Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum. Mit knapp 4800 Studenten (Stand: Sommersemester 2005) ist sie eher eine kleine Universität, jedoch die größte private Hochschule in Deutschland. Der Hauptstandort der Universität liegt mitten im reizvollen Altmühltal.
Was ist das Katholische an der Universität?
Die KU ist eine Universität nach päpstlichem Hochschulrecht (sie wird jedoch überwiegend mit staatlichen Mitteln finanziert).
Trägerin der KU ist die Bayerische Bischofskonferenz. Der jeweilige Bischof von Eichstätt ist der Großkanzler der Universität.
In Wissenschaft und Forschung geltend die gleichen Regeln wie an staatlichen Universitäten. Ein wesentlicher Unterschied gegenüber den staatlichen Universitäten ist die Ethik der Universität. Die von Papst Johannes Paul II. erlassene Apostolischen Konstitution über die katholischen Universitäten regelt dazu was folgt:
„Die Katholische Universität ist wie jede andere Universität in die menschliche Gesellschaft eingebunden. Um der Kirche einen immer besseren Dienst leisten zu können, ist sie aufgerufen – freilich immer im Bereich ihrer Kompetenz – ein noch wirksameres Instrument des kulturellen Fortschrittes für den Einzelnen wie für die Gesellschaft zu sein.
Ihre Forschungstätigkeit muß daher das Studium der schwierigen Probleme unserer Zeit umfassen, wie z.B. die Würde des menschlichen Lebens, die Förderung der Gerechtigkeit für alle, die Qualität der persönlichen und familiären Lebensverhältnisse, den Schutz der Natur, die Suche nach Frieden und politischer Stabilität, die gerechtere Verteilung der Güter der Welt und eine neue wirtschaftliche und politische Ordnung, damit sie besser dem allgemeinen Wohl der einzelnen Nationen und der Gemeinschaft aller Nationen dient.
Die universitäre Forschung wird dahin zielen, die Wurzeln und die Ursachen der schwierigen Probleme unserer Zeit unter Beachtung vor allem der ethischen und religiösen Dimensionen von Grund auf zu erforschen.“
Gründungsgeschichte
Die heutige Universität wurde 1980 durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Philosophisch-Theologischen Hochschule errichtet und durch den Heiligen Stuhl anerkannt. Maßgeblich hieran beteiligt waren der frühere Erzbischof von München-Freising Joseph Kardinal Ratzinger (heute Papst Benedikt XVI.), welcher hierfür mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde, sowie der Eichstätter Bischof Alois Brems, der sich als örtlich zuständiger Bischof nachhaltig um Ausbau und Förderung bemüht hatte. Die Hochschultradition in Eichstätt begann jedoch bereits im 16. Jahrhundert mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule. In Ingolstadt wurde bereits 1472 mit päpstlicher Genehmigung die erste bayerische Universität gegründet. (Würzburg, das schon seit 1402 eine Universität besaß, gehörte damals nicht zu Bayern.) Einer der bedeutendsten Rektoren der Universität war der heilige Jesuit Petrus Canisius Mitte des 16. Jahrhunderts. Kurfürst Max IV. Joseph (der spätere König Maximilian I.) von Bayern verlegte 1800 die Universität nach Landshut. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I. die Universität in die Hauptstadt München (heute die Ludwig-Maximilians-Universität München).
Infrastruktur
Die Universität bietet heute in ihren acht Fakultäten über 40 Studienfächer an. Die Universität ist durch den Freistaat Bayern gegenüber den staatlichen Hochschulen gleichgestellt und besitzt in den wissenschaftlichen Fachbereichen das Promotions- und Habilitationsrecht. Die Zulassung für die Studierenden erfolgt unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit. Den Studenten und Dozenten steht eine Universitätsbibliothek mit über 1,5 Mio Bänden zur Verfügung, die von den Studenten auch übers Internet recherchiert und bestellt werden können.
Die Universität hat heute (Wintersemester 2005/06) etwa 4900 Studierende (Wissenschaftliche und FH-Studiengänge) und mehr als 320 Lehrpersonen. Das Betreuungsverhältnis von etwa 1:15 gestattet einen persönlichen Lehrbetrieb. Die Lehrqualität ist anerkannt hochstehend. Im Hochschulranking des Nachrichtenmagazins Der Spiegel belegt die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt im Jahr 1999 den ersten Platz. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät erreicht regelmäßig Spitzenbewertungen.
- Theologische Fakultät
- Philosophisch-Pädagogische Fakultät
- Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
- Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät
- Mathematisch-Geographische Fakultät
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Ingolstadt (WFI – Ingolstadt School of Management)
- Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit (FH)
- Fakultät für Soziale Arbeit (FH)
Studienfächer
nicht vollständige Auswahl
- Anglistik
- Archäologie
- Arbeitswissenschaft
- Betriebswirtschaftslehre
- Erwachsenenbildung
- Europastudium (BA)
- Geographie/Tourismus
- Germanistik
- Geschichte
- Grund- und Hauptschuldidaktik
- Heimatpflege
- Informatik
- Journalistik
- Kunst/Kunstgeschichte
- Latein
- Mathematik
- Musik
- Pädagogik
- Lateinamerikanistik
- Philosophie
- Politikwissenschaft
- Psychologie
- Religionspädagogik
- Romanistik
- Soziale Arbeit
- Soziologie
- Sport
- Theologie
- Volkskunde
- Volkswirtschaftslehre
- Wirtschaftsmathematik
Hinzu kommen fächerübergreifende Lehrgänge für alle Studierenden, das sogenannte Studium Generale.
Weblink
- http://www.ku-eichstaett.de
- http://www.bavarian-universities.de/Eichstaett_dt.html
- http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_constitutions/documents/hf_jp-ii_apc_15081990_ex-corde-ecclesiae_ge.html
- Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt