Ökologie
Ökologie (von griechisch oikos = Haus/Haushalt und logos = Lehre; Lehre vom Haushalt der Natur) ist eine Wissenschaft die ihrem Grundverständnis nach höchst interdisziplinär organisiert ist. Deshalb beteiligen sich die Biologie (Bioökologie) und die Geographie (Geoökologie oder Landschaftsökologie) zentral an der fachübergreifenden Aufgabe. Je nach Problemstellung beteiligen sich weitere Wissenschaften wie Klimatologie, Ökonomie, Geologie, Ethnologie, Psychologie, etc.
- Ökologie ist in der Umgangssprache und auch in der Politik ein Begriff, der gleichbedeutend zu Umweltschutz wie auch zum Themenkreis Nachhaltige Entwicklung meist verwendet wird. Seit den 70er Jahren entstanden in vielen Staaten des westlichen Kulturkreises starke Ökologiebewegungen.
- Die Ökologische Entwicklungstheorie ist eine Schule der Psychologie, die unter anderem von Urie Bronfenbrenner entwickelt wurde.
- Die Ökolinguistik verbindet Ökologie mit Sprachwissenschaft.
Der Begriff "Ökologie" wurde 1866 von Ernst Haeckel für die Wissenschaft vorgeschlagen, die sich mit dem Naturhaushalt beschäftigt.
Definitionen
Der Fachbereich Ökologie ist im Vergleich zu anderen klassischen Fachdisziplinen noch relativ jung. Die erste Definition des Begriffes stammt aus dem Jahr 1866 und wurde von Ernst Haeckel geprägt:
- Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt.
Diese sehr weit greifende Definition wurde innerhalb der Geschichte der ökologischen Forschung unter verschiedenen Blickrichtungen modifiziert. Heute findet man entsprechend in verschiedenen Lehrbüchern auch Unterschiedliche Definitionen, die häufig nur eine Konkretisierung der ursprünglichen Definition darstellen. So schreibt etwa Bick (1998)
- Ökologie ist die Wissenschaft vom Stoff- und Energiehaushalt der Biosphäre und ihrer Untereinheiten (zum Beispiel Ökosysteme) sowie von den Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Organismen, zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren sowie zwischen den einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Im Rahmen der evolutionsbiologischen Forschung wurden die Erkenntnisse der Verbreitungsfaktoren und der Artbildung ergänzt, sodass etwa bei Krebs (1985) zu lesen ist:
- Ökologie ist die Wissenschaft, die sich mit den Wechselbeziehungen befasst, die die Verbreitung und das Vorkommen der Organismen bestimmen.
Literatur
Bücher
- Bernhard Verbeek: Ökologie. Aloys Henn Verlag, Kastellaun 1976, ISBN 3-450-04904-6
Aufsätze
- Dietrich Uhlmann, Wolfgang Horn: Ökologie von Stauseen. Biologie in unserer Zeit 36(2), S. 92 - 101 (2006), ISSN 0045-205X