Scots

westgermanische Sprache in Schottland und Nordirland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2004 um 09:52 Uhr durch Elwe (Diskussion | Beiträge) (Gesellschaftliche Bedeutung und Geschichte: Quatsch von 217.238.60.97 gelöscht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Scots ist eine Sprache, die in Schottland gesprochen wird. Auch als Lallans bekannt, d. h. die Sprache der 'Lowlands', der Tiefebene Schottlands. Sie hat sich aus dem Angelsächsischen entwickelt und ist daher eng mit dem Englischen verwandt. Scots gehört somit zu den Westgermanischen Sprachen. Es existiert eine reichhaltige Literatur auf Scots. Typisch ist die Existenz vieler Dialekte. Bis zur Union mit England war Scots die Amtssprache Schottlands und wurde im Edinburgher Parlament verwendet. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Scots von offizieller Seite oft abfällig als "ländlicher Dialekt des Englischen" angesehen. Dies entspricht jedoch auf Grund der oben erwähnten Umstände (Literatur, Dialekte mit eigenständiger Grammatik und eigenem Wortschatz) und einer langen eigenständigen Entwicklung nicht den Tatsachen. Scots weist viele Einflüsse aus den Nordeuropäischen Sprachen, v. a. des Norwegischen auf.

Dialekte

Scots wird in mindestens fünf Dialektgruppen unterteilt:

In den Städten Aberdeen, Dundee, Edinburgh und Glasgow werden anglisierte Formen des Scots gesprochen.

Ein typisches Beispiel für Scots ist der Satz: Scots: Div ye ken, hen? (D'ye ken?) englisch: Do you know? ("hen" ist eine regional übliche Anrede für eine Frau), deutsch: Weißt Du?

Das schottische Wort für "Frau" quean [kw@in] (SAMPA) ist verwandt mit dem Englischen queen (Königin).

Gesellschaftliche Bedeutung und Geschichte

Scots ist die am häufigsten gesprochene Sprache in Schottland, in einigen Regionen wird von einer Minderheit das Schottische Gälisch gesprochen.

Von den 1370er Jahren bis zur Vereinigung mit England (1707) war Scots Amts- und Schulsprache. Mit der Zeit verschwand es aus den Schulen. 1872 wurde ein Gesetz erlassen, das das Englische als alleinige Schulsprache durchsetzte.

1998 erkennt Großbritannien mit der Ankündigung der Unterzeichung der Europäischen Charta für Minderheitensprachen von 1992 Scots als Minderheitensprache an. Seit 1996 hat Scots Einzug in die Lehrpläne der Schulen gefunden.

Eine Untersuchung des General Register Office ergab 1996 eine Sprecherzahl von ca. 1,5 Millionen Menschen (ca. 30 % der Einwohner Schottlands).

Literatur

  • William Grant, James Main Dixon: Manual of Modern Scots, Cambridge 1921 (detaillierte, noch immer Massstäbe setzende Übersicht).
  • Billy Kay: Scots, The Mither Tongue, London 1986 (eine Sprachgeschichte; seither erneut aufgelegt).
  • Eugen Dieth: A Grammar of The Buchan Dialect (Aberdeenshire), Vol. 1 Phonology - Accidence), Diss. Zürich, Cambridge 1932 (bis heute die ausführlichste Darstellung der Grammatik eines schottischen Dialekts).
  • The Concise Scots Dictionary, editor-in-chief: Marie Robinson, Aberdeen 1985, Edinburgh 1996.