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Flughafen Wien-Schwechat

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Flughafen Wien-Schwechat
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Kenndaten
ICAO-Code LOWW
IATA-Code VIE
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Verkehrsanbindung
Straße Autobahn A4, Bundesstraße B9
Bahn City Airport Train
S-Bahn
Basisdaten
Betreiber Flughafen Wien AG
Terminals 3
Passagiere 15,9 Mio. (2005)
Luftfracht 234.677 t (2005)
Flug-
bewegungen
230.900 (2005)
Start- und Landebahnen
11/29
16/34

Der Flughafen Wien-Schwechat ist der internationale Flughafen von Wien. Wien-Schwechat ist daneben Heimatflughafen der Fluglinie Austrian. Die Aktien der Flughafen Wien AG werden an verschiedenen Börsen gehandelt. Die beiden Hauptaktionäre sind die Bundesländer Wien und Niederösterreich.

Mit 15.859.050 Passagieren im Jahr 2005 (Prognose 2006: 16,9 Mio) ist er der größte Verkehrsflughafen Österreichs und eine wichtige Ost-West-Drehscheibe im europäischen Luftverkehr. Schon 2004 hatte er Zuwächse von 15,7 Prozent im Passagierwachstum; bei den Bewegungen ein Plus von 14,1 Prozent; ein Plus von 18,6 Prozent beim Höchstabfluggewicht und bei der Luftfracht ein Plus von 21,0 Prozent verzeichnet. Als Spitzentag wurde der 5. September mit 58.981 abgefertigten Passagieren registriert. Die Passagierzahlen steigen enorm an, auch weil das Einzugsgebiet des Flughafens mit der EU Erweiterung weit in den Osten der neuen Mitgliedsstaaten reicht. Dies hat den Flughafen auch zum logistischen Zentrum vieler Firmen gemacht, die von hier aus den gesamten Ost-Europäischen Raum bedienen.

Enge Kooperationen pflegt die Flughafen Wien AG mit dem Flughafen Luqa auf Malta. Im Zuge der Privatisierungen in der Slowakei bot der Flughafen im Rahmen des Bieterkonsortiums TwoOne mit der Raiffeisen Zentralbank und einer slowakischen Finanzgruppe zur Übernahme des Flughafens M.R. Štefánik in Bratislava, der Wien als zweiter, billigerer Flughafen dienen könnte, an. Allerdings wird der Flughafen Braitslava nur gemeinsam mit dem wesentlich kleineren in Košice privatisiert. Im Dezember 2005 wurde diese Gruppe von der zuständigen Kommission in der Slowakei der slowakischen Regierung als Bestbieter empfohlen. Die Regierungsmitglieder jedoch forderten die Bietergruppe sowie dem zweitgereihten spanischen Bieter zu Nachbesserungen ein zweites Mal auf, Angebote zu legen. Am 27. Jänner 2006 war TwoOne wieder Bestbieter. Die endültige Entscheidung, dass der Flughafen mit 66 % am Flughafen Bratislava und Košice hält, fiel am 1. Februar 2006. Der Kaufpreis lag bei 299 Millionen Euro.

Von der ebenfalls angedachten Übernahme des Flughafens Ferihegy in Budapest wurde indessen inzwischen Abstand genommen.

Im September 2005 wurde der neue Flugsicherungstower eröffnet. Mit seinen 109 m Höhe ist er zum Bauzeitpunkt der höchste in Europa.

Datei:TowersVIE.JPG
Neuer und alter Tower (bereits abgerissen)

Verkehrsanbindung

  • Der City Airport Train (CAT) verbindet die Wiener Innenstadt (Station Wien-Mitte) mit dem Flughafen. Die Fahrzeit beträgt 16 Minuten. Die Züge verkehren im Halbstundentakt. Für einige Fluglinien (z.B. Austrian) kann schon am Bahnhof das Gepäck eingecheckt werden.
  • Bus Services Vienna Airport Lines: Mehrere Buslinien fahren, meist im Halbstundentakt, von mehreren Punkten in Wien (Schwedenplatz, Südbahnhof, Westbahnhof) direkt oder mit wenigen Haltestellen von und zum Flughafen. Die Fahrt dauert je nach Entfernung und Verkehrslage zwischen 20 und 35 Minuten.
  • Die S-Bahn verkehrt ebenso wie der City Airport Train (CAT) im Halbstundentakt zwischen Wolfsthal, Flughafen Wien-Schwechat und der Stadt Wien. Die Fahrt bis Wien-Mitte dauert 24 Minuten.
  • Es gibt außerdem Busverbindungen nach Bratislava zum Flughafen Bratislava.

Zwischen den einzelnen Verkehrsanbindungen bestehen große Preisunterschiede. Am Günstigsten ist die Fahrt mit der S-Bahn. Für eine Fahrt nach Wien ist eine Fahrkarte für 2 VOR-Zonen zu lösen, mit der man auch in Wien weiterfahren kann. Wer nicht im Besitz von Vorverkaufs-Fahrscheinen oder einer Netzkarte ist, muss zum Lösen einer entsprechenden Fahrkarte nach Abschaffung eines Verkaufsschalters auf dem Bahnsteig allerdings einen Fahrkartenautomat benutzen, der jedoch nahezu ständig von ortsunkundigen Touristen blockiert ist, die mit der Menuführung offenbar nicht (gut) zurechtkommen. Eine Fahrkarte für den CAT kostet ein Vielfaches der S-Bahn. Eine Weiterfahrt innerhalb Wiens mit weiteren Verkehrsmitteln muss bei Benutzung des CAT neu bezahlt werden, da dieser nicht in den Verkehrsverbund des VOR integriert ist.

Projekte am Flughafen Wien

  • Bau einer weiteren Piste als Parallelbahn zur Piste 11/29 mit etwa 3.500 m Länge etwa 2.400m südlich (Baubeginn: 2008, Fertigstellung: 2013)
  • Bau eines weiteren Terminals SKYLINK (Baubeginn 23. Januar 2006, Fertigstellung: 2008): Fläche: 71.000 m², Länge: 460 m, Breite: 33 m, verfügt über 51 Gates, nördliche Seite des Piers bietet acht Andockpositionen für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, südliche Seite bietet neun Andockpositionen (davon fünf für Riesenflugzeuge wie den Airbus A380), Terminalbereich: Fläche: 76.000 m², Länge: 270 m, genügend Platz für weitere 96 Check-In Schalter und Shops oder Lounges, direkte Anbindung zum ebenfalls neu geplanten unterirdischen Bahnhof durch Rolltreppen

Anfliegende Fluggesellschaften

Weitere Fluglinien im Charter- und/oder Fracht-Verkehr.

Terminals

Terminal 1

Terminal 1A

Temporär errichtet für die Übergangsphase in der Skylink gebaut wird. Handlingagent ist Austroport.

Blu-Express

Job Air

Terminal 2

Sonstige Fluglinien

Terminal 3

"Skylink" (in Bau)

  • Baubeginn: 23. Januar 2006
  • Fertigstellung (geplant): 2008

Daten der Pisten

Die beiden Bahnen des Flughafens am rechten Bildrand.
  • Bahn 11/29
    • Ausrichtung: 114/294°
    • Länge: 3500m
    • Breite: 45m
    • Beschaffenheit: Asphalt
    • ILS-Frequenzen: Bahn 11: 110.3 (OEW)/ Bahn 29: 109.55 (OEX)
  • Bahn 16/34
    • Ausrichtung: 162/342°
    • Länge: 3600m
    • Breite: 45m
    • Beschaffenheit: Asphalt
    • ILS-Frequenzen: Bahn 16: 108.5 (OEZ)/ Bahn 34: 108.1 (OEN)

Historisches

Der Flughafen wurde 1938 als Militärflugplatz gebaut, dort war die Jagdfliegerschule 5 bis 1945 untergebracht, um anschließend von der britischen Alliierten übernommen zu werden. 1954 wurde die Betriebsgesellschaft gegründet und übernahm die Rolle des ehemaligen Flugplatzes Wien-Aspern. Die damalige einzige Start- und Landebahn wurde im Jahr 1959 auf 3.000 Meter verlängert und 1960 ein neues Abfertigungsgebäude errichtet. Die zweite Landebahn wurde 1972 mit einer Länge von 3.600 Metern errichtet. Im Jahr 1982 erfolgte die Anbindung an die Ostautobahn A4.

Schon in der Zeit vor der Öffnung des Eisernen Vorhanges war auf Grund der Neutralität der Flughafen ein Verbindungsglied nach Osteuropa.

Zwischenfälle

Am 27. Dezember 1985 verübte ein Terrorkommando einen Anschlag auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Drei Terroristen stürmten kurz nach neun Uhr über die östliche Treppe in die Abflughalle und rollten drei Handgranaten in die Passagierschlange, die an den Schaltern Drei und Vier auf die Abfertigung des El Al-Fluges warteten. Anschließend schossen sie mit Maschinenpistolen um sich. Die Polizei erwiderte das Feuer. Bei dem Anschlag und dem anschließenden Feuergefecht starben vier Menschen, 45 weitere wurden verletzt. Unter den Toten war auch einer der Attentäter; seine beiden Kameraden wurden nach einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn von der Polizei gestellt. Zeitgleich verübte eine zweite Terrorgruppe auf dem Flughafen Rom-Fiumicino einen ähnlichen Anschlag, dem mehr Menschen zum Opfer fielen. Abu Nidals Terrororganisation übernahm für beide Anschläge die Verantwortung.

Aus Anlass dieses Anschlages wurde von der Polizei am Flughafen die Einsatzeinheit Kranich ins Leben gerufen, die durch spezielle Ausbildung und Ausrüstung für terroristische Bedrohungen gerüstet ist.