Waffentaucher

Entschärfungskommando
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Zwei Minentaucher üben das Entschärfen einer Ankertaumine

Waffentaucher sind militärische Taucher, die als spezialisierte Einheiten Sonderaufgaben innerhalb der Streitkräfte eines Landes wahrnehmen.

Diese Eliteeinheiten werden aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung sehr vielseitig eingesetzt, auch und ganz besonders im Vorfeld militärischer Auseinandersetzungen bei Aufklärungs- und verdeckten Operationen.

Bekannte Waffentauchereinheiten

Waffentaucher werden in fast allen Ländern ausgebildet und eingesetzt, die Streitkräfte unterhalten. In den USA werden sie NAVY SEALS genannt (SEAL steht für Sea, Air, Land), in Großbritannien ist die Ausbildung in der Special Boat Service (SBS) eingebunden. In Frankreich ist die Einheit der Plongeur Démineur den deutschen Minentauchern vergleichbar. Frankreich hat auch eine lange Kampfschwimmertradition. Der bekannte Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau war im Zweiten Weltkrieg Marineoffizier und hat wesentlich zum Aufbau der französischen Kampfschwimmer beigetragen. Die Franzosen haben im Indochinakrieg die Rolle des Kampfschwimmers zum modernen Einzelkämpfer weiterentwickelt. Die französischen Kampfschwimmer sind im Comando Hubert zusammengefasst. Eine Unterteilung der Waffentaucher in Kampfschwimmer und Minentaucher findet in Deutschland und Frankreich statt, in den übrigen Ländern wird einer vielseitigen Einsetzbarkeit zu Lasten einer Spezialisierung der Vorzug gegeben. In allen Ländern unterliegen die Einsätze, Einsatzbedingungen und Einsatzvorschriften der Waffentaucher der Geheimhaltung.

Zu den Waffentauchern in der Deutschen Marine gehören Minentaucher und Kampfschwimmer. 2001 ging aus der Deutschen Waffentauchergruppe das Bataillon Spezialisierter Kräfte hervor. Durch die Transformation formierten sich 2003 die Spezialisierten Einsatzkräfte Marine (SEK M). Die SEK M gliedern sich weiterhin in eine Kampfschwimmerkompanie, eine Minentaucherkompanie, sowie zwei Marinekompanien für spezielle Einsätze (z. B. Entern von Schiffen), eine Ausbildungsinspektion und weitere Unterstützungselemente.

Ausbildung der Waffentaucher

Neben der weit über dem Niveau eines Sport- oder Berufstauchers liegenden Vermittlung von Kenntnissen in Tauchphysik und -medizin werden Kenntnisse über (jegliche Art von) Unterwasserwaffen, Taktik und Einsatzverfahren vermittelt. Den größten Teil der Ausbildung bilden praktische Übungen, Fitnesstraining und das damit verbundene „Aussieben“ von über 70% der Lehrgangsteilnehmer in den ersten 6 Wochen der Vorausbildung.

Die Ausbildung der Waffentaucher findet in Deutschland in einer Ausbildungseinheit in Eckernförde statt, der früheren Marineunterwasserwaffenschule.

Um sich für die Ausbildung der Waffentaucher zu qualifizieren, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Musterung ohne Einschränkung
  • Verpflichtung als Soldat auf Zeit für mindestens 4 Jahre oder als Berufssoldat
  • Absolvierung der Grundausbildung an einer Marineschule
  • Bestehen der TuKV (Taucher- und Kampfschwimmer Verwendungsfähigkeit) -Untersuchung am Schifffahrtsmedizinischen Institut in Kiel
  • Top-Kondition (körperliche Fitness), die in speziellen Tests vor und während der Ausbildung überprüft wird.
  • Willensstärke, die den Bewerber über die Grenzen von Reflexen und körperlichen Schmerzen hinaus belastbar macht.

Neben der weit über dem Niveau eines Sport- oder Berufstauchers liegenden Vermittlung von Kenntnissen in Tauchphysik und -medizin werden Kenntnisse über (jegliche Art von) Unterwasserwaffen, Taktik und Einsatzverfahren vermittelt. Den grössten Teil der Ausbildung bilden praktische Übungen, Fitnesstraining und das damit verbundene " Aussieben " von über 70% der Lehrgangsteilnehmer in den ersten 6 Wochen der Minentauchervorausbildung.

Ablauf der KAMPFSCHWIMMER-Ausbildung:

=> IN BEARBEITUNG

Ablauf der Minentaucher-Ausbildung:

Einstieg: allgemeine militärische Grundausbildung an der Marinetechnikschule Parow
ab 13. Woche: Schwimmtaucherlehrgang im Ausbildungszentrum der Marine in Neustadt / Holsten
ab 19. Woche: Minentauchervorausbildung in der Ausbildungsinspektion der Spezialisierten Einsatzkräfte der Marine (MiTaKp, Kampfschwimmerkompanie und Marinewaffenschule in Eckernförde)
ab 24. Woche: Minentauchereinsatzausbildung (wie vor)
ab 36. Woche: Sprenghelferlehrgang im Tauchereinsatz (wie vor)
ab 38. Woche: Kraftbootführerschein (wie vor)
ab 41. Woche: Schiffssicherungstruppführer
ab 42. Woche: Unteroffizierslehrgang 1 (MUS Plön)
ab 46. Woche: Verwendung als Minentauchermaat an Bord eines Minenjagdbootes oder in der MiTaKp
ab 25. Monat: Unteroffizierslehrgang 2 (MUS Plön)
ab 28. Monat: Schifssicherungsgruppenführer
ab 29. Monat: Minentauchereinsatzleiterlehrgang in der Ausbildungsinspektion der Spezialisierten Einsatzkräfte der Marine (MiTaKp, Kampfschwimmerkompanie und Marinewaffenschule in Eckernförde)
ab 32. Monat: Sprengleiterlehrgang (wie vor)
ab 33. Monat: Feuerwerkerlehrgang und Lehrgang Kampfmittelbeseitigung Marine
ab 40. Monat: Sonderlehrgang (Kampfmittelbeseitigung EOD)
ab 42. Monat: Verwendung als Minentaucherbootsmann oder -offizier an Bord von Minenjagdbooten, in der MiTaKP oder in EOD/IEDD-Gruppen in den SEK M als Waffentaucher

Ausrüstung

Der Einsatz von Kampfschwimmern und Minentauchern unterscheidet sich in der Ausrüstung deutlich, bedingt durch unterschiedliche Aufgaben.

Kampfschwimmer

Während Kampfschwimmer küstennah unentdeckt und in geringer Tiefe operieren, werden Minentaucher auch auf offer See und zum Teil in größeren Tiefen eingesetzt. Das bevorzugte Tauchgerät der Kampfschwimmer ist entsprechend ein Sauerstoff-Kreislaufgerät, ein sog. Rebreather, welches die ausgeatmete Luft aufbereitet und nur geringe Gasmengen an die Umgebung abgibt, so dass der Kampfschwimmer nicht durch aufsteigende Blasen entdeckt werden kann.

Minentaucher

Bei Minentauchern kommen entweder Pressluft- oder Mischgasgeräte zum Einsatz. Bei „Sauerstoff-Kreislaufgeräten“ ist die Tiefe auf 15 - 20 Meter beschränkt, bei „Pressluft-Tauchgeräten“, die auch im Sportbereich eingesetzt werden, auf 40 - 60 Meter. Bei „Mischgasgeräten“ mit Trimix wird der Sauerstoff-Anteil entsprechend der Tiefe reduziert, dadurch ist die mögliche Tiefe um ein vielfaches höher.

Seit 2002 wurden in der Deutschen Marine die Pressluft-Tauchgeräte „FTG“ durch Computergesteuerte Mischgasgeräte, sog. „Stealth“ ersetzt.

Abgesehen von den mechanischen und elektronischen Spezialwerkzeugen werden von Minentauchern ansonsten Ausrüstungsteile verwendet, wie sie auch zur zivilen Tauchausrüstung gehören.

Aufgaben und Einsätze

Kampfschwimmer

  • Aufklärung hinter gegnerischen Linien
  • Angriff gegen gegnerische Häfen und Reeden (v. a. gegen sich nicht bewegende Schiffe, gegen Schleusen und andere Hafenanlagen) und Brücken
  • Angriff gegen einzelne Ziele an Land, v. a. im gegnerischen Küstengebiet (z. B. Hauptquartiere, Fernmeldeeinrichtungen)
  • Befreiung von Geiseln
  • Sondereinsätze im Rahmen multinationaler Operationen,
  • operative Aufklärung in Fernspäheinsätzen
  • militärischer Personenschutz

Minentaucher

  • Suche, Klassifizierung und Beseitigung oder Bergung von Unterwasserwaffen wie Minen oder Sprengkörpern im Wasser
  • Das Bedienen von Unterwasserdrohnen
  • Kampfmittelbeseitigung zu Wasser und an Land, insbesondere Beseitigung der vom Gegner an Schiffsrümpfen und Unterwasseranlagen angebrachten Sprengkörper
  • Rettungs- und Bergungseinsätze

Siehe auch