Österreichische Niederlande
Die Belgier in den Österreichischen Niederlanden, die das heutige Belgien und Luxemburg umfassten, sträubten sich massiv gegen die Reformen Josephs II (1765-1790), des Bruders Leopolds (vgl. hierzu auch Ungarn). Dieser war den Großteil seiner Regierungszeit damit beschäftigt, Belgier und Ungarn wieder zur Ruhe zu bringen.
Belgien war und ist gekennzeichnet vom Gegensatz zwischen den Flamen, katholischen Niederländern, im Norden und den Wallonen, fränzösisch sprechenden Katholiken, im Süden. Dies erschwerte das Regieren in dieser Gegend auch für Leopold, dessen Provinzregierung schon damals von Brüssel aus agierte.
Die (später österreichischen) Niederlande gehörten erst zu Burgund (1363 - 1477). Nach dem Tod Karls des Kühnen 1477 wird das Reich, das die Niederlande, die Picardie, Burgund und die Franche-Comté umfasste, zwischen Habsburg und Frankreich geteilt. Die Niederlande fallen, ebenso wie die Franche-Comté an Habsburg, der Rest an Paris. Nach dem Tod Karls V. 1558 fallen die Niederlande an die spanische Linie des Hauses Habsburg. Während sich der Norden nach langen Kämpfen von Spanien lösen kann, verbleibt der katholische Süden in der Hand Madrids. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger und dem daraus resultierendem Spanischen Erbfolgekrieg fällt Belgien an Österreich. Dort verbleibt es bis zum Auftreten Napoleons.