Nettingsdorfer Papierfabrik

Hersteller von Wellpappe-Rohpapieren
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Die Nettingsdorfer Papierfabrik AG & Co KG in Nettingsdorf, ein Ortsteil der oberösterreichischen Stadtgemeinde Ansfelden, ist ein Hersteller von Wellpappe-Rohpapieren und ein Unternehmen der Smurfit Kappa Group.

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Nettingsdorfer Papierfabrik AG & Co KG
Rechtsform AG & Co KG
Gründung 1851
Sitz Ansfelden Osterreich Österreich

4053 Haid bei Ansfelden

Leitung Mag. Günter Hochrathner, CEO
Mitarbeiterzahl 360, davon 17 Lehrlinge
Umsatz 240 Mio €
Branche Papierherstellung
Website http://www.smurfitkappa-nettingsdorfer.com/
Firmengelände der Smurfit Kappa Nettingsdorf

Geschichte

Die Ursprünge der Papierfabrik gehen bis 1851 zurück, als Franz Haltmay(e)r das Anwesen Nettingsdorf Nr. 23, die sogenannte „Stegmühle", kaufte und diese zu einer „Maschinen-Papierfabrik“ umbaute.[1] Im Juni 1853[2] ging er damit in Produktion und beschäftigte 49 Mitarbeiter.[3] 1873 ging das Unternehmen in Konkurs und wurde 1875 von Julius Roemer, ehemaliger Fabriksdirektor der Papierfabrik Steyrermühl, aufgekauft.[1] 1897 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Am 18. Juli 1910 starb Bruno Roemer, Verwaltungsrat, Direktor der Nettingsdorfer Papierfabrik Aktiengesellschaft und Sohn von Julius Roemer. Eine bedeutende Rolle hatte auch Richard Stepski (1879–1973) inne, der Vorstand, Direktor und ab 1948 Aufsichtsratsmitglied war und zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.[4]  

  • 1967            Gründung der Firma Schelling (Smurfit Kappa Interwell Wellpappe)
  • 1970er         Erweiterung der Papiermaschine (PM), Energieanlage (Sodakessel, Turbine)
  • 1984            Inbetriebnahme der neuen PM VI
  • 1989-93       PM VI Ausbau, Zellstofffabrik-Neubau, Kesselumbau, Hackerei
  • 1995            Beteiligung der Jefferson Smurfit Group mit 27,5 %
  • 1998            Erhöhung der Anteile der Jefferson Smurfit Group auf 75 %
  • 2000            100 % Mitglied der irischen Smurfit Group
  • 2005            Jefferson Smurfit Group fusioniert mit der niederländischen Kappa Packaging zu einem neuen Unternehmen, dem Smurfit Kappa Konzern.
  • 2009            Erneuerung der Papiermaschinen-Antriebe
  • Bis 2020      Erneuerung der Energieanlagen

Zellstoff und Papier

Die Nettingsdorfer Papierfabrik ist eine integrierte Papierfabrik, das heißt, aus Holz wird Zellstoff hergestellt und daraus Papier erzeugt.[5]

Zellstoff

Die Zellstoffproduktion erfolgt nach dem CBC-Verfahren (Continuous Batch Cooking). Die Vorteile dieses Verfahrens liegen darin, dass beste Faserqualität bei optimaler Rohstoffausnutzung, geringem Energiebedarf und minimaler Geruchsbelästigung erzeugt werden kann. Da der Zellstoff nicht gebleicht wird, ist das Papier der Smurfit Kappa Nettingsdorf braun und umweltfreundlich.

Papier

Auf der Papiermaschine PM 6 werden Papiere für die Wellpappeerzeugung hergestellt. Die Langsiebmaschine mit Deckobersieb ist das Herz der Papierfabrik. Sie wurde 1984 gebaut, 1992 umgebaut und zuletzt im September 2009 mit einem neuen, dem Stand der Technik entsprechenden Drehstrom-Mehrmotorenantrieb ausgestattet. Die Papiermaschine ist damit nach wie vor eine der schnellsten Kraftliner-Maschinen der Welt.

  • Produktionskapazität:        ca. 450.000 t/Jahr
  • Produkte:                           Kraftliner und Deckenpapier (Testliner)
  • Arbeitsbreite:                     7,40 m
  • Geschwindigkeit:               bis 1.100 m/min

Produkte

Smurfit Kappa Nettingsdorf produziert hochwertige, umweltfreundliche und wieder verwertbare Papiere für die Wellpappeerzeugung. Die beiden Hauptprodukte sind KRAFTLINER braun und DECKENPAPIER (Testliner).

Kunden

Die Nettingsdorfer Papiere werden von Wellpappeerzeugern zu Wellpappeverpackungen weiterverarbeitet. Aus Smurfit Kappa Nettingsdorf Papier werden Gemüsesteigen, Fernseherverpackungen, Tabletts für Getränkedosen, Verkaufsständer, die in Geschäften aufgestellt sind, und vieles mehr erzeugt. Die Exportquote liegt bei ca. 85 %.

Umwelt und Nachhaltigkeit

 
Südostansicht der Papierfabrik

Smurfit Kappa Nettingsdorf legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Nettingsdorfer Papierfabrik ist europaweit Vorreiter bezüglich Energieeffizienz und wird allen Anforderungen an einen nachhaltigen, verantwortungsvoll handelnden Wirtschaftsstandort gerecht.   Die Nettingsdorfer Papierfabrik ist zertifiziert nach:[5]

  • PEFC TM
  • FSC
  • Qualitätsmanagementsystem ISO 9001
  • Umweltmanagement ISO 14001
  • Hygienemanagementsystem EN 15593
  • ASI-Gesundheitsmanagementsystem BS OHSAS 18001

Brandschutz

Den Brandschutz übernimmt die 1908 gegründete Betriebsfeuerwehr (BTF Nettingsdorf). Die Feuerwehr besteht ausschließlich aus freiwilligen Mitgliedern. Der Fuhrpark umfasst 5 Fahrzeuge, darunter befindet sich auch das Atemschutzfahrzeug (kurz ASF) des Bezirks Linz-Land. Das ASF ist ein Stützpunktfahrzeug vom Landesfeuerwehrverband Oberösterreich.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Peter Csendes: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs I.: Österreich 1848–1918: das Tagebuch einer Epoche; Brandstätter Verlag, ISBN 3854472978
  2. Salzburger Landes-Zeitung: Aus dem Kremsthale; vierter Jahrgang, Nr. 147, 1. Juli 1853 (Online)
  3. Jahres-Bericht der Handels- und Gewerbekammer für das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns über Industrie, Handel und Verkehr im Jahre 1853 (Online)
  4. E. Offenthaler: Stępski-Doliwa, Friedrich von (1846–1916), Techniker und Unternehmer. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 216.
  5. a b Smurfit Kappa Nettingsdorf. Abgerufen am 28. August 2017.
  6. Betriebsfeuerwehr Nettingsdorf. Abgerufen am 28. August 2017.

Koordinaten: 48° 10′ 56″ N, 14° 15′ 18″ O