Eine Lastannahme ist die der Statik eines Tragwerkes zugrundegelegte - eben angenommene - Belastung.
Unproblematisch sind die Lastannahmen z.B. für das Eigengewicht eines Tragwerkes oder feste Einbauten (Möbel, Installationen...), weil die Dichten der jeweiligen Baustoffe (Stahl, Holz, Beton, Glas) vernachlässigbare Streuungen aufweisen. Somit können diese ziemlich genau in kN/m³ angegeben werden und bilden ein verlässliche Grundlage für die Ermittlung der sogenannten ständigen Einwirkungen auf das Tragwerk.
Schwierig wird es bei den Verkehrslasten. Basierung auf Erfahrung, Messung und stochastischer Ermittlung gibt es in der DIN 1055 z.B. vorgeschriebene Werte für Verkehrslasten für die verschiedenen Einsatzbereiche (Decken, Straßen, Brücken, Versammlungsräume...). Im Gegensatz zu den oben genannten ständigen Einwirkungen werden diese mit einem höheren Teilsicherheitsbeiwert multipliziert, um der Veränderlichkeit der Verkehrsbelastungen Rechnung zu tragen.
Äußere Einflüsse wie Wind- und Schneelasten sind aus in der DIN 1055 enthaltenen Tabellen zu ermitteln und ebenfalls als veränderliche Einwirkung zu behandeln.
Die Summer dieser Belastungen ergibt die maximale Beanspruchung eines Tragwerkes, also die Lastannahme, auf welche die Tragfähigkeit ausgelegt werden muss. Zu beachten ist, dass unter Verwendung von Kombinationsbeiwerten nie die Summe aller vollen Belastungen angesetzt wird, es wäre höchst unwirtschaftlich, z.B. eine Fußgängerbrücke auf das gleichzeitige Einwirken der vollen Schneelast, der vollen Windlast und der maximalen Verkehrslast (Personen auf der Brücke) auszulegen.