Amalarius von Metz (* um 775 im Umkreis von Metz, † um 850 wahrscheinlich in Metz) war ein Liturgiter und Erzbischof von Trier. Weitere Namensformen: Amalheri ; Amelarius; Amalerius; Amalharius; Hamelarius
Kirchengeschichtliche Zeitumstände
Ludwig der Fromme führte in den Anfangsjahren seiner Herschaft eine Reform der Kirche durch. Diese geriet jedoch durch die Fränkische Reichsteilung bald ins Stocken. Amalarius galt als ein Parteigänger Ludwigs. Obwohl seine Schriften teilweise verboten wurden, gilt er als ein Wegbereiter der einheitlichen Liturgie nach römischen Ritus.
Leben
Amalarius von Metz war von 796 – 804 ein Schüler von Alkuins. Im Jahr 809 wurde er Erzbischof von Trier. 813 reiste er im Auftrag Karls des Großen nach Konstantinopel und besuchte den Kaiser Michaelis I.. 831 reiste er nach Rom, um von Papst Gregor IV. ein römisches Antiphonar zu bekommen. Aus diesen Texten stellte er eine neue Liturgie für das fränkische Reich zusammen. 835 löste er nach der Synode zu Diedenhofen den Erzbischof von Lyon, Agobard, ab. Dort setzte Amalarius liturgische Reformen durch. Drei Jahre später wurde er wegen diesen Veränderungen von Florus von Lyon der Ketzerei angeklagt. Auf der Synode von Quiercy einiger seiner Texte als Irrlehre gebannt.
Werke
- Liber officialis oder De ecclesiasticis officiis, verf. 820
- Liber de ordine antiphonarii, etwa 832
Literatur
- Adolf Kolping, Amalarius. v. Metz u. Florus v. Lyon, in: ZKTh 73, 1951, 424 ff.
- A. Cabaniss, The personality of Amalarius., in: Church History 20, 1951, 34 ff.
- A. Cabaniss, Amalarius of Metz, Amsterdam 1954; - ADB I, 383; - NDB I, 236 f.; - RE I, 428 ff.; XXIII, 35; - RGG I, 302; - LThK I, 414.
- Steck, Wolfgang, Der Liturgiker Amalarius - Eine quellenkritische Untersuchung zu Leben und Werk eines Theologen der Karolingerzeit. Herausgegeben von Winfried Aymans, Gerhard L. Müller, Manfred Weitlauff, Münchener Theologische Studien, Historische Abteilung, Bd. 35, Ersch. 2000, 24 x 16 cm, gebunden, 252 S., ISBN 3-8306-7002-8.