Mühle (Spiel)

Ein strategisches Brettspiel mit je 9 schwarzen und weißen Steinen
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Mühle ist ein einfaches Brettspiel für 2 Spieler, bei dem Glück keine Rolle spielt. Das Grundprinzip ist es, drei Spielsteine in eine Reihe zu bekommen. Mühle wird auf einem Spielbrett gespielt, mit 3 ineinander liegenden Quadraten mit Verbindungslinen in den Seitenmitten.

Als Spielfiguren werden 9 schwarze und 9 weiße runde, flache Spielsteine verwendet, diese sind gewöhnlich aus Holz oder Kunststoff. Andere Farben sind natürlich auch möglich.

Datei:Mühle1.png

Allgemeine Geschichte

In Europa ist das Mühlespiel seit der Bronzezeit bekannt (Grabbeigabe in Cr Bri Chualann in Wicklow/Irland). In Deutschland wurden verschiedene Variationen der Mühle, wie z.B. die Neunermühle, die Rad- oder Rundmühle, sowie die Dreiermühle bei Ausgrabungen römischer Grenzbefestigungen (siehe auch Limes) entdeckt. Aber auch in China ist das Spiel seit ca. 2000 Jahren bekannt. Vermutlich gehört dieses Taktikspiel zu den ältesten Brettspielen überhaupt.

Vom 12. bis zum 18. Jahrhundert gehörte das Mühlespiel zu den beliebtesten Brettspielen in Europa. Erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle vom Schachspiel nach und nach verdrängt.

Die in dem Kapitel „Strategie“ näher erläuterte "Zwickmühle", wurde früher als "Fickmühle" bezeichnet (siehe auch ficken).

Spielablauf

Das Spiel läuft ab in 3 Phasen:

  • Setzphase - die Spieler setzen abwechselnd Ihre Steine auf das Brett
  • Zugphase - die Spielsteine werden gezogen: Pro Runde darf jeder Spieler einen Stein auf einen angrenzenden, freien Knotenpunkt bewegen.
  • Endphase - sobald ein Spieler nur noch 3 Steine hat, darf er mit seinen Steinen springen: Der Spieler darf nun pro Runde mit einem Stein an beliebige freie Knotenpunkte auf dem Brett springen. Sobald ihm ein weiterer Stein abgenommen wird, hat er das Spiel verloren.

Wenn ein Spieler drei Steine auf nebeneinander liegenden Feldern hat, nennt man dies eine "Mühle", und er darf einen beliebigen Stein des Gegners aus dem Spiel nehmen, sofern dieser Stein nicht ebenfalls Bestandteil einer Mühle ist. Eine Ausnahme bildet die Endphase des Spiels, in der dem Spieler, der nur noch über 3 Steine verfügt, auch eine geschlossene Mühle zerstört werden darf.

Strategie

Datei:Mühle2.png
Die roten Steine bilden eine so genannte "Zwickmühle", dies bedeutet, dass der rote Spieler jede Runde eine Mühle schließen kann, was es ihm erlaubt die Steine des Gegners schnell zu dezimieren.

Varianten

Es gibt auch Spielvarianten, bei denen die drei Quadrate des Spielbrettes durch regelmäßige Fünf- oder Sechsecke ersetzt sind. Die Anzahl der Spielsteine je Spieler steigt dann auf 11 bzw. 13 an, die Regeln bleiben sonst gleich.

Eine andere interessante Variante ist die so genannte Lasker-Mühle, benannt nach dem großen Schachweltmeister. Dabei werden die ersten beiden Phasen nicht voneinander getrennt, d.h. es steht den Spielern frei, einen Stein zu ziehen oder einen Stein zu setzen.