Ginnheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, der über 15.000 Einwohner zählt.
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Fläche | Ungültiger Metadaten−Schlüssel km²
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Einwohner | Ungültiger Metadaten−Schlüssel (31. Dez. 2024)
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Bevölkerungsdichte | Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einwohner/km² |
Postleitzahl | 60431 |
Vorwahl | 069 |
Website | www.frankfurt.de |
Gliederung | |
Ortsbezirk | 9 – Mitte-Nord |
Stadtbezirke |
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Quelle: Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025. |
Lage
Ginnheim gehört zu den nördlichen Stadtteilen, die an die durchgehende innenstadtnahe Gründerzeitbebauung anschließen. Es ist mit den Stadtteilen Eschersheim im Norden und Dornbusch im Osten städtebaulich verwachsen. Letzterer Stadtteil gehörte bis 1946 zur Hälfte zu Ginnheim und gehört auch heute noch zu dessen Gemarkung. Im Westen schließen – durch das Ginnheimer Wäldchen und den Volkspark Niddatal getrennt – die Stadtteile Hausen und Praunheim an. Heddernheim liegt durch die Nidda abgegrenzt nordwestlich von Ginnheim.
Im Süden bildet die Wilhelm-Epstein-Straße, unter deren Straßendecke der ehemalige Marbach verrohrt verläuft, die Grenze zum jetzigen Stadtteil Bockenheim. Der Teil von Bockenheim, der zwischen besagter Straße und der Bundesautobahn 66 liegt, wird oft fälschlicherweise zu Ginnheim gezählt. Dort befinden sich auch der von der Bevölkerung "Ginnheimer Spargel" genannte Europaturm und die Zentrale der Deutschen Bundesbank.
Geschichte
Der Name Ginnheim stammt wohl von einem gewissen Genno, dem mutmaßlichen Begründer Ginnheims. 772 wurde Gennenheim (Heim von Genno) anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch genannt. 1910 wurde Ginnheim nach Frankfurt am Main eingemeindet.
Für die Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte entstand 1954/55 auf 65 Hektar zwischen Raimundstraße und Hügelstraße die Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Siedlung (17 Gebäude mit 268 Wohnungen).
War Ginnheim jahrhundertelang ein kleines Dorf mit wenigen Familien an der Nidda, so leben heute über 15.000 Einwohner „unter dem Fernsehturm“. Bauprojekte wie die May-Siedlung Höhenblick oder die von der damaligen Bank deutscher Länder errichtete Siedlung an der Hügelstraße haben den Stadtteil enorm wachsen lassen – und nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte stieg die Einwohnerzahl nochmals kräftig an.
1989 fand auf dem heutigen Niddapark-Gelände die Bundesgartenschau statt.
Sehenswertes
Die Bethlehemkirche in Ginnheim ist eine barocke Saalkirche. Ihre Ersterrichtung datiert auf die Jahre 1699/1700. Im Jahre 1910 wurde sie zur Gemeindekirche umgebaut. Der sie umgebende Kirchplatz wurde erst 2003 umgestaltet und erneuert. Beachtenswert ist auch das Anwesen Woogstraße 43 aus dem 17. Jahrhundert, das als baulich gut nachvollziehbare Fränkische Hofreite erhalten ist und unter Denkmalschutz steht. Dort befand sich die erste Bierbrauerei Ginnheims, die aber nicht ganzjährig betrieben wurde.
Verkehr
Ginnheim hat Anschluss an die U-Bahnlinie U1, welche dort ihre Endstation hat. Sollten die Anwohner den Ausbau der D-Strecke von der Bockenheimer Warte nach Ginnheim nicht kippen, erhält der Stadtteil in absehbarer Zeit auch Anschluss an die Linie U4, was mit dem Wegfall der sogenannten "Krückstockfahrt" - wegen des Routenverlaufs von Heddernheim im Bogen nach Norden zum Nord-West-Zentrum und wieder nach Südwesten bis Station Ginnheim - der U1 verbunden wäre. Ebenfalls ist Ginnheim Endstation der Straßenbahnlinie 16 von Offenbach-Stadtgrenze über Sachsenhausen und Hauptbahnhof; die 16 wird mit Beginn der Bauarbeiten für die U-Bahn eingestellt. Die Buslinien 34, 39 und 64 verbinden Ginnheim mit dem Rebstockgelände, Bornheim, Berkersheim und dem Nordend.
Es wird diskutiert, mit dem viergleisigen Ausbau der Main-Weser-Bahn etwa ab dem Jahr 2008, in der Nähe des jetzigen U-Bahnhofs Niddapark einen zusätzlicher Haltepunkt Frankfurt-Ginnheim zu bauen, der einen Übergang zur S-Bahnlinie S6 ermöglichen würde.
Eine Fahrradroute führt von der Nordweststadt zur Innenstadt über die Woogstraße, Raimundstraße und Platenstraße.
Wirtschaft und Handel
Im Stadtteil Ginnheim sind keine Großbetriebe angesiedelt, jedoch viele kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Viele von ihnen haben sich im Gewerbering Ginnheim mit derzeit ca. 55 Mitgliedern zusammen geschlossen, der mit einer eigenen Zeitung "Ginnemer Blättche" regelmäßig über Ginnheimer Interna, Vereinsleben, Veranstaltungen, Historie berichtet.
Politik
Ginnheim bildet zusammen mit den Stadtteilen Eschersheim und Dornbusch den Ortsbezirk 9. Der Ortsbeirat 9 setzt sich aus 19 Mitgliedern zusammen, der Ortsvorsteher wird bisher stets von der CDU gestellt.
Trivia
"Ginnheim" war auch der Name eines Überseefrachters der URAG (Unterweser Reederei), einer Tochtergesellschaft der Metallgesellschaft in Frankfurt am Main, der 1937 vom Stapel lief. Richard Merton, Sohn des Firmengründers, liess die Dampfer der URAG nach Frankfurter Vororten benennen. Die erste "Ginnheim" wurde 1945 durch Luftangriffe versenkt, 1955 wurde die zweite als Erzfrachter auf Linien zwischen Nordwesteuropa, Kanada und den USA in Betrieb genommen. 1971 wurde sie nach Griechenland verkauft und fuhr dann mit neuem Heimathafen Piräus unter dem neuen Namen "Eternity".
Weblinks
Literatur
- Hermann Lenz "Ginnheim im Wandel der Zeiten"
- Franz Lerner, Ginnheim, Von der Vorzeit bis zur Gegenwart, Hrsg. Frankfurter Sparkasse von 1822, Druck Waldemar Kramer 1983, stark gekürzte digitale Fassung unter GINNHEIM Von der Vorzeit bis zur Gegenwart
- Eingemeindungsvertrag von 1910