Sintflut

Erzählung einer göttlich veranlassten Flutkatastrophe
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Als Sintflut wird im Buch Genesis der Bibel eine große weltumspannende Flut bezeichnet, mit der Gott die Menschen für ihr sündiges Leben bestrafte. Nur Noach gelang es, mit seiner Familie und vielen Tieren (ein Paar von jeder Art), auf der von ihm gebauten Arche Noah zu überleben. Die Sintflut soll 40 Tage und 40 Nächte gedauert und selbst den höchsten Berg der Welt mit Wasser bedeckt haben. Anschließend landete die Arche Noah auf dem Berg Ararat und von dort verbreitete sich das Leben wieder über die Erde.

Die Sintflut ist nicht nur in der Bibel erwähnt, sondern auch im älteren mesopotamischen Gilgamesch-Epos und im Deukalion-Epos (ca. 1400 v.Chr.). Sie zählt somit zu den ältesten Mythen der Menschheit. Ähnliche Ereignisse von alles zerstörenden Naturkatastrophen und von wenigen auserwählten Überlebenden gibt es in fast allen Religionen.

Einige Historiker glauben, die Sintflut gehe auf einen Wassereinbruch in das Schwarze Meer zurück, als sich nach der letzten Eiszeit etwa im 9. Jahrtausend v. Chr. der Meeresspiegel hob und das Niveau des Bosporus erreichte. Dadurch soll sich der Wasserspiegel in der Senke innerhalb von kurzer Zeit um mehr als 200 Meter erhöht haben. Siedlungsfunde im Küstenbereich des schwarzen Meeres belegen dies zwar, dennoch wurde diese Ansicht jedoch mehrfach bezweifelt und wird heute kaum noch vertreten. Als wahrscheinlicher gilt heute, dass alle mesopotamischen Flutmythen (und damit letztlich auch die biblische Sintflutgeschichte) auf die traumatische Erfahrung der unvorhersagbaren und gelegentlich lokal katastrophalen Schwemmfluten von Euphrat und Tigris im Zweistromland zurückgehen.

In Kreisen fundamentalistischer Christen wird dagegen noch heute die Sintflut als historisches Ereignis angesehen. Die von ihnen vorgebrachten Argumente sind aber weder in der Wissenschaft anerkannt, noch wird von theologischer Seite eine Geschichtlichkeit der Sintflut als notwendiger Bestandteil christlichen Glaubens angesehen.