Bad Honnef

Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Wappen von Bad Honnef Deutschlandkarte, Position von Bad Honnef hervorgoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Landschaftsverband: Rheinland
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Rhein-Sieg-Kreis
Fläche: 48,3 km²
Einwohner: 25.349 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 520 Einwohner je km²
Höhe: 55–455 m ü. NN
Postleitzahl: 53604
Vorwahl: 02224
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: SU
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 05 3 82 008
Gliederung des Stadtgebiets: drei Stadtteile, ein Stadtbezirk
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 1
53604 Bad Honnef
Offizielle Website: bad-honnef.de
E-Mail-Adresse: info@bad-honnef.de
Politik
Bürgermeisterin: Wally Feiden (SPD)

Die ehemalige Kurstadt Bad Honnef ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis im Süden Nordrhein-Westfalens nahe der Bundesstadt Bonn. Bekannt geworden ist sie überwiegend durch ihren Ruf als „rheinisches Nizza“ und als bevorzugter Wohnsitz der reicheren Bevölkerung. Ebenfalls bekannt geworden ist sie durch Konrad Adenauer, den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, der bis zu seinem Tod im Jahr 1967 seinen Wohnsitz im Stadtteil Rhöndorf hatte.

Geographie

Geographische Lage

Bad Honnef liegt am östlichen Rhein-Ufer im Süden Nordrhein-Westfalens und mit dem Siebengebirge am Beginn des Rheinischen Schiefergebirges. Die ehemalige Kurstadt befindet sich im „Speckgürtel“ der Bundesstadt Bonn und ist ca. 10 Kilometer vom Bundesviertel entfernt. Das 48,3 Quadratkilometer große Stadtgebiet umfasst den südlicheren Teil des auch als Naherholungsgebiet genutzten Siebengebirges sowie das östlich davon liegende Gebiet. Auf Stadtgebiet liegen unter anderem die Berge Löwenburg, Himmerich, Großer Breiberg und Ölender.

Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist mit 455 Metern die Löwenburg, der tiefste Bodenpunkt befindet sich mit 50 Metern am Rheinufer in Rhöndorf. Die Stadtmitte befindet sich bereits 20 Meter über der Höhe am Rheinufer.

Die Stadt liegt mit Rheinbreitbach, Windhagen und Remagen unmittelbar an der südlichen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.

 
Weinberge in Rhöndorf am Hang des Drachenfelses

Stadtgliederung

  • Stadtmitte, bestehend aus den ehemaligen Honschaften Mülheim, Beuel, Bondorf, Rommersdorf und Reitersdorf sowie dem erst später besiedelten Lohfeld. Reitersdorf wurde 893 im Prümer Urbar erwähnt. Grabungen haben die Grundmauern einer befestigten Anlage freigelegt. Heute ist es erloschen.
  • Rhöndorf (ehem. Wohnort von Konrad Adenauer)
  • Selhof
  • Stadtbezirk Aegidienberg (ehem. Wohnort von Carlo Schmid und Heinz G. Konsalik) mit den Ortschaften Aegidienberg, Brüngsberg, Efferoth, Himberg, Höhe, Hövel, Neichen, Orscheid, Retscheid, Rottbitze, Siefenhoven, Wintersberg und Wülscheid

Nachbarstädte und -gemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Honnef. Sie werden im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend genannt:

Stadt Königswinter, Gemeinde Windhagen (Verbandsgemeinde Asbach), Gemeinde Rheinbreitbach (Verbandsgemeinde Unkel), Stadt Remagen (Rolandseck und Rolandswerth) und Bundesstadt Bonn (Stadtbezirk Bad Godesberg).

 
Ansicht des Siebengebirges von Aegidienberg

Klima

Das Klima des Talbereichs wird hauptsächlich von der Lage am Südhang des Siebengebirges bestimmt, das es gegen die rauen Nord- und Ostwinde schützt. Warme, aus West und Süd kommende Luftströmungen sorgen ganzjährig für ein mildes Klima. Alexander von Humboldt nannte Bad Honnef aufgrund dieser günstigen klimatischen Gegebenheiten das „Rheinische Nizza“. Diese Bedingungen waren auch die Voraussetzung für den guten Ruf Honnefs als Kurort insbesondere für Hals-, Brust- und Lungenleiden, den die Stadt lange Zeit genoss.

Im Bergbereich (Siebengebirge und Aegidienberg) sind die Temperaturen gewöhnlich etwa zwei Grad Celsius niedriger und der Wind ist stärker.

Geschichte

Anfänge in der fränkischen Zeit

Seit der fränkischen Zeit ist die Besiedelung der Region um Bad Honnef nachweisbar. Das Land war in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in der Hand der Pfalzgrafen aus dem Hause der Ezzonen, die um 1060 Besitz und Gerechtsame an die Kölner Kirche abtraten. Besonders der Weinanbau und kirchliche Institute zogen den Adel an. Im Jahre 1108 ging die Herrschaft an die Grafen von Sayn über, die die Löwenburg errichteten. Die dortigen Ritter beherrschten das ganze 12. Jahrhundert das Gebiet „Herrschaft Lewenberg“, das neben Honnef auch Teile des nördlicheren Gebietes wie Nieder- und Oberdollendorf sowie Beuel und das Gebiet an der Sieg umfasste. Honnef war Sitz dieser Herrschaft und des Hauptgerichtes.

Der „Besitz Lewenburg“ geriet 1252 in die Hände des Grafen Heinrich von Sponheim, der sich später Heinrich von Heinsberg nannte. Der Besitz wechselte 1344 zu den Grafen von Loen, die ihn durch Heirat einer Erbin mit dem Grafen Johann von Nassau-Saarbrücken 1448 an diese Familie abgeben mussten.

Honnef unter dem Herzogtum Berg

Die komplizierten und unklaren Besitzverhältnisse verursachten über Jahrhunderte verschiedene Fehden. Aus einer dieser Besitzstreitigkeiten ging Herzog Wilhelm von Jülich und Berg als Sieger hervor, an den das Gebiet am 14. März 1484 überging und so zum Amt Löwenburg innerhalb des Herzogtum Berg wurde. Verschiedene Kirchen und geistige Institute hatten zu dieser Zeit Besitz in Honnef.

Die Gemarkung Honnef bestand seit 1382, der Gerichtsbezirk seit 1412. Ein Schöffenkolleg am Honnefer Hochgericht ist 1376 genannt, ein erzbischöflicher Amtmann ebenfalls 1376. 1343 wird zum ersten Mal ein Pfarrer erwähnt.

Das Herzogtum Berg bestimmte die Geschichte Honnefs über Jahrhunderte. Unter dieser Herrschaft wurde es mehrere Male verwüstet. 1543 wurden zahlreiche Häuser bei einem Kampf zwischen Herzog Wilhelm IV. und Kaiser Karl V. zerstört. Von diesem Vorfall erholte sich Honnef schnell. 1520 hielt die Lehre Luthers einzug, worauf es mehrere Jahrzehnte zu Streitigkeiten um die Besetzung von kirchlichen Ämtern kam. Im Truchsessischen Krieg wurde Honnef ein weiteres Mal verwüstet. In der darauffolgenden Zeit mussten die Honnefer den eingefallenen Soldaten Lebensmittel und Geld liefern.

Honnef unter der Reformation und Napoleons Einzug

1630 fielen die Schweden in das kölnische Gebiet ein, was Honnef aber gut überstand. Nach der Gegenreformation kam es ab etwa 1670 immer wieder zu religiösen Streitigkeiten. Der Friede von Nymwegen beendete 1678 diese Auseinandersetzungen und die Honnefer Bevölkerung erholte sich. 1695 wurde Honnef unter der Führung von Engländern aber wieder besetzt. Durch diese Geschehnisse sank der Wohlstand der damaligen Gemeinde im 17. Jahrhundert ständig. Während des Dreißigjährigen Krieges starben zahlreiche Winzerfamilien aus und zogen fort, außerdem wuchs die Steuerlast beständig an. 1807 ernannte sich Napoleon persönlich selbst zum Großherzog von Berg und spaltete 1808 das Großherzogtum in die vier Departements Ruhr, Rhein, Sieg und Ems auf und hob das Lehenswesen auf. 1810 führte Napoleon auch rechtsrheinisch das französische Recht ein.

Nachdem Napoleon 1806 den Rheinbund geschaffen hatte, wurde das Herzogtum Berg Großherzogtum. Am 28. Januar 1813 kam es zu einem Aufstand gegen die wachsenden Steuern, die Handelssperre und das Leiden wegen Napoleons Kriegen. Am 5. April 1815 fiel das Herzogtum Berg aufgrund der Verhandlungen des Wiener Kongresses mit den Rheinlanden an Preußen.

Von 1815 an war Honnef eine Gemeinde im Amt Königswinter. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es den Honnefern 1862, das Stadtrecht zu erhalten. Damit schied die Gemeinde aus dem Amt aus und wurde selbstständig.

Honnef unter preußischer Führung

Die preußische Herrschaft fiel in eine durch Missernten und Dürre hervorgerufene Not, wodurch die Lebensmittelpreise stark anstiegen. 1822 wurden die rheinischen Gebiete in einer Provinz zusammengefasst. Die wirtschaftliche Lage Honnefs stabilisierte sich 1823 wieder. Als 1824 die durch die preußische Regierung beabsichtigte Abschaffung des französischen Rechts auf so starken Widerstand der Bevölkerung stieß, wurde das Vorhaben wieder aufgegeben.

In den Jahren 1850 bis 1855 wurden verschiedene Landstraßen errichtet, so eine Straße von Königswinter über Honnef nach Linz (1851/52) und 1855 eine von Honnef nach Asbach. 1855 wurde die rechtsrheinische Bahnstrecke gebaut, die nahe dem Rhein verläuft.

1863 erhielt Honnef nach langem Kampf die Eigenständigkeit als Stadt zurück, wodurch auch das alte Wappen wieder Gültigkeit besaß.

Die Ablehnung Preußens durch die Honnefer Bevölkerung legte sich und Honnef überstand die Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 relativ unversehrt. In den Friedensjahren 1871 bis 1914 erlebte Honnef einen bisher nicht gekannten Aufschwung.

Der dritte Bürgermeister nach der Loslösung von Königswinter 1889, Theodor Waechter, vollendete den Bau eines Wasserwerks. Unter seiner Amtszeit wurde auch ein neues Gaswerk errichtet und die Straßen und Wege ausgebaut und verschönert.

1921 wurde die Insel Grafenwerth angekauft, 1925 die Siebengebirgsbahn eröffnet. Dadurch belebte sich der Ausflugs- und Fremdenverkehr. Das kulturelle Geschehen wurde wieder belebt, der Kursaal wieder zum Schwerpunkt gesellschaftlichen Feiern. 1925 wurde eine „literarische-musikalische Gesellschaft“ gegründet. Häufig fanden Konzerte, Dichterlesungen und Schauspielveranstaltungen fanden statt. Auch Sport- und Gesangsvereine wurden gegründet und bereicherten das gesellschaftliche Leben. Auch eine Vereinigung von Freunden der Heimatgeschichte bildete sich. In einem neuen Heimatmuseum wurden geschichtlich wertvolle Erinnerungsstücke zusammengetragen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1935 zog der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Rhöndorf. 1949 fand in seinem Wohnhaus die „Rhöndorfer Konferenz“ statt, in der die Grundlagen für die politische Struktur nach der ersten Bundestagswahl geschaffen wurden. Nachdem Adenauer 1967 in seinem Wohnhaus verstarb, wurden 1970 die ersten Führungen durch das Haus angeboten. 1975 wurde in einem Neubau unterhalb des Hauses eine Ausstellung über sein Leben veröffentlicht. 1997 wurde das Ausstellungsgebäude neu gestaltet und zieht damit nach wie vor zahlreiche Touristen nach Bad Honnef.

Nach der kommunalen Neugliederung 1969 wurde aus dem aufgelösten Amt Königswinter-Land die Gemeinde Aegidienberg als neuer Stadtbezirk Bad Honnef zugeschlagen.

1998 wurde im „Feuerschlösschen“ die Internationale Fachhochschule Bad Honnef-Bonn eröffnet, deren Schwerpunkt im Touristikbereich liegt. Die Fachhochschule, die seit ihrer Gründung rasant gewachsen ist und 2000 auf das ehemalige St. Anno-Gelände umzog, sollen mittelfristig 1.500 Studenten ausgebildet werden.

Entstehung des Namens

Erstmals wurde Bad Honnef Anfang des 8. Jahrhunderts als „Honffa“ bekannt. 922 wurde es in latinisierter Form als „Hunapha“, 1102 als „Hunephum“, 1173 als „Hunepha“ und 1283 als „Hunippe“ in verschiedenen lateinischen Urkunden erwähnt. In deutscher Form erschien 1120 der Name „Hunefeh“, 1173 und 1278 „Hunefe“, und 1395 wurde der Name „Hunff“ in einer Drachenfelser Ausgabenrechnung festgehalten. Im Nekrologium von Nonnenwerth wird die damalige Siedlung „Hunnffe“ und in der Chronik von Erkelenz „Honff“ genannt.

Entstanden ist der Name wahrscheinlich aus den Silben „hohn“ und „höhnchen“. Ersteres könnte von verschiedenen Ortsnamensendungen des Westerwaldes, die ähnlich hießen („han“, „hahn“, „hohn“, „hagen“) abgestammt sein, „Am höhnchen“ hieß ein Waldbezirk. Honnef war deshalb wahrscheinlich der Name für ein Walddorf. Früher nahm man unter anderem an, der Stadtname hätte seine Ursprünge im keltischen „on“ (hon=Fels) und der Name würde demnach „Gut vor dem Felsen“ bedeuten. Andere Versionen führen den Namen auf einen Bach zurück oder dem „Hofe des Hunno“, der im Mittelalter der damaligen Honschaft vorstand.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung Bad Honnefs folgte bislang dem Trend der Region Bonn Rhein-Sieg, allerdings stiegen die Einwohnerzahlen deutlich langsamer an als in den benachbarten Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises. Seit der kommunalen Neuordnung 1969 gab es ein Einwohnerwachstum von ca. 6000 Einwohnern, davon ungefähr die Hälfte im Bergbereich Aegidienbergs.

Die zukünftige Entwicklung wird von der Verwirklichung des Bauprojekts Selhof-Süd und von der Ausweisung neuer Bebauungsgebiete in der Berglage abhängen, da in der Tallage entweder kaum noch freie, bebaubare Flächen vorhanden sind oder eine Bebauung aus anderen Gründen wie dem Naturschutz nicht erfolgen kann.

Da Bad Honnef sich im „Speckgürtel“ der stark wachsenden Region um die Bundesstadt Bonn herum befindet, kann von einem weiteren Einwohnerwachstum ausgegangen werden, wenn wieder große Flächen wie in Selhof-Süd möglich als Bauland ausgewiesen werden, ansonsten prognostiziert die Bertelsmann-Stiftung für die traditionelle „Rentnerstadt“ eine im Vergleich zur Region überdurchschnittlich stark alternde Bevölkerung.

(jeweils zum 31. Dezember)

Jahr Einwohner
1992 23.079
1998 24.812
1999 24.996
2000 25.004
2001 25.038
2002 25.132
2003 25.237
2004 25.349

Politik

Gemeinderat

Die 44 Sitze des Gemeinderat verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Bürgermeister

Zeitraum Bürgermeister
1861-1877 Clemens Joseph Adams
1877–1889 Aloys Hubert Schumacher
1889–1907 Theodor Waechter
1907–1919 Peter Joseph Brenig
1919–1929 Dr. Albert Berns
1929–1933 Dr. Alfred von Reumont
1933–1934 Heinrich Behr
1934–1935 kom. von Wittich
1935–1945 Johannes „Hans“ Schloemer
1944-1945 Paul Wilhelm Müller
1945–1946 Heinrich Goertz
1946–1949 Jakob Mölbert
1949–1952 Peter Rustemeyer
1952–1962 Jakob Mölbert
1972–1982 Franz Joseph Kayser
1964–1972 Jakob Mölbert
1972–1982 Franz Joseph Kayser
1982–1990 Werner Osterbrink
1990–1999 Franz Joseph Kayser
1999–2004 Peter Brassel
2004– Wally Feiden

Wappen

Von Silber (Weiß) und Rot 30mal geschacht, in der oberen Hälfte belegt mit einem durchgehenden, fünflätzigen blauen Turnierkragen.

Städtepartnerschaften

Seit 1976 besteht mit dem französischen Berck-sur-Mer eine Städtepartnerschaft, nach dem auch die südliche der zur Insel Grafenwerth führenden Brücken benannt ist. Seit 1992 wird mit dem italienischen Cadenabbia eine Partnerschaft unterhalten. Weitere Städtepartnerschaften wurden mit Ludvika in Schweden und mit Wittichenau in Sachsen aufgebaut.

 
Evangelische Erlöserkirche (1900)

Regelmäßige Veranstaltungen


Wirtschaft und Infrastruktur

Allgemeines

In den letzten Jahren hat sich Bad Honnef zur Tagungs- und Kongressstadt entwickelt. In der Rheinstadt gibt es mehrere Institutionen, die in Tagungshotels nationale wie internationale Tagungen veranstalten. Unter diesen Tagungshotels und Veranstaltungsstätten befindet sich unter anderem das Physikzentrum Bad Honnef, das mehrere Verbände beherbergt und dort Tagungen ausrichtet. Auch das Deutsche Telekom Tagungshotel Bad Honnef und das Katholisch-Soziale-Institut fallen unter diese Kategorie. Der Kongresspark Bad Honnef umfasst weitere Hotels und Veranstaltungsstätten, zum Beispiel den renovierten Kursaal, in dem Theater und Konzerte stattfinden.

Eine wichtige Einrichtung ist die Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusammenarbeit (V-EZ) der InWEnt (größte deutsche Entwicklungshilfeorganisation; früher Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung) im „Uhlhof“ direkt an der Grenze zu Rheinbreitbach, in der Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft für ihren Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländer vorbereitet werden. Da ein Teilbereich des von Berlin nach Bonn umgezogenen Deutschen Entwicklungsdienstes mit InWEnt fusioniert hat, müsste im „Uhlhof“ ein Erweiterungsbau errichtet werden. Da das Gebäude aber dem Land Nordrhein-Westfalen gehört, soll die V-EZ bis Mitte 2009 in ein bundeseigenes Gebäude im Bonner Stadtteil Ippendorf verlegt werden, wogegen die Bürgermeisterin und der Rhein-Sieg-Kreis angehen wollen.

Datei:V-EZ InWEnt.JPG
Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusammenarbeit im „Uhlhof“

Die dichte Besiedlung der Tallage hat dazu geführt, dass dort für die expandierenden Unternehmen in der Region Bonn Rhein-Sieg immer weniger Platz zur Verfügung steht. Im Gewerbegebiet Lohfeld und im neueren Gewerbegebiet Bad Honnef-Süd gibt es kaum noch freie Grundstücke. Daher müssen viele Unternehmen für Ihre Neuansiedlung bzw. Erweiterung auf die Berglage in Aegidienberg zurückgreifen. Insbesondere in Aegidienberg-Rottbitze führt dies auch aufgrund der Lage direkt an der A 3 zu umfangreichen Gewerbe- und Industrieansiedlungen. Die Ausweisung weiterer Ansiedlungsflächen ist in Planung.

Die allgemeine Wirtschaftsdynamik ist wie in der gesamten Wirtschaftsregion Bonn Rhein-Sieg (mit Landkreis Ahrweiler und nördl. Landkreis Neuwied) überdurchschnittlich gut, allerdings wächst die Wirtschaft seit Jahren weniger als in anderen Städten und Gemeinden der Region, was überwiegend damit zusammenhängt, dass zu wenig Industrie- und Gewerbegebiete vorhanden sind.

Die meisten Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Gewerbeanmeldungen, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sowie Bevölkerungswachtum zeigen in die positive Richtung. Eine geförderte Ausgleichs-Maßnahme zum Umzug von Teilen der Bundesregierung nach Berlin war die Errichtung einer internationalen Tourismus-Fachhochschule. Außerdem ist die Region um die Bundesstadt Bonn nach wie vor stark durch den Bund geprägt, da die Mehrzahl der ministeriellen Arbeitsplätze in Bonn verblieben ist, 20 Bundesbehörden nach Bonn umgezogen sind und Bonn Standort zahlreicher internationaler Organisationen ist.

Bad Honnef verfügt mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 43.945,10 Euro (KKZ 120,7) über die zweithöchste Kaufkraft im Rhein-Sieg-Kreis und der Anteil der Vermögensmillionäre ist im Landesvergleich nur in Meerbusch bei Düsseldorf höher.

 
Bad Honnefer Mineralbrunnen GmbH – produziert das „Bad Honnefer“-Wasser

Unternehmen und Betriebe

In Bad Honnef existieren über 200 Handwerksbetriebe und zahlreiche Dienstleistungs- und Industriefirmen. Eine (unvollständige) Liste der Unternehmen ist unten:

  • ABB Transformatoren (Industriegebiet Lohfeld)
  • Bad Honnefer Mineral- und Heilbrunnen GmbH
  • Bad Honnef AG
  • Birkenstock (Fachgeschäft)
  • Coppeneur – Schokoladen-Feinkost (Gewerbegebiet Bad Honnef-Süd)
  • Ergoline (Aegidienberg-Rottbitze; Gewerbegebiet Vogelsbitze/Zilskreuz)
  • Johnson & Johnson (ehemals: Penaten)
  • Jass Baubedarf GmbH & Co. KG - Baustoffe (Industriegebiet Lohfeld)
  • TX Logistik AG
 
„Haus der Landschaft“ nahe dem Rheinufer
 
Sitz der DPG (betreibt das Physikzentrum Bad Honnef), der Elly Hölterhoff-Böcking-Stiftung und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e.  V.

Verbände und Vereinigungen

Ebenso existieren in der Siebengebirgsstadt auch aufgrund der Nähe zur politisch bedeutenden Bundesstadt Bonn zahlreiche Verbände und Vereinigungen, darunter:

  • Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) - Sitz im „Haus der Landschaft“
  • BIK Bildungsinstitut der Kommunikationswirtschaft e. V.
  • Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e. V.
  • Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V.
  • Bundesverband Deutscher Verkaufs- & Vertriebskräfte BDV e. V.
  • Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) – Sitz im „Haus der Landschaft“
  • Casa Alianza Kinderhilfe Guatemala e. V.
  • Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.
  • European Arbirocultural Council (EAC) – Sitz im „Haus der Landschaft“
  • European Landscape Contractors Association (ELCA) - Sitz im „Haus der Landschaft“
  • Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V.
  • Hauptverband der Deutschen Holz u. Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e. V.
  • Internationaler Landvolkdienst der KLB e. V. (ILD)
  • Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt) mit der Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusammenarbeit (V-EZ) – Sitz im „Uhlhof“ im Stadtteil Lohfeld
  • Internationaler Fahrten- und Austauschdienst e. V. (IFAD)
  • Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e. V.
  • Katholisch-Soziales-Institut (KSI)
  • Marketing-Business-Academy Berufsverbandsakademie des BDV e. V.
  • Verband der Deutschen Möbelindustrie e. V.
  • Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e. V.
  • Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus Rhöndorf
  • TIB Verein Technischer Umweltschutz-Berater e. V.
  • Trägerverein für politische Bildung und Ökologie e. V.
  • Zusatzversorgungskasse für die Beschäftigten des Deutschen Bäckerhandwerks (VVaG)

Des Weiteren gibt es seit 1981 in Lohfeld die Wasserkontrollstation Bad Honnef des Landesumweltamtes NRW, die unter anderem die Wasserqualität an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz überwacht und bedeutende Untersuchungen vornimmt.

 
Rechte Rheinstrecke und B 42

Verkehr

Straßenverkehr

Bad Honnef liegt direkt an der in Richtung Bonn vierspurigen B 42 und hat zwei Anschlussstellen: Rhöndorf und Bad Honnef. In Aegidienberg mit Erreichbarkeit über die Schmelztalstraße (L 144) ist es mit der A 3 verbunden (Anschlussstelle Bad Honnef/Linz).

Das Brückenbauwerk Honnefer Kreuz der Anschlussstelle Bad Honnef mit sowohl regionaler (Zufahrt Stadtmitte, Lohfeld, Endhaltestelle Stadtbahn, Insel Grafenwerth) als auch überregionaler Bedeutung (Zufahrt zur A 3) wird zurzeit saniert und umgestaltet. Dabei entstehen teilweise großflächige Umleitungen. Nach abgeschlossenem Umbau (2007) wird eine völlig neue Verkehrsführung mit einer verlegten Abfahrt entstanden sein.

Insgesamt führen durch Bad Honnef 5,2 km Bundesautobahnen, 5,5 km Bundesstraßen, 24,7 km Landesstraßen sowie 9,1 km Kreisstraßen. Insgesamt führen durch die Stadt 44,5 km Straßen des überörtlichen Verkehrs.

 
Endhaltestelle Bad Honnef der Stadtbahnlinie 66

Schienen- und Busverkehr

Durch die DB Regio NRW ist Bad Honnef mit den Bahnhöfen Bad Honnef und Rhöndorf (rechte Rheinstrecke) an die RegionalExpress-Linie RE 8 (Rhein-Erft-Express) und die Regionalbahn RB 27 (Rhein-Erft-Bahn) MönchengladbachKölnKoblenz mit Anbindung an den Flughafen Köln/Bonn angeschlossen. Eine Verlängerung der S-Bahn-Line 13 bis Linz mit einem Haltepunkt Bad Honnef ist in der Integrierten Gesamtverkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen enthalten.

Die Stadt ist durch die im 20-Minuten-Takt verkehrende, in Bad Honnef beginnende und direkt am Rhein verlaufende VRS-Stadtbahnlinie 66 („Telekom-Express“) der SSB, mit Königswinter, der Bundesstadt Bonn sowie Sankt Augustin und Siegburg verbunden. Auf Stadtgebiet gibt es dabei drei Haltestellen.

In Bad Honnef existieren drei Buslinien. Alle werden vom Verkehrsunternehmen Martin Becker betrieben, es gelten die Tarife des Verkehrsverbund Rhein-Sieg, der Bad Honnef bedient.

Die Linie 565 führt vom Linzer Bahnhof zur Endhaltestelle der Stadtbahn in Bad Honnef. Dabei liegen Haltepunkte in Rheinbreitbach, Unkel und Erpel.

Die Linie 560 führt von der Bad Honnefer Stadtbahn-Endhaltestelle in den Königswinterer bergseitigen Stadtteil Oberpleis.

Die Linie 562 führt vom Asbacher Markt zur Endhaltestelle der Stadtbahn in Bad Honnef.

Fahrrad

Am Rhein entlang durch Lohfeld und Rhöndorf führen besonders im Sommer häufig genutzte und ausgebaute Rad- und Fußwege in Richtung Bonn, das als fahrradfreundlichste Stadt Nordrhein-Westfalens ausgezeichnet wurde. Zum Süden hin sind die Radwege noch bis Erpel in unmittelbarer Rheinnähe, im weiteren Verlauf führen sie dem Berg zugewandt neben der B 42 entlang.

Medien

  • General-Anzeiger mit Lokalausgabe „Honnefer Volkszeitung“
  • Honnefer Volkszeitung (1886-2002), jetzt im General-Anzeiger
  • honnef24.de Internet Magazin
  • Honnefer Sonntagszeitung (HSZ)
  • Termine Bad Honnef (monatlicher Veranstaltungskalender, kostenlos)

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Bedeutend für die Stadt war die Ansiedlung der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef-Bonn, die im Jahr 2000 ihren Betrieb zunächst im „Feuerschlösschen“ startete und später auf das ehemalige Gelände der St. Anno-Handelsschule umzog. Seit ihrer Gründung ist die Hochschule rasant gewachsen auf ca. 1000 immatrikulierte Studenten, deshalb wuchs das „Campus-Gelände“ bis Mitte 2006 um mehrere Studentenwohnungen und eine Mensa. Die auf Grundlage der „Vereinbarungen über die Ausgleichsmaßnahmen für die Region Bonn“ (für den Umzug von Parlament und Teilen der Bundesregierung nach Berlin) gegründete Tourismusfachhochschule wird of als „Aushängeschild für Bad Honnef und die Region“ bezeichnet.

Schulen

Des Weiteren gibt es auf der zu Remagen gehörenden Rheininsel Nonnenwerth ein privates Gymnasium, das zu einem Großteil von Bad Honnefer Schülern besucht wird. Die Insel ist über eine Fähre von der Insel Grafenwerth zu erreichen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • J. J. Brungs: Die Stadt Honnef und ihre Geschichte. Honnef 1925.
  • August Haag: Bilder aus der Vergangenheit von Honnef und Rhöndorf. Köln 1954.
  • August Haag (Hrsg.): Bad Honnef am Rhein. Bad Honnef 1962.
  • Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Königswinter 2003
  • Dorothea F. Voigtländer: Geschichte und Geschichten vom Rhein. Bad Honnef 2004.