Helmut Heißenbüttel (* 21. Juni 1921 in Wilhelmshaven; † 19. September 1996 in Glückstadt) war ein deutscher Schriftsteller.
Bis 1940 lebte Heißenbüttel in Papenburg, er nahm am Zweiten Weltkrieg als Soldat teil bis er 1941 in Rußland eine schwere Verwundung erlitt, welche eine Amputation seines linken Armes nötig machte. Er studierte in Dresden, Leipzig und Hamburg Architektur, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach einer Tätigkeit als Lektor leitete er von 1957 bis 1981 die Redaktion "Radio-Essay" beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Ab 1981 lebte er als freier Schriftsteller in Borsfleth. Er war u.a. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, des P.E.N. und der Akademie der Künste in Berlin. Helmut Heißenbüttel starb 1996 75-jährig nach längerer Krankheit in Glückstadt.
Werke
Heißenbüttels Gedichte gehören zur experimentellen Poesie, insbesondere zur Konkreten Poesie. Er arbeitet mit reduzierter Syntax und mit der Ästhetik der Einfachheit. In zahlreichen Aufsätzen und anderen Publikationen äußerte sich Heißenbüttel auch zu Fragen der Literaturtheorie.
1954 gibt er im "Stenogramm" Auskunft über die ihn beeinflussenden Künstler und Strömungen:
Frühe Einflüsse: Strindberg und George. Einfluß durch Abwehr: Rilke. Als Lehrer zu bezeichnen: Kassner, Jünger, Borchardt, Adorno und Wittgenstein. Spätere Einflüsse: Benn, Pound, Arp, Brecht. Lieblingslektüre: Bilder von Klee und Picasso; Tristram Shandy, Lichtenberg, Flaubert, Faulkner und Kino.
Auszeichnungen
Literatur
Werke
Bücher
- Kombinationen. Bechtle, Esslingen 1954.
- Topographien. Esslingen 1956.
- Textbuch 1. Walter, Olten-Freiburg i.Br. 1960.
- Textbuch 2. 1961.
- Textbuch 3. 1962.
- Textbuch 4. 1964.
- Textbuch 5. 3x13 mehr oder weniger Geschichten. 1965.
- Textbuch 6. Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Luchterhand, Neuwied-Berlin 1967. *Das Textbuch. Leicht veränderte Gesamtausgabe. Walter + Luchterhand, Berlin 1970.
- Textbücher 1-6. Neue Gesamtausg. Klett-Cotta, Stuttgart 1980, ISBN 3-12-903450-1
- Projekt Nr. 1. D'Alemberts Ende. Luchterhand, Berlin 1970. (Ungekürzte Neuausgabe, Ullstein, Ffm-Berlin-Wien 1981, ISBN 3-548-39025-0) (Neuausgabe, Klett-Cotta, Stuttgart 1988, ISBN 3-608-95609-3
- Das Durchhauen des Kohlhaupts. Gelegenheitsgedichte und Klappentexte. Projekt Nr. 2. Luchterhand, Darmstadt-Neuwied 1973, ISBN 3-472-86381-1 (Neuausgabe Stuttgart 1989, ISBN 3-608-95689-1)
- Eichendorffs Untergang und andere Märchen. Klett-Cotta, Stuttgart 1978.
- Wenn Adolf Hitler den Krieg nicht gewonnen hätte. Historische Novellen und wahre Begebenheiten. Projekt 3/2. Stuttgart 1979, ISBN 3-12-903580-X
- Das Ende der Alternative. Einfache Geschichten. Projekt 3/3. 1980, ISBN 3-12-903610-5
- Die goldene Kuppel des Comes Arbogast oder Lichtenberg in Hamburg. Fast eine einfache Geschichte. Weihnachtsgabe des Klett-Cotta-Verl. Klett, Stuttgart 1979, ISBN 3-12-903600-8 (1500 Expl.)
- Ödipuskomplex made in Germany. Gelegenheitsgedichte Totentage Landschaften 1965-80. Stuttgart 1981, ISBN 3-12-903590-7
- Textbuch 8. 1981-85. Stuttgart 1985.
- Textbuch 9. 3x13x13 Sätze 1981-84. Stuttgart 1986.
- Textbuch 10. Von Liebeskunst. 1986. (and. Version m. Zeichnungen v. A. Sandig 1985), ISBN 3-921743-30-3
- Textbuch 11. In gereinigter Sprache. 1987.
- Anthologien. Franz-Ottokar Mürbekapsels Glück und Ende. Erzählungen. Volk+Welt, Berlin 1983, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95305-1
- Den Blick öffnen auf das, was offen bleibt. Lesebuch. dtv, München 1986, ISBN 3-423-10579-8
- Das Sagbare sagen. Auswahl Hubert Arbogast. Stuttgart 1998, ISBN 3-608-93428-6
Tonträger
- Begegnung mit Gedichten. Polyglotte, München o.J.
- 16 Texte. Edition S Press, Hattingen Blankenstein 1971.
- Max unmittelbar vor dem Einschlafen. Deutsche Grammophon/Luchterhand, Hamburg-Neuwied 1973.
- Texte und Gelegenheitsgedichte. Klett-Cotta, Stuttgart 1978.
- Texte und Gedichte. Klett-Cotta, Stuttgart 1988.
- Außerdem veröffentlichte Heißenbüttel eine Reihe von Hörspielen.
Sekundärliteratur
- Armin Stein: Bibliographie Helmut Heißenbüttel. Aisthesis Verlag, Bielefeld 1999, ISBN 3895281735
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Heißenbüttel, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1921 |
GEBURTSORT | Wilhelmshaven |
STERBEDATUM | 19. September 1996 |
STERBEORT | Glückstadt |