Mainz-Kastel

Stadtteil von Wiesbaden
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2006 um 23:04 Uhr durch 84.58.138.27 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Wiesbaden hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wiesbaden
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ??
Fläche: ?? km²
Einwohner: 11.715 (Stand: 01.01.2004)
Bevölkerungsdichte: ?? Einwohner je km²
Postleitzahl: 55252
Vorwahl: 06134
Kfz-Kennzeichen: WI
Gemeindeschlüssel: 06 4 14 000 (Wiesbaden)
Stadtteil seit: 25. Juli 1945
Adresse der
Stadtverwaltung:
St. Veiter Platz 1, 55246 Mainz-Kostheim
Website: Kastel
Politik
Ortsvorsteher: ? (Partei)

Kastel ist der historische Mainzer Brückenkopf auf dem rechten Rheinufer gegenüber der Altstadt und mit dieser durch eine Straßenbrücke verbunden. Kastel liegt rund einen Kilometer unterhalb der Mündung des Mains in den Rhein und ist seit 1945 nicht mehr ein Stadtteil von Mainz, sondern von Wiesbaden.

Der Grund für den Wechsel der Mutterstadt liegt in der Grenzziehung der Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg und den sich daraus ergebenen Landesgrenzen. Dieses Schicksal der sechs rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz ist bis heute Gegenstand heftiger lokalpatriotischer Debatten (siehe hierzu auch: Rivalität zwischen Mainz und Wiesbaden). Viele Kasteler fühlen sich dennoch nicht als Wiesbadener, sondern als Mainzer, was abgesehen von der administrativen Zugehörigkeit auch der Lebenswirklichkeit entspricht, da die Wiesbadener Innenstadt rund 10 km entfernt liegt, die Mainzer dagegen gleich auf der anderen Rheinseite. Als symbolische Geste durften die drei Stadtteile aber das Präfix „Mainz-...“ behalten.

Die Gründung von Kastel datiert in etwa auf das Jahr 11 v. Chr., zu dieser Zeit wurde von den Römern eine Holzbrücke über den Rhein errichtet und der rechtsrheinige Brückenkopf mit einem Kastel (Castellum Mattiacorum, Kastell im Land der Mattiaker) befestigt. Die Holzkonstruktion wurde um 71 n. Chr durch eine Steinbrücke ersetzt, die bis etwa 406 n. Chr benutzbar war. Eine kurzzeitige Wiederherstellung durch Karl den Großen wurde bereits um 813 n. Chr durch einen Brand vernichtet. Erst ein Jahrtausend später führt wieder eine Brücke von Kastel aus zur direkt gegenüberliegenden Mainzer Altstadt, das heutige Exemplar heißt Theodor-Heuss-Brücke und ist Teil der Bundesstraßen B 40 und B 455.

Kastel wurde in den Jahren ab 1792 als Brückenkopf von der französischen Revolutionsarmee unter General Custine, später von Napoleon, militärisch befestigt, später ab 1816 weiter als Festung von Österreich und Preußen verbessert ausgebaut (Bundesfestung Mainz). Kastel erhielt 1839 Anschluss an eine der ersten deutschen Eisenbahnen, die Taunusbahn von Frankfurt am Main über Höchst und Kastel nach Wiesbaden.

In Mainz-Kastel befindet sich der nördlichst gelegene römische Ehrenbogen, der bisher gefunden werden konnte.

In den frühen 1980er Jahren wurde Mainz-Kastel durch die FVgg. Kastel 06 auch im sportlichen Bereich überregional bekannt.

In Mainz-Kastel befindet sich ein abgespannter Sendemast des SWRs für die Verbreitung von UKW-Programmen mit einer Höhe von 156 Metern.

Auffällig in Mainz-Kastel sind die von der Theodor-Heuss-Brücke aus gut sichtbare katholische Pfarrkirche St. Georg sowie die nicht ganz so offensichtliche, dafür architektonisch polarisierende Kirche der evangelischen Erlösergemeinde.

Vorlage:Navigationsleiste Stadtbezirke Wiesbadens Vorlage:Koordinate Artikel