Die Dreieinigkeitskirche ist die Evangelische Hauptkirche für die Stadt Eschweiler in der Städteregion Aachen, Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche liegt am Martin-Luther Platz, am Ende der Marienstrasse, Ecke Moltkestrasse. Neben der Kirche befindet sich ein Gedenkstein für die ehemals benachbarte Synagoge in der Moltkestrasse, die in der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt wurde. Die Kirche mit benachbarten Gemeindezentrum "Martin-Luther Haus" bildet den Mittelpunkt evangelischen Lebens in Eschweiler.
Gemeinde
Die Evangelische Gemeinde umfasst die Stadt Eschweiler, ausgenommen Weisweiler-Dürwiß. Sie gliedert sich in zwei Pfarrbezirke mit jeweils einem Pfarrer und einer Kirche. Nach Entwidmung der Friedenskirche Pfingsten 2015, nutzt die Gemeinde neben der Dreieinigkeitskirche auch die Kirche St.Barbara, in Pumpe-Stich als Gottesdienststätte. Die Anfänge der gemeinde reichen zurück bis ins 16.Jh.. Anfänglich wurden Gottesdienste, teils heimlich, auf den umliegenden Adelssitzen von Paland, von Broich und von Drimborn gefeiert. In der Wollenweberstraße entstand 1788 das erste evangelische Kirchengebäude in Eschweiler. Nachdem im Laufe des 19.Jh. der evangelische Bevölkerungsanteil von 5% auf über 10% anwuchs, wurde ein Kirchenneubau notwendig. Nach dem 2. Weltkrieg erhöhte sich die Gemeindegliederzahl wiederum erheblich durch Vertriebene und Flüchtlinge aus den ehem. Ostgebieten und der DDR auf etwa 8500. Im Jahr 1961 wurde der Bereich Weisweiler-Dürwiß ausgepfarrt und ist seitdem selbstständige Kirchengemeinde. 1962 wurde im 2. Pfarrbezirk Pumpe-Stich die Friedenskirche errichtet (2015 entwidmet). Zur Kirchengemeinde Eschweiler gehören heute (2017) ca. 5100 Gemeindeglieder.
Baugeschichte
Nachdem durch Sammlungen und Spenden die notwendigen Mittel bereitstanden, konnte 1890 der Grundstein für die Kirche gelegt werden. Am 4. Februar 1892 wurde die Kirche eingeweiht. Die Dreieinigkeitskirche ist durch den Architekten August Albes (*1842 Hannover) in neugotischen und historistischen Formen errichtet worden. Außer der Dreieinigkeitskirche erbaute Albes noch die Kirche der Evangelischen Gemeinde Köln-Kalk (1951 Reste gesprengt) und die Luther-Kirche in Köln-Nippes (heute Kulturkirche).
Baubeschreibung
Die Dreieinigkeitskirche ist eine Hallenkirche mit Abseiten, d.h. nicht voll entwickelten Seitenschiffen. Den Westen schließt ein Querbau ab in dessen Mitte der Tum aufragt. Im Osten schließt der Bau mit einem dreiteiligen Chor nebst Chorumgang an der Mittelapsis ab. den Dreiecksgiebel über dem Haupteingang durchbricht ein großes, spitzbogiges Fenster. Im nächsten Geschoß findet sich ein hohes schlankes Fensterpaar. Die darauf folgende Zone mit den Schallfenstern für die Glocken geht vom quadratischen zum sechseckigen Grundriß über. Die nach oben sich verjüngenden Strebepfeiler sind diagonal auf die Ecken gesetzt und begleiten auch das Sechseck des obersten Geschosses und enden in Filialen (Ziertürmchen). Diese, die Krone im oberen Bereich des Turmhelmes, und die vier dreieckigen Ziergiebel über den Schallfenstern vielen dem Zeitgeschmack bei der Renovierung 1968 zum Opfer. Auch das Kircheninnere wurde im Zuge der Renovierung 1968 beträchtlich entstellt und weiß gestrichen sowie Bänke und der ornamentale Fußbodenbelag entfernt. In einer weiteren Renovierung 1990 wurde die ursprüngliche Backsteinsichtigkeit der Säulen, Kapitelle, Kreuzrippen und Bögen wiederhergestellt.