Heilsberger Operation (russisch. Хейльсбергская операция) war eine Angriffsoperation der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die als Teil der Ostpreußischen Operation von der 3. Weißrussischen Front durchgeführt wurde. Sie dauerte vom 10. Februar bis zum 29. März 1945, die endgültige Zerschlagung der eingekesselten deutschen Truppen wurde erst in der Kesselschlacht von Heiligenbeil in der sogenannten Braunsberger Angriffsoperation ab 13. März begonnen und am 29. März abgeschlossen.
Vorgeschichte
Als Ergebnis der Ostpreußischen Operation erlitt die Heeresgruppe Mitte (seit 26. Januar Heeresgruppe Nord) eine schwere Niederlage, verlor 52.000 Gefangene, wurde eingekesselt und in drei Teile geteilt (Samlander-, Königsberger- und Heilsberger Kessel). Im größten Heiligenbeiler Kessel waren etwa 16 Divisionen der 4. Armee unter General der Infanterie Müller mit mehr als 220.000 Soldaten eingeschlossen. Um diesen Kessel zu vernichten unternahm das Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers (Stawka) die Heilsberger Operation.
Verlauf
Die Erste Phase der Heilsberger Operation begann am 10. Februar und wurde nach großen Schwierigkeiten am 22. Februar abgebrochen. Der Alle-Abschnitt und die Städte Heilsberg und Bartenstein war bereits Anfang Februar in sowjetische Hände gefallen. Der befestigte Raum Heilsberg hatte dort mehr als 900 betonierte Erdbunker und viele andere Ingenieurbauwerke, die seit Herbst 1944 zur Verteidigung vorbereitet worden waren. Es war für die sowjetische Führung dadurch unmöglich wie ursprünglich geplant, die deutschen Kräfte im Kessel zwischen 20. – 25. Februar zu zerschlagen. Am 18. Februar war der Befehlshaber des 3.Weißrussischen Front, Marschall Iwan Danilowitsch Tschernjachowski bei Mehlsack ums Leben gekommen. Am 21. Februar übernahm darauf Marschall Alexander Wassilewsski den Oberbefehl der 3. Weissrussischen Front.
Zu dieser Zeit verschlechterte sich die Situation für die Rote Armee: durch eine Gegenoffensive der Heeresgruppe Nord gelang es den deutschen Truppen zwischen 19. und 21. Februar den Samlander und Königsberger Kessel wieder zu vereinigen. Die Stawka hatte eine neue Entscheidung getroffen - die Vernichtung aller deutscher Truppen in Ostpreußen wurde alleine der 3. Weissrussischen Front anvertraut. Daher wurde am 25. Februar der Kommandostab der 1. Baltische Front unter Armeegeneral Bagramjan aufgelöst und deren Truppen als "Gruppe Samland" ebenfalls dem Oberkommando des Marschall Wassilewski unterstellt.
Zwischen 22. Februar und 12. März gewährte Marschall Wassilewski seinen Truppen eine Pause und organisierte den neuen Angriff gegen den Heiligenberger Kessel.
Am 13. März 1945 begann mit der Braunsberger Angriffsoperation die zweite Angriffsphase. Am 18. März verkleinerte sich das von der deutschen 4. Armee gehaltene Gebiet im Kessel bis auf 30 km Länge und 10 km Breite. Am 20. März nahm die Rote Armee Braunsberg und am 25. März Heiligenbeil ein. Am 26. März gingen 21.000 Deutsche in Gefangenschaft, die schweren Kämpfe fanden unter schweren Artilleriebeschuss durch die Sowjets statt. Zudem versuchten deutsche Flüchtlingtrecks bis zuletzt über das Frische Haff zur Nehrung nach Pillau zu entkommen. Es folgte der Zusammenbruch der Verteidigung und die Massenkapitulation der deutschen Truppen, am 28. und 29. März wurden letzte Reste der deutschen Truppen zwischen Balga und Kahlholz abgedrängt und dort vernichtet.
Folge
Während der zweiten Angriffsphase Phase (13. – 29. März 1945) waren 93.000 deutsche Soldaten gefallen und 46.000 fielen in sowjetische Gefangenschaft. Der 3. Weißrussischen Front fielen 605 Panzer, 3.560 Artilleriegeschütze, 1.440 Minenwerfer, 128 Flugzeuge und große Mengen an militärischer Ausrüstung in die Hände. Insgesamt waren während der Heilsberger- und Braunsberger Operation 220.000 deutsche Soldaten gefallen oder kamen in Gefangenschaft. Etwa 16 Divisionen wurden gänzlich vernichtet.
Literatur
- Alexander Michailowitsch Wassilewski: Sache des ganzen Lebens Politisdat Moskau 1973, S. 449 f.