Gračanica (Kosovo)

Landstadt und Amtssitz der Gemeinde Gračanica im Kosovo
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Gračanica (serbisch-kyrillisch Грачаница; albanisch Graçanica oder Graçanicë) ist eine Landstadt und Amtssitz der gleichnamigen Großgemeinde im östlichen Kosovo in der Nähe von Pristina. Die Großgemeinde Gračanica wurde am 1. Januar 2010 errichtet, vorher gehörte ihr Gebiet zu Pristina, Lipjan und Fushë Kosova.

Graçanicë/Graçanica 1
Gračanica/Грачаница 2
Wappen von Gračanica (Kosovo)
Gračanica (Kosovo) (Kosovo)
Gračanica (Kosovo) (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Bezirk: Pristina
Gemeinde: Gračanica/Graçanica
Koordinaten: 42° 36′ N, 21° 12′ OKoordinaten: 42° 36′ 4″ N, 21° 11′ 45″ O
Höhe: 588 m ü. A.
Fläche: 131,25 km²
Einwohner: 10.675 (2011)
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: +383 (0) 38
Postleitzahl: 10000
Kfz-Kennzeichen: 01
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Das serbisch-orthodoxe Kloster Gračanica gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kosovos und zählt seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es steht jedoch auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes.

Die Stadt gilt wegen ihrer serbischen Bevölkerungsmehrheit als serbische Exklave im zentralen Kosovo. Durch einen Boykott der kosovarischen Regierung ist die Exklave vom Zugang zu den serbischen Mobilfunknetzen abgeschnitten (Stand: August 2013).[1]

Bevölkerung

Stadt

Gemäß Volkszählung 2011 leben im Ort Gračanica allein 2.686 Personen. Größte Ethnie bilden die Serben mit 2.090 Personen, gefolgt von den Roma, Ashkali und Balkan-Ägyptern mit 456 Personen. Weiters gibt es 53 Albaner, 22 Goranen und neun Bosniaken. 23 gehören anderen Ethnien an und von 33 Personen ist keine Antwort in Bezug auf ethnische Herkunft vorhanden.[2]

Gemeinde

 
Karte der Gemeinde

In der gesamten Großgemeinde, die neben Gračanica auch 16 weitere kleine Ortschaften umfasst, leben gemäß Volkszählung 2011 10.675 Personen. Davon bezeichnen sich 7.209 als Serben, 2.474 als Albaner, 852 als Roma, Ashkali und Balkan-Ägypter, 22 als Goranen, 15 als Türken und 15 als Bosniaken. 45 gehören anderen Ethnien an und von 43 Personen ist keine Antwort in Bezug auf ethnische Herkunft vorhanden.[2]

Die Zentrale Wahlkommission gab die Gesamtanzahl aller in der Gemeinde Gračanica registrierten Wahlberechtigten – dies umfasst auch im Ausland lebende Personen – im November 2013 mit 19.216 an.[3]

Zur Gemeinde gehören die Ortschaften Badoc, Batusha, Cagllavica, Dobratin, Gushtericë e Poshtme, Gushtericë e Epërme, Gračanica, Kishnica, Llapnasellë, Levi, Livaxhë, Preoc, Radevë, Skullan, Suhadoll, Shushicë und Uglarë.

Wirtschaft

 
Fassade des „Hotel Gracanica“

Die Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Kleinhandel und Landwirtschaft.[3] Der ehemalige Schweizer Diplomat Andreas Wormser betreibt in Gračanica seit April 2013 das „Hotel Gracanica“ (in der Eigenschreibweise werden ç und č zu einem Buchstaben fusioniert), dessen Geschäftsführer Roma sind. Die Eröffnung des Hotels führte zu einem erheblichen Medienecho.[4][5][6]

Commons: Gračanica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kosovo sperrt Telefonzugang ethnischer Serben. EurActiv, 27. September 2010, abgerufen am 24. Dezember 2012.
  2. a b Popullsia e komunës së Graçanicës sipas vendbanimit, gjinisë dhe etnicitetit 2011. Statistikagentur des Kosovo, abgerufen am 10. Mai 2017 (albanisch).
  3. a b Gračanica. (PDF) OSZE, abgerufen am 10. Juli 2016 (englisch).
  4. Hans von der Hagen: Hotel Heimat : Den Roma gelingt es fast nie, sich einen Platz im Wirtschaftsleben zu erobern. Manchmal klappt es doch: Ein Schweizer Diplomat wirkt erst daran mit, Flüchtlinge in ihr Land zurückzuführen, und lässt sich danach im Kosovo nieder. Er eröffnet ein Hotel - mit zwei Roma als Chefs, in: Süddeutsche Zeitung 9./10. Juli 2016 (Druckfassung), abgerufen 15. September 2016
  5. Martin Woker: Ein ungewöhnliches Hotel am Stadtrand von Pristina, in: Neue Zürcher Zeitung Januar 2014, abgerufen 15. September 2016
  6. Homepage des Hotels

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