Der Circus Flic Flac wurde im Jahre 1989 von den Brüdern Benno und Lothar Kastein in Bocholt gegründet. Die Brüder waren ehemalige Artisten und haben sich mit der Gründung den Traum von einem Zirkus erfüllt, der sich in seiner Art vom klassischen Zirkus unterscheidet. Namensgeber war die englische Bezeichnung der Turnübung Flickflack. Die Weltpremiere fand am 5. Oktober 1989 in Oberhausen statt.
Die Show
Eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale von Flic Flac gegenüber vielen anderen Zirkussen ist, dass gänzlich auf Tierdressuren verzichtet wird und damit auch auf die von Tierschützern immer wieder kritisierte, nicht artgerechte Haltung von Wildtieren in Zirkus-Unternehmen. Stattdessen setzen die Macher von Flic Flac auf eine moderne, unkonventionelle Show, die mit einem hohen technischen Aufwand umgesetzt wird. Akrobatik, Stunts, Satire und Slapstick in Verbindung mit zeitgemäßer musikalischer Begleitung sind Elemente des Programms. Zu den eher ungewöhnlichen Nummern gehören z.B. Akrobatik mit Bungee-Seilen oder das sogenannte „Globe of Speed", eine Stahlkugel, durch das mehrere Motorräder mit großer Geschwindigkeit fahren. Flic Flac hält mit 5 Motorädern den Weltrekord. Auch der Klassiker "Todesrad" machte den Circus bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Stahlkonstruktion die an ihrer Achse aufgehangen wird und sich um diese dreht. An den Enden befinden sich 2 Laufflächen in denen die Artisten sich bewegen. Am höchsten Punkt der Drehung erreicht der Artist nahezu die Zeltecke. Die Nummer wird seid 1989 als finale Attraktion aufgeführt, weshalb man ihr den Namen "Die Wiederholungstäter" gab.
Mit dem aktuellen Programm geht das Unternehmen jeweils zwei Jahre lang auf Tournee. Anschließend wechselt das Programm und damit auch der größte Teil des Ensembles. Die Programme tragen Titel wie „Bodenlos“, „Gnadenlos“, „Reine Nervensache“, „Unzensiert“ oder "New Art 2005/2006". Flic Flac wurde für sein Programm mit der Goldenen Europa ausgezeichnet.
Das Unternehmen
Insgesamt gehören zum Circus Flic Flac rund 160 Personen, darunter rund 40 Artisten und ihre Familien. Für den organisatorischen Ablauf sorgen ca. 80 weitere Angestellte wie Zeltmeister, Techniker, Requisiteure, Musiker und Büropersonal. Die Verwaltung hat ihren Sitz in Isselburg bei Bocholt, wo der Zirkus auch verweilt, wenn er nicht auf Tournee ist.
Das schwarz-gelb gestreifte Zirkuszelt ist mit 22,5 Metern ungewöhnlich hoch. Es hat einen Durchmesser von 48 Metern und beinhaltet 1.350 Sitzplätze. Das Besondere an der Zeltkonstruktion ist, dass sie ohne die üblichen Zeltstangen auskommt, die die Sicht des Publikums auf die Manege teilweise behindern. Um das Zelt von einem Ort zum anderen zu bringen, müssen die 245 Tonnen Gesamtausrüstung auf 42 Tiefladern transportiert werden. Für die musikalischen Effekte sorgt eine aufwändige BOSE Soundanlage, die die Stunts und Showszenen akustisch in Szene setzt und damit für einen zusätzlichen Nervenkitzel sorgt.