmen mit einer Teleskopgabel von Öhlins mit 120 Millimeter Federweg und für die Hinterradschwinge zwei liegend eingebauten Federbeinen von WP Suspension mit kurzen 65 Millimeter Federweg. Die Reifengröße betrug 120/70 ZR 17 vorn und 200/50 ZR 17 hinten. Das Fahrwerk mit einem langen Radstand und einem Lenkkopfwinkel von 62° mit Nachlauf von 115 mm war überwiegend für den Geradeauslauf ausgelegt.

„Wer den Gashahn dieses Über-Motorrads nicht vorsichtig öffnet, der findet die Ideallinie nie. Wenn er überhaupt eine Linie findet. Im unteren Drehzahlbereich noch lammfromm pustet die Münch ab 3000 Umdrehungen los wie keine andere […] danach kennt sie keine Verwandten mehr.“

Motorrad Katalog 2002.[6]

„Vollgas? Dazu braucht es Mut-Tabletten, viel Platz und einen gefestigten Charakter. […] Der Ritt auf der Kanonenkugel, er wurde oft bemüht, dürfte aber kein anderes Motorrad so treffend umschreiben.“

Johannes Müller.[5]

Da die Produktionskosten trotz des hohen Verkaufspreises nicht gedeckt waren, wurde die Herstellung der Mammut 2000 zum April 2002 eingestellt.[7]

Einzelnachweise

  1. Motorrad Katalog 2002, S. 306–307.
  2. Friedel Münch. muenchmotorbikes.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2012; abgerufen am 24. Januar 2018.
  3. Thomas Petsch, der Macher. motorradonline.de, 6. November 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2017; abgerufen am 24. Januar 2018.
  4. Alexander Stirn: Krönung auf zwei Rädern. Am 7. April 2000 auf spiegel.de, abgerufen am 24. Januar 2018
  5. a b Michael Pfeiffer, Waldemar Schwarz: Das Mammut lebt. Am 6. November 2001 auf motorradonline.de, abgerufen am 24. Januar 2018
  6. Motorrad Katalog 2002, S. 91.
  7. Winni Scheibe: '"Mammut-Revival". Auf winni-scheibe.com, abgerufen am 24. Januar 2018