Mechelen

Gemeinde in Belgien
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Mecheln (ndl. Mechelen, frz. Malines) ist eine Stadt in der Provinz Antwerpen in Belgien mit 77.480 Einwohnern (01/01/2005). Mecheln ist Sitz des Primas von Belgien, Kardinal, Erzbischof Godfried Danneels.

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Ijzerenleen, Mecheln

Beschreibung

In fruchtbarer Ebene an der Dijle und einem von Löwen nach Antwerpen führenden Kanal gelegen, steht Mechelen mit Antwerpen, Löwen, Lier, Brüssel, Gent und Terneuzen durch Eisenbahnlinien in Verbindung.

Die Innenstadt von kaum 1 km Durchmesser hat eine fast kreisrunde Form, breite, regelmäßige Straßen und ansehnliche öffentliche Plätze, darunter der Grote Markt (Grosser Marktplatz), der Veemarkt (Viehmarkt) und der Schoenmarkt (Schustermarkt) mit dem Denkmal Margaretes von Österreich.

Geschichte

Mecheln fiel bei der Teilung des fränkischen Reichs zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an Lothringen, wurde aber 915 von Karl dem Einfältigen dem Bistum Lüttich geschenkt. Die Stadt kam 1336 durch Kauf an die Herzöge von Brabant und zwei Jahre später 1383 durch Heirat an Philipp den Kühnen von Burgund. 1477 kam die Stadt durch Verheiratung Maria von Burgund, der Erbtochter Karls des Kühnen, mit Maximilian I. an das Haus Österreich. 1490 wurde Mecheln von Kaiser Friedrich III. zu einer edlen Grafschaft erhoben und bildete als solche die 17. der niederländischen Provinzen. Unter der Statthalterin Margarete von Österreich war Mecheln zeitweise Hauptstadt der Niederlande. Nach dem Abfall der sieben vereinigten Provinzen wurde es wieder zu Brabant gezogen und zum Sitz des höchsten Gerichtshofs für die gesamten habsburgischen Niederlande bestimmt. 1572 richtete Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba hier eine seiner grausamsten Schlächtereien an. Am 5. Mai 1835 wurde die erste dampfbetriebene Bahnlinie auf dem europäischen Kontinent zwischen Brüssel und Mecheln eröffnet. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in der Stadt das Sammellager Mecheln, von dem aus mehr als 25.000 Juden von den Deutschen nach Auschwitz deportiert wurden. In den Räumen des ehemaligen Lagers befindet sich heute eine Gedenkstätte.

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Innenhof des Palastes der Margarete von Österreich, heute Gerichtshof

Wirtschaft

Die Industrie besteht in Flachs- und Hanfspinnerei, Fabrikation von wollenen Decken, Spitzen (bekannt unter dem Namen Mechelner Spitzen), Leinwand, Leder, Teppichen, Wandteppichen, Hüten, Stärke, Nadeln etc. Auch sind daselbst bedeutende Brauereien, eine Kupferschmelze und große Werkstätten der Staatseisenbahnen sowie eine Stückgießerei. Der Handel ist gegen früher sehr gesunken. Mecheln hat eine Fachhochschule, ein Athenäum, eine höhere Knabenschule, ein erzbischöfliches Seminar und ein Lehrerseminar, einen botanischen Garten (mit der Büste des 1517 hier geborenen Botanikers Dodonäus), ein Naherholungsgebiet mit Rosengarten, mehrere Museen (Archäologie, Skulpturkunst, Spielzeug, Gemälde, Uhrwerke), eine Malerakademie, mehrere gelehrte Gesellschaften und ist Sitz des Kardinalerzbischofs und eines Tribunals.

Sehenswertes

Die gotische Kathedrale des Heiligen Romuald, mit einem 98 m hohen, aber noch unvollendeten Turm (im 13. -15. Jahrh. erbaut) und wertvollen Gemälden (Altarblatt von van Dyck); die Liebfrauenkirche (aus dem 16. Jahrh.), mit Rubens' berühmtem Fischzug; die Johanniskirche, als Gebäude unbedeutend, doch mit einigen wertvollen Gemälden von Rubens; ferner das Stadthaus, der "Beyart" genannt (aus dem 15. Jahrh.); der Hof von Busleyden und der Hof von Savoyen (frühes 16. Jahrh.); der erzbischöfliche Palast, das Munizipalkollegium (früher Deutschordenshaus), das Zeughaus, die sogenannten Tuchhallen (von 1340) mit Belfried und zwei Beginenhöfe. Bemerkenswert ist die Dichte von mehr als 300 denkmalgeschützten Gebäuden, darunter 8 Kirchen, auf weniger als 3 km². Nicht weit von Mecheln entfernt ist der moderne Zoo Planckendael.

Söhne und Töchter der Stadt


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